Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

Bild:
<< vorherige Seite

DO
aus gummi co, de Ranis cum io mit ol. ri foetid. C. C. Succini,
Petroleo, Lign. guajac. &c. malaxi
ret.

Dolor gravatorius, der drückende Schmertz, es drücket und lie-
get sehr schwer, als wenn etwa eine schwere Last drückte; hat zur Ursach
einen wäßricht- und auch schleimichten Humorem oder stockende Menge
des Bluts in einem Theil: in der Cur siehet man darauf, daß die Mate-
ria peccans
weggebracht werde; solches geschiehet durch eine Venaesection,
purgi
rend-resolvirend-Schweiß-treibende Mittel, und nach Beschaffen-
heit und Noth der Umstände, durch Fontanellen: äusserlich dabey nutzet
ein Emplastr. aus gumm. c. Tacamahac. de Cicuta, de Nicotian. de
Ranis cum io &c.

Dolor iliacus, siehe Ileus.

lancinans, lacerans, der reissende Schmertz, es wütet und
tobet in den Gliedern, Kopff-Schmertz. Dieser hat seinen Ursprung von
der Schärffe der Säffte, oder von Würmern. Zur Cur dienen hier Ab-
sorbentia, Salia fixa, Sal ri, Carduibened. Absinth. Centaur. min.
auch
Salia volatil. als Sal vol. C. C. Cranii hum. ungul. Alcis &c. und auch
Anthelmintica oder Würm-tödtend und treibende, als Corallin. sem. San-
tonic. C. C. ust. Myrrh. Cinnabar. antimon. Mercur. dulc. &c.

Dolor lateralis, siehe Pleuritis.

mixtus, ein vermischter Schmertz, welcher aus zweyen
oder mehrern Schmertzen zusammen gesetzet ist, z. E. aus dem reissenden,
brennenden und dehnenden in Catarrhal-Affecten: dieser erfordert dem-
nach auch vermischte Medicamenta, nachdem die Ursach des Schmer-
tzens ist.

Dolor nephriticus, siehe Nephritis.

nocturnus, nächtlicher Schmertz der Glieder, wird ordi-
nair bey denen, welche scharff und unrein Geblüt haben, als in der Krätze,
morbo Neapolitano, observiret, und nach der Haupt-Kranckheit curiret.

Dolor post partum, Nachwehen, Schmertz nach der Geburt
solche finden sich allezeit nach der Geburt und Exclusion der Nachgeburt
im Unter-Leibe und Rücken der Kindbetterinn. Die Ursach solches
Schmertzens ist eine hefftige Irritation des Uteri, welche von der Exclu-
sion
des Kindes herrühret; hierzu kommen insgemein Erkältung von kalter
Lufft, und die davon herrührende Coagulatio Sanguinis und Obstructio
Lochiorum,
über diese, ist es bey scorbutischen Weibern ein gewöhnlicher
Zufall. Hier ist vornemlich vor der Kälte zu praeserviren, darum binde man

den

DO
aus gummi 🜔🝐co, de Ranis cum ☿ io mit ol. 🜿ri fœtid. C. C. Succini,
Petroleo, Lign. guajac. &c. malaxi
ret.

Dolor gravatorius, der druͤckende Schmertz, es druͤcket und lie-
get ſehr ſchwer, als wenn etwa eine ſchwere Laſt druͤckte; hat zur Urſach
einen waͤßricht- und auch ſchleimichten Humorem oder ſtockende Menge
des Bluts in einem Theil: in der Cur ſiehet man darauf, daß die Mate-
ria peccans
weggebracht werde; ſolches geſchiehet durch eine Venæſection,
purgi
rend-reſolvirend-Schweiß-treibende Mittel, und nach Beſchaffen-
heit und Noth der Umſtaͤnde, durch Fontanellen: aͤuſſerlich dabey nutzet
ein Emplaſtr. aus gumm. 🜔🝐c. Tacamahac. de Cicuta, de Nicotian. de
Ranis cum ☿ io &c.

