Calix, heist ein Trinck-Geschirr, ein Kelch. Bey den Botanicis heist Calix dasjenige Behältniß, worinnen die Blume stickt, oder damit sie umgeben ist, in welchem auch hernach die Saamen zu stecken pflegen: ein Blumen-Kelch. Es werden auch wol die Augen und Knospen an Bäu- men und Sträuchen Calices geheissen.
Calliblepharon, eine Artzney die Augenbranen zu schmincken, wird von dem Galeno hin und wieder gebrauchet.
Callicreas, Callicreon, siehe Pancreas.
Callimus, siehe AEtites.
Callositas, Callus,harte Haut, harthäutig, ist eine harte und steiffe Geschwulst in der Fläche der Hand und auf den Fußsohlen, mit Unempfindlichkeit derselben Theile: die Ursach rühret von gewaltthätigen Reiben dieser Theile, schwerer und steter Arbeit etc. her: hierwider dienen erweichende und resolvirende Cataplasmata aus florib. Chamomill. sem. Foen. graec. mit Milch gekochet, und öffters warm umgeschlagen, oder man bereibe den Callum mit O Vini camphorat. crocat. oder applicire gumm. cum in Spirit. Vini solviret und wieder inspissiret, so wird auch der Succus Sempervivi oder Tabaci gelobet.
Calloti, siehe Sal alcali.
Callus osseus, siehe Exostosis.
Calor nativus, siehe Biolychnium.
Caltha palustris,Dotter-Blume, Kuh-Blume, wächst auf den fumpfigten Wiesen und an den Bächen: ist zwar nicht officinal, doch aber können die Blumen, ehe sie sich öffnen, mit Saltz-Wasser und Eßig eingemachet, und an statt der Cappern gegessen werden.
Caltha vulgaris, siehe Calendula.
Calva, Calvaria, Cranium, die Hirnschale, Hirnschädel, ist eine Zusammenfügung der Beine, welche eine Höle, um das Gehirn in sich zu halten, machet; bestehet aus acht Beinen, deren sechse selbiger eigen sind, die übrigen zwey sind ihr und dem obern Kinnbacken gemein: die eigenen Beine der Hirnschale sind das Stirn-Bein,Os frontis, zwey des Vorder- Haupts, Ossa sincipitis, eines des Hinter-Haupts, Os occipitis, und die zwey Schlaf-Beine, Ossa temporum; diese sind in der mitten mar- ckigt, auf beyden Seiten härter und mehr standhaffter, dahero saget man, daß sie aus zweyen Tafeln bestehen, und dieses ist mehr sichtbar, wo besagte Beine dicker sind; bey den Schläfen aber, wo sie am dünnesten sind,
erschei-
CA
Caligo, ſiehe Amblyopia.
Calix, heiſt ein Trinck-Geſchirr, ein Kelch. Bey den Botanicis heiſt Calix dasjenige Behaͤltniß, worinnen die Blume ſtickt, oder damit ſie umgeben iſt, in welchem auch hernach die Saamen zu ſtecken pflegen: ein Blumen-Kelch. Es werden auch wol die Augen und Knoſpen an Baͤu- men und Straͤuchen Calices geheiſſen.
Calliblepharon, eine Artzney die Augenbranen zu ſchmincken, wird von dem Galeno hin und wieder gebrauchet.
Callicreas, Callicreon, ſiehe Pancreas.
Callimus, ſiehe Ætites.
Calloſitas, Callus,harte Haut, harthaͤutig, iſt eine harte und ſteiffe Geſchwulſt in der Flaͤche der Hand und auf den Fußſohlen, mit Unempfindlichkeit derſelben Theile: die Urſach ruͤhret von gewaltthaͤtigen Reiben dieſer Theile, ſchwerer und ſteter Arbeit ꝛc. her: hierwider dienen erweichende und reſolvirende Cataplaſmata aus florib. Chamomill. ſem. Fœn. græc. mit Milch gekochet, und oͤffters warm umgeſchlagen, oder man bereibe den Callum mit Ω Vini camphorat. crocat. oder applicire gumm. ⁎ cum in Spirit. Vini ſolviret und wieder inſpiſſiret, ſo wird auch der Succus Sempervivi oder Tabaci gelobet.
