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Wolfrath, Friedrich Wilhelm: Freuden der einsamen Andacht für denkende Christen. Hamburg/Kiel, 1784.

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dem andern für alle Treue seiner freundschaftli-
chen Liebe, für jede mühsame Arbeit, für jede
Verleugnung, dadurch sie sich ihre Laufbahn zur
Ewigkeit erleichtert haben, für jedes Gebet der
Liebe, unaussprechlichen Dank opfert, und die
ganze Schaar der Seligen, aus Einem Munde
und Einem Herzen, einer für den andern, Lohn
des ewigen Lebens, von dem Gott, der dann
ewig und unaussprechlich vergilt, erfleht. --
Engel selbst, müssen diesen Freudentag, der,
wenn keine Zeit mehr seyn wird, der Ewigkeit
aufgeht, mit Verlangen erwarten, und frohlok-
ken, wenn sie vom Herrn der Ewigkeit ausge-
sandt werden, an allen Enden der Welt seine An-
kunft kund zu machen, und Gott mit jubelvollem
Danke preisen, der eine so unzählbare Schaar,
frommer ewig liebender Freunde, in ihre seligen
Wohnungen versammelt! Da werd auch ich einst
mitten unter ihnen, dem, der mir den Weg
zum Himmel wies, und denen, die mich liebevoll
auf demselben begle[i]teten, meinen Eltern, mei-
nen Lehrern, meinem Ehegatten, meinen Freun-
den, den Dank, den ich ihnen auf Erden nur
zu bezahlen wünsche, vergelten; und, -- wenn
ich gut und glücklich genug gewesen bin ihn zu
verdienen, -- den Dank der Meinigen frölich
einerndten.

O,



dem andern für alle Treue ſeiner freundſchaftli-
chen Liebe, für jede mühſame Arbeit, für jede
Verleugnung, dadurch ſie ſich ihre Laufbahn zur
Ewigkeit erleichtert haben, für jedes Gebet der
Liebe, unausſprechlichen Dank opfert, und die
ganze Schaar der Seligen, aus Einem Munde
und Einem Herzen, einer für den andern, Lohn
des ewigen Lebens, von dem Gott, der dann
ewig und unausſprechlich vergilt, erfleht. —
Engel ſelbſt, müſſen dieſen Freudentag, der,
wenn keine Zeit mehr ſeyn wird, der Ewigkeit
aufgeht, mit Verlangen erwarten, und frohlok-
ken, wenn ſie vom Herrn der Ewigkeit ausge-
ſandt werden, an allen Enden der Welt ſeine An-
kunft kund zu machen, und Gott mit jubelvollem
Danke preiſen, der eine ſo unzählbare Schaar,
frommer ewig liebender Freunde, in ihre ſeligen
Wohnungen verſammelt! Da werd auch ich einſt
mitten unter ihnen, dem, der mir den Weg
zum Himmel wies, und denen, die mich liebevoll
auf demſelben begle[i]teten, meinen Eltern, mei-
nen Lehrern, meinem Ehegatten, meinen Freun-
den, den Dank, den ich ihnen auf Erden nur
zu bezahlen wünſche, vergelten; und, — wenn
ich gut und glücklich genug geweſen bin ihn zu
verdienen, — den Dank der Meinigen frölich
einerndten.

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[356/0408] dem andern für alle Treue ſeiner freundſchaftli- chen Liebe, für jede mühſame Arbeit, für jede Verleugnung, dadurch ſie ſich ihre Laufbahn zur Ewigkeit erleichtert haben, für jedes Gebet der Liebe, unausſprechlichen Dank opfert, und die ganze Schaar der Seligen, aus Einem Munde und Einem Herzen, einer für den andern, Lohn des ewigen Lebens, von dem Gott, der dann ewig und unausſprechlich vergilt, erfleht. — Engel ſelbſt, müſſen dieſen Freudentag, der, wenn keine Zeit mehr ſeyn wird, der Ewigkeit aufgeht, mit Verlangen erwarten, und frohlok- ken, wenn ſie vom Herrn der Ewigkeit ausge- ſandt werden, an allen Enden der Welt ſeine An- kunft kund zu machen, und Gott mit jubelvollem Danke preiſen, der eine ſo unzählbare Schaar, frommer ewig liebender Freunde, in ihre ſeligen Wohnungen verſammelt! Da werd auch ich einſt mitten unter ihnen, dem, der mir den Weg zum Himmel wies, und denen, die mich liebevoll auf demſelben begleiteten, meinen Eltern, mei- nen Lehrern, meinem Ehegatten, meinen Freun- den, den Dank, den ich ihnen auf Erden nur zu bezahlen wünſche, vergelten; und, — wenn ich gut und glücklich genug geweſen bin ihn zu verdienen, — den Dank der Meinigen frölich einerndten. O,

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Zitationshilfe: Wolfrath, Friedrich Wilhelm: Freuden der einsamen Andacht für denkende Christen. Hamburg/Kiel, 1784, S. 356. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolfrath_freuden_1784/408>, abgerufen am 21.11.2024.