Dolor iliacus, ſiehe Ileus.

lancinans, lacerans, der reiſſende Schmertz, es wuͤtet und
tobet in den Gliedern, Kopff-Schmertz. Dieſer hat ſeinen Urſprung von
der Schaͤrffe der Saͤffte, oder von Wuͤrmern. Zur Cur dienen hier Ab-
ſorbentia, Salia fixa, Sal 🜿ri, Carduibened. Abſinth. Centaur. min.
auch
Salia volatil. als Sal vol. C. C. Cranii hum. ungul. Alcis &c. und auch
Anthelmintica oder Wuͤrm-toͤdtend und treibende, als Corallin. ſem. San-
tonic. C. C. uſt. Myrrh. Cinnabar. antimon. Mercur. dulc. &c.

Dolor lateralis, ſiehe Pleuritis.

mixtus, ein vermiſchter Schmertz, welcher aus zweyen
oder mehrern Schmertzen zuſammen geſetzet iſt, z. E. aus dem reiſſenden,
brennenden und dehnenden in Catarrhal-Affecten: dieſer erfordert dem-
nach auch vermiſchte Medicamenta, nachdem die Urſach des Schmer-
tzens iſt.

Dolor nephriticus, ſiehe Nephritis.

nocturnus, naͤchtlicher Schmertz der Glieder, wird ordi-
nair bey denen, welche ſcharff und unrein Gebluͤt haben, als in der Kraͤtze,
morbo Neapolitano, obſerviret, und nach der Haupt-Kranckheit curiret.

Dolor poſt partum, Nachwehen, Schmertz nach der Geburt
ſolche finden ſich allezeit nach der Geburt und Excluſion der Nachgeburt
im Unter-Leibe und Ruͤcken der Kindbetterinn. Die Urſach ſolches
Schmertzens iſt eine hefftige Irritation des Uteri, welche von der Exclu-
ſion
des Kindes herruͤhret; hierzu kommen insgemein Erkaͤltung von kalter
Lufft, und die davon herruͤhrende Coagulatio Sanguinis und Obſtructio
Lochiorum,
uͤber dieſe, iſt es bey ſcorbutiſchen Weibern ein gewoͤhnlicher
Zufall. Hier iſt vornemlich vor der Kaͤlte zu præſerviren, darum binde man

