"Jch will euch das Reich mittheilen, &q;welches mir mein Vater mitgetheilt hat. &q;Mein Reich ist nicht von dieser Welt." Das ist noch izt die Stimme des großen Erlösers, von der Höhe seiner Herrlichkeit, an alle seine Chri- sten, die sich zum Glauben an ihn bekennen. "Es ist keine Herrlichkeit, und finnliche Freude &q;dieser Erde; kein Fürstenthron; keine irdische &q;Macht und Ansehn; kein Ruhm vor Thronen &q;der Könige; kein ehrenvolles Gedächtniß in &q;den Jahrbüchern der Geschichte auf späte Jahr- &q;hunderte; keine Reichthümer und Palläste; kei- &q;ne Bequemlichkeiten und Ergötzungen der Sin- &q;ne; nichts von alle dem, was auf Erden groß &q;und glänzend und wünschenswerth scheint, ist &q;es -- Christen, -- was ihr euch von dem &q;Bekentniße meines Namens, und von dem &q;Gehorsam gegen meine Lehre zu versprechen &q;habt" -- Wie viel Leichtsinnige vergeßen das, und werfen es immer dem Christenthum vor, daß seine getreuesten Verehrer oft so bedürftig, so wenig von den Menschen geachtet, so zurückege- setzt an allen Arten irdischer Vorzüge und sinn- licher Freuden, leben! wie viel wahre Christen be- denken das nicht immer ernstlich genug, und füh- len es nicht mit genugsamer Ueberzeugung, und
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”Jch will euch das Reich mittheilen, &q;welches mir mein Vater mitgetheilt hat. &q;Mein Reich iſt nicht von dieſer Welt.“ Das iſt noch izt die Stimme des großen Erlöſers, von der Höhe ſeiner Herrlichkeit, an alle ſeine Chri- ſten, die ſich zum Glauben an ihn bekennen. ”Es iſt keine Herrlichkeit, und finnliche Freude &q;dieſer Erde; kein Fürſtenthron; keine irdiſche &q;Macht und Anſehn; kein Ruhm vor Thronen &q;der Könige; kein ehrenvolles Gedächtniß in &q;den Jahrbüchern der Geſchichte auf ſpäte Jahr- &q;hunderte; keine Reichthümer und Palläſte; kei- &q;ne Bequemlichkeiten und Ergötzungen der Sin- &q;ne; nichts von alle dem, was auf Erden groß &q;und glänzend und wünſchenswerth ſcheint, iſt &q;es — Chriſten, — was ihr euch von dem &q;Bekentniße meines Namens, und von dem &q;Gehorſam gegen meine Lehre zu verſprechen &q;habt“ — Wie viel Leichtſinnige vergeßen das, und werfen es immer dem Chriſtenthum vor, daß ſeine getreueſten Verehrer oft ſo bedürftig, ſo wenig von den Menſchen geachtet, ſo zurückege- ſetzt an allen Arten irdiſcher Vorzüge und ſinn- licher Freuden, leben! wie viel wahre Chriſten be- denken das nicht immer ernſtlich genug, und füh- len es nicht mit genugſamer Ueberzeugung, und
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[344[244]/0296]
”Jch will euch das Reich mittheilen,
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&q;Mein Reich iſt nicht von dieſer Welt.“ Das
iſt noch izt die Stimme des großen Erlöſers, von
der Höhe ſeiner Herrlichkeit, an alle ſeine Chri-
ſten, die ſich zum Glauben an ihn bekennen.
”Es iſt keine Herrlichkeit, und finnliche Freude
&q;dieſer Erde; kein Fürſtenthron; keine irdiſche
&q;Macht und Anſehn; kein Ruhm vor Thronen
&q;der Könige; kein ehrenvolles Gedächtniß in
&q;den Jahrbüchern der Geſchichte auf ſpäte Jahr-
&q;hunderte; keine Reichthümer und Palläſte; kei-
&q;ne Bequemlichkeiten und Ergötzungen der Sin-
&q;ne; nichts von alle dem, was auf Erden groß
&q;und glänzend und wünſchenswerth ſcheint, iſt
&q;es — Chriſten, — was ihr euch von dem
&q;Bekentniße meines Namens, und von dem
&q;Gehorſam gegen meine Lehre zu verſprechen
&q;habt“ — Wie viel Leichtſinnige vergeßen das,
und werfen es immer dem Chriſtenthum vor, daß
ſeine getreueſten Verehrer oft ſo bedürftig, ſo
wenig von den Menſchen geachtet, ſo zurückege-
ſetzt an allen Arten irdiſcher Vorzüge und ſinn-
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Wolfrath, Friedrich Wilhelm: Freuden der einsamen Andacht für denkende Christen. Hamburg/Kiel, 1784, S. 344[244]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolfrath_freuden_1784/296>, abgerufen am 23.11.2024.
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