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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

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ein vulnus per se lethale bekommt; ist aber die Laesion nur im Halse und
fleischichten Theil, so wird sie nicht für lethal gehalten. Am allerärgsten
sind die Wunden im Unter-Leibe, wenn die grossen Blut-Gefässe, als der
Truncus Venae cavae und Arteriae magnae verletzet wird, da wird solche Lae-
sion
durch einhelligen Schluß der Facultäten für simpliciter und absolute
lethal
gehalten, und die also Verwundeten sterben auch alsobald drauf.
So viel von der Lethalität der Wunden insgemein. Noch ist nöthig,
auch mit wenigem die allgemeinen Wund-Mittel, oder Vulneraria zu be-
rühren. Die allgemeine Cur der Wunden bestehet in blosser Vereini-
gung der von einander gesonderten Theile, und solches ist ein Werck der
Natur allein, denn ein Chirurgus hilfft bloß, daß er die äusserlichen Ob-
stacula
der Heilung wegschaffe, und solches thut er durch Vulneraria und
Balsamica, nachdem ist es nöthig, daß er die Labia der Wunden zusam-
men halte. Alle solche Balsamica bestehen in einem mucilaginösen, mehr
oder weniger ölichten und dünnen Humore, welcher mit einem Sale vol.
oleos. temperat.
angefüllet ist. Wegen des Blutens hat er Adstringentia
nöthig; um den Schmertz zu lindern, brauchet er Anodyna; die Inflam-
mation
zu heben und derselben vorzukommen, dienen Refrigerantia; die
Geschwulst aber wird mit Discutientibus gehoben. Der Vorrath aller
dieser Mittel kan im kurtzen Begriff dieser seyn, aus welchen (1) man-
cherley innerliche Wund-Träncke, (2) äusserliche Injectiones und Decocta,
(3) Oele und Balsame, (4) Unguenta, und (5) Emplastra bereitet werden
können, z. E. herb. und fol. Sanicul. Pyrol. Herniar. Plantag. Hyperic.
Scabios. Centaur. min. Millefol. Betonic. Nicotian. Vinc. per vinc. Veronic.
rad. Aristoloch. long. & rotund. Torment. Consolid. maj. flor. sigill. Sa-
lomon. fructus Momordic. Nuc. Moschat. Gall. Sarcocoll. sangv. Dracon.
Tragacanth. Tacamahac. Oliban. Bdell. Resin. Pini, Myrrh. Pix, Terebinth.
Mastich. &c. Mumia, Lumbric. str. Cerumen,
Honig, C. C. ust. oss. Se-
piae, Cancri,
und alle cancrina, Usnea cran. human. Spinneweb etc. Li-
thargyr. calcini
rt Bley, Ceruss. Minium, Succin. bol. Armen. sigill.
Creta, lac ae, Sulphur, Crocus Martis, lap. Calaminar. Tutia, Colco-
thar li, li dulc. &c. item oleum Hyperic. Lilior. albor. Momor-
dic. nuc. Mosch. Nicotian. Lumbric. str. Theriac. Balsam. Peruvian. de
Copaiv. Balsam. is terebinthinat. ni, emplastr. de Betonic. diapalm.
de gratia Dei &c.
Auch so viel von den Wund-Mitteln, welche auf alle
besondere Casus in gewisse Formeln gebracht und appliciret werden können.
Folgen nun noch einige Titul der besondern Wunden, als

Vulnus

VU
ein vulnus per ſe lethale bekommt; iſt aber die Læſion nur im Halſe und
fleiſchichten Theil, ſo wird ſie nicht fuͤr lethal gehalten. Am alleraͤrgſten
ſind die Wunden im Unter-Leibe, wenn die groſſen Blut-Gefaͤſſe, als der
Truncus Venæ cavæ und Arteriæ magnæ verletzet wird, da wird ſolche Læ-
ſion
durch einhelligen Schluß der Facultaͤten fuͤr ſimpliciter und abſolute
lethal
gehalten, und die alſo Verwundeten ſterben auch alſobald drauf.
So viel von der Lethalitaͤt der Wunden insgemein. Noch iſt noͤthig,
auch mit wenigem die allgemeinen Wund-Mittel, oder Vulneraria zu be-
ruͤhren. Die allgemeine Cur der Wunden beſtehet in bloſſer Vereini-
gung der von einander geſonderten Theile, und ſolches iſt ein Werck der
Natur allein, denn ein Chirurgus hilfft bloß, daß er die aͤuſſerlichen Ob-
ſtacula
der Heilung wegſchaffe, und ſolches thut er durch Vulneraria und
Balſamica, nachdem iſt es noͤthig, daß er die Labia der Wunden zuſam-
men halte. Alle ſolche Balſamica beſtehen in einem mucilaginoͤſen, mehr
oder weniger oͤlichten und duͤnnen Humore, welcher mit einem Sale vol.
oleoſ. temperat.
angefuͤllet iſt. Wegen des Blutens hat er Adſtringentia
noͤthig; um den Schmertz zu lindern, brauchet er Anodyna; die Inflam-
mation
zu heben und derſelben vorzukommen, dienen Refrigerantia; die
Geſchwulſt aber wird mit Diſcutientibus gehoben. Der Vorrath aller
dieſer Mittel kan im kurtzen Begriff dieſer ſeyn, aus welchen (1) man-
cherley innerliche Wund-Traͤncke, (2) aͤuſſerliche Injectiones und Decocta,
(3) Oele und Balſame, (4) Unguenta, und (5) Emplaſtra bereitet werden
koͤnnen, z. E. herb. und fol. Sanicul. Pyrol. Herniar. Plantag. Hyperic.
Scabioſ. Centaur. min. Millefol. Betonic. Nicotian. Vinc. per vinc. Veronic.
rad. Ariſtoloch. long. & rotund. Torment. Conſolid. maj. flor. ſigill. Sa-
lomon. fructus Momordic. Nuc. Moſchat. Gall. Sarcocoll. ſangv. Dracon.
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Maſtich. &c. Mumia, Lumbric. 🜃ſtr. Cerumen,
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und alle cancrina, Uſnea cran. human. Spinneweb ꝛc. Li-
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de gratia Dei &c.
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[1026/1038] VU ein vulnus per ſe lethale bekommt; iſt aber die Læſion nur im Halſe und fleiſchichten Theil, ſo wird ſie nicht fuͤr lethal gehalten. Am alleraͤrgſten ſind die Wunden im Unter-Leibe, wenn die groſſen Blut-Gefaͤſſe, als der Truncus Venæ cavæ und Arteriæ magnæ verletzet wird, da wird ſolche Læ- ſion durch einhelligen Schluß der Facultaͤten fuͤr ſimpliciter und abſolute lethal gehalten, und die alſo Verwundeten ſterben auch alſobald drauf. So viel von der Lethalitaͤt der Wunden insgemein. Noch iſt noͤthig, auch mit wenigem die allgemeinen Wund-Mittel, oder Vulneraria zu be- ruͤhren. Die allgemeine Cur der Wunden beſtehet in bloſſer Vereini- gung der von einander geſonderten Theile, und ſolches iſt ein Werck der Natur allein, denn ein Chirurgus hilfft bloß, daß er die aͤuſſerlichen Ob- ſtacula der Heilung wegſchaffe, und ſolches thut er durch Vulneraria und Balſamica, nachdem iſt es noͤthig, daß er die Labia der Wunden zuſam- men halte. Alle ſolche Balſamica beſtehen in einem mucilaginoͤſen, mehr oder weniger oͤlichten und duͤnnen Humore, welcher mit einem Sale vol. oleoſ. temperat. angefuͤllet iſt. Wegen des Blutens hat er Adſtringentia noͤthig; um den Schmertz zu lindern, brauchet er Anodyna; die Inflam- mation zu heben und derſelben vorzukommen, dienen Refrigerantia; die Geſchwulſt aber wird mit Diſcutientibus gehoben. Der Vorrath aller dieſer Mittel kan im kurtzen Begriff dieſer ſeyn, aus welchen (1) man- cherley innerliche Wund-Traͤncke, (2) aͤuſſerliche Injectiones und Decocta, (3) Oele und Balſame, (4) Unguenta, und (5) Emplaſtra bereitet werden koͤnnen, z. E. herb. und fol. Sanicul. Pyrol. Herniar. Plantag. Hyperic. Scabioſ. Centaur. min. Millefol. Betonic. Nicotian. Vinc. per vinc. Veronic. rad. Ariſtoloch. long. & rotund. Torment. Conſolid. maj. flor. ſigill. Sa- lomon. fructus Momordic. Nuc. Moſchat. Gall. Sarcocoll. ſangv. Dracon. Tragacanth. Tacamahac. Oliban. Bdell. Reſin. Pini, Myrrh. Pix, Terebinth. Maſtich. &c. Mumia, Lumbric. 🜃ſtr. Cerumen, Honig, C. C. uſt. oſſ. Se- piæ, Cancri, und alle cancrina, Uſnea cran. human. Spinneweb ꝛc. Li- thargyr. calcinirt Bley, Ceruſſ. Minium, Succin. bol. Armen. 🜃 ſigill. Creta, lac ☽æ, Sulphur, Crocus Martis, lap. Calaminar. Tutia, Colco- thar 🜖li, 🜃 🜖li dulc. &c. item oleum Hyperic. Lilior. albor. Momor- dic. nuc. Moſch. Nicotian. Lumbric. 🜃ſtr. Theriac. Balſam. Peruvian. de Copaiv. Balſam. 🜍is terebinthinat. ♄ni, emplaſtr. de Betonic. diapalm. de gratia Dei &c. Auch ſo viel von den Wund-Mitteln, welche auf alle beſondere Caſus in gewiſſe Formeln gebracht und appliciret werden koͤnnen. Folgen nun noch einige Titul der beſondern Wunden, als Vulnus

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Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 1026. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/1038>, abgerufen am 21.11.2024.