Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

Bild:
<< vorherige Seite

VU
Salviae mit liq. C. C. succinat. und ol. Terebinth. Jn die Wunde tröpffle
man Balsam. Peruvian. Copaiv. ol. Terebinth. O Lumbric. oder elixir
vitae
die Consolidation geschiehet durch Wund-Träncke aus radic. Ari-
stoloch. Alth. Liquirit. herb. Agrimon. Veronic. Plantag. Heder. str.
flor. Malv. arbor. Nymph. Violar. essent. vulnerar.
und äusserlich mit
Balsamis und aus angeführten Vulnerariis bereiteten Sacculis.

Vulnus capitis, die Wunde des Haupts. Solche Wunden ge-
schehen entweder durch Hauen oder Stossen; die Hieb-Wunden laedi-
ren entweder die auf dem Cranio liegenden Theile allein, oder das Cranium
mit zugleich, doch so, daß sie nicht durch und durch gehen, oder das Cra-
nium
und die Meninges, oder auch das Cerebrum selbsten spalten. Jn
allen Zufällen des Haupts muß der Leib willig gehalten werden, in specie
aber, wenn die Wunden nur obenhin sind, so werden sie gar leicht curiret,
wenn man nur zerstossene Betonic. oder ol. Hyperic. oder Balsam. Peru-
vian.
aufstreichet, und das mit Balsam. Peruvian. malaxirte emplastr. de
Betonic.
aufleget, oder auch des Arcaei, von dieser Description:

Gumm. Elemi iij.
Terebinth. iß.
Axung. human.
porcin. ana j.
F. l. a. Emplastr.

Begiebt es sich aber, daß die Wunde das Cranium laediret, nicht aber
gantz durchbohret, so hat man nothwendig auf das laedirte Cranium zu
sehen, dahero kan man ein Pulver aus radic. Irid. Aloe, Myrrh. mit
spirit. Vini etwas angefeuchtet, oder auch eins aus Bol. Armen. Irid.
Flor. Aristoloch. rot.
mit ein wenig olei dest. Terebinth. befeuchtet, ein-
streuen. Sind die Wunden sehr tieff, haben das Cranium gespalten
und die Meninges laediret, so ist es nöthig, daß die innerliche Haemor-
rhagie
gestillet werde, solches geschiehet mit einem Pulver aus Aloe,
Thure,
Eyerweiß und ein wenig boli Armen. nachgehends mit Korbey,
ol. Terebinth. oder Balsam. Peruvian. oder de Copaiv. &c. aufgeleget;
so kan auch, viel gefährliche Symptomata abzuwenden, ein Cataplasma
aus Scord. Betonic. Absinth. Rut. flor. Chamomill. Hyperic. farin. Fabar.
sem. Lini &c. applici
ret werden. Hierbey sind die innerlichen acidum
Absorbentia
mit nichten zu vergessen, als lapid. 69. Arcan. duplicat. C. C.
s. ^ Cinnabar. Antimon.
und nativ. specific. cephalic. Pulv. epileptic.
March. &c.

Vulnus

VU
Salviæ mit liq. C. C. ſuccinat. und ol. Terebinth. Jn die Wunde troͤpffle
man Balſam. Peruvian. Copaiv. ol. Terebinth. Ω Lumbric. oder elixir
vitæ
die Conſolidation geſchiehet durch Wund-Traͤncke aus radic. Ari-
ſtoloch. Alth. Liquirit. herb. Agrimon. Veronic. Plantag. Heder. 🜃ſtr.
flor. Malv. arbor. Nymph. Violar. eſſent. vulnerar.
und aͤuſſerlich mit
Balſamis und aus angefuͤhrten Vulnerariis bereiteten Sacculis.

