Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

Bild:
<< vorherige Seite
CU

Cum Saccharo, mit Zucker, cum melle, mit Honig etc. findet sich
offt in den Recepten, vornemlich im Bolo.

Cuneiforme, Cuneiformia Ossa, siehe Ossa.

Cunilego, siehe Conyza.

Cuniculus, ein Kaninchen; solches zur Aschen gebrannt, dienet
wider die Bräune, das Fett heilet die verhärteten Gelencke und Nerven,
das Gehirn soll dem Gifft widerstehen.

Cunnus, siehe Vulva.

Cuperosa, heist so viel als AEs ustum.

Cupressus arbor, Cypressen-Baum, wächst häuffig in der Jusul
Creta: in Teutschland wird er zur Zierde in den Lust-Gärten unterhal-
ten, weil er Pyramiden-förmig wächset. Die Blätter und Nüßlein zie-
hen zusammen, dienen wider Blutspeyen, Durchbrüche, rothe Ruhr:
Die Früchte oder Nüsse werden von einigen Gabulae genennet.

Cupressus herba, Stabwurtz-Weiblein, Garten-Cypreß,
wird in Gärten erzogen, kommt an Kräfften gantz der Stabwurtz gleich,
sonderlich aber ist sie berühmt wider den weissen Fluß, item die Wür-
mer abzutreiben, wenn man den Saamen confectiret den Kindern bey-
bringet.

Cuprum, das Kupffer, ist unter den Metallen das geschmeidigste,
glühet lange im ehe es zum Fluß zu bringen ist, lässet sich sehr aus-
dehnen und treiben, wird in Schweden und Dänemarck häuffig gefunden;
insgemein wird es aus feinen eigenen Ertzen gebracht, zuweilen wird es
auch in etlichen Silber-Gruben, aber nur in kleinen Tröpfflein oder
Blättlein gefunden. Es wird von einigen in das schwartze, rothe und
gelbe getheilet; die zwey ersten Sorten sind nichts anders, als daß jenes
nicht so pur und lauter als dieses ist; das gelbe hält noch andere
Metalle in sich, und wird in Ansehung desselben entweder AEs Caldarium
oder Glocken-Speiß, oder Orichalcum, Meßing genennet, wovon an
gehörigen Oertern zu sehen.

Cureuma, Gilb-Wurtz, Gelbesucht-Wurtz, ist eine länglicht-
runde, knotichte und dem Jngber nicht ungleiche Wurtzel, inn- und aus-
wendig gelbicht, eines etwas scharffen Geschmacks und ziemlichen Geruchs:
wird theils von Arabern, Persern und den Türcken über Babylon, theils
von der Ost-Jndischen Compagnie aus Jndien gebracht; weßwegen sie
auch Cyperus Indicus, Jndianische Cyper-Wurtz, und Crocus Indicus,
Jndianischer Saffran genennet wird. Sonsten aber heisset sie bey

den
CU

Cum Saccharo, mit Zucker, cum melle, mit Honig ꝛc. findet ſich
offt in den Recepten, vornemlich im Bolo.

Cuneiforme, Cuneiformia Oſſa, ſiehe Oſſa.

Cunilego, ſiehe Conyza.

Cuniculus, ein Kaninchen; ſolches zur Aſchen gebrannt, dienet
wider die Braͤune, das Fett heilet die verhaͤrteten Gelencke und Nerven,
das Gehirn ſoll dem Gifft widerſtehen.

Cunnus, ſiehe Vulva.

Cuperoſa, heiſt ſo viel als Æs uſtum.

Cupreſſus arbor, Cypreſſen-Baum, waͤchſt haͤuffig in der Juſul
Creta: in Teutſchland wird er zur Zierde in den Luſt-Gaͤrten unterhal-
ten, weil er Pyramiden-foͤrmig waͤchſet. Die Blaͤtter und Nuͤßlein zie-
hen zuſammen, dienen wider Blutſpeyen, Durchbruͤche, rothe Ruhr:
Die Fruͤchte oder Nuͤſſe werden von einigen Gabulæ genennet.

Cupreſſus herba, Stabwurtz-Weiblein, Garten-Cypreß,
wird in Gaͤrten erzogen, kommt an Kraͤfften gantz der Stabwurtz gleich,
ſonderlich aber iſt ſie beruͤhmt wider den weiſſen Fluß, item die Wuͤr-
mer abzutreiben, wenn man den Saamen confectiret den Kindern bey-
bringet.

Cuprum, das Kupffer, iſt unter den Metallen das geſchmeidigſte,
gluͤhet lange im 🜂 ehe es zum Fluß zu bringen iſt, laͤſſet ſich ſehr aus-
dehnen und treiben, wird in Schweden und Daͤnemarck haͤuffig gefunden;
insgemein wird es aus feinen eigenen Ertzen gebracht, zuweilen wird es
auch in etlichen Silber-Gruben, aber nur in kleinen Troͤpfflein oder
Blaͤttlein gefunden. Es wird von einigen in das ſchwartze, rothe und
gelbe getheilet; die zwey erſten Sorten ſind nichts anders, als daß jenes
nicht ſo pur und lauter als dieſes iſt; das gelbe haͤlt noch andere
Metalle in ſich, und wird in Anſehung deſſelben entweder Æs Caldarium
oder Glocken-Speiß, oder Orichalcum, Meßing genennet, wovon an
gehoͤrigen Oertern zu ſehen.

Cureuma, Gilb-Wurtz, Gelbeſucht-Wurtz, iſt eine laͤnglicht-
runde, knotichte und dem Jngber nicht ungleiche Wurtzel, inn- und aus-
wendig gelbicht, eines etwas ſcharffen Geſchmacks und ziemlichen Geruchs:
wird theils von Arabern, Perſern und den Tuͤrcken uͤber Babylon, theils
von der Oſt-Jndiſchen Compagnie aus Jndien gebracht; weßwegen ſie
auch Cyperus Indicus, Jndianiſche Cyper-Wurtz, und Crocus Indicus,
Jndianiſcher Saffran genennet wird. Sonſten aber heiſſet ſie bey

