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Wolff, Caspar Friedrich: Theorie von der Generation. Berlin, 1764.

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Widerlegung der Einwürfe
be. Alsdann setzt er hinzu, On ne considere
point, que le repos, la petitisse & la transpa-
rence de quelqu'unes de ces parties, peuvent
nous les rendre invisibles, quoiqu' elles existent
reellement.
Dieses alles sagt er dem Herrn von
Haller
nach der im zweyten Theil pag. 177. sich so
ausgedruckt hat: Apres ces observations on doit
etre en garde contre l'envie de prononcer, que
telle & telle partie d'un animal est nouvellement
nee, & qu'elle n'a pas existe auparavant.
Als-
dann setzt der Herr von Haller hinzu: Elle peut
avoir ete trop petite elle peut n'avoir ete, que
transparente, le mouvement & le repos appa-
rent des parties du corps animal depend encore
de l'accroissement & de l'opacite de ces parties.

Sie sehen wohl, das ist von Wort zu Wort eben
dasselbe, oder es hat es doch wenigstens seyn sol-
len; denn eigentlich hat er in dem letzten Punkte
den Herrn von Haller nicht recht verstanden.
Dieser sagt, die scheinbare Ruhe und Bewegung
hengt ebenfalls von der gehörigen Größe und Un-
durchsichtigkeit ab; und er meynt damit, wenn
ein Theil zu klein oder zu durchsichtig ist, so kann
man auch seine Bewegung nicht gewahr werden;
und das ist auch richtig; denn wenn ich einen
Theil seiner Durchsichtigkeit oder Kleinheit wegen
einmahl nicht sehen kann, so kann ich ihn auch
nicht sehen, er mag sich bewegen, so viel er will;
daher führt auch der Herr von Haller das Bey-
spiel vom Winde an, den ich nicht sehn kann, weil
diese bewegte Luft zu durchsichtig ist. Aber Herr

Bon-

Widerlegung der Einwuͤrfe
be. Alsdann ſetzt er hinzu, On ne conſidere
point, que le repos, la petitiſſe & la transpa-
rence de quelqu’unes de ces parties, peuvent
nous les rendre inviſibles, quoiqu’ elles exiſtent
réellement.
Dieſes alles ſagt er dem Herrn von
Haller
nach der im zweyten Theil pag. 177. ſich ſo
ausgedruckt hat: Après ces obſervations on doit
être en garde contre l’envie de prononcer, que
telle & telle partie d’un animal eſt nouvellement
nee, & qu’elle n’a pas exiſté auparavant.
Als-
dann ſetzt der Herr von Haller hinzu: Elle peut
avoir été trop petite elle peut n’avoir ete, que
transparente, le mouvement & le repos appa-
rent des parties du corps animal dépend encore
de l’accroiſſement & de l’opacité de ces parties.

Sie ſehen wohl, das iſt von Wort zu Wort eben
daſſelbe, oder es hat es doch wenigſtens ſeyn ſol-
len; denn eigentlich hat er in dem letzten Punkte
den Herrn von Haller nicht recht verſtanden.
Dieſer ſagt, die ſcheinbare Ruhe und Bewegung
hengt ebenfalls von der gehoͤrigen Groͤße und Un-
durchſichtigkeit ab; und er meynt damit, wenn
ein Theil zu klein oder zu durchſichtig iſt, ſo kann
man auch ſeine Bewegung nicht gewahr werden;
und das iſt auch richtig; denn wenn ich einen
Theil ſeiner Durchſichtigkeit oder Kleinheit wegen
einmahl nicht ſehen kann, ſo kann ich ihn auch
nicht ſehen, er mag ſich bewegen, ſo viel er will;
daher fuͤhrt auch der Herr von Haller das Bey-
ſpiel vom Winde an, den ich nicht ſehn kann, weil
dieſe bewegte Luft zu durchſichtig iſt. Aber Herr

Bon-
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[98/0120] Widerlegung der Einwuͤrfe be. Alsdann ſetzt er hinzu, On ne conſidere point, que le repos, la petitiſſe & la transpa- rence de quelqu’unes de ces parties, peuvent nous les rendre inviſibles, quoiqu’ elles exiſtent réellement. Dieſes alles ſagt er dem Herrn von Haller nach der im zweyten Theil pag. 177. ſich ſo ausgedruckt hat: Après ces obſervations on doit être en garde contre l’envie de prononcer, que telle & telle partie d’un animal eſt nouvellement nee, & qu’elle n’a pas exiſté auparavant. Als- dann ſetzt der Herr von Haller hinzu: Elle peut avoir été trop petite elle peut n’avoir ete, que transparente, le mouvement & le repos appa- rent des parties du corps animal dépend encore de l’accroiſſement & de l’opacité de ces parties. Sie ſehen wohl, das iſt von Wort zu Wort eben daſſelbe, oder es hat es doch wenigſtens ſeyn ſol- len; denn eigentlich hat er in dem letzten Punkte den Herrn von Haller nicht recht verſtanden. Dieſer ſagt, die ſcheinbare Ruhe und Bewegung hengt ebenfalls von der gehoͤrigen Groͤße und Un- durchſichtigkeit ab; und er meynt damit, wenn ein Theil zu klein oder zu durchſichtig iſt, ſo kann man auch ſeine Bewegung nicht gewahr werden; und das iſt auch richtig; denn wenn ich einen Theil ſeiner Durchſichtigkeit oder Kleinheit wegen einmahl nicht ſehen kann, ſo kann ich ihn auch nicht ſehen, er mag ſich bewegen, ſo viel er will; daher fuͤhrt auch der Herr von Haller das Bey- ſpiel vom Winde an, den ich nicht ſehn kann, weil dieſe bewegte Luft zu durchſichtig iſt. Aber Herr Bon-

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Zitationshilfe: Wolff, Caspar Friedrich: Theorie von der Generation. Berlin, 1764, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_theorie_1764/120>, abgerufen am 24.11.2024.