oder Keil-Bein gegen das Gehirne siehet, hat eine Höle, welche die Schleim-Drüse aufnimmt, stellet gleichsam einen Sattel vor, daher ist auch dieser Name entstanden.
Epiala, ist eine Art von Fiebern, da Frost und Hitze zugleich sind; ob aber iemahln eigentlich solche Fieber sind, zweiffeln nicht unbillig viel Practicanten.
Epicarpium, ein Puls-Pflaster, ist ein äusserlich Mittel, welches als ein Umschlag in den Fiebern auf die Puls gebunden wird.
Epicerastica, heissen die Medicamenta, welche die scharffen Humores der Säffte temperiren.
Epicheiresis, ist eben was Encheiresis.
Epicrasis, heist die Evacuation oder Cacochymie, so allmählich ge- schiehet.
Epicrisis, die Beurtheilung der Kranckheiten.
Epicyema, die Uberschwängerung, siehe Superfoetatio.
Epidemius morbus, siehe Morbus.
Epidermis, siehe Cuticula.
Epidesis, die Umlegung der Bänder, den Fluß des Bluts zu stillen.
Epidesmus, das Umwickeln der Binden.
Epigennema, heist dasjenige, was den Kranckheiten als ein Zufall zustößt; item die Ordnung der Theile in der Generation, welche folglich geschiehet.
Epididymides, siehe Parastatae.
Epigastrium, der Oberschmeer-Bauch, ist die Gegend des Bauchs, welche sich ohngefehr 2. Finger über dem Nabel endiget.
Epiglottis, das Athem-Zünglein, oder Zäpflein, ist die Spalte der Lufft-Röhre, auch das kleine Zünglein genannt, weil vermöge dessen die Stimme verändert wird.
Epilepsia, Morbus caducus, Peditio, Morbus herculeus, lunaticus, mensalis, convivalis, fonticus, die böse Seuche, oder schwere Noth, das Unglück; ist eine unwillige Bewegung des gantzen Leibes, oder eine gewaltige Concussion so wol der inner- als äusserlichen Sinne und Glieder. Die nächste Ursach dieses Ubels ist der irregulaire Einfluß der Geister: Neben-Ursachen sind unzehlich viel, als Schmertz, Schre- cken, Zorn, und die andern Gemüths-Bewegungen, Trunckenheit, Erhitzung, Plethora, Colic, Würmer, Mutter-Beschwer, Schärffe des Geblüts, Contusiones, Fälle, Verletzungen der Nerven und anderer
Theile,
EP
oder Keil-Bein gegen das Gehirne ſiehet, hat eine Hoͤle, welche die Schleim-Druͤſe aufnimmt, ſtellet gleichſam einen Sattel vor, daher iſt auch dieſer Name entſtanden.
Epiala, iſt eine Art von Fiebern, da Froſt und Hitze zugleich ſind; ob aber iemahln eigentlich ſolche Fieber ſind, zweiffeln nicht unbillig viel Practicanten.
Epicarpium, ein Puls-Pflaſter, iſt ein aͤuſſerlich Mittel, welches als ein Umſchlag in den Fiebern auf die Puls gebunden wird.
Epiceraſtica, heiſſen die Medicamenta, welche die ſcharffen Humores der Saͤffte temperiren.
Epicheireſis, iſt eben was Encheireſis.
Epicraſis, heiſt die Evacuation oder Cacochymie, ſo allmaͤhlich ge- ſchiehet.
Epicriſis, die Beurtheilung der Kranckheiten.
Epicyema, die Uberſchwaͤngerung, ſiehe Superfœtatio.
Epidemius morbus, ſiehe Morbus.
Epidermis, ſiehe Cuticula.
Epideſis, die Umlegung der Baͤnder, den Fluß des Bluts zu ſtillen.
Epideſmus, das Umwickeln der Binden.
Epigennema, heiſt dasjenige, was den Kranckheiten als ein Zufall zuſtoͤßt; item die Ordnung der Theile in der Generation, welche folglich geſchiehet.
Epididymides, ſiehe Paraſtatæ.
