Euphorbium, das Euphorbium, ist ein gelblicht und hartzigtes Gum- mi, bestehend aus länglichten und gleichsam rohrichten Stücklein, von un- terschiedlicher Grösse und Gestalt, welche einen überaus brennenden und widrigen Geschmack, aber keinen sonderlichen Geruch haben, werden aus Ost-Jndien und Africa herausgebracht. Das Gewächs des Euphorbii wird fur ein sonderliches und fast wunderliches Kraut dieses Namens, so einige, als Hermann und Plukenet, Tithymalum Mauritanicum nennen, gehalten; hat lange, sehr dicke und stachlichte Blätter, aus welchen dieses Gummi fliesset; ist von zweyerley Sorten, nemlich das granulirte, und welches in weißlichten Klumpen kommt: das beste muß in schönen Granen seyn, weiß-gelb, recht trocken und sauber, ohne Staub, auch nicht viel kleines geröhrichtes bey sich haben. Es purgiret gar zu gewaltig, da- hero es sehr selten, oder gar nicht, innerlich verschrieben wird; äusserlich aber hat es einen grossen Nutzen, das Abnehmen und Schwinden der Glieder zu curiren, wenn man, nebst steter Bewegung, dieselben entweder mit dem Euphorbio oder dessen Oel fleißig reibet: so dienets auch wider Cariem ossium, zuweilen wird es auch unter die Niese-Pulver und Schnupff-Toback genommen, allwo man auch sehr behutsam damit um- gehen muß, weil es so starck operiret, daß öffters das Blut hernach gehet.
Euphrasia,Augen-Trost, wächset an sonnreichen, sandigen, gra- sichten Orten und auf den Wiesen, blühet im Junio, Julio und Augusto, ist ein trefflich Augen-Mittel, wider blöde Gesicht, Dunckelheit der Au- gen; Praeparata sind die Conserva, das dest. und Vinum.
Eustomachus, ein guter wohlbeschaffener Magen, item solche Spei- sen, welche dem Magen zuträglich sind.
Euthanasia, ein gantz leichter und geringer Tod, welcher ohne schmertz- haffte Convulsiones geschiehet.
Eutrophia, eine rechte und geziemende Nutrition des Leibes.
Exacerbatio, ist eben was Paroxysmus.
Exaltatio, siehe Sublimatio.
Exanthema,jedes Blätterlein, so aus dem Blut tritt, und sich auf die Haut setzt, als Venus-Blümgen, Pocken, Masern, Krätze, Blattern etc.
Exarthroma, siehe Luxatio.
Exce-
EU EX
Eupatorium Græcorum, ſiehe Agrimonia.
Meſuræ, ſiehe Ageratum.
Veterum, ſiehe Agrimonia.
Euphorbium, das Euphorbium, iſt ein gelblicht und hartzigtes Gum- mi, beſtehend aus laͤnglichten und gleichſam rohrichten Stuͤcklein, von un- terſchiedlicher Groͤſſe und Geſtalt, welche einen uͤberaus brennenden und widrigen Geſchmack, aber keinen ſonderlichen Geruch haben, werden aus Oſt-Jndien und Africa herausgebracht. Das Gewaͤchs des Euphorbii wird fur ein ſonderliches und faſt wunderliches Kraut dieſes Namens, ſo einige, als Hermann und Plukenet, Tithymalum Mauritanicum nennen, gehalten; hat lange, ſehr dicke und ſtachlichte Blaͤtter, aus welchen dieſes Gummi flieſſet; iſt von zweyerley Sorten, nemlich das granulirte, und welches in weißlichten Klumpen kommt: das beſte muß in ſchoͤnen Granen ſeyn, weiß-gelb, recht trocken und ſauber, ohne Staub, auch nicht viel kleines geroͤhrichtes bey ſich haben. Es purgiret gar zu gewaltig, da- hero es ſehr ſelten, oder gar nicht, innerlich verſchrieben wird; aͤuſſerlich aber hat es einen groſſen Nutzen, das Abnehmen und Schwinden der Glieder zu curiren, wenn man, nebſt ſteter Bewegung, dieſelben entweder mit dem Euphorbio oder deſſen Oel fