wider das Podagra und Zahn-Weh, item Wund-Balsame davon gemachet.
Caraquen, ist eine Art der Cacao-Körner, siehe Cacao.
Carbasus, ist ein fein abgekratzt oder geschabtes Tuch, die Chirurgi nennen es Korbey oder Kurby; der vielfältige Gebrauch dieser Kor- bey ist ihnen auch am besten bekannt.
Carbo, eine Kohle, der Rest vom verbrannten Holtze. Kohlen, so am Johannis-Tage, und sonst nicht, si Diis placet, gefunden werden, sollen wider die schwere Noth vortrefflich dienlich seyn.
Carbunculus, hat eine zwiefache Bedeutung; (1) ein Carfunckel- Stein, welcher des Nachts leuchten, und röthliche Strahlen werffen soll: es wird viel Wercks davon gemacht, allein niemand will bis daher ei- nen dergleichen Stein, so des Nachts strahlet, gesehen haben, wie Boetius de Boot wohl angemercket: weßwegen einige den Rubin oder die Gra- naten, andere aber alle röthlich strahlende Edelgesteine also nennen. Er wird sonst zu den Pestilentz-Beulen oder Blattern gerühmet. (2) Ein Carbunckel oder Pest-Geschwulst; solche findet sich insgemein an den fleischichten Theilen des Leibes hin und wieder, als eine Blatter, zeuget eine schwartz und gläntzende Röthe mit grosser Hitze, Inflammation und Mortification der anbey liegenden Theile; die Ursach und Cur dieses Ubels siehe unter dem Titul Pestis.
Carcinoma, Carcinos, der Krebs, eine Kranckheit, siehe Cancer.
Cardamine, Nasturtium pratense,grosse Feld-Kresse, wächst auf den Wiesen, blühet im April, kommt an Kräfften mit dem Nasturtio aquatico gantz überein.
Cardamomum,Cardamömlein, ist zweyerley Art, als Cardamo- mum majus, die grösten Cardamömlein, sind eckigte, kleine und graue Körner, eines aromatischen Geruchs und Geschmacks, aber nicht so starck als bey den kleinen; sie werden gar selten in den Apothecken gefunden, allwo man die Grana Paradisi dafür hält, kommen aus Ost-Jndien von Cananor, Java und der Jnsul Ceilon. Die Körner wachsen in dreyeckig- ten Schoten, welche wol dreymal länger seyn als der kleinen Cardamöm- lein, weßwegen sie auch die grösseren; die Paradies-Körner aber in Ansehung der dicksten Hülsen, die dicksten genennet werden.
Cardamomum minus,kleine Cardamömlein, werden gemeini- glich in ihren kleinen dreyeckigt- und etwas langlichten Hülsen aus Jndien
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CA
wider das Podagra und Zahn-Weh, item Wund-Balſame davon gemachet.
Caraquen, iſt eine Art der Cacao-Koͤrner, ſiehe Cacao.
Carbaſus, iſt ein fein abgekratzt oder geſchabtes Tuch, die Chirurgi nennen es Korbey oder Kurby; der vielfaͤltige Gebrauch dieſer Kor- bey iſt ihnen auch am beſten bekannt.
Carbo, eine Kohle, der Reſt vom verbrannten Holtze. Kohlen, ſo am Johannis-Tage, und ſonſt nicht, ſi Diis placet, gefunden werden, ſollen wider die ſchwere Noth vortrefflich dienlich ſeyn.
Carbunculus, hat eine zwiefache Bedeutung; (1) ein Carfunckel- Stein, welcher des Nachts leuchten, und roͤthliche Strahlen werffen ſoll: es wird viel Wercks davon gemacht, allein niemand will bis daher ei- nen dergleichen Stein, ſo des Nachts ſtrahlet, geſehen haben, wie Boëtius de Boot wohl angemercket: weßwegen einige den Rubin oder die Gra- naten, andere aber alle roͤthlich ſtrahlende Edelgeſteine alſo nennen. Er wird ſonſt zu den Peſtilentz-Beulen oder Blattern geruͤhmet. (2) Ein Carbunckel oder Peſt-Geſchwulſt; ſolche findet ſich insgemein an den fleiſchichten Theilen des Leibes hin und wieder, als eine Blatter, zeuget eine ſchwartz und glaͤntzende Roͤthe mit groſſer Hitze, Inflammation und Mortification der anbey liegenden Theile; die Urſach und Cur dieſes Ubels ſiehe unter dem Titul Peſtis.