den
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0274" n="262"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">CU</hi> </hi> </hi> </fw><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Cum Saccharo,</hi> mit Zucker, <hi rendition="#aq">cum melle,</hi> mit Honig &#xA75B;c. findet &#x017F;ich<lb/>
offt in den <hi rendition="#aq">Recept</hi>en, vornemlich im <hi rendition="#aq">Bolo.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Cuneiforme, Cuneiformia O&#x017F;&#x017F;a,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">O&#x017F;&#x017F;a.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Cunilego,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Conyza.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Cuniculus,</hi> ein <hi rendition="#fr">Kaninchen;</hi> &#x017F;olches zur A&#x017F;chen gebrannt, dienet<lb/>
wider die Bra&#x0364;une, das Fett heilet die verha&#x0364;rteten Gelencke und Nerven,<lb/>
das Gehirn &#x017F;oll dem Gifft wider&#x017F;tehen.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Cunnus,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Vulva.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Cupero&#x017F;a,</hi> hei&#x017F;t &#x017F;o viel als <hi rendition="#aq">Æs u&#x017F;tum.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Cupre&#x017F;&#x017F;us arbor,</hi><hi rendition="#fr">Cypre&#x017F;&#x017F;en-Baum,</hi> wa&#x0364;ch&#x017F;t ha&#x0364;uffig in der Ju&#x017F;ul<lb/>
Creta: in Teut&#x017F;chland wird er zur Zierde in den Lu&#x017F;t-Ga&#x0364;rten unterhal-<lb/>
ten, weil er <hi rendition="#aq">Pyramid</hi>en-fo&#x0364;rmig wa&#x0364;ch&#x017F;et. Die Bla&#x0364;tter und Nu&#x0364;ßlein zie-<lb/>
hen zu&#x017F;ammen, dienen wider Blut&#x017F;peyen, Durchbru&#x0364;che, rothe Ruhr:<lb/>
Die Fru&#x0364;chte oder Nu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e werden von einigen <hi rendition="#aq">Gabulæ</hi> genennet.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Cupre&#x017F;&#x017F;us herba,</hi><hi rendition="#fr">Stabwurtz-Weiblein, Garten-Cypreß,</hi><lb/>
wird in Ga&#x0364;rten erzogen, kommt an Kra&#x0364;fften gantz der Stabwurtz gleich,<lb/>
&#x017F;onderlich aber i&#x017F;t &#x017F;ie beru&#x0364;hmt wider den wei&#x017F;&#x017F;en Fluß, <hi rendition="#aq">item</hi> die Wu&#x0364;r-<lb/>
mer abzutreiben, wenn man den Saamen <hi rendition="#aq">confecti</hi>ret den Kindern bey-<lb/>
bringet.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Cuprum,</hi> das <hi rendition="#fr">Kupffer,</hi> i&#x017F;t unter den Metallen das ge&#x017F;chmeidig&#x017F;te,<lb/>
glu&#x0364;het lange im &#x1F702; ehe es zum Fluß zu bringen i&#x017F;t, la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et &#x017F;ich &#x017F;ehr aus-<lb/>
dehnen und treiben, wird in Schweden und Da&#x0364;nemarck ha&#x0364;uffig gefunden;<lb/>
insgemein wird es aus feinen eigenen Ertzen gebracht, zuweilen wird es<lb/>
auch in etlichen Silber-Gruben, aber nur in kleinen Tro&#x0364;pfflein oder<lb/>
Bla&#x0364;ttlein gefunden. Es wird von einigen in das &#x017F;chwartze, rothe und<lb/>
gelbe getheilet; die zwey er&#x017F;ten Sorten &#x017F;ind nichts anders, als daß jenes<lb/>
nicht &#x017F;o pur und lauter als die&#x017F;es i&#x017F;t; das gelbe ha&#x0364;lt noch andere<lb/>
Metalle in &#x017F;ich, und wird in An&#x017F;ehung de&#x017F;&#x017F;elben entweder <hi rendition="#aq">Æs Caldarium</hi><lb/>
oder <hi rendition="#fr">Glocken-Speiß,</hi> oder <hi rendition="#aq">Orichalcum,</hi> <hi rendition="#fr">Meßing</hi> genennet, wovon an<lb/>
geho&#x0364;rigen Oertern zu &#x017F;ehen.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Cureuma,</hi><hi rendition="#fr">Gilb-Wurtz, Gelbe&#x017F;ucht-Wurtz,</hi> i&#x017F;t eine la&#x0364;nglicht-<lb/>
runde, knotichte und dem Jngber nicht ungleiche Wurtzel, inn- und aus-<lb/>
wendig gelbicht, eines etwas &#x017F;charffen Ge&#x017F;chmacks und ziemlichen Geruchs:<lb/>
wird theils von Arabern, Per&#x017F;ern und den Tu&#x0364;rcken u&#x0364;ber Babylon, theils<lb/>
von der O&#x017F;t-Jndi&#x017F;chen Compagnie aus Jndien gebracht; weßwegen &#x017F;ie<lb/>
auch <hi rendition="#aq">Cyperus Indicus,</hi> <hi rendition="#fr">Jndiani&#x017F;che Cyper-Wurtz,</hi> und <hi rendition="#aq">Crocus Indicus,</hi><lb/><hi rendition="#fr">Jndiani&#x017F;cher Saffran</hi> genennet wird. Son&#x017F;ten aber hei&#x017F;&#x017F;et &#x017F;ie bey<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">den</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[262/0274] CU Cum Saccharo, mit Zucker, cum melle, mit Honig ꝛc. findet ſich offt in den Recepten, vornemlich im Bolo. Cuneiforme, Cuneiformia Oſſa, ſiehe Oſſa. Cunilego, ſiehe Conyza. Cuniculus, ein Kaninchen; ſolches zur Aſchen gebrannt, dienet wider die Braͤune, das Fett heilet die verhaͤrteten Gelencke und Nerven, das Gehirn ſoll dem Gifft widerſtehen. Cunnus, ſiehe Vulva. Cuperoſa, heiſt ſo viel als Æs uſtum. Cupreſſus arbor, Cypreſſen-Baum, waͤchſt haͤuffig in der Juſul Creta: in Teutſchland wird er zur Zierde in den Luſt-Gaͤrten unterhal- ten, weil er Pyramiden-foͤrmig waͤchſet. Die Blaͤtter und Nuͤßlein zie- hen zuſammen, dienen wider Blutſpeyen, Durchbruͤche, rothe Ruhr: Die Fruͤchte oder Nuͤſſe werden von einigen Gabulæ genennet. Cupreſſus herba, Stabwurtz-Weiblein, Garten-Cypreß, wird in Gaͤrten erzogen, kommt an Kraͤfften gantz der Stabwurtz gleich, ſonderlich aber iſt ſie beruͤhmt wider den weiſſen Fluß, item die Wuͤr- mer abzutreiben, wenn man den Saamen confectiret den Kindern bey- bringet. Cuprum, das Kupffer, iſt unter den Metallen das geſchmeidigſte, gluͤhet lange im 🜂 ehe es zum Fluß zu bringen iſt, laͤſſet ſich ſehr aus- dehnen und treiben, wird in Schweden und Daͤnemarck haͤuffig gefunden; insgemein wird es aus feinen eigenen Ertzen gebracht, zuweilen wird es auch in etlichen Silber-Gruben, aber nur in kleinen Troͤpfflein oder Blaͤttlein gefunden. Es wird von einigen in das ſchwartze, rothe und gelbe getheilet; die zwey erſten Sorten ſind nichts anders, als daß jenes nicht ſo pur und lauter als dieſes iſt; das gelbe haͤlt noch andere Metalle in ſich, und wird in Anſehung deſſelben entweder Æs Caldarium oder Glocken-Speiß, oder Orichalcum, Meßing genennet, wovon an gehoͤrigen Oertern zu ſehen. Cureuma, Gilb-Wurtz, Gelbeſucht-Wurtz, iſt eine laͤnglicht- runde, knotichte und dem Jngber nicht ungleiche Wurtzel, inn- und aus- wendig gelbicht, eines etwas ſcharffen Geſchmacks und ziemlichen Geruchs: wird theils von Arabern, Perſern und den Tuͤrcken uͤber Babylon, theils von der Oſt-Jndiſchen Compagnie aus Jndien gebracht; weßwegen ſie auch Cyperus Indicus, Jndianiſche Cyper-Wurtz, und Crocus Indicus, Jndianiſcher Saffran genennet wird. Sonſten aber heiſſet ſie bey den

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/274
Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/274>, abgerufen am 26.11.2024.