Vulnus capitis, die Wunde des Haupts. Solche Wunden ge-
ſchehen entweder durch Hauen oder Stoſſen; die Hieb-Wunden lædi-
ren entweder die auf dem Cranio liegenden Theile allein, oder das Cranium
mit zugleich, doch ſo, daß ſie nicht durch und durch gehen, oder das Cra-
nium
und die Meninges, oder auch das Cerebrum ſelbſten ſpalten. Jn
allen Zufaͤllen des Haupts muß der Leib willig gehalten werden, in ſpecie
aber, wenn die Wunden nur obenhin ſind, ſo werden ſie gar leicht curiret,
wenn man nur zerſtoſſene Betonic. oder ol. Hyperic. oder Balſam. Peru-
vian.
aufſtreichet, und das mit Balſam. Peruvian. malaxirte emplaſtr. de
Betonic.
aufleget, oder auch des Arcæi, von dieſer Deſcription:

℞ Gumm. Elemi ℥iij.
Terebinth. ℥iß.
Axung. human.
porcin. ana ℥j.
F. l. a. Emplaſtr.

Begiebt es ſich aber, daß die Wunde das Cranium lædiret, nicht aber
gantz durchbohret, ſo hat man nothwendig auf das lædirte Cranium zu
ſehen, dahero kan man ein Pulver aus radic. Irid. Aloe, Myrrh. mit
ſpirit. Vini etwas angefeuchtet, oder auch eins aus Bol. Armen. Irid.
Flor. Ariſtoloch. rot.
mit ein wenig olei deſt. Terebinth. befeuchtet, ein-
ſtreuen. Sind die Wunden ſehr tieff, haben das Cranium geſpalten
und die Meninges lædiret, ſo iſt es noͤthig, daß die innerliche Hæmor-
rhagie
geſtillet werde, ſolches geſchiehet mit einem Pulver aus Aloe,
Thure,
Eyerweiß und ein wenig boli Armen. nachgehends mit Korbey,
ol. Terebinth. oder Balſam. Peruvian. oder de Copaiv. &c. aufgeleget;
ſo kan auch, viel gefaͤhrliche Symptomata abzuwenden, ein Cataplaſma
aus Scord. Betonic. Abſinth. Rut. flor. Chamomill. Hyperic. farin. Fabar.
ſem. Lini &c. applici
ret werden. Hierbey ſind die innerlichen acidum
Abſorbentia
mit nichten zu vergeſſen, als lapid. 69. Arcan. duplicat. C. C.
ſ. △ Cinnabar. Antimon.
und nativ. ſpecific. cephalic. Pulv. epileptic.
March. &c.

