darunter das gantze Brust-Bein, nicht die Spitze alleine, weil es als wie ein Schwerdt oder Degen soll aussehen.
Cartilago scutiformis oder thyrioides, nicht thyroides, welches un- recht, der Schild-förmige Krospel an der Lufft-Röhre, wird wegen sei- ner viereckigten Gestalt also genannt. Der Buckel drauf, oder sein er- habener Theil, ist auswendig an der Kehle zu sehen, und wird Pomum Adami, der Adams-Apffel, geheissen, weil der gemeine Mann, der ihn auch wol den Kröbs zu nennen pflegt, dafür hält, daß ein Stücke oder der Kröbs vom Apffel dem Adam in der Kehle stecken blieben, und solches zur Straffe des Ungehorsams auf die Nachkommen fortgepflantzet wäre. Jn der Mitten ist ein Strich oder Linie, daher einige in den Gedancken stehen, ob wäre er doppelt, da er doch nur würcklich einfach ist. Cartila- gines sigmoideae oder semicirculares, die halben Ringel-förmigen Kro- spel an der Lufft-Röhre, werden wegen ihrer Gestalt also genannt.
Carum, Carvi, Cuminum pratense oder sylvestre,Feld- oder Wie- sen-Kümmel; wächset überall in Teutschland auf den Wiesen, der Saamen wird allein gebrauchet, ist ein kleiner länglicht gestreiffter und etwas gekrümmter brauner Saame, eines scharffen und aromatischen Ge- schmacks und guten Geruchs, kommt im Junio und Julio zur Zeitigung. Helmontius nennet ihn einen Trost der Armen, weil er ihnen in vielen Kranckheiten zu Hülffe kommt; er stärcket den Magen, das Haupt und Gedächtniß, zertheilet die Winde in der Colic, Mutter und andern Bauch-Schmertzen, befördert den und stillet die Stein-Schmertzen: Praeparata sind Confectum, Semen, Aqua und Oleum destillatum.
Caruncula, ein Fortsatz, Drüse, kleine Beulgen, solche sind ent- weder der Natur gemäß, und finden sich in der Anatomie folgende:
Caruncula innominata, das ungenannte Stücklein Fleisch oder Drüse, über dem äusserlichen Augen-Winckel gelegen, wird ietzo Glan- dula lacrymalis genannt.
Caruncula lacrymalis, das Thränen-Drüslein in dem innerlichen Augen-Winckel.
Carunculae myrtiformes, die Myrten-förmigen Drüslein an der Mutter-Scheide.
Carunculae papillares, die Wartzen-ähnlichen Drüslein in den Nieren.
Carunculae vesicularum seminalium, die fleischichten Theilgen oder Drüslein an den Saamen-Bläslein.
Oder
CA
darunter das gantze Bruſt-Bein, nicht die Spitze alleine, weil es als wie ein Schwerdt oder Degen ſoll ausſehen.
Cartilago ſcutiformis oder thyrioides, nicht thyroides, welches un- recht, der Schild-foͤrmige Kroſpel an der Lufft-Roͤhre, wird wegen ſei- ner viereckigten Geſtalt alſo genannt. Der Buckel drauf, oder ſein er- habener Theil, iſt auswendig an der Kehle zu ſehen, und wird Pomum Adami, der Adams-Apffel, geheiſſen, weil der gemeine Mann, der ihn auch wol den Kroͤbs zu nennen pflegt, dafuͤr haͤlt, daß ein Stuͤcke oder der Kroͤbs vom Apffel dem Adam in der Kehle ſtecken blieben, und ſolches zur Straffe des Ungehorſams auf die Nachkommen fortgepflantzet waͤre. Jn der Mitten iſt ein Strich oder Linie, daher einige in den Gedancken ſtehen, ob waͤre er doppelt, da er doch nur wuͤrcklich einfach iſt. Cartila- gines ſigmoideæ oder ſemicirculares, die halben Ringel-foͤrmigen Kro- ſpel an der Lufft-Roͤhre, werden wegen ihrer Geſtalt alſo genannt.
Carum, Carvi, Cuminum pratenſe oder ſylveſtre,Feld- oder Wie- ſen-Kuͤmmel; waͤchſet uͤberall in Teutſchland auf den Wieſen, der Saamen wird allein gebrauchet, iſt ein kleiner laͤnglicht geſtreiffter und etwas gekruͤmmter brauner Saame, eines ſcharffen und aromatiſchen Ge- ſchmacks und guten Geruchs, kommt im Junio und Julio zur Zeitigung. Helmontius nennet ihn einen Troſt der Armen, weil er ihnen in vielen Kranckheiten zu Huͤlffe kommt; er ſtaͤrcket den Magen, das Haupt und Gedaͤchtniß, zertheilet die Winde in der Colic, Mutter und andern Bauch-Schmertzen, befoͤrdert den 🝕 und ſtillet die Stein-Schmertzen: Præparata ſind Confectum, Semen, Aqua und Oleum deſtillatum.
