Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754.und ihrer Zurechnung. len: Wenn er aber aus Versehen et-was thut; so geschiehet es ohne sein Wissen und Willen. §. 19. Das Versehen und die Boßheit bestehenUrsprung §. 20. Von dem Mangel des Gebrauchs mußDas Un- §. 21. Es giebt viele Würckungen, welche zurDie Ar- Nach
und ihrer Zurechnung. len: Wenn er aber aus Verſehen et-was thut; ſo geſchiehet es ohne ſein Wiſſen und Willen. §. 19. Das Verſehen und die Boßheit beſtehenUrſprung §. 20. Von dem Mangel des Gebrauchs mußDas Un- §. 21. Es giebt viele Wuͤrckungen, welche zurDie Ar- Nach
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und ihrer Zurechnung.
len: Wenn er aber aus Verſehen et-
was thut; ſo geſchiehet es ohne ſein
Wiſſen und Willen.
§. 19.
Das Verſehen und die Boßheit beſtehen
in einem Mangel der Richtigkeit der Hand-
lung, den man haͤtte vermeiden koͤnnen (§.
17.). Der Mangel, den man vermeiden
kan, entſtehet aus Unterlaſſung des Ge-
brauchs unſerer verliehenen Kraͤfte
(§. cit.). Alſo kommet das Verſehen und
die Boßheit von dem Mangel des Gebrauchs
unſerer Kraͤfte.
Urſprung
des Ver-
ſehens
und der
Bosheit.
§. 20.
Von dem Mangel des Gebrauchs muß
man das Unvermoͤgen zu handeln
(impotentiam agendi) unterſcheiden. Es
beſtehet daſſelbe darinnen, daß der Gebrauch
der Seelen- und Leibes-Kraͤfte nicht von un-
ſerem Willen abhaͤnget; und alſo derſelbe
uns unmoͤglich wird. Was von dieſem
Unvermoͤgen herruͤhret, kan nicht
vermieden (§. 17.), und folglich auch nicht
zugerechnet werden, wofern wir uns
daſſelbe nicht durch unſere Schuld
zugezogen haben (§. cit.).
Das Un-
vermoͤ-
gen zu
handeln.
§. 21.
Es giebt viele Wuͤrckungen, welche zur
Erkentnißkraft gehoͤren; und bey freyen
Handlungen, zu den Wuͤrckungen der bewe-
genden Kraft vorausgeſetzt werden muͤſſen.
Nach
Die Ar-
ten des
Verſe-
hens.
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