VI. Gottes Rath ist wunderbar: aber er führet ihn herr- lich hinaus.
Es ist eine der reinsten und edelsten Vergnügun- gen, sich an dem Reiz einer anmutigen Gegend der Natur zu ergötzen: kaum kann man an der Man- nigfaltigkeit der Gegenstände, die uns zuächst umgeben, seinen Blick sättigen; und dennoch ent- deckt man, so weit nur unser Auge reicht, im- mer größre Schönheiten, die sich weiter und weiter von uns entfernen; die, wenn unser Auge zu schwach ist, sie ganz zu erreichen, und sie ein- zeln zu betrachten, uns aus der dunkeln Ferne noch reizend entgegen schimmern, und dann den Gedanken an die unermeßliche Größe und Weite des ganzen Weltraums in uns rege ma- chen. Dies Vergnügen gränzt sehr nahe an ei- ne der erhabensten und seligsten Beschäftigungen der Andacht, die sich damit unterhält, unsre Gedanken, von der Betrachtung der großen Wunder der Natur, zur Verehrung Gottes, ihres unendlichen Werkmeisters, zu erheben, und in so viel großen weit verbreiteten Begebenheiten,
die
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VI. Gottes Rath iſt wunderbar: aber er führet ihn herr- lich hinaus.
Es iſt eine der reinſten und edelſten Vergnügun- gen, ſich an dem Reiz einer anmutigen Gegend der Natur zu ergötzen: kaum kann man an der Man- nigfaltigkeit der Gegenſtände, die uns zuächſt umgeben, ſeinen Blick ſättigen; und dennoch ent- deckt man, ſo weit nur unſer Auge reicht, im- mer größre Schönheiten, die ſich weiter und weiter von uns entfernen; die, wenn unſer Auge zu ſchwach iſt, ſie ganz zu erreichen, und ſie ein- zeln zu betrachten, uns aus der dunkeln Ferne noch reizend entgegen ſchimmern, und dann den Gedanken an die unermeßliche Größe und Weite des ganzen Weltraums in uns rege ma- chen. Dies Vergnügen gränzt ſehr nahe an ei- ne der erhabenſten und ſeligſten Beſchäftigungen der Andacht, die ſich damit unterhält, unſre Gedanken, von der Betrachtung der großen Wunder der Natur, zur Verehrung Gottes, ihres unendlichen Werkmeiſters, zu erheben, und in ſo viel großen weit verbreiteten Begebenheiten,
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VI.
Gottes Rath iſt wunderbar: aber er führet ihn herr-
lich hinaus.
Es iſt eine der reinſten und edelſten Vergnügun-
gen, ſich an dem Reiz einer anmutigen Gegend der
Natur zu ergötzen: kaum kann man an der Man-
nigfaltigkeit der Gegenſtände, die uns zuächſt
umgeben, ſeinen Blick ſättigen; und dennoch ent-
deckt man, ſo weit nur unſer Auge reicht, im-
mer größre Schönheiten, die ſich weiter und
weiter von uns entfernen; die, wenn unſer Auge
zu ſchwach iſt, ſie ganz zu erreichen, und ſie ein-
zeln zu betrachten, uns aus der dunkeln Ferne
noch reizend entgegen ſchimmern, und dann
den Gedanken an die unermeßliche Größe und
Weite des ganzen Weltraums in uns rege ma-
chen. Dies Vergnügen gränzt ſehr nahe an ei-
ne der erhabenſten und ſeligſten Beſchäftigungen
der Andacht, die ſich damit unterhält, unſre
Gedanken, von der Betrachtung der großen
Wunder der Natur, zur Verehrung Gottes,
ihres unendlichen Werkmeiſters, zu erheben, und
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Wolfrath, Friedrich Wilhelm: Freuden der einsamen Andacht für denkende Christen. Hamburg/Kiel, 1784, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolfrath_freuden_1784/121>, abgerufen am 04.12.2024.
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