entweder gar nicht, oder doch nicht ohne Scha- den der Sache weggenommen werden könn- ten, durch seine Schuld die Sache in den Stand, daß, wenn sie wieder gege- ben werden soll, entweder der Besitzer, oder der Eigenthumsherr den Schaden tragen muß (§. 17.). Da nun dieses nicht dem Eigen- thumsherrn, sondern dem Besitzer zuzurech- nen ist (§. 3.); so dürfen die Unkosten zur Lust, die entweder gar nicht, oder doch nicht ohne Schaden der Sache weg- genommen werden können, und wel- che der Eigenthumsherr selbst nicht würde angewandt haben, einem unge- wissenhaften Besitzer nicht wieder er- stattet werden: ein anders ist es, wenn sie der Eigenthumsherr selbst würde angewandt haben. Beyläufig bemerken wir, daß aus demjenigen, was wir erwiesen haben, überhaupt klar sey, daß wenn der Schaden desjenigen, durch dessen Schuld er sich erreignet, mit dem Schaden eines andern collidirt, der gar keine Schuld daran hat, derjenige den Schaden tragen muß, der Schuld daran ist; woraus ferner folget, daß, wenn beyde nicht ausser aller Schuld sind, der Schade, nach Proportion der Schuld, von einem jeden zu tragen ist.
§. 284.
Von dem Recht die Unkosten
Man sagt, der Besitzer zieht die Unko- sten ab,(impensas deducere), wenn er um
so
II. Th. 3. H. Von Recht und Verbindl.
entweder gar nicht, oder doch nicht ohne Scha- den der Sache weggenommen werden koͤnn- ten, durch ſeine Schuld die Sache in den Stand, daß, wenn ſie wieder gege- ben werden ſoll, entweder der Beſitzer, oder der Eigenthumsherr den Schaden tragen muß (§. 17.). Da nun dieſes nicht dem Eigen- thumsherrn, ſondern dem Beſitzer zuzurech- nen iſt (§. 3.); ſo duͤrfen die Unkoſten zur Luſt, die entweder gar nicht, oder doch nicht ohne Schaden der Sache weg- genommen werden koͤnnen, und wel- che der Eigenthumsherr ſelbſt nicht wuͤrde angewandt haben, einem unge- wiſſenhaften Beſitzer nicht wieder er- ſtattet werden: ein anders iſt es, wenn ſie der Eigenthumsherr ſelbſt wuͤrde angewandt haben. Beylaͤufig bemerken wir, daß aus demjenigen, was wir erwieſen haben, uͤberhaupt klar ſey, daß wenn der Schaden desjenigen, durch deſſen Schuld er ſich erreignet, mit dem Schaden eines andern collidirt, der gar keine Schuld daran hat, derjenige den Schaden tragen muß, der Schuld daran iſt; woraus ferner folget, daß, wenn beyde nicht auſſer aller Schuld ſind, der Schade, nach Proportion der Schuld, von einem jeden zu tragen iſt.
§. 284.
Von dem Recht die Unkoſten
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II. Th. 3. H. Von Recht und Verbindl.
entweder gar nicht, oder doch nicht ohne Scha-
den der Sache weggenommen werden koͤnn-
ten, durch ſeine Schuld die Sache in
den Stand, daß, wenn ſie wieder gege-
ben werden ſoll, entweder der Beſitzer, oder
der Eigenthumsherr den Schaden tragen muß
(§. 17.). Da nun dieſes nicht dem Eigen-
thumsherrn, ſondern dem Beſitzer zuzurech-
nen iſt (§. 3.); ſo duͤrfen die Unkoſten zur
Luſt, die entweder gar nicht, oder doch
nicht ohne Schaden der Sache weg-
genommen werden koͤnnen, und wel-
che der Eigenthumsherr ſelbſt nicht
wuͤrde angewandt haben, einem unge-
wiſſenhaften Beſitzer nicht wieder er-
ſtattet werden: ein anders iſt es, wenn
ſie der Eigenthumsherr ſelbſt wuͤrde
angewandt haben. Beylaͤufig bemerken
wir, daß aus demjenigen, was wir erwieſen
haben, uͤberhaupt klar ſey, daß wenn der
Schaden desjenigen, durch deſſen
Schuld er ſich erreignet, mit dem
Schaden eines andern collidirt, der
gar keine Schuld daran hat, derjenige
den Schaden tragen muß, der Schuld
daran iſt; woraus ferner folget, daß, wenn
beyde nicht auſſer aller Schuld ſind,
der Schade, nach Proportion der
Schuld, von einem jeden zu tragen iſt.
§. 284.
Man ſagt, der Beſitzer zieht die Unko-
ſten ab, (impenſas deducere), wenn er um
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Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/212>, abgerufen am 25.11.2024.
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