Magen-Spiritus, Oele, Balsame und Säcklein etc. aus Theriac. spirit. Vini camphorat. O theriacal. ol. Absinth. Menth. Chamomill. Macis, Caryophyll. &c. gebrauchet werden.
Cholericus, biliosus, hat zwey Bedeutungen, (1) wird es für das- jenige genommen, was der Natur der Gallen nachahmet; oder wenn ie- mand an der überflüßigen Gallen laboriret, so saget man von ihm, daß er ein Cholericus oder Gall-reicher sey; (2) werden auch diejenigen Cho- lerici genannt, welche an Cholera humida kranck liegen.
Chondrilla marina, Cichorium bulbosum,Meer-Chondrille, wächst am Meer, im Sande: Die Wurtzeln vertreiben die Kröpffe; wenn man die güldene Ader mit der Wurtzel berühret, und solche abtrock- net, soll die güldene Ader auch eintrocknen; so die Wurtzel aber abfau- let, soll es auch der güldenen Ader schädlich seyn.
Chondrosyndesmus, oder Ligamentum cartilagineum, ein krosplicht Band.
Chorda, wird auf zweyerley Art genommen; (1) für eine Saite zur Geige oder Violin, und andern musicalischen Instrumenten; (2) heist es so viel als Tendo, ein Senne, Nerve; also ist auch Chorda Achil- lis eine grosse spannädrige Salte an der Ferse, ist unter allen am gantzen Leibe die gröste und stärckste, und aus dreyen Spann-Adern, so den Fuß ausstrecken, zusammen gesetzet.
Chordae, siehe Intestinum.
Chordapsus, siehe Iliaca passio.
Chorea Sancti Viti,Sanct Veits Tantz, siehe Tarantismus; item Tarantula.
Chorion, das Ader-Häutlein, ist das äusserste Häutgen, welches die Leibes-Frucht umgiebet, ist dick und etwas weiß, wie auch mit vielen Aestlein der Adern gezieret. Dieses kan, wie man es sonsten für ein ei- niges hält, in drey unterschiedliche Häutgen getheilet werden, unter wel- chen das mittelste sehr zart und durchscheinend, die zwey übrigen aber di- cker und desto mehr dunckler, iedennoch einer sehr zarten und unbeständi- gen Textur sind.
Choroides, wird von unterschiedlichen Dingen gesaget, wegen der Menge der Blut-Gefässe, welche dem Ader-Häutlein sehr gleich kommen: also wird das dünne Hirn-Häutlein Choroides, item das Netz-förmige
Augen-
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CH
Magen-Spiritus, Oele, Balſame und Saͤcklein ꝛc. aus Theriac. ſpirit. Vini camphorat. Ω theriacal. ol. Abſinth. Menth. Chamomill. Macis, Caryophyll. &c. gebrauchet werden.
Cholericus, bilioſus, hat zwey Bedeutungen, (1) wird es fuͤr das- jenige genommen, was der Natur der Gallen nachahmet; oder wenn ie- mand an der uͤberfluͤßigen Gallen laboriret, ſo ſaget man von ihm, daß er ein Cholericus oder Gall-reicher ſey; (2) werden auch diejenigen Cho- lerici genannt, welche an Cholera humida kranck liegen.
Chondrilla marina, Cichorium bulboſum,Meer-Chondrille, waͤchſt am Meer, im Sande: Die Wurtzeln vertreiben die Kroͤpffe; wenn man die guͤldene Ader mit der Wurtzel beruͤhret, und ſolche abtrock- net, ſoll die guͤldene Ader auch eintrocknen; ſo die Wurtzel aber abfau- let, ſoll es auch der guͤldenen Ader ſchaͤdlich ſeyn.
Chondroſyndesmus, oder Ligamentum cartilagineum, ein kroſplicht Band.
Chorda, wird auf zweyerley Art genommen; (1) fuͤr eine Saite zur Geige oder Violin, und andern muſicaliſchen Inſtrumenten; (2) heiſt es ſo viel als Tendo, ein Senne, Nerve; alſo iſt auch Chorda Achil- lis eine groſſe ſpannaͤdrige Salte an der Ferſe, iſt unter allen am gantzen Leibe die groͤſte und ſtaͤrckſte, und aus dreyen Spann-Adern, ſo den Fuß ausſtrecken, zuſammen geſetzet.
