Urin und die Menses, tödten auch die Würmer. Ferner stärcken sie den Magen und vertreiben die Vlähungen; ob aber sie eine magische und anziehende Krafft haben, so gar, daß, wenn sie nur gekäuet, oder einem Menschen und Thier angehencket werden, andern, so neben diesen sich befinden, die Kräffte entziehen, und jenem mittheilen, wie Paracelsus und Staricius vorgeben, mag dahin gestellet seyn.
Carminativa, werden diejenigen Artzney-Mittel genannt, welche Blähungen und Winde im Leibe zertheilen und vertreiben, solche sind radix Carlin. Zedoar. Calam. aromat. flor. Chamomill. sem. Aneth. Foe- niculi, bacc. Lauri, Cortic. Aurantior. und Citri; Essentia Carminativa, Elixir Citri, O dulcis, Oci anisat. Liq. C. C. succinat. ol. laurin. Carvi, Aneth. Emplastr. de Crusta panis, de baccis Lauri &c. Sie werden wider die Anorexiam, Hertz-Weh und andere Magen-Gebrechen, ble- hende Colic, Windsucht etc. gebrauchet.
Carnea moles, siehe Placenta uterina.
Carneolus, Sarda oder Sardus, ein Carneol, ist ein fleischfarbigter Edelgestein, wird wider alle Blutstürtzungen gerühmet, doch aber meisten- theils zu Signetten und Pittschafften employret.
Carnifex spagyricus, heist bey den Goldmachern der Vulcanus oder das Feuer.
Carnosa cutis, siehe Panniculus carnosus.
Caro, insgemein iedes Fleisch oder musculöses Wesen, es sey woran es immer wolle: item die innere und safft-reiche Substanz weicher Früchte, als Limonen, Citronen, Kürbs etc.
Caro luxurians, wild Fleisch, siehe Hypersarcosis.
Caroba, siehe Siliqua dulcis.
Caroli, werden die kleinenVenus-Beulen am männlichen Glied genennet, item auch Caries pudendorum.
Caros, Carosis, siehe Somnolentia.
Carotici, werden bey dem Ettmüller Tom. II. Oper. Medic. p. 778. b. diejenigen genannt, welche sich im Wein so bezechet, daß sie als Schlaf- süchtige liegen und schlafen.
Carotis, siehe Arteria.
Carpio, Carpo, ein Karppe, ist bey uns ein sehr bekannter Fisch: die Galle davon dienet wider Augen-Mängel, der dreyeckigte Stein am Kinnbacken wird von vielen für ein Arcanum wider die Epilepsie gehalten, ingleichen die halbmondförmigen Steine über den Augen.
Carpo-
CA
Urin und die Menſes, toͤdten auch die Wuͤrmer. Ferner ſtaͤrcken ſie den Magen und vertreiben die Vlaͤhungen; ob aber ſie eine magiſche und anziehende Krafft haben, ſo gar, daß, wenn ſie nur gekaͤuet, oder einem Menſchen und Thier angehencket werden, andern, ſo neben dieſen ſich befinden, die Kraͤffte entziehen, und jenem mittheilen, wie Paracelſus und Staricius vorgeben, mag dahin geſtellet ſeyn.
Carminativa, werden diejenigen Artzney-Mittel genannt, welche Blaͤhungen und Winde im Leibe zertheilen und vertreiben, ſolche ſind radix Carlin. Zedoar. Calam. aromat. flor. Chamomill. ſem. Aneth. Fœ- niculi, bacc. Lauri, Cortic. Aurantior. und Citri; Eſſentia Carminativa, Elixir Citri, Ω🜕 dulcis, Ω🜔🝐ci aniſat. Liq. C. C. ſuccinat. ol. laurin. Carvi, Aneth. Emplaſtr. de Cruſta panis, de baccis Lauri &c. Sie werden wider die Anorexiam, Hertz-Weh und andere Magen-Gebrechen, ble- hende Colic, Windſucht ꝛc. gebrauchet.
Carnea moles, ſiehe Placenta uterina.
Carneolus, Sarda oder Sardus, ein Carneol, iſt ein fleiſchfarbigter Edelgeſtein, wird wider alle Blutſtuͤrtzungen geruͤhmet, doch aber meiſten- theils zu Signetten und Pittſchafften employret.