den
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0300" n="288"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">DO</hi></hi></hi></fw><lb/>
aus <hi rendition="#aq">gummi &#x1F714;&#x1F750;co, de Ranis cum &#x263F; io</hi> mit <hi rendition="#aq">ol. &#x1F73F;ri f&#x0153;tid. C. C. Succini,<lb/>
Petroleo, Lign. guajac. &amp;c. malaxi</hi>ret.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Dolor gravatorius,</hi> der <hi rendition="#fr">dru&#x0364;ckende Schmertz,</hi> es dru&#x0364;cket und lie-<lb/>
get &#x017F;ehr &#x017F;chwer, als wenn etwa eine &#x017F;chwere La&#x017F;t dru&#x0364;ckte; hat zur Ur&#x017F;ach<lb/>
einen wa&#x0364;ßricht- und auch &#x017F;chleimichten <hi rendition="#aq">Humorem</hi> oder &#x017F;tockende Menge<lb/>
des Bluts in einem Theil: in der Cur &#x017F;iehet man darauf, daß die <hi rendition="#aq">Mate-<lb/>
ria peccans</hi> weggebracht werde; &#x017F;olches ge&#x017F;chiehet durch eine <hi rendition="#aq">Venæ&#x017F;ection,<lb/>
purgi</hi>rend-<hi rendition="#aq">re&#x017F;olvi</hi>rend-Schweiß-treibende Mittel, und nach Be&#x017F;chaffen-<lb/>
heit und Noth der Um&#x017F;ta&#x0364;nde, durch <hi rendition="#aq">Fontanell</hi>en: a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;erlich dabey nutzet<lb/>
ein <hi rendition="#aq">Empla&#x017F;tr.</hi> aus <hi rendition="#aq">gumm. &#x1F714;&#x1F750;c. Tacamahac. de Cicuta, de Nicotian. de<lb/>
Ranis cum &#x263F; io &amp;c.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Dolor iliacus,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Ileus.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">lancinans, lacerans,</hi> der <hi rendition="#fr">rei&#x017F;&#x017F;ende Schmertz,</hi> es wu&#x0364;tet und</hi><lb/>
tobet in den Gliedern, Kopff-Schmertz. Die&#x017F;er hat &#x017F;einen Ur&#x017F;prung von<lb/>
der Scha&#x0364;rffe der Sa&#x0364;ffte, oder von Wu&#x0364;rmern. Zur Cur dienen hier <hi rendition="#aq">Ab-<lb/>
&#x017F;orbentia, Salia fixa, Sal &#x1F73F;ri, Carduibened. Ab&#x017F;inth. Centaur. min.</hi> auch<lb/><hi rendition="#aq">Salia volatil.</hi> als <hi rendition="#aq">Sal vol. C. C. Cranii hum. ungul. Alcis &amp;c.</hi> und auch<lb/><hi rendition="#aq">Anthelmintica</hi> oder Wu&#x0364;rm-to&#x0364;dtend und treibende, als <hi rendition="#aq">Corallin. &#x017F;em. San-<lb/>
tonic. C. C. u&#x017F;t. Myrrh. Cinnabar. antimon. Mercur. dulc. &amp;c.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Dolor lateralis,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Pleuritis.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">mixtus,</hi> ein <hi rendition="#fr">vermi&#x017F;chter Schmertz,</hi> welcher aus zweyen</hi><lb/>
oder mehrern Schmertzen zu&#x017F;ammen ge&#x017F;etzet i&#x017F;t, z. E. aus dem rei&#x017F;&#x017F;enden,<lb/>
brennenden und dehnenden in <hi rendition="#aq">Catarrhal-Affect</hi>en: die&#x017F;er erfordert dem-<lb/>
nach auch vermi&#x017F;chte <hi rendition="#aq">Medicamenta,</hi> nachdem die Ur&#x017F;ach des Schmer-<lb/>
tzens i&#x017F;t.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Dolor nephriticus,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Nephritis.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">nocturnus,</hi><hi rendition="#fr">na&#x0364;chtlicher Schmertz</hi> der Glieder, wird <hi rendition="#aq">ordi-</hi></hi><lb/><hi rendition="#aq">nair</hi> bey denen, welche &#x017F;charff und unrein Geblu&#x0364;t haben, als in der Kra&#x0364;tze,<lb/><hi rendition="#aq">morbo Neapolitano, ob&#x017F;ervi</hi>ret, und nach der Haupt-Kranckheit <hi rendition="#aq">curi</hi>ret.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Dolor po&#x017F;t partum,</hi><hi rendition="#fr">Nachwehen, Schmertz nach der Geburt</hi><lb/>
