Colic, so brauche Galbanum, oder O Terebinth. Galbanet. ist es von einer übeln Aderlaß oder Scarification, so
pingued. Taxi.
Vulpis ana iij.
ol. dest. Spicae ß.
Mastichin. ßij.
Vini opt. ßiij.
mische alles beym , und schmiere das Glied offt damit.
Contrasissura, Contra-Fissur, oder Gegenspalt, geschiehet an dem Cranio, wenn dasselbe einen Schlag oder Stoß bekommen, und der Ort allda unverletzet ist, am andern aber gegen über eine Fissur oder Spalt be- kommen hat. Solche zu untersuchen, ist Behutsamkeit nöthig; dahero gieb dem Patienten eine Nuß zu beissen, oder eine Saite zwischen die Zäh- ne, kan er die Nuß-Schale zerbeissen, oder den Schall der Saiten vertra- gen, so ist das Cranium noch gantz; wo nicht, so ist gantz gewiß eine Fissur da. Weil man aber noch nicht weiß, an welchem Ort eben die Laesion sey, so wird das Haupt gantz abgeschoren, ein Teig oder Unguent. aus al- bumin. Ovor. und Mastiche mit warmen Tüchern umschlagen, so wird man an der nassen Linie, die sich am Teig findet, accurat erkennen, wo und wie die Fractur sey, und dieses sind die allergewissesten Signa. Ferner muß ein Chirurgus untersuchen, ob die Fissur nur in einer Lamina cranii, oder ob sie tieffer eingedrungen ist.
Contrahentia, siehe Adstringens.
Contraindicans, ist dasjenige, welches den Gebrauch des Medica- ments, so der Kranckheit sonst gantz appropriat ist, verbeut und untersaget; wenn z. E. eine schwangere Frau über Magen-Beschwer und Drücken klaget, so wird ein Evacuans nöthig zu seyn angezeiget: weil man aber vom Vomitiv Gefahr besorget, so muß man es bewenden lassen, und also ist die Schwängerung das Contraindicans; das Vomitiv aber wird in Erwegung des Schwangerseyns, das
Contumaces morbi, heissen bey den Medicis solche Kranckheiten, die entweder lange anhalten, und auch Morbi chronici genennet werden; oder, die gar öffters wiederzukommen pflegen, und darum auch recidivi heissen;
oder
G g 3
CO
Colic, ſo brauche Galbanum, oder Ω Terebinth. Galbanet. iſt es von einer uͤbeln Aderlaß oder Scarification, ſo
℞ pingued. Taxi.
Vulpis ana ℥iij.
ol. deſt. Spicæ ℥ß.
Maſtichin. ʒij.
Vini opt. ʒiij.
miſche alles beym 🜂, und ſchmiere das Glied offt damit.
Contraſiſſura, Contra-Fiſſur, oder Gegenſpalt, geſchiehet an dem Cranio, wenn daſſelbe einen Schlag oder Stoß bekommen, und der Ort allda unverletzet iſt, am andern aber gegen uͤber eine Fiſſur oder Spalt be- kommen hat. Solche zu unterſuchen, iſt Behutſamkeit noͤthig; dahero gieb dem Patienten eine Nuß zu beiſſen, oder eine Saite zwiſchen die Zaͤh- ne, kan er die Nuß-Schale zerbeiſſen, oder den Schall der Saiten vertra- gen, ſo iſt das Cranium noch gantz; wo nicht, ſo iſt gantz gewiß eine Fiſſur da. Weil man aber noch nicht weiß, an welchem Ort eben die Læſion ſey, ſo wird das Haupt gantz abgeſchoren, ein Teig oder Unguent. aus al- bumin. Ovor. und Maſtiche mit warmen Tuͤchern umſchlagen, ſo wird man an der naſſen Linie, die ſich am Teig findet, accurat erkennen, wo und wie die Fractur ſey, und dieſes ſind die allergewiſſeſten Signa. Ferner muß ein Chirurgus unterſuchen, ob die Fiſſur nur in einer Lamina cranii, oder ob ſie tieffer eingedrungen iſt.
Contrahentia, ſiehe Adſtringens.
Contraindicans, iſt dasjenige, welches den Gebrauch des Medica- ments, ſo der Kranckheit ſonſt gantz appropriat iſt, verbeut und unterſaget; wenn z. E. eine ſchwangere Frau uͤber Magen-Beſchwer und Druͤcken klaget, ſo wird ein Evacuans noͤthig zu ſeyn angezeiget: weil man aber vom Vomitiv Gefahr beſorget, ſo muß man es bewenden laſſen, und alſo iſt die Schwaͤngerung das Contraindicans; das Vomitiv aber wird in Erwegung des Schwangerſeyns, das
Contumaces morbi, heiſſen bey den Medicis ſolche Kranckheiten, die entweder lange anhalten, und auch Morbi chronici genennet werden; oder, die gar oͤffters wiederzukommen pflegen, und darum auch recidivi heiſſen;
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CO
Colic, ſo brauche Galbanum, oder Ω Terebinth. Galbanet. iſt es von einer
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℞ pingued. Taxi.
Vulpis ana ℥iij.
ol. deſt. Spicæ ℥ß.
Maſtichin. ʒij.
Vini opt. ʒiij.
miſche alles beym 🜂, und ſchmiere das Glied offt damit.
Contraſiſſura, Contra-Fiſſur, oder Gegenſpalt, geſchiehet an dem
Cranio, wenn daſſelbe einen Schlag oder Stoß bekommen, und der Ort
allda unverletzet iſt, am andern aber gegen uͤber eine Fiſſur oder Spalt be-
kommen hat. Solche zu unterſuchen, iſt Behutſamkeit noͤthig; dahero
gieb dem Patienten eine Nuß zu beiſſen, oder eine Saite zwiſchen die Zaͤh-
ne, kan er die Nuß-Schale zerbeiſſen, oder den Schall der Saiten vertra-
gen, ſo iſt das Cranium noch gantz; wo nicht, ſo iſt gantz gewiß eine Fiſſur
da. Weil man aber noch nicht weiß, an welchem Ort eben die Læſion
ſey, ſo wird das Haupt gantz abgeſchoren, ein Teig oder Unguent. aus al-
bumin. Ovor. und Maſtiche mit warmen Tuͤchern umſchlagen, ſo wird
man an der naſſen Linie, die ſich am Teig findet, accurat erkennen, wo und
wie die Fractur ſey, und dieſes ſind die allergewiſſeſten Signa. Ferner muß
ein Chirurgus unterſuchen, ob die Fiſſur nur in einer Lamina cranii, oder ob
ſie tieffer eingedrungen iſt.
Contrahentia, ſiehe Adſtringens.
Contraindicans, iſt dasjenige, welches den Gebrauch des Medica-
ments, ſo der Kranckheit ſonſt gantz appropriat iſt, verbeut und unterſaget;
wenn z. E. eine ſchwangere Frau uͤber Magen-Beſchwer und Druͤcken
klaget, ſo wird ein Evacuans noͤthig zu ſeyn angezeiget: weil man aber
vom Vomitiv Gefahr beſorget, ſo muß man es bewenden laſſen, und alſo
iſt die Schwaͤngerung das Contraindicans; das Vomitiv aber wird in
Erwegung des Schwangerſeyns, das
Contraindicatum werden.
Contrayerva germanica, ſiehe Anthora.
Contrayerva Virginiana, ſiehe Serpentaria Virginiana.
Contumaces morbi, heiſſen bey den Medicis ſolche Kranckheiten, die
entweder lange anhalten, und auch Morbi chronici genennet werden; oder,
die gar oͤffters wiederzukommen pflegen, und darum auch recidivi heiſſen;
oder
G g 3
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/249>, abgerufen am 16.02.2025.
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