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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

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CO
nem des Musculi temporalis an sich; der hinterste ist Condylodes, siehe
Processus.

Corona Monachi, siehe Taraxacum.

Terrae, siehe Hedera terrestris.

Coronae Serpentum oder Viperarum, Schlangen-Cronen, wer-
den also von den Landstreichern die Scheeren der grossen Jndianischen
Garnelen genennet, sind weisse und zackigte Beinlein, wie Palm-Zweige,
überaus glatt, und wie das schönste Helffenbein anzusehen, haben aber
gantz keine Gleichheit mit einigen Cronen: es werden auch solche falsche
Schlangen-Cronen von den ausgetrockneten Milch-Zähnen der Span-
Ferckel gemachet.

Coronopus hortensis, herba Stellae, zahm Krähen-Fuß, wird in
Gärten gezeuget, die Blätter stärcken die Nieren, und sind wider das
Blut-Harnen gut, so von versehrten Nieren entstehet.

Coronopus sylvestris, Serpentina, wild Krähen-Fuß, die Blätter
dienen wider den Schlangen-Biß, der Saame gegen die Blut-
Flüsse.

Corpulentia, dick, fett-bäuchig, wie man im Sprichwort saget:
einen Bürgermeister-Bauch haben.

Corpus, der Leib, ist allen bekannt, und wird sowol von Menschen,
als vom Vieh verstanden. Bey den Chymicis aber heist Corpus dasje-
nige, worinnen eine verborgene Tugend und Krafft stecket.

Corpora globosa, die rundlichen Cörper der Zungen, werden
auf der Ober-Fläche der Zungen gefunden, machen die Empfindung des
Geschmacks.

Corpora nervosa, das Spann-ädrige oder schwammichte We-
sen
des männlichen Gliedes.

Corpora striata, die gestreifften Cörper des Gehirns.

Corpora unguiformia, die Vogel-Klauen ähnlichen Theile
der Zungen,
liegen häuffig zwischen den Drüsen, ragen auf der Fläche
der Zungen hervor, und neigen sich ein wenig eingebogen gegen das hin-
tere Theil.

Corpus album, siehe Argentum, auch Parastatae.

Corpus callosum cerebri, die Hirnschwüle, ist ein sehr weisses
und etwas hartes Wesen des Gehirns, fasset aller Windungen Marck
in sich.

Corpus

CO
nem des Muſculi temporalis an ſich; der hinterſte iſt Condylodes, ſiehe
Proceſſus.

Corona Monachi, ſiehe Taraxacum.

Terræ, ſiehe Hedera terreſtris.

Coronæ Serpentum oder Viperarum, Schlangen-Cronen, wer-
den alſo von den Landſtreichern die Scheeren der groſſen Jndianiſchen
Garnelen genennet, ſind weiſſe und zackigte Beinlein, wie Palm-Zweige,
uͤberaus glatt, und wie das ſchoͤnſte Helffenbein anzuſehen, haben aber
gantz keine Gleichheit mit einigen Cronen: es werden auch ſolche falſche
Schlangen-Cronen von den ausgetrockneten Milch-Zaͤhnen der Span-
Ferckel gemachet.

Coronopus hortenſis, herba Stellæ, zahm Kraͤhen-Fuß, wird in
Gaͤrten gezeuget, die Blaͤtter ſtaͤrcken die Nieren, und ſind wider das
Blut-Harnen gut, ſo von verſehrten Nieren entſtehet.

Coronopus ſylveſtris, Serpentina, wild Kraͤhen-Fuß, die Blaͤtter
dienen wider den Schlangen-Biß, der Saame gegen die Blut-
Fluͤſſe.

Corpulentia, dick, fett-baͤuchig, wie man im Sprichwort ſaget:
einen Buͤrgermeiſter-Bauch haben.

Corpus, der Leib, iſt allen bekannt, und wird ſowol von Menſchen,
als vom Vieh verſtanden. Bey den Chymicis aber heiſt Corpus dasje-
nige, worinnen eine verborgene Tugend und Krafft ſtecket.

Corpora globoſa, die rundlichen Coͤrper der Zungen, werden
auf der Ober-Flaͤche der Zungen gefunden, machen die Empfindung des
Geſchmacks.

Corpora nervoſa, das Spann-aͤdrige oder ſchwammichte We-
ſen
des maͤnnlichen Gliedes.

Corpora ſtriata, die geſtreifften Coͤrper des Gehirns.

Corpora unguiformia, die Vogel-Klauen aͤhnlichen Theile
der Zungen,
liegen haͤuffig zwiſchen den Druͤſen, ragen auf der Flaͤche
der Zungen hervor, und neigen ſich ein wenig eingebogen gegen das hin-
tere Theil.

Corpus album, ſiehe Argentum, auch Paraſtatæ.

Corpus calloſum cerebri, die Hirnſchwuͤle, iſt ein ſehr weiſſes
und etwas hartes Weſen des Gehirns, faſſet aller Windungen Marck
in ſich.

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[246/0258] CO nem des Muſculi temporalis an ſich; der hinterſte iſt Condylodes, ſiehe Proceſſus. Corona Monachi, ſiehe Taraxacum. Terræ, ſiehe Hedera terreſtris. Coronæ Serpentum oder Viperarum, Schlangen-Cronen, wer- den alſo von den Landſtreichern die Scheeren der groſſen Jndianiſchen Garnelen genennet, ſind weiſſe und zackigte Beinlein, wie Palm-Zweige, uͤberaus glatt, und wie das ſchoͤnſte Helffenbein anzuſehen, haben aber gantz keine Gleichheit mit einigen Cronen: es werden auch ſolche falſche Schlangen-Cronen von den ausgetrockneten Milch-Zaͤhnen der Span- Ferckel gemachet. Coronopus hortenſis, herba Stellæ, zahm Kraͤhen-Fuß, wird in Gaͤrten gezeuget, die Blaͤtter ſtaͤrcken die Nieren, und ſind wider das Blut-Harnen gut, ſo von verſehrten Nieren entſtehet. Coronopus ſylveſtris, Serpentina, wild Kraͤhen-Fuß, die Blaͤtter dienen wider den Schlangen-Biß, der Saame gegen die Blut- Fluͤſſe. Corpulentia, dick, fett-baͤuchig, wie man im Sprichwort ſaget: einen Buͤrgermeiſter-Bauch haben. Corpus, der Leib, iſt allen bekannt, und wird ſowol von Menſchen, als vom Vieh verſtanden. Bey den Chymicis aber heiſt Corpus dasje- nige, worinnen eine verborgene Tugend und Krafft ſtecket. Corpora globoſa, die rundlichen Coͤrper der Zungen, werden auf der Ober-Flaͤche der Zungen gefunden, machen die Empfindung des Geſchmacks. Corpora nervoſa, das Spann-aͤdrige oder ſchwammichte We- ſen des maͤnnlichen Gliedes. Corpora ſtriata, die geſtreifften Coͤrper des Gehirns. Corpora unguiformia, die Vogel-Klauen aͤhnlichen Theile der Zungen, liegen haͤuffig zwiſchen den Druͤſen, ragen auf der Flaͤche der Zungen hervor, und neigen ſich ein wenig eingebogen gegen das hin- tere Theil. Corpus album, ſiehe Argentum, auch Paraſtatæ. Corpus calloſum cerebri, die Hirnſchwuͤle, iſt ein ſehr weiſſes und etwas hartes Weſen des Gehirns, faſſet aller Windungen Marck in ſich. Corpus

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Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/258>, abgerufen am 28.11.2024.