&#x017F;olche finden &#x017F;ich allezeit nach der Geburt und <hi rendition="#aq">Exclu&#x017F;ion</hi> der Nachgeburt<lb/>
im Unter-Leibe und Ru&#x0364;cken der Kindbetterinn. Die Ur&#x017F;ach &#x017F;olches<lb/>
Schmertzens i&#x017F;t eine hefftige <hi rendition="#aq">Irritation</hi> des <hi rendition="#aq">Uteri,</hi> welche von der <hi rendition="#aq">Exclu-<lb/>
&#x017F;ion</hi> des Kindes herru&#x0364;hret; hierzu kommen insgemein Erka&#x0364;ltung von kalter<lb/>
Lufft, und die davon herru&#x0364;hrende <hi rendition="#aq">Coagulatio Sanguinis</hi> und <hi rendition="#aq">Ob&#x017F;tructio<lb/>
Lochiorum,</hi> u&#x0364;ber die&#x017F;e, i&#x017F;t es bey <hi rendition="#aq">&#x017F;corbuti</hi>&#x017F;chen Weibern ein gewo&#x0364;hnlicher<lb/>
Zufall. Hier i&#x017F;t vornemlich vor der Ka&#x0364;lte zu <hi rendition="#aq">præ&#x017F;ervi</hi>ren, darum binde man<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">den</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[288/0300] DO aus gummi 🜔🝐co, de Ranis cum ☿ io mit ol. 🜿ri fœtid. C. C. Succini, Petroleo, Lign. guajac. &c. malaxiret. Dolor gravatorius, der druͤckende Schmertz, es druͤcket und lie- get ſehr ſchwer, als wenn etwa eine ſchwere Laſt druͤckte; hat zur Urſach einen waͤßricht- und auch ſchleimichten Humorem oder ſtockende Menge des Bluts in einem Theil: in der Cur ſiehet man darauf, daß die Mate- ria peccans weggebracht werde; ſolches geſchiehet durch eine Venæſection, purgirend-reſolvirend-Schweiß-treibende Mittel, und nach Beſchaffen- heit und Noth der Umſtaͤnde, durch Fontanellen: aͤuſſerlich dabey nutzet ein Emplaſtr. aus gumm. 🜔🝐c. Tacamahac. de Cicuta, de Nicotian. de Ranis cum ☿ io &c. Dolor iliacus, ſiehe Ileus. lancinans, lacerans, der reiſſende Schmertz, es wuͤtet und tobet in den Gliedern, Kopff-Schmertz. Dieſer hat ſeinen Urſprung von der Schaͤrffe der Saͤffte, oder von Wuͤrmern. Zur Cur dienen hier Ab- ſorbentia, Salia fixa, Sal 🜿ri, Carduibened. Abſinth. Centaur. min. auch Salia volatil. als Sal vol. C. C. Cranii hum. ungul. Alcis &c. und auch Anthelmintica oder Wuͤrm-toͤdtend und treibende, als Corallin. ſem. San- tonic. C. C. uſt. Myrrh. Cinnabar. antimon. Mercur. dulc. &c. Dolor lateralis, ſiehe Pleuritis. mixtus, ein vermiſchter Schmertz, welcher aus zweyen oder mehrern Schmertzen zuſammen geſetzet iſt, z. E. aus dem reiſſenden, brennenden und dehnenden in Catarrhal-Affecten: dieſer erfordert dem- nach auch vermiſchte Medicamenta, nachdem die Urſach des Schmer- tzens iſt. Dolor nephriticus, ſiehe Nephritis. nocturnus, naͤchtlicher Schmertz der Glieder, wird ordi- nair bey denen, welche ſcharff und unrein Gebluͤt haben, als in der Kraͤtze, morbo Neapolitano, obſerviret, und nach der Haupt-Kranckheit curiret. Dolor poſt partum, Nachwehen, Schmertz nach der Geburt ſolche finden ſich allezeit nach der Geburt und Excluſion der Nachgeburt im Unter-Leibe und Ruͤcken der Kindbetterinn. Die Urſach ſolches Schmertzens iſt eine hefftige Irritation des Uteri, welche von der Exclu- ſion des Kindes herruͤhret; hierzu kommen insgemein Erkaͤltung von kalter Lufft, und die davon herruͤhrende Coagulatio Sanguinis und Obſtructio Lochiorum, uͤber dieſe, iſt es bey ſcorbutiſchen Weibern ein gewoͤhnlicher Zufall. Hier iſt vornemlich vor der Kaͤlte zu præſerviren, darum binde man den

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/300
Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 288. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/300>, abgerufen am 24.11.2024.