Epigaſtrium, der Oberſchmeer-Bauch, iſt die Gegend des Bauchs, welche ſich ohngefehr 2. Finger uͤber dem Nabel endiget.
Epiglottis, das Athem-Zuͤnglein, oder Zaͤpflein, iſt die Spalte der Lufft-Roͤhre, auch das kleine Zuͤnglein genannt, weil vermoͤge deſſen die Stimme veraͤndert wird.
Epilepſia, Morbus caducus, Peditio, Morbus herculeus, lunaticus, menſalis, convivalis, fonticus, die boͤſe Seuche, oder ſchwere Noth, das Ungluͤck; iſt eine unwillige Bewegung des gantzen Leibes, oder eine gewaltige Concuſſion ſo wol der inner- als aͤuſſerlichen Sinne und Glieder. Die naͤchſte Urſach dieſes Ubels iſt der irregulaire Einfluß der Geiſter: Neben-Urſachen ſind unzehlich viel, als Schmertz, Schre- cken, Zorn, und die andern Gemuͤths-Bewegungen, Trunckenheit, Erhitzung, Plethora, Colic, Wuͤrmer, Mutter-Beſchwer, Schaͤrffe des Gebluͤts, Contuſiones, Faͤlle, Verletzungen der Nerven und anderer
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EP
oder Keil-Bein gegen das Gehirne ſiehet, hat eine Hoͤle, welche die
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auch dieſer Name entſtanden.
Epiala, iſt eine Art von Fiebern, da Froſt und Hitze zugleich ſind;
ob aber iemahln eigentlich ſolche Fieber ſind, zweiffeln nicht unbillig viel
Practicanten.
Epicarpium, ein Puls-Pflaſter, iſt ein aͤuſſerlich Mittel, welches
als ein Umſchlag in den Fiebern auf die Puls gebunden wird.
Epiceraſtica, heiſſen die Medicamenta, welche die ſcharffen Humores
der Saͤffte temperiren.
Epicheireſis, iſt eben was Encheireſis.
Epicraſis, heiſt die Evacuation oder Cacochymie, ſo allmaͤhlich ge-
ſchiehet.
Epicriſis, die Beurtheilung der Kranckheiten.
Epicyema, die Uberſchwaͤngerung, ſiehe Superfœtatio.
Epidemius morbus, ſiehe Morbus.
Epidermis, ſiehe Cuticula.
Epideſis, die Umlegung der Baͤnder, den Fluß des Bluts zu ſtillen.
Epideſmus, das Umwickeln der Binden.
Epigennema, heiſt dasjenige, was den Kranckheiten als ein Zufall
zuſtoͤßt; item die Ordnung der Theile in der Generation, welche folglich
geſchiehet.
Epididymides, ſiehe Paraſtatæ.
Epigaſtrium, der Oberſchmeer-Bauch, iſt die Gegend des Bauchs,
welche ſich ohngefehr 2. Finger uͤber dem Nabel endiget.
Epiglottis, das Athem-Zuͤnglein, oder Zaͤpflein, iſt die Spalte
der Lufft-Roͤhre, auch das kleine Zuͤnglein genannt, weil vermoͤge deſſen
die Stimme veraͤndert wird.
Epilepſia, Morbus caducus, Peditio, Morbus herculeus, lunaticus,
menſalis, convivalis, fonticus, die boͤſe Seuche, oder ſchwere Noth,
das Ungluͤck; iſt eine unwillige Bewegung des gantzen Leibes, oder
eine gewaltige Concuſſion ſo wol der inner- als aͤuſſerlichen Sinne und
Glieder. Die naͤchſte Urſach dieſes Ubels iſt der irregulaire Einfluß
der Geiſter: Neben-Urſachen ſind unzehlich viel, als Schmertz, Schre-
cken, Zorn, und die andern Gemuͤths-Bewegungen, Trunckenheit,
Erhitzung, Plethora, Colic, Wuͤrmer, Mutter-Beſchwer, Schaͤrffe
des Gebluͤts, Contuſiones, Faͤlle, Verletzungen der Nerven und anderer
Theile,
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 324. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/336>, abgerufen am 24.11.2024.
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