Wolff, Caspar Friedrich: Theorie von der Generation. Berlin, 1764.des organischen Körpers etc. Entstehungsart haben werden. Es läßt sich die-ses einigermassen aus der Art der Zusammense- tzung muthmassen; und Sie werden daher bey ei- ner genauern Untersuchung auch finden, daß die- jenige Theile, die ich unter einer Klasse gebracht habe, sehr wenig in ihrer Zusammensetzung unter- schieden sind, und diejenigen hingegen, die in ver- schiedenen Klassen stehn, gar nichts ähnliches mit einander haben. Besonders aber gilt dieses von der ersten und letzteren Klasse. Die zweite ist von der letztern nicht so sehr unterschieden; die Art aber, wie sie gebildet werden, ist ebenfalls auch nicht so sehr von der Entstehungsart derselben un- terschieden. §. 10. Jn der ersten Klasse haben Sie also Gefäße §. 11. K 2
des organiſchen Koͤrpers ꝛc. Entſtehungsart haben werden. Es laͤßt ſich die-ſes einigermaſſen aus der Art der Zuſammenſe- tzung muthmaſſen; und Sie werden daher bey ei- ner genauern Unterſuchung auch finden, daß die- jenige Theile, die ich unter einer Klaſſe gebracht habe, ſehr wenig in ihrer Zuſammenſetzung unter- ſchieden ſind, und diejenigen hingegen, die in ver- ſchiedenen Klaſſen ſtehn, gar nichts aͤhnliches mit einander haben. Beſonders aber gilt dieſes von der erſten und letzteren Klaſſe. Die zweite iſt von der letztern nicht ſo ſehr unterſchieden; die Art aber, wie ſie gebildet werden, iſt ebenfalls auch nicht ſo ſehr von der Entſtehungsart derſelben un- terſchieden. §. 10. Jn der erſten Klaſſe haben Sie alſo Gefaͤße §. 11. K 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0169" n="147"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">des organiſchen Koͤrpers ꝛc.</hi></fw><lb/> Entſtehungsart haben werden. Es laͤßt ſich die-<lb/> ſes einigermaſſen aus der Art der Zuſammenſe-<lb/> tzung muthmaſſen; und Sie werden daher bey ei-<lb/> ner genauern Unterſuchung auch finden, daß die-<lb/> jenige Theile, die ich unter einer Klaſſe gebracht<lb/> habe, ſehr wenig in ihrer Zuſammenſetzung unter-<lb/> ſchieden ſind, und diejenigen hingegen, die in ver-<lb/> ſchiedenen Klaſſen ſtehn, gar nichts aͤhnliches mit<lb/> einander haben. Beſonders aber gilt dieſes von<lb/> der erſten und letzteren Klaſſe. Die zweite iſt von<lb/> der letztern nicht ſo ſehr unterſchieden; die Art<lb/> aber, wie ſie gebildet werden, iſt ebenfalls auch<lb/> nicht ſo ſehr von der Entſtehungsart derſelben un-<lb/> terſchieden.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 10.</head><lb/> <p>Jn der erſten Klaſſe haben Sie alſo Gefaͤße<lb/> und Blaͤschen bey den Pflanzen; dieſe ſind nur<lb/> bloß ihrer Figur nach unterſchieden; beyde ſind<lb/> Aushoͤlungen in dem Theile, worin ſie ſich befin-<lb/> den; jene ſind runde oder eckigte, dieſe aber ſind<lb/> laͤngliche Hoͤlen. Ja es findet ein Uebergang aus<lb/> dem einen in den andern ſtatt; es giebt Blaͤschen,<lb/> dle ſich in die Laͤnge erſtrecken, die aber durch Zwi-<lb/> ſchenwaͤnde, wo ſie mit ihren Enden zuſammen<lb/> ſtoſſen, von einander abgeſondert werden, und Sie<lb/> wiſſen oft nicht, ob ſie ſolche Blaͤschen laͤnglichte<lb/> Blaͤschen, oder aber Gefaͤße nennen ſollen, die<lb/> durch Valveln gleichſam in Glieder getheilt ſind.<lb/> Sie werden ſich alſo nicht wundern, wenn der-<lb/> gleichen Theile auf eine aͤhnliche Art formiret<lb/> werden.</p> </div><lb/> <fw place="bottom" type="sig">K 2</fw> <fw place="bottom" type="catch">§. 11.</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [147/0169]
des organiſchen Koͤrpers ꝛc.
Entſtehungsart haben werden. Es laͤßt ſich die-
ſes einigermaſſen aus der Art der Zuſammenſe-
tzung muthmaſſen; und Sie werden daher bey ei-
ner genauern Unterſuchung auch finden, daß die-
jenige Theile, die ich unter einer Klaſſe gebracht
habe, ſehr wenig in ihrer Zuſammenſetzung unter-
ſchieden ſind, und diejenigen hingegen, die in ver-
ſchiedenen Klaſſen ſtehn, gar nichts aͤhnliches mit
einander haben. Beſonders aber gilt dieſes von
der erſten und letzteren Klaſſe. Die zweite iſt von
der letztern nicht ſo ſehr unterſchieden; die Art
aber, wie ſie gebildet werden, iſt ebenfalls auch
nicht ſo ſehr von der Entſtehungsart derſelben un-
terſchieden.
§. 10.
Jn der erſten Klaſſe haben Sie alſo Gefaͤße
und Blaͤschen bey den Pflanzen; dieſe ſind nur
bloß ihrer Figur nach unterſchieden; beyde ſind
Aushoͤlungen in dem Theile, worin ſie ſich befin-
den; jene ſind runde oder eckigte, dieſe aber ſind
laͤngliche Hoͤlen. Ja es findet ein Uebergang aus
dem einen in den andern ſtatt; es giebt Blaͤschen,
dle ſich in die Laͤnge erſtrecken, die aber durch Zwi-
ſchenwaͤnde, wo ſie mit ihren Enden zuſammen
ſtoſſen, von einander abgeſondert werden, und Sie
wiſſen oft nicht, ob ſie ſolche Blaͤschen laͤnglichte
Blaͤschen, oder aber Gefaͤße nennen ſollen, die
durch Valveln gleichſam in Glieder getheilt ſind.
Sie werden ſich alſo nicht wundern, wenn der-
gleichen Theile auf eine aͤhnliche Art formiret
werden.
§. 11.
K 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |