Duelech, wird von dem Helmont ein Menschen-Stein genennet.
Dulcamara, Amara dulcis, Solanum scandens,Bitter-süß, ie län- ger ie lieber, steigender Nacht-Schatten, wächst an wäßrigen und feuchten Orten: der Tranck vom gantzen Kraut ist gut wider die ver- stopffte Leber, Gelb- und Wassersucht, Fieber: der Safft aus den Bee- ren macht ein schön Angesicht, und vertreibt die Flecken.
Duodenum, siehe Intestinum.
Dura Mater, oder Meninx, das harte und dicke Hirn-Häutlein; ist ein dickes und hartes, zunächst unter der Hirnschale liegendes Häut- lein, so das gantze Gehirn, das Rück-Marck und die grossen Nerven einwickelt. Dieses Häutlein ist überall doppelt, deren das äusserste, so gegen die Hirnschale stehet, härter und rauher ist, das innerste mehr glatt, weich und schlüpffrig. Jn dieser Verdoppelung werden grosse Hölen gesunden, die da Blut-ädrige Gänge zu seyn scheinen, welche mit denen Häutlein, so die Verdoppelung machen, fest verbunden sind. Von diesen Hölen siehe Sinus.
Duratio, Induratio,Verhärtung; die Medicamenta hart machen, geschiehet auf dreyerley Weise: (1) durch Zusatz trockener Pulver, wie bey den Pillen und Bolo geschiehet; (2) durch langes Kochen, wie die Morsellen, Säffte, Pflaster etc. und (3) durch Kälte, wie die Oele, Sal- ben, Honig und Zucker hart werden.
Dysaesthesia, ist ein Ubel oder Gebrechen der Sinne.
Dyscrasia, ein übel oder bösesTemperament, ist eine ungleiche Vermischung der Elementen im Blut und andern Säfften.
Dyselces, wird derjenige genannt, welcher an sehr schwer heilbaren Geschwüren laboriret.
Dysenteria, heist derjenige Bauch-Fluß, allwo erstlich blutiger Koth mit Fasern der Gedärme, hernach gutes Blut, und endlich eyte- richte Materia excerniret wird, wird die rothe Ruhr, oder Blutgang genennet. Die Practici machen diesen Affect zwiefach, einer, Dysenteria maligna genannt, welcher mit Hertzens-Angst, grosser Krafftlosigkeit, grausamen Winden der Gedärme, Schmertz und Vorfall des Hintern verbunden ist; und benigna, wenn einige von diesen Zufällen, und zwar nur in geringem Grad, zugegen sind. Die Ursach dieses Affects ist wenig von der Diarrhoea unterschieden, (wovon an seinem Ort zu sehen)
nur
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DU DY
Dudaim, ſiehe Muſa.
Duelech, wird von dem Helmont ein Menſchen-Stein genennet.
Dulcamara, Amara dulcis, Solanum ſcandens,Bitter-ſuͤß, ie laͤn- ger ie lieber, ſteigender Nacht-Schatten, waͤchſt an waͤßrigen und feuchten Orten: der Tranck vom gantzen Kraut iſt gut wider die ver- ſtopffte Leber, Gelb- und Waſſerſucht, Fieber: der Safft aus den Bee- ren macht ein ſchoͤn Angeſicht, und vertreibt die Flecken.
Duodenum, ſiehe Inteſtinum.
Dura Mater, oder Meninx, das harte und dicke Hirn-Haͤutlein; iſt ein dickes und hartes, zunaͤchſt unter der Hirnſchale liegendes Haͤut- lein, ſo das gantze Gehirn, das Ruͤck-Marck und die groſſen Nerven einwickelt. Dieſes Haͤutlein iſt uͤberall doppelt, deren das aͤuſſerſte, ſo gegen die Hirnſchale ſtehet, haͤrter und rauher iſt, das innerſte mehr glatt, weich und ſchluͤpffrig. Jn dieſer Verdoppelung werden groſſe Hoͤlen geſunden, die da Blut-aͤdrige Gaͤnge zu ſeyn ſcheinen, welche mit denen Haͤutlein, ſo die Verdoppelung machen, feſt verbunden ſind. Von dieſen Hoͤlen ſiehe Sinus.
Duratio, Induratio,Verhaͤrtung; die Medicamenta hart machen, geſchiehet auf dreyerley Weiſe: (1) durch Zuſatz trockener Pulver, wie bey den Pillen und Bolo geſchiehet; (2) durch langes Kochen, wie die Morſellen, Saͤffte, Pflaſter ꝛc. und (3) durch Kaͤlte, wie die Oele, Sal- ben, Honig und Zucker hart werden.
Dyſæſtheſia, iſt ein Ubel oder Gebrechen der Sinne.
Dyſcraſia, ein uͤbel oder boͤſesTemperament, iſt eine ungleiche Vermiſchung der Elementen im Blut und andern Saͤfften.
Dyſelces, wird derjenige genannt, welcher an ſehr ſchwer heilbaren Geſchwuͤren laboriret.
Dyſenteria, heiſt derjenige Bauch-Fluß, allwo erſtlich blutiger Koth mit Faſern der Gedaͤrme, hernach gutes Blut, und endlich eyte- richte Materia excerniret wird, wird die rothe Ruhr, oder Blutgang genennet. Die Practici machen dieſen Affect zwiefach, einer, Dyſenteria maligna genannt, welcher mit Hertzens-Angſt, groſſer Krafftloſigkeit, grauſamen Winden der Gedaͤrme, Schmertz und Vorfall des Hintern verbunden iſt; und benigna, wenn einige von dieſen Zufaͤllen, und zwar nur in geringem Grad, zugegen ſind. Die Urſach dieſes Affects iſt wenig von der Diarrhœa unterſchieden, (wovon an ſeinem Ort zu ſehen)
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ger ie lieber, ſteigender Nacht-Schatten, waͤchſt an waͤßrigen und
feuchten Orten: der Tranck vom gantzen Kraut iſt gut wider die ver-
ſtopffte Leber, Gelb- und Waſſerſucht, Fieber: der Safft aus den Bee-
ren macht ein ſchoͤn Angeſicht, und vertreibt die Flecken.
Duodenum, ſiehe Inteſtinum.
Dura Mater, oder Meninx, das harte und dicke Hirn-Haͤutlein;
iſt ein dickes und hartes, zunaͤchſt unter der Hirnſchale liegendes Haͤut-
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einwickelt. Dieſes Haͤutlein iſt uͤberall doppelt, deren das aͤuſſerſte, ſo
gegen die Hirnſchale ſtehet, haͤrter und rauher iſt, das innerſte mehr
glatt, weich und ſchluͤpffrig. Jn dieſer Verdoppelung werden groſſe
Hoͤlen geſunden, die da Blut-aͤdrige Gaͤnge zu ſeyn ſcheinen, welche mit
denen Haͤutlein, ſo die Verdoppelung machen, feſt verbunden ſind.
Von dieſen Hoͤlen ſiehe Sinus.
Duratio, Induratio, Verhaͤrtung; die Medicamenta hart machen,
geſchiehet auf dreyerley Weiſe: (1) durch Zuſatz trockener Pulver, wie
bey den Pillen und Bolo geſchiehet; (2) durch langes Kochen, wie die
Morſellen, Saͤffte, Pflaſter ꝛc. und (3) durch Kaͤlte, wie die Oele, Sal-
ben, Honig und Zucker hart werden.
Dyſæſtheſia, iſt ein Ubel oder Gebrechen der Sinne.
Dyſcraſia, ein uͤbel oder boͤſes Temperament, iſt eine ungleiche
Vermiſchung der Elementen im Blut und andern Saͤfften.
Dyſelces, wird derjenige genannt, welcher an ſehr ſchwer heilbaren
Geſchwuͤren laboriret.
Dyſenteria, heiſt derjenige Bauch-Fluß, allwo erſtlich blutiger
Koth mit Faſern der Gedaͤrme, hernach gutes Blut, und endlich eyte-
richte Materia excerniret wird, wird die rothe Ruhr, oder Blutgang
genennet. Die Practici machen dieſen Affect zwiefach, einer, Dyſenteria
maligna genannt, welcher mit Hertzens-Angſt, groſſer Krafftloſigkeit,
grauſamen Winden der Gedaͤrme, Schmertz und Vorfall des Hintern
verbunden iſt; und benigna, wenn einige von dieſen Zufaͤllen, und zwar
nur in geringem Grad, zugegen ſind. Die Urſach dieſes Affects iſt
wenig von der Diarrhœa unterſchieden, (wovon an ſeinem Ort zu ſehen)
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 293. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/305>, abgerufen am 24.11.2024.
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