Carnifex ſpagyricus, heiſt bey den Goldmachern der Vulcanus oder das Feuer.
Carnoſa cutis, ſiehe Panniculus carnoſus.
Caro, insgemein iedes Fleiſch oder muſculoͤſes Weſen, es ſey woran es immer wolle: item die innere und ſafft-reiche Subſtanz weicher Fruͤchte, als Limonen, Citronen, Kuͤrbs ꝛc.
Caro luxurians, wild Fleiſch, ſiehe Hyperſarcoſis.
Caroba, ſiehe Siliqua dulcis.
Caroli, werden die kleinenVenus-Beulen am maͤnnlichen Glied genennet, item auch Caries pudendorum.
Caros, Caroſis, ſiehe Somnolentia.
Carotici, werden bey dem Ettmüller Tom. II. Oper. Medic. p. 778. b. diejenigen genannt, welche ſich im Wein ſo bezechet, daß ſie als Schlaf- ſuͤchtige liegen und ſchlafen.
Carotis, ſiehe Arteria.
Carpio, Carpo, ein Karppe, iſt bey uns ein ſehr bekannter Fiſch: die Galle davon dienet wider Augen-Maͤngel, der dreyeckigte Stein am Kinnbacken wird von vielen fuͤr ein Arcanum wider die Epilepſie gehalten, ingleichen die halbmondfoͤrmigen Steine uͤber den Augen.
Carpo-
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CA
Urin und die Menſes, toͤdten auch die Wuͤrmer. Ferner ſtaͤrcken ſie den
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anziehende Krafft haben, ſo gar, daß, wenn ſie nur gekaͤuet, oder einem
Menſchen und Thier angehencket werden, andern, ſo neben dieſen ſich
befinden, die Kraͤffte entziehen, und jenem mittheilen, wie Paracelſus und
Staricius vorgeben, mag dahin geſtellet ſeyn.
Carminativa, werden diejenigen Artzney-Mittel genannt, welche
Blaͤhungen und Winde im Leibe zertheilen und vertreiben, ſolche ſind
radix Carlin. Zedoar. Calam. aromat. flor. Chamomill. ſem. Aneth. Fœ-
niculi, bacc. Lauri, Cortic. Aurantior. und Citri; Eſſentia Carminativa,
Elixir Citri, Ω🜕 dulcis, Ω🜔🝐ci aniſat. Liq. C. C. ſuccinat. ol. laurin.
Carvi, Aneth. Emplaſtr. de Cruſta panis, de baccis Lauri &c. Sie werden
wider die Anorexiam, Hertz-Weh und andere Magen-Gebrechen, ble-
hende Colic, Windſucht ꝛc. gebrauchet.
Carnea moles, ſiehe Placenta uterina.
Carneolus, Sarda oder Sardus, ein Carneol, iſt ein fleiſchfarbigter
Edelgeſtein, wird wider alle Blutſtuͤrtzungen geruͤhmet, doch aber meiſten-
theils zu Signetten und Pittſchafften employret.
Carnifex ſpagyricus, heiſt bey den Goldmachern der Vulcanus oder
das Feuer.
Carnoſa cutis, ſiehe Panniculus carnoſus.
Caro, insgemein iedes Fleiſch oder muſculoͤſes Weſen, es ſey woran
es immer wolle: item die innere und ſafft-reiche Subſtanz weicher
Fruͤchte, als Limonen, Citronen, Kuͤrbs ꝛc.
Caro luxurians, wild Fleiſch, ſiehe Hyperſarcoſis.
Caroba, ſiehe Siliqua dulcis.
Caroli, werden die kleinen Venus-Beulen am maͤnnlichen Glied
genennet, item auch Caries pudendorum.
Caros, Caroſis, ſiehe Somnolentia.
Carotici, werden bey dem Ettmüller Tom. II. Oper. Medic. p. 778. b.
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ſuͤchtige liegen und ſchlafen.
Carotis, ſiehe Arteria.
Carpio, Carpo, ein Karppe, iſt bey uns ein ſehr bekannter Fiſch:
die Galle davon dienet wider Augen-Maͤngel, der dreyeckigte Stein am
Kinnbacken wird von vielen fuͤr ein Arcanum wider die Epilepſie gehalten,
ingleichen die halbmondfoͤrmigen Steine uͤber den Augen.
Carpo-
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/178>, abgerufen am 16.02.2025.
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