gen sich selbst dem andern leisten kann (§. 133.): Was es folglich zur Erhal- tung desselben, oder zu dessen und des Zustandes desselben Vollkommenheit beytragen kann, das muß es auch bey- tragen (§. 1093. 1094.). Doch ist das Recht, so ein anderes Volck dazu hat, ein unvollkommnes Recht, aber das Recht solches zu erbitten ist ein voll- kommnes, und man kann es in seinem Bitten ohne Unrecht zu begehen nicht hindern (§. 82. 87.).
§. 1109.
Von der Liebe, dem Ruhme und dem Handel.
Aus eben dem Grunde muß ein iedes Volck zu einem andern eine Zunei- gung haben und es lieben als sich selbst (§. 136.), wenn es auch gleich ein feindseliges Volck seyn sollte (§. 137.), so dann muß es sich auch bemühen, daß andere Völcker ruhmswürdig wer- den (§. 1097.), und es muß ein iegli- ches so hoch schätzen, als es dasselbe verdienet, desgleichen ihm so viel Lob beylegen, als es werth ist (§. 142.), deshalben nach Vermögen behülflich seyn, daß es gelehrt und gesittet wer- de. Hierher gehöret auch die Verbind- lichkeit mit andern Völckern Handel zu treiben (§. 1099.).
§. 1110.
Wie man sich we- gen der
Da ein vollkommnes Handelsrecht nur durch Vertrag erlanget wird, und darnach zu
schätzen
IV.Th. 3. Hauptſt. Von den Pflichten
gen ſich ſelbſt dem andern leiſten kann (§. 133.): Was es folglich zur Erhal- tung deſſelben, oder zu deſſen und des Zuſtandes deſſelben Vollkommenheit beytragen kann, das muß es auch bey- tragen (§. 1093. 1094.). Doch iſt das Recht, ſo ein anderes Volck dazu hat, ein unvollkommnes Recht, aber das Recht ſolches zu erbitten iſt ein voll- kommnes, und man kann es in ſeinem Bitten ohne Unrecht zu begehen nicht hindern (§. 82. 87.).
§. 1109.
Von der Liebe, dem Ruhme und dem Handel.
Aus eben dem Grunde muß ein iedes Volck zu einem andern eine Zunei- gung haben und es lieben als ſich ſelbſt (§. 136.), wenn es auch gleich ein feindſeliges Volck ſeyn ſollte (§. 137.), ſo dann muß es ſich auch bemuͤhen, daß andere Voͤlcker ruhmswuͤrdig wer- den (§. 1097.), und es muß ein iegli- ches ſo hoch ſchaͤtzen, als es daſſelbe verdienet, desgleichen ihm ſo viel Lob beylegen, als es werth iſt (§. 142.), deshalben nach Vermoͤgen behuͤlflich ſeyn, daß es gelehrt und geſittet wer- de. Hierher gehoͤret auch die Verbind- lichkeit mit andern Voͤlckern Handel zu treiben (§. 1099.).
§. 1110.
Wie man ſich we- gen der
Da ein vollkommnes Handelsrecht nur durch Vertrag erlanget wird, und darnach zu
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IV. Th. 3. Hauptſt. Von den Pflichten
gen ſich ſelbſt dem andern leiſten kann
(§. 133.): Was es folglich zur Erhal-
tung deſſelben, oder zu deſſen und des
Zuſtandes deſſelben Vollkommenheit
beytragen kann, das muß es auch bey-
tragen (§. 1093. 1094.). Doch iſt das
Recht, ſo ein anderes Volck dazu hat,
ein unvollkommnes Recht, aber das
Recht ſolches zu erbitten iſt ein voll-
kommnes, und man kann es in ſeinem
Bitten ohne Unrecht zu begehen nicht
hindern (§. 82. 87.).
§. 1109.
Aus eben dem Grunde muß ein iedes
Volck zu einem andern eine Zunei-
gung haben und es lieben als ſich
ſelbſt (§. 136.), wenn es auch gleich ein
feindſeliges Volck ſeyn ſollte (§. 137.),
ſo dann muß es ſich auch bemuͤhen,
daß andere Voͤlcker ruhmswuͤrdig wer-
den (§. 1097.), und es muß ein iegli-
ches ſo hoch ſchaͤtzen, als es daſſelbe
verdienet, desgleichen ihm ſo viel Lob
beylegen, als es werth iſt (§. 142.),
deshalben nach Vermoͤgen behuͤlflich
ſeyn, daß es gelehrt und geſittet wer-
de. Hierher gehoͤret auch die Verbind-
lichkeit mit andern Voͤlckern Handel
zu treiben (§. 1099.).
§. 1110.
Da ein vollkommnes Handelsrecht nur
durch Vertrag erlanget wird, und darnach zu
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Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754, S. 810. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/846>, abgerufen am 22.11.2024.
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