Chordæ, ſiehe Inteſtinum.
Chordapſus, ſiehe Iliaca paſſio.
Chorea Sancti Viti,Sanct Veits Tantz, ſiehe Tarantiſmus; item Tarantula.
Chorion, das Ader-Haͤutlein, iſt das aͤuſſerſte Haͤutgen, welches die Leibes-Frucht umgiebet, iſt dick und etwas weiß, wie auch mit vielen Aeſtlein der Adern gezieret. Dieſes kan, wie man es ſonſten fuͤr ein ei- niges haͤlt, in drey unterſchiedliche Haͤutgen getheilet werden, unter wel- chen das mittelſte ſehr zart und durchſcheinend, die zwey uͤbrigen aber di- cker und deſto mehr dunckler, iedennoch einer ſehr zarten und unbeſtaͤndi- gen Textur ſind.
Choroides, wird von unterſchiedlichen Dingen geſaget, wegen der Menge der Blut-Gefaͤſſe, welche dem Ader-Haͤutlein ſehr gleich kommen: alſo wird das duͤnne Hirn-Haͤutlein Choroides, item das Netz-foͤrmige
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Magen-Spiritus, Oele, Balſame und Saͤcklein ꝛc. aus Theriac. ſpirit.
Vini camphorat. Ω theriacal. ol. Abſinth. Menth. Chamomill. Macis,
Caryophyll. &c. gebrauchet werden.
Cholericus, bilioſus, hat zwey Bedeutungen, (1) wird es fuͤr das-
jenige genommen, was der Natur der Gallen nachahmet; oder wenn ie-
mand an der uͤberfluͤßigen Gallen laboriret, ſo ſaget man von ihm, daß
er ein Cholericus oder Gall-reicher ſey; (2) werden auch diejenigen Cho-
lerici genannt, welche an Cholera humida kranck liegen.
Chondrilla marina, Cichorium bulboſum, Meer-Chondrille,
waͤchſt am Meer, im Sande: Die Wurtzeln vertreiben die Kroͤpffe;
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let, ſoll es auch der guͤldenen Ader ſchaͤdlich ſeyn.
Chondrilla verrucaria, ſiehe Cichorium verrucarium.
Chondroſyndesmus, oder Ligamentum cartilagineum, ein kroſplicht
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Chorda, wird auf zweyerley Art genommen; (1) fuͤr eine Saite
zur Geige oder Violin, und andern muſicaliſchen Inſtrumenten; (2) heiſt
es ſo viel als Tendo, ein Senne, Nerve; alſo iſt auch Chorda Achil-
lis eine groſſe ſpannaͤdrige Salte an der Ferſe, iſt unter allen am gantzen
Leibe die groͤſte und ſtaͤrckſte, und aus dreyen Spann-Adern, ſo den Fuß
ausſtrecken, zuſammen geſetzet.
Chordæ, ſiehe Inteſtinum.
Chordapſus, ſiehe Iliaca paſſio.
Chorea Sancti Viti, Sanct Veits Tantz, ſiehe Tarantiſmus;
item Tarantula.
Chorion, das Ader-Haͤutlein, iſt das aͤuſſerſte Haͤutgen, welches
die Leibes-Frucht umgiebet, iſt dick und etwas weiß, wie auch mit vielen
Aeſtlein der Adern gezieret. Dieſes kan, wie man es ſonſten fuͤr ein ei-
niges haͤlt, in drey unterſchiedliche Haͤutgen getheilet werden, unter wel-
chen das mittelſte ſehr zart und durchſcheinend, die zwey uͤbrigen aber di-
cker und deſto mehr dunckler, iedennoch einer ſehr zarten und unbeſtaͤndi-
gen Textur ſind.
Choroides, wird von unterſchiedlichen Dingen geſaget, wegen der
Menge der Blut-Gefaͤſſe, welche dem Ader-Haͤutlein ſehr gleich kommen:
alſo wird das duͤnne Hirn-Haͤutlein Choroides, item das Netz-foͤrmige
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/213>, abgerufen am 21.11.2024.
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