Calloti, ſiehe Sal alcali.
Callus oſſeus, ſiehe Exoſtoſis.
Calor nativus, ſiehe Biolychnium.
Caltha paluſtris,Dotter-Blume, Kuh-Blume, waͤchſt auf den fumpfigten Wieſen und an den Baͤchen: iſt zwar nicht officinal, doch aber koͤnnen die Blumen, ehe ſie ſich oͤffnen, mit Saltz-Waſſer und Eßig eingemachet, und an ſtatt der Cappern gegeſſen werden.
Caltha vulgaris, ſiehe Calendula.
Calva, Calvaria, Cranium, die Hirnſchale, Hirnſchaͤdel, iſt eine Zuſammenfuͤgung der Beine, welche eine Hoͤle, um das Gehirn in ſich zu halten, machet; beſtehet aus acht Beinen, deren ſechſe ſelbiger eigen ſind, die uͤbrigen zwey ſind ihr und dem obern Kinnbacken gemein: die eigenen Beine der Hirnſchale ſind das Stirn-Bein,Os frontis, zwey des Vorder- Haupts, Oſſa ſincipitis, eines des Hinter-Haupts, Os occipitis, und die zwey Schlaf-Beine, Oſſa temporum; dieſe ſind in der mitten mar- ckigt, auf beyden Seiten haͤrter und mehr ſtandhaffter, dahero ſaget man, daß ſie aus zweyen Tafeln beſtehen, und dieſes iſt mehr ſichtbar, wo beſagte Beine dicker ſind; bey den Schlaͤfen aber, wo ſie am duͤnneſten ſind,
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Caligo, ſiehe Amblyopia.
Calix, heiſt ein Trinck-Geſchirr, ein Kelch. Bey den Botanicis
heiſt Calix dasjenige Behaͤltniß, worinnen die Blume ſtickt, oder damit ſie
umgeben iſt, in welchem auch hernach die Saamen zu ſtecken pflegen: ein
Blumen-Kelch. Es werden auch wol die Augen und Knoſpen an Baͤu-
men und Straͤuchen Calices geheiſſen.
Calliblepharon, eine Artzney die Augenbranen zu ſchmincken, wird
von dem Galeno hin und wieder gebrauchet.
Callicreas, Callicreon, ſiehe Pancreas.
Callimus, ſiehe Ætites.
Calloſitas, Callus, harte Haut, harthaͤutig, iſt eine harte und
ſteiffe Geſchwulſt in der Flaͤche der Hand und auf den Fußſohlen, mit
Unempfindlichkeit derſelben Theile: die Urſach ruͤhret von gewaltthaͤtigen
Reiben dieſer Theile, ſchwerer und ſteter Arbeit ꝛc. her: hierwider dienen
erweichende und reſolvirende Cataplaſmata aus florib. Chamomill. ſem.
Fœn. græc. mit Milch gekochet, und oͤffters warm umgeſchlagen, oder
man bereibe den Callum mit Ω Vini camphorat. crocat. oder applicire
gumm. ⁎ cum in Spirit. Vini ſolviret und wieder inſpiſſiret, ſo wird auch
der Succus Sempervivi oder Tabaci gelobet.
Calloti, ſiehe Sal alcali.
Callus oſſeus, ſiehe Exoſtoſis.
Calor nativus, ſiehe Biolychnium.
Caltha paluſtris, Dotter-Blume, Kuh-Blume, waͤchſt auf den
fumpfigten Wieſen und an den Baͤchen: iſt zwar nicht officinal, doch
aber koͤnnen die Blumen, ehe ſie ſich oͤffnen, mit Saltz-Waſſer und Eßig
eingemachet, und an ſtatt der Cappern gegeſſen werden.
Caltha vulgaris, ſiehe Calendula.
Calva, Calvaria, Cranium, die Hirnſchale, Hirnſchaͤdel, iſt eine
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halten, machet; beſtehet aus acht Beinen, deren ſechſe ſelbiger eigen ſind,
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daß ſie aus zweyen Tafeln beſtehen, und dieſes iſt mehr ſichtbar, wo beſagte
Beine dicker ſind; bey den Schlaͤfen aber, wo ſie am duͤnneſten ſind,
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 148. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/160>, abgerufen am 21.11.2024.
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