Atomi, die allerkleinesten Theilgen, welche gleichsam nicht mehr zu zertheilen sind, sie kommen offt in der Physic oder Natur-Kunst vor.
Atonia, ist eine ermangelndeTension und Stärcke der Fasern: es ist einigen organischen Theilen ein gemeines Ubel.
Atonia fibrarum, Schwachheit der Fasern.
ventriculi, - - - des Magens.
Atra bilis, die schwartze Galle, wurde von den Alten für die Me- lancholey gehalten.
Atrachelus, ein Mensch, der einen kurtzen Hals hat.
Atramentum commune, scriptorium, gemeine Schreiber-Dinte, wird gemachet, wenn man zu einem Theil guter Galläpffel den halben Theil Gummi Arabici, und den vierdten Theil li nimmt, und alles gröb- lich zerstossen in acht Theil Bier schüttet[;] etliche Tage stehen lässet, und offt umrühret, welches Dinten-Pulver von einem alten Medico in fol- gendem Disticho abgefasset worden:
Uncia sit gallae, semisque sit unica gummi,
Vitrioli pars quarta: his addas octo falerni.
Das ist:
Wilt du zum Schreiben dir recht gute Dinte machen,
So nimm zu 8. Loth Bier, wie nöthig, diese Sachen:
Gall-Aepffel bey 2. Loth, ein Loth Arabici
Gummi: thu noch darzu 2. Quint Vitrioli.
Wenn man aber Dinte über Feld mit nehmen will, so kan man sich der Chinesischen Dinte bedienen, sonst genannt
Atramentum Siniticum, welche die Sinenses aus einer schwartz- hartzigten Erde, oder, wie Trigautius meynet, aus dem Ruß und Rauch von Baumöl verfertigen, und entweder zu länglichten schmalen Täflein, ohngefehr zwey Zoll lang, und 1. Zoll breit, oder in runde Küglein for- miren, und mit ihren Characteren bezeichnen; wenn sie damit schreiben wol- len, machen sie solche Küchlein mit Speichel oder naß, und feuchten damit kleine Pinslein an, womit sie an statt der Federn schreiben: die rechte Sinesische Dinte muß schön gläntzend, schwartz und in Fingers- dicken Stücken kommen; einige gebrauchen sie wider die rothe Ruhr und Wunden.
Atretae, Atreti, Imperforati, werden diejenigen in beyderley Geschlecht genannt, welcher Hintere oder Schaam mit einem Häutgen überzogen
oder
AT
Atomi, die allerkleineſten Theilgen, welche gleichſam nicht mehr zu zertheilen ſind, ſie kommen offt in der Phyſic oder Natur-Kunſt vor.
Atonia, iſt eine ermangelndeTenſion und Staͤrcke der Faſern: es iſt einigen organiſchen Theilen ein gemeines Ubel.
Atonia fibrarum, Schwachheit der Faſern.
ventriculi, ‒ ‒ ‒ des Magens.
Atra bilis, die ſchwartze Galle, wurde von den Alten fuͤr die Me- lancholey gehalten.
Atrachelus, ein Menſch, der einen kurtzen Hals hat.
Atramentum commune, ſcriptorium, gemeine Schreiber-Dinte, wird gemachet, wenn man zu einem Theil guter Gallaͤpffel den halben Theil Gummi Arabici, und den vierdten Theil 🜖li nimmt, und alles groͤb- lich zerſtoſſen in acht Theil Bier ſchuͤttet[;] etliche Tage ſtehen laͤſſet, und offt umruͤhret, welches Dinten-Pulver von einem alten Medico in fol- gendem Diſticho abgefaſſet worden:
Uncia ſit gallæ, ſemisque ſit unica gummi,
Vitrioli pars quarta: his addas octo falerni.
Das iſt:
Wilt du zum Schreiben dir recht gute Dinte machen,
So nimm zu 8. Loth Bier, wie noͤthig, dieſe Sachen:
Gall-Aepffel bey 2. Loth, ein Loth Arabici
Gummi: thu noch darzu 2. Quint Vitrioli.
