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Wolff, Caspar Friedrich: Theorie von der Generation. Berlin, 1764.

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des Herrn Bonnet.
continuation des intestinis du poulet, il l'est, que
le poulet a existe dans l' oeuf avant la feconda-
tion.
Sie müssen mir hier keinen unverständi-
gen Einwurf machen, und sagen, man könne
von einem natürlichen organischen Körper, nicht
auf eine Mauer schließen. Hier ist gar nicht die
Frage, ob der Körper organisch sey oder nicht or-
ganisch. Es ist von der Continuation die Rede,
und es frägt sich, ob aus derselben, wenn Theile
nemlich eines Körpers in eins fortgehen, auf die
Entstehung desselben, oder auf die Unmöglichkeit,
daß ein Theil nach dem andern enstanden sey, ge-
schlossen werden könne. Der Körper mag also
übrigens organisch seyn oder nicht, das thut nichts
zur Sache, und es muß, wenn die Continuation
einmahl an sich die nach und nach geschehene Pro-
ducktion nicht unmöglich macht, diese Producktion
durch dieselbe so wenig an dem einen als an dem
andern Körper unmöglich gemacht werden. Setzen
Sie, das ein organischer Körper aus so vielen
verschiedenen Theilen, als Sie wollen, auf so
wunderbare Art, wie Sie wollen, zusammen-
gesetzt sey, und setzen Sie, daß alle diese Theile,
so wie das Gelbe des Eyes in die Gedärme, auch
in sich ineinander continuiren. Was wird denn
hindern, daß nun weniger entweder, wie solches
bey der Formation der Thiere und Pflanzen statt
findet, immer der eine Theil aus dem andern nach
und nach excernirt werde, oder wie solches bey der
Producktion anderer Dinge statt findet, durch ei-
ne immer nach und nach geschehene Aneinander-

setzung

des Herrn Bonnet.
continuation des inteſtinis du poulet, il l’eſt, que
le poulet a exiſté dans l’ oeuf avant la féconda-
tion.
Sie muͤſſen mir hier keinen unverſtaͤndi-
gen Einwurf machen, und ſagen, man koͤnne
von einem natuͤrlichen organiſchen Koͤrper, nicht
auf eine Mauer ſchließen. Hier iſt gar nicht die
Frage, ob der Koͤrper organiſch ſey oder nicht or-
ganiſch. Es iſt von der Continuation die Rede,
und es fraͤgt ſich, ob aus derſelben, wenn Theile
nemlich eines Koͤrpers in eins fortgehen, auf die
Entſtehung deſſelben, oder auf die Unmoͤglichkeit,
daß ein Theil nach dem andern enſtanden ſey, ge-
ſchloſſen werden koͤnne. Der Koͤrper mag alſo
uͤbrigens organiſch ſeyn oder nicht, das thut nichts
zur Sache, und es muß, wenn die Continuation
einmahl an ſich die nach und nach geſchehene Pro-
ducktion nicht unmoͤglich macht, dieſe Producktion
durch dieſelbe ſo wenig an dem einen als an dem
andern Koͤrper unmoͤglich gemacht werden. Setzen
Sie, das ein organiſcher Koͤrper aus ſo vielen
verſchiedenen Theilen, als Sie wollen, auf ſo
wunderbare Art, wie Sie wollen, zuſammen-
geſetzt ſey, und ſetzen Sie, daß alle dieſe Theile,
ſo wie das Gelbe des Eyes in die Gedaͤrme, auch
in ſich ineinander continuiren. Was wird denn
hindern, daß nun weniger entweder, wie ſolches
bey der Formation der Thiere und Pflanzen ſtatt
findet, immer der eine Theil aus dem andern nach
und nach excernirt werde, oder wie ſolches bey der
Producktion anderer Dinge ſtatt findet, durch ei-
ne immer nach und nach geſchehene Aneinander-

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[107/0129] des Herrn Bonnet. continuation des inteſtinis du poulet, il l’eſt, que le poulet a exiſté dans l’ oeuf avant la féconda- tion. Sie muͤſſen mir hier keinen unverſtaͤndi- gen Einwurf machen, und ſagen, man koͤnne von einem natuͤrlichen organiſchen Koͤrper, nicht auf eine Mauer ſchließen. Hier iſt gar nicht die Frage, ob der Koͤrper organiſch ſey oder nicht or- ganiſch. Es iſt von der Continuation die Rede, und es fraͤgt ſich, ob aus derſelben, wenn Theile nemlich eines Koͤrpers in eins fortgehen, auf die Entſtehung deſſelben, oder auf die Unmoͤglichkeit, daß ein Theil nach dem andern enſtanden ſey, ge- ſchloſſen werden koͤnne. Der Koͤrper mag alſo uͤbrigens organiſch ſeyn oder nicht, das thut nichts zur Sache, und es muß, wenn die Continuation einmahl an ſich die nach und nach geſchehene Pro- ducktion nicht unmoͤglich macht, dieſe Producktion durch dieſelbe ſo wenig an dem einen als an dem andern Koͤrper unmoͤglich gemacht werden. Setzen Sie, das ein organiſcher Koͤrper aus ſo vielen verſchiedenen Theilen, als Sie wollen, auf ſo wunderbare Art, wie Sie wollen, zuſammen- geſetzt ſey, und ſetzen Sie, daß alle dieſe Theile, ſo wie das Gelbe des Eyes in die Gedaͤrme, auch in ſich ineinander continuiren. Was wird denn hindern, daß nun weniger entweder, wie ſolches bey der Formation der Thiere und Pflanzen ſtatt findet, immer der eine Theil aus dem andern nach und nach excernirt werde, oder wie ſolches bey der Producktion anderer Dinge ſtatt findet, durch ei- ne immer nach und nach geſchehene Aneinander- ſetzung

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Zitationshilfe: Wolff, Caspar Friedrich: Theorie von der Generation. Berlin, 1764, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_theorie_1764/129>, abgerufen am 09.11.2024.