Caruncula, ein Fortſatz, Druͤſe, kleine Beulgen, ſolche ſind ent- weder der Natur gemaͤß, und finden ſich in der Anatomie folgende:
Caruncula innominata, das ungenannte Stuͤcklein Fleiſch oder Druͤſe, uͤber dem aͤuſſerlichen Augen-Winckel gelegen, wird ietzo Glan- dula lacrymalis genannt.
Caruncula lacrymalis, das Thraͤnen-Druͤslein in dem innerlichen Augen-Winckel.
Carunculæ myrtiformes, die Myrten-foͤrmigen Druͤslein an der Mutter-Scheide.
Carunculæ papillares, die Wartzen-aͤhnlichen Druͤslein in den Nieren.
Carunculæ veſicularum ſeminalium, die fleiſchichten Theilgen oder Druͤslein an den Saamen-Blaͤslein.
Oder
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0180"n="168"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq"><hirendition="#b"><hirendition="#g">CA</hi></hi></hi></fw><lb/>
darunter das gantze Bruſt-Bein, nicht die Spitze alleine, weil es als wie<lb/>
ein Schwerdt oder Degen ſoll ausſehen.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Cartilago ſcutiformis</hi> oder <hirendition="#aq">thyrioides,</hi> nicht <hirendition="#aq">thyroides,</hi> welches un-<lb/>
recht, der <hirendition="#fr">Schild-foͤrmige Kroſpel</hi> an der Lufft-Roͤhre, wird wegen ſei-<lb/>
ner viereckigten Geſtalt alſo genannt. Der Buckel drauf, oder ſein er-<lb/>
habener Theil, iſt auswendig an der Kehle zu ſehen, und wird <hirendition="#aq">Pomum<lb/>
Adami,</hi> der <hirendition="#fr">Adams-Apffel,</hi> geheiſſen, weil der gemeine Mann, der ihn<lb/>
auch wol den Kroͤbs zu nennen pflegt, dafuͤr haͤlt, daß ein Stuͤcke oder der<lb/>
Kroͤbs vom Apffel dem Adam in der Kehle ſtecken blieben, und ſolches zur<lb/>
Straffe des Ungehorſams auf die Nachkommen fortgepflantzet waͤre.<lb/>
Jn der Mitten iſt ein Strich oder Linie, daher einige in den Gedancken<lb/>ſtehen, ob waͤre er doppelt, da er doch nur wuͤrcklich einfach iſt. <hirendition="#aq">Cartila-<lb/>
gines ſigmoideæ</hi> oder <hirendition="#aq">ſemicirculares,</hi> die <hirendition="#fr">halben Ringel-foͤrmigen Kro-<lb/>ſpel</hi> an der Lufft-Roͤhre, werden wegen ihrer Geſtalt alſo genannt.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Carum, Carvi, Cuminum pratenſe</hi> oder <hirendition="#aq">ſylveſtre,</hi><hirendition="#fr">Feld-</hi> oder <hirendition="#fr">Wie-<lb/>ſen-Kuͤmmel;</hi> waͤchſet uͤberall in Teutſchland auf den Wieſen, der<lb/>
Saamen wird allein gebrauchet, iſt ein kleiner laͤnglicht geſtreiffter und<lb/>
etwas gekruͤmmter brauner Saame, eines ſcharffen und <hirendition="#aq">aromati</hi>ſchen Ge-<lb/>ſchmacks und guten Geruchs, kommt im <hirendition="#aq">Junio</hi> und <hirendition="#aq">Julio</hi> zur Zeitigung.<lb/><hirendition="#aq">Helmontius</hi> nennet ihn einen Troſt der Armen, weil er ihnen in vielen<lb/>
Kranckheiten zu Huͤlffe kommt; er ſtaͤrcket den Magen, das Haupt<lb/>
und Gedaͤchtniß, zertheilet die Winde in der Colic, Mutter und andern<lb/>
Bauch-Schmertzen, befoͤrdert den 🝕 und ſtillet die Stein-Schmertzen:<lb/><hirendition="#aq">Præparata</hi>ſind <hirendition="#aq">Confectum, Semen, Aqua</hi> und <hirendition="#aq">Oleum deſtillatum.</hi></p><lb/><p><hirendition="#aq">Caruncula,</hi> ein <hirendition="#fr">Fortſatz, Druͤſe, kleine Beulgen,</hi>ſolche ſind ent-<lb/>
weder der Natur gemaͤß, und finden ſich in der <hirendition="#aq">Anatomie</hi> folgende:</p><lb/><p><hirendition="#aq">Caruncula innominata,</hi> das <hirendition="#fr">ungenannte Stuͤcklein Fleiſch</hi> oder<lb/><hirendition="#fr">Druͤſe,</hi> uͤber dem aͤuſſerlichen Augen-Winckel gelegen, wird ietzo <hirendition="#aq">Glan-<lb/>
