1042.). Ein solcher Krieg aber, der ver- möge des Rechtes des Staats geführet wird mit andern Völckern, wird ein öffentlicher Krieg genennet.
§. 1067.
Endlich weil der Oberherr das WohlVom Rechte Verträ- ge mit andern Völckern zu ma- chen. des Volcks auf alle Weise befördern muß (§. 972. 996.); so kann er, wenn er das Beste seiner Bürger durch Hülfe und Beystand andrer Völcker befördern könnte, auch deßfalls mit andern Völ- ckern Bündnisse aufrichten. Doch vom Rechte des Krieges und mit andern Völckern Verträge einzugehen muß in dem Völcker- recht gehandelt werden.
Das fünfte Hauptstück.
Von der natürlichen Lehre der bürgerlichen Gesetze.
§. 1068.
Bürgerliche Gesetze sind, die derVon bür- gerlichen Gesetzen. Oberherr denen Unterthanen in einem Staate giebet. Da verschiedne Staa- ten unter einander als freye Personen, die im natürlichen Zustande leben, angesehen wer- den (§. 977.); so verbinden die bürger- lichen Gesetze niemand als die Glieder desselben Staates, worinn sie gegeben sind, wenn folglich fremde Gesetze an- genommen werden, so erhalten diesel-
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Von den Majeſtaͤtsrechten.
1042.). Ein ſolcher Krieg aber, der ver- moͤge des Rechtes des Staats gefuͤhret wird mit andern Voͤlckern, wird ein oͤffentlicher Krieg genennet.
§. 1067.
Endlich weil der Oberherr das WohlVom Rechte Vertraͤ- ge mit andern Voͤlckern zu ma- chen. des Volcks auf alle Weiſe befoͤrdern muß (§. 972. 996.); ſo kann er, wenn er das Beſte ſeiner Buͤrger durch Huͤlfe und Beyſtand andrer Voͤlcker befoͤrdern koͤnnte, auch deßfalls mit andern Voͤl- ckern Buͤndniſſe aufrichten. Doch vom Rechte des Krieges und mit andern Voͤlckern Vertraͤge einzugehen muß in dem Voͤlcker- recht gehandelt werden.
Das fuͤnfte Hauptſtuͤck.
Von der natuͤrlichen Lehre der buͤrgerlichen Geſetze.
§. 1068.
Buͤrgerliche Geſetze ſind, die derVon buͤr- gerlichen Geſetzen. Oberherr denen Unterthanen in einem Staate giebet. Da verſchiedne Staa- ten unter einander als freye Perſonen, die im natuͤrlichen Zuſtande leben, angeſehen wer- den (§. 977.); ſo verbinden die buͤrger- lichen Geſetze niemand als die Glieder deſſelben Staates, worinn ſie gegeben ſind, wenn folglich fremde Geſetze an- genommen werden, ſo erhalten dieſel-
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Von den Majeſtaͤtsrechten.
1042.). Ein ſolcher Krieg aber, der ver-
moͤge des Rechtes des Staats gefuͤhret wird
mit andern Voͤlckern, wird ein oͤffentlicher
Krieg genennet.
§. 1067.
Endlich weil der Oberherr das Wohl
des Volcks auf alle Weiſe befoͤrdern muß (§.
972. 996.); ſo kann er, wenn er das
Beſte ſeiner Buͤrger durch Huͤlfe und
Beyſtand andrer Voͤlcker befoͤrdern
koͤnnte, auch deßfalls mit andern Voͤl-
ckern Buͤndniſſe aufrichten. Doch vom
Rechte des Krieges und mit andern Voͤlckern
Vertraͤge einzugehen muß in dem Voͤlcker-
recht gehandelt werden.
Vom
Rechte
Vertraͤ-
ge mit
andern
Voͤlckern
zu ma-
chen.
Das fuͤnfte Hauptſtuͤck.
Von der natuͤrlichen Lehre der
buͤrgerlichen Geſetze.
§. 1068.
Buͤrgerliche Geſetze ſind, die der
Oberherr denen Unterthanen in einem
Staate giebet. Da verſchiedne Staa-
ten unter einander als freye Perſonen, die im
natuͤrlichen Zuſtande leben, angeſehen wer-
den (§. 977.); ſo verbinden die buͤrger-
lichen Geſetze niemand als die Glieder
deſſelben Staates, worinn ſie gegeben
ſind, wenn folglich fremde Geſetze an-
genommen werden, ſo erhalten dieſel-
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Von buͤr-
gerlichen
Geſetzen.
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Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754, S. 777. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/813>, abgerufen am 22.11.2024.
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