Carcinoma, Carcinos, der Krebs, eine Kranckheit, ſiehe Cancer.
Cardamine, Naſturtium pratenſe,groſſe Feld-Kreſſe, waͤchſt auf den Wieſen, bluͤhet im April, kommt an Kraͤfften mit dem Naſturtio aquatico gantz uͤberein.
Cardamomum,Cardamoͤmlein, iſt zweyerley Art, als Cardamo- mum majus, die groͤſten Cardamoͤmlein, ſind eckigte, kleine und graue Koͤrner, eines aromatiſchen Geruchs und Geſchmacks, aber nicht ſo ſtarck als bey den kleinen; ſie werden gar ſelten in den Apothecken gefunden, allwo man die Grana Paradiſi dafuͤr haͤlt, kommen aus Oſt-Jndien von Cananor, Java und der Jnſul Ceilon. Die Koͤrner wachſen in dreyeckig- ten Schoten, welche wol dreymal laͤnger ſeyn als der kleinen Cardamoͤm- lein, weßwegen ſie auch die groͤſſeren; die Paradies-Koͤrner aber in Anſehung der dickſten Huͤlſen, die dickſten genennet werden.
Cardamomum minus,kleine Cardamoͤmlein, werden gemeini- glich in ihren kleinen dreyeckigt- und etwas lànglichten Huͤlſen aus Jndien
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wider das Podagra und Zahn-Weh, item Wund-Balſame davon
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Caraquen, iſt eine Art der Cacao-Koͤrner, ſiehe Cacao.
Carbaſus, iſt ein fein abgekratzt oder geſchabtes Tuch, die Chirurgi
nennen es Korbey oder Kurby; der vielfaͤltige Gebrauch dieſer Kor-
bey iſt ihnen auch am beſten bekannt.
Carbo, eine Kohle, der Reſt vom verbrannten Holtze. Kohlen,
ſo am Johannis-Tage, und ſonſt nicht, ſi Diis placet, gefunden werden,
ſollen wider die ſchwere Noth vortrefflich dienlich ſeyn.
Carbunculus, hat eine zwiefache Bedeutung; (1) ein Carfunckel-
Stein, welcher des Nachts leuchten, und roͤthliche Strahlen werffen ſoll:
es wird viel Wercks davon gemacht, allein niemand will bis daher ei-
nen dergleichen Stein, ſo des Nachts ſtrahlet, geſehen haben, wie Boëtius
de Boot wohl angemercket: weßwegen einige den Rubin oder die Gra-
naten, andere aber alle roͤthlich ſtrahlende Edelgeſteine alſo nennen. Er
wird ſonſt zu den Peſtilentz-Beulen oder Blattern geruͤhmet. (2) Ein
Carbunckel oder Peſt-Geſchwulſt; ſolche findet ſich insgemein an den
fleiſchichten Theilen des Leibes hin und wieder, als eine Blatter, zeuget
eine ſchwartz und glaͤntzende Roͤthe mit groſſer Hitze, Inflammation und
Mortification der anbey liegenden Theile; die Urſach und Cur dieſes
Ubels ſiehe unter dem Titul Peſtis.
Carcinoma, Carcinos, der Krebs, eine Kranckheit, ſiehe Cancer.
Cardamine, Naſturtium pratenſe, groſſe Feld-Kreſſe, waͤchſt auf
den Wieſen, bluͤhet im April, kommt an Kraͤfften mit dem Naſturtio
aquatico gantz uͤberein.
Cardamomum, Cardamoͤmlein, iſt zweyerley Art, als Cardamo-
mum majus, die groͤſten Cardamoͤmlein, ſind eckigte, kleine und graue
Koͤrner, eines aromatiſchen Geruchs und Geſchmacks, aber nicht ſo ſtarck
als bey den kleinen; ſie werden gar ſelten in den Apothecken gefunden,
allwo man die Grana Paradiſi dafuͤr haͤlt, kommen aus Oſt-Jndien von
Cananor, Java und der Jnſul Ceilon. Die Koͤrner wachſen in dreyeckig-
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Anſehung der dickſten Huͤlſen, die dickſten genennet werden.
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glich in ihren kleinen dreyeckigt- und etwas lànglichten Huͤlſen aus Jndien
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/173>, abgerufen am 21.11.2024.
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