Wenn man aber Dinte uͤber Feld mit nehmen will, ſo kan man ſich der Chineſiſchen Dinte bedienen, ſonſt genannt
Atramentum Siniticum, welche die Sinenſes aus einer ſchwartz- hartzigten Erde, oder, wie Trigautius meynet, aus dem Ruß und Rauch von Baumoͤl verfertigen, und entweder zu laͤnglichten ſchmalen Taͤflein, ohngefehr zwey Zoll lang, und 1. Zoll breit, oder in runde Kuͤglein for- miren, und mit ihren Characteren bezeichnen; wenn ſie damit ſchreiben wol- len, machen ſie ſolche Kuͤchlein mit Speichel oder 🜄 naß, und feuchten damit kleine Pinslein an, womit ſie an ſtatt der Federn ſchreiben: die rechte Sineſiſche Dinte muß ſchoͤn glaͤntzend, ſchwartz und in Fingers- dicken Stuͤcken kommen; einige gebrauchen ſie wider die rothe Ruhr und Wunden.
Atretæ, Atreti, Imperforati, werden diejenigen in beyderley Geſchlecht genannt, welcher Hintere oder Schaam mit einem Haͤutgen uͤberzogen
oder
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Atomi, die allerkleineſten Theilgen, welche gleichſam nicht
mehr zu zertheilen ſind, ſie kommen offt in der Phyſic oder Natur-Kunſt
vor.
Atonia, iſt eine ermangelnde Tenſion und Staͤrcke der Faſern:
es iſt einigen organiſchen Theilen ein gemeines Ubel.
Atonia fibrarum, Schwachheit der Faſern.
ventriculi, ‒ ‒ ‒ des Magens.
Atra bilis, die ſchwartze Galle, wurde von den Alten fuͤr die Me-
lancholey gehalten.
Atrachelus, ein Menſch, der einen kurtzen Hals hat.
Atramentum commune, ſcriptorium, gemeine Schreiber-Dinte,
wird gemachet, wenn man zu einem Theil guter Gallaͤpffel den halben
Theil Gummi Arabici, und den vierdten Theil 🜖li nimmt, und alles groͤb-
lich zerſtoſſen in acht Theil Bier ſchuͤttet; etliche Tage ſtehen laͤſſet, und
offt umruͤhret, welches Dinten-Pulver von einem alten Medico in fol-
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Uncia ſit gallæ, ſemisque ſit unica gummi,
Vitrioli pars quarta: his addas octo falerni.
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Wilt du zum Schreiben dir recht gute Dinte machen,
So nimm zu 8. Loth Bier, wie noͤthig, dieſe Sachen:
Gall-Aepffel bey 2. Loth, ein Loth Arabici
Gummi: thu noch darzu 2. Quint Vitrioli.
Wenn man aber Dinte uͤber Feld mit nehmen will, ſo kan man ſich der
Chineſiſchen Dinte bedienen, ſonſt genannt
Atramentum Siniticum, welche die Sinenſes aus einer ſchwartz-
hartzigten Erde, oder, wie Trigautius meynet, aus dem Ruß und Rauch
von Baumoͤl verfertigen, und entweder zu laͤnglichten ſchmalen Taͤflein,
ohngefehr zwey Zoll lang, und 1. Zoll breit, oder in runde Kuͤglein for-
miren, und mit ihren Characteren bezeichnen; wenn ſie damit ſchreiben wol-
len, machen ſie ſolche Kuͤchlein mit Speichel oder 🜄 naß, und feuchten
damit kleine Pinslein an, womit ſie an ſtatt der Federn ſchreiben: die
rechte Sineſiſche Dinte muß ſchoͤn glaͤntzend, ſchwartz und in Fingers-
dicken Stuͤcken kommen; einige gebrauchen ſie wider die rothe Ruhr
und Wunden.
Atretæ, Atreti, Imperforati, werden diejenigen in beyderley Geſchlecht
genannt, welcher Hintere oder Schaam mit einem Haͤutgen uͤberzogen
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/112>, abgerufen am 23.11.2024.
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