Laß es in comm. und Vini an q. s. kochen, und edulcorir es mit Syrup. Capill. is, q. s. die Dosis davon sind vj. zweymal des Tages, 4. Stun- den vor der Mahlzeit. Hieher gehören noch die Cancri oder Astaci ma- rini,See-Krebse, welche zuweilen so groß und starck sind, daß sie mit ihren Scheeren leichtlich einen Menschen umbringen können, wenn sie solchen zu fassen bekommen; haben eine so harte Schale, daß man sie mit Beilen von einander hauen muß: in der Medicin schreibet man den schwartzen Spitzen, welche sie vorne an den Scheeren haben, und Apices nigri chelarum cancri heissen, eine gantz sonderliche Krafft wider die hi- tzigen und gifftigen, auch Wechsel-Fieber zu. (2) Heist es eine Chirurgi- sche Binde, welche gleichsam einen Krebs vorbildet, und (3) eine Kranck- heit, Cancer, der Krebs genannt; der wird in Cancrum incipientem, oder den anfangenden, und exulceratum, oder den fressenden Krebs gethei- let: der erste ist eine harte, rauhe, ungleiche und unbewegliche Geschwulst, einer aschfarben und blauen Couleur mit schwartzlichten Adern, als Krebs- Scheeren umgeben, im Anfang gantz ohne Schmertzen, mit der Zeit aber schmertzet und hitzet er sehr. Er findet sich zwar an allen Theilen, vornem- lich aber an den schwammichten und lockern, als Brüsten, Lippen, Gau- men, Nase, Gebähr-Mutter etc. Jm Anfang ist er schwer zu erkennen, massen er einer Bohne oder Nuß gleichet, dahero ist entweder ein wenig, oder garkein Schmertz dabey; nimmt aber die Geschwulst mit den Sym- ptomatibus allmählich zu, so wird er gar leicht erkannt. Die Ursach ist der in den Drüsen gesammlete zähe Nahrungs-Safft, der eine Schärffe in sich hat, dahero ist kein Wunder, daß aus dem Scirrho ein Carcinoma oder Krebs werde, sonderlich, wenn die im zähen steckende Schärffe von scharffen und gar zu sehr resolvirenden Mitteln aufgewickelt wird. Die Cur ist schwer, beynahe unmöglich: doch aber darff man darum nicht gantz verza- gen, sondern brauche vielmehr im Anfang resolventia, Salia volatilia und fixa, und diluentia, als infusum folior. Thee, Herniariae &c. und auch antacida mit evacuantibus, als da sind Pilulae laxativae martiales, Tinctur. Martis hel- leborat. Wedelii, dulc. Nicht gar zu undienlich sind die diaphoretica, insonderheit aber die Decocta lignorum, massen solche diluiren und zugleich Schweiß treiben: item Fontanelle. Wider den Schmertz, Hitz und Sti- che sind die Saturnina bewährt, dahero loben einige zum äusserlichen Ge- brauch ol. Rosar. Lilior. albor. oder Ranar. im bleyernen Mörsel zur Consi- stenz eines Unguenti gebracht; oder Emplastr. diapomphol. Saturnin. Myn- sichti, diapalma, oder ein Amalgama Saturni und Mercurii, oder eine mit Mercurio beschmierte Bley-Platte aufgeleget: so wird auch äusserlich Cam-
phora,
CA
Laß es in 🜄 comm. und Vini ā q. ſ. kochen, und edulcorir es mit Syrup. Capill. ♀ is, q. ſ. die Doſis davon ſind ℥vj. zweymal des Tages, 4. Stun- den vor der Mahlzeit. Hieher gehoͤren noch die Cancri oder Aſtaci ma- rini,See-Krebſe, welche zuweilen ſo groß und ſtarck ſind, daß ſie mit ihren Scheeren leichtlich einen Menſchen umbringen koͤnnen, wenn ſie ſolchen zu faſſen bekommen; haben eine ſo harte Schale, daß man ſie mit Beilen von einander hauen muß: in der Medicin ſchreibet man den ſchwartzen Spitzen, welche ſie vorne an den Scheeren haben, und Apices nigri chelarum cancri heiſſen, eine gantz ſonderliche Krafft wider die hi- tzigen und gifftigen, auch Wechſel-Fieber zu. (2) Heiſt es eine Chirurgi- ſche Binde, welche gleichſam einen Krebs vorbildet, und (3) eine Kranck- heit, Cancer, der Krebs genannt; der wird in Cancrum incipientem, oder den anfangenden, und exulceratum, oder den freſſenden Krebs gethei- let: der erſte iſt eine harte, rauhe, ungleiche und unbewegliche Geſchwulſt, einer aſchfarben und blauen Couleur mit ſchwartzlichten Adern, als Krebs- Scheeren umgeben, im Anfang gantz ohne Schmertzen, mit der Zeit aber ſchmertzet und hitzet er ſehr. Er findet ſich zwar an allen Theilen, vornem- lich aber an den ſchwammichten und lockern, als Bruͤſten, Lippen, Gau- men, Naſe, Gebaͤhr-Mutter ꝛc. Jm Anfang iſt er ſchwer zu erkennen, maſſen er einer Bohne oder Nuß gleichet, dahero iſt entweder ein wenig, oder garkein Schmertz dabey; nimmt aber die Geſchwulſt mit den Sym- ptomatibus allmaͤhlich zu, ſo wird er gar leicht erkannt. Die Urſach iſt der in den Druͤſen geſammlete zaͤhe Nahrungs-Safft, der eine Schaͤrffe in ſich hat, dahero iſt kein Wunder, daß aus dem Scirrho ein Carcinoma oder Krebs werde, ſonderlich, wenn die im zaͤhen ſteckende Schaͤrffe von ſcharffen und gar zu ſehr reſolvirenden Mitteln aufgewickelt wird. Die Cur iſt ſchwer, beynahe unmoͤglich: doch aber darff man darum nicht gantz verza- gen, ſondern brauche vielmehr im Anfang reſolventia, Salia volatilia und fixa, und diluentia, als infuſum folior. Thée, Herniariæ &c. und auch antacida mit evacuantibus, als da ſind Pilulæ laxativæ martiales, Tinctur. Martis hel- leborat. Wedelii, ☿ dulc. Nicht gar zu undienlich ſind die diaphoretica, inſonderheit aber die Decocta lignorum, maſſen ſolche diluiren und zugleich Schweiß treiben: item Fontanelle. Wider den Schmertz, Hitz und Sti- che ſind die Saturnina bewaͤhrt, dahero loben einige zum aͤuſſerlichen Ge- brauch ol. Roſar. Lilior. albor. oder Ranar. im bleyernen Moͤrſel zur Conſi- ſtenz eines Unguenti gebracht; oder Emplaſtr. diapomphol. Saturnin. Myn- ſichti, diapalma, oder ein Amalgama Saturni und Mercurii, oder eine mit Mercurio beſchmierte Bley-Platte aufgeleget: ſo wird auch aͤuſſerlich Cam-
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Laß es in 🜄 comm. und Vini ā q. ſ. kochen, und edulcorir es mit Syrup.
Capill. ♀ is, q. ſ. die Doſis davon ſind ℥vj. zweymal des Tages, 4. Stun-
den vor der Mahlzeit. Hieher gehoͤren noch die Cancri oder Aſtaci ma-
rini, See-Krebſe, welche zuweilen ſo groß und ſtarck ſind, daß ſie mit
ihren Scheeren leichtlich einen Menſchen umbringen koͤnnen, wenn ſie
ſolchen zu faſſen bekommen; haben eine ſo harte Schale, daß man ſie
mit Beilen von einander hauen muß: in der Medicin ſchreibet man den
ſchwartzen Spitzen, welche ſie vorne an den Scheeren haben, und Apices
nigri chelarum cancri heiſſen, eine gantz ſonderliche Krafft wider die hi-
tzigen und gifftigen, auch Wechſel-Fieber zu. (2) Heiſt es eine Chirurgi-
ſche Binde, welche gleichſam einen Krebs vorbildet, und (3) eine Kranck-
heit, Cancer, der Krebs genannt; der wird in Cancrum incipientem, oder
den anfangenden, und exulceratum, oder den freſſenden Krebs gethei-
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oder garkein Schmertz dabey; nimmt aber die Geſchwulſt mit den Sym-
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in den Druͤſen geſammlete zaͤhe Nahrungs-Safft, der eine Schaͤrffe in ſich
hat, dahero iſt kein Wunder, daß aus dem Scirrho ein Carcinoma oder
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und gar zu ſehr reſolvirenden Mitteln aufgewickelt wird. Die Cur iſt
ſchwer, beynahe unmoͤglich: doch aber darff man darum nicht gantz verza-
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und diluentia, als infuſum folior. Thée, Herniariæ &c. und auch antacida
mit evacuantibus, als da ſind Pilulæ laxativæ martiales, Tinctur. Martis hel-
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inſonderheit aber die Decocta lignorum, maſſen ſolche diluiren und zugleich
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che ſind die Saturnina bewaͤhrt, dahero loben einige zum aͤuſſerlichen Ge-
brauch ol. Roſar. Lilior. albor. oder Ranar. im bleyernen Moͤrſel zur Conſi-
ſtenz eines Unguenti gebracht; oder Emplaſtr. diapomphol. Saturnin. Myn-
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Mercurio beſchmierte Bley-Platte aufgeleget: ſo wird auch aͤuſſerlich Cam-
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/164>, abgerufen am 21.11.2024.
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