Vulnus
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f1040" n="1028"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">VU</hi></hi></hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">Salviæ</hi> mit <hi rendition="#aq">liq. C. C. &#x017F;uccinat.</hi> und <hi rendition="#aq">ol. Terebinth.</hi> Jn die Wunde tro&#x0364;pffle<lb/>
man <hi rendition="#aq">Bal&#x017F;am. Peruvian. Copaiv. ol. Terebinth. &#x03A9; Lumbric.</hi> oder <hi rendition="#aq">elixir<lb/>
vitæ</hi> die <hi rendition="#aq">Con&#x017F;olidation</hi> ge&#x017F;chiehet durch Wund-Tra&#x0364;ncke aus <hi rendition="#aq">radic. Ari-<lb/>
&#x017F;toloch. Alth. Liquirit. herb. Agrimon. Veronic. Plantag. Heder. &#x1F703;&#x017F;tr.<lb/>
flor. Malv. arbor. Nymph. Violar. e&#x017F;&#x017F;ent. vulnerar.</hi> und a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;erlich mit<lb/><hi rendition="#aq">Bal&#x017F;amis</hi> und aus angefu&#x0364;hrten <hi rendition="#aq">Vulnerariis</hi> bereiteten <hi rendition="#aq">Sacculis.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Vulnus capitis,</hi> die <hi rendition="#fr">Wunde des Haupts.</hi> Solche Wunden ge-<lb/>
&#x017F;chehen entweder durch Hauen oder Sto&#x017F;&#x017F;en; die Hieb-Wunden <hi rendition="#aq">lædi-</hi><lb/>
ren entweder die auf dem <hi rendition="#aq">Cranio</hi> liegenden Theile allein, oder das <hi rendition="#aq">Cranium</hi><lb/>
mit zugleich, doch &#x017F;o, daß &#x017F;ie nicht durch und durch gehen, oder das <hi rendition="#aq">Cra-<lb/>
nium</hi> und die <hi rendition="#aq">Meninges,</hi> oder auch das <hi rendition="#aq">Cerebrum</hi> &#x017F;elb&#x017F;ten &#x017F;palten. Jn<lb/>
allen Zufa&#x0364;llen des Haupts muß der Leib willig gehalten werden, <hi rendition="#aq">in &#x017F;pecie</hi><lb/>
aber, wenn die Wunden nur obenhin &#x017F;ind, &#x017F;o werden &#x017F;ie gar leicht <hi rendition="#aq">curi</hi>ret,<lb/>
wenn man nur zer&#x017F;to&#x017F;&#x017F;ene <hi rendition="#aq">Betonic.</hi> oder <hi rendition="#aq">ol. Hyperic.</hi> oder <hi rendition="#aq">Bal&#x017F;am. Peru-<lb/>
vian.</hi> auf&#x017F;treichet, und das mit <hi rendition="#aq">Bal&#x017F;am. Peruvian. malaxi</hi>rte <hi rendition="#aq">empla&#x017F;tr. de<lb/>
Betonic.</hi> aufleget, oder auch des <hi rendition="#aq">Arcæi,</hi> von die&#x017F;er <hi rendition="#aq">De&#x017F;cription:</hi></p><lb/>
          <list>
            <item> <hi rendition="#aq">&#x211E; Gumm. Elemi &#x2125;iij.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Terebinth. &#x2125;iß.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Axung. human.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">porcin. ana &#x2125;j.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">F. l. a. Empla&#x017F;tr.</hi> </item>
          </list><lb/>
          <p>Begiebt es &#x017F;ich aber, daß die Wunde das <hi rendition="#aq">Cranium lædi</hi>ret, nicht aber<lb/>
gantz durchbohret, &#x017F;o hat man nothwendig auf das <hi rendition="#aq">lædi</hi>rte <hi rendition="#aq">Cranium</hi> zu<lb/>
&#x017F;ehen, dahero kan man ein Pulver aus <hi rendition="#aq">radic. Irid. Aloe, Myrrh.</hi> mit<lb/><hi rendition="#aq">&#x017F;pirit. Vini</hi> etwas angefeuchtet, oder auch eins aus <hi rendition="#aq">Bol. Armen. Irid.<lb/>
Flor. Ari&#x017F;toloch. rot.</hi> mit ein wenig <hi rendition="#aq">olei de&#x017F;t. Terebinth.</hi> befeuchtet, ein-<lb/>
&#x017F;treuen. Sind die Wunden &#x017F;ehr tieff, haben das <hi rendition="#aq">Cranium</hi> ge&#x017F;palten<lb/>
und die <hi rendition="#aq">Meninges lædi</hi>ret, &#x017F;o i&#x017F;t es no&#x0364;thig, daß die innerliche <hi rendition="#aq">Hæmor-<lb/>
rhagie</hi> ge&#x017F;tillet werde, &#x017F;olches ge&#x017F;chiehet mit einem Pulver aus <hi rendition="#aq">Aloe,<lb/>
Thure,</hi> Eyerweiß und ein wenig <hi rendition="#aq">boli Armen.</hi> nachgehends mit Korbey,<lb/><hi rendition="#aq">ol. Terebinth.</hi> oder <hi rendition="#aq">Bal&#x017F;am. Peruvian.</hi> oder <hi rendition="#aq">de Copaiv. &amp;c.</hi> aufgeleget;<lb/>
&#x017F;o kan auch, viel gefa&#x0364;hrliche <hi rendition="#aq">Symptomata</hi> abzuwenden, ein <hi rendition="#aq">Catapla&#x017F;ma</hi><lb/>
aus <hi rendition="#aq">Scord. Betonic. Ab&#x017F;inth. Rut. flor. Chamomill. Hyperic. farin. Fabar.<lb/>
&#x017F;em. Lini &amp;c. applici</hi>ret werden. Hierbey &#x017F;ind die innerlichen <hi rendition="#aq">acidum<lb/>
Ab&#x017F;orbentia</hi> mit nichten zu verge&#x017F;&#x017F;en, als <hi rendition="#aq">lapid. 69. Arcan. duplicat. C. C.<lb/>
&#x017F;. &#x25B3; Cinnabar. Antimon.</hi> und <hi rendition="#aq">nativ. &#x017F;pecific. cephalic. Pulv. epileptic.<lb/>
March. &amp;c.</hi></p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Vulnus</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1028/1040] VU Salviæ mit liq. C. C. ſuccinat. und ol. Terebinth. Jn die Wunde troͤpffle man Balſam. Peruvian. Copaiv. ol. Terebinth. Ω Lumbric. oder elixir vitæ die Conſolidation geſchiehet durch Wund-Traͤncke aus radic. Ari- ſtoloch. Alth. Liquirit. herb. Agrimon. Veronic. Plantag. Heder. 🜃ſtr. flor. Malv. arbor. Nymph. Violar. eſſent. vulnerar. und aͤuſſerlich mit Balſamis und aus angefuͤhrten Vulnerariis bereiteten Sacculis. Vulnus capitis, die Wunde des Haupts. Solche Wunden ge- ſchehen entweder durch Hauen oder Stoſſen; die Hieb-Wunden lædi- ren entweder die auf dem Cranio liegenden Theile allein, oder das Cranium mit zugleich, doch ſo, daß ſie nicht durch und durch gehen, oder das Cra- nium und die Meninges, oder auch das Cerebrum ſelbſten ſpalten. Jn allen Zufaͤllen des Haupts muß der Leib willig gehalten werden, in ſpecie aber, wenn die Wunden nur obenhin ſind, ſo werden ſie gar leicht curiret, wenn man nur zerſtoſſene Betonic. oder ol. Hyperic. oder Balſam. Peru- vian. aufſtreichet, und das mit Balſam. Peruvian. malaxirte emplaſtr. de Betonic. aufleget, oder auch des Arcæi, von dieſer Deſcription: ℞ Gumm. Elemi ℥iij. Terebinth. ℥iß. Axung. human. porcin. ana ℥j. F. l. a. Emplaſtr. Begiebt es ſich aber, daß die Wunde das Cranium lædiret, nicht aber gantz durchbohret, ſo hat man nothwendig auf das lædirte Cranium zu ſehen, dahero kan man ein Pulver aus radic. Irid. Aloe, Myrrh. mit ſpirit. Vini etwas angefeuchtet, oder auch eins aus Bol. Armen. Irid. Flor. Ariſtoloch. rot. mit ein wenig olei deſt. Terebinth. befeuchtet, ein- ſtreuen. Sind die Wunden ſehr tieff, haben das Cranium geſpalten und die Meninges lædiret, ſo iſt es noͤthig, daß die innerliche Hæmor- rhagie geſtillet werde, ſolches geſchiehet mit einem Pulver aus Aloe, Thure, Eyerweiß und ein wenig boli Armen. nachgehends mit Korbey, ol. Terebinth. oder Balſam. Peruvian. oder de Copaiv. &c. aufgeleget; ſo kan auch, viel gefaͤhrliche Symptomata abzuwenden, ein Cataplaſma aus Scord. Betonic. Abſinth. Rut. flor. Chamomill. Hyperic. farin. Fabar. ſem. Lini &c. appliciret werden. Hierbey ſind die innerlichen acidum Abſorbentia mit nichten zu vergeſſen, als lapid. 69. Arcan. duplicat. C. C. ſ. △ Cinnabar. Antimon. und nativ. ſpecific. cephalic. Pulv. epileptic. March. &c. Vulnus

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/1040
Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 1028. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/1040>, abgerufen am 21.11.2024.