dula lacrymalis</hi> genannt.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Caruncula lacrymalis,</hi> das <hirendition="#fr">Thraͤnen-Druͤslein</hi> in dem innerlichen<lb/>
Augen-Winckel.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Carunculæ myrtiformes,</hi> die <hirendition="#fr">Myrten-foͤrmigen Druͤslein</hi> an der<lb/>
Mutter-Scheide.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Carunculæ papillares,</hi> die <hirendition="#fr">Wartzen-aͤhnlichen Druͤslein</hi> in den<lb/>
Nieren.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Carunculæ veſicularum ſeminalium,</hi> die <hirendition="#fr">fleiſchichten Theilgen</hi> oder<lb/><hirendition="#fr">Druͤslein an den Saamen-Blaͤslein.</hi></p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Oder</fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[168/0180]
CA
darunter das gantze Bruſt-Bein, nicht die Spitze alleine, weil es als wie
ein Schwerdt oder Degen ſoll ausſehen.
Cartilago ſcutiformis oder thyrioides, nicht thyroides, welches un-
recht, der Schild-foͤrmige Kroſpel an der Lufft-Roͤhre, wird wegen ſei-
ner viereckigten Geſtalt alſo genannt. Der Buckel drauf, oder ſein er-
habener Theil, iſt auswendig an der Kehle zu ſehen, und wird Pomum
Adami, der Adams-Apffel, geheiſſen, weil der gemeine Mann, der ihn
auch wol den Kroͤbs zu nennen pflegt, dafuͤr haͤlt, daß ein Stuͤcke oder der
Kroͤbs vom Apffel dem Adam in der Kehle ſtecken blieben, und ſolches zur
Straffe des Ungehorſams auf die Nachkommen fortgepflantzet waͤre.
Jn der Mitten iſt ein Strich oder Linie, daher einige in den Gedancken
ſtehen, ob waͤre er doppelt, da er doch nur wuͤrcklich einfach iſt. Cartila-
gines ſigmoideæ oder ſemicirculares, die halben Ringel-foͤrmigen Kro-
ſpel an der Lufft-Roͤhre, werden wegen ihrer Geſtalt alſo genannt.
Carum, Carvi, Cuminum pratenſe oder ſylveſtre, Feld- oder Wie-
ſen-Kuͤmmel; waͤchſet uͤberall in Teutſchland auf den Wieſen, der
Saamen wird allein gebrauchet, iſt ein kleiner laͤnglicht geſtreiffter und
etwas gekruͤmmter brauner Saame, eines ſcharffen und aromatiſchen Ge-
ſchmacks und guten Geruchs, kommt im Junio und Julio zur Zeitigung.
Helmontius nennet ihn einen Troſt der Armen, weil er ihnen in vielen
Kranckheiten zu Huͤlffe kommt; er ſtaͤrcket den Magen, das Haupt
und Gedaͤchtniß, zertheilet die Winde in der Colic, Mutter und andern
Bauch-Schmertzen, befoͤrdert den 🝕 und ſtillet die Stein-Schmertzen:
Præparata ſind Confectum, Semen, Aqua und Oleum deſtillatum.
Caruncula, ein Fortſatz, Druͤſe, kleine Beulgen, ſolche ſind ent-
weder der Natur gemaͤß, und finden ſich in der Anatomie folgende:
Caruncula innominata, das ungenannte Stuͤcklein Fleiſch oder
Druͤſe, uͤber dem aͤuſſerlichen Augen-Winckel gelegen, wird ietzo Glan-
dula lacrymalis genannt.
Caruncula lacrymalis, das Thraͤnen-Druͤslein in dem innerlichen
Augen-Winckel.
Carunculæ myrtiformes, die Myrten-foͤrmigen Druͤslein an der
Mutter-Scheide.
Carunculæ papillares, die Wartzen-aͤhnlichen Druͤslein in den
Nieren.
Carunculæ veſicularum ſeminalium, die fleiſchichten Theilgen oder
Druͤslein an den Saamen-Blaͤslein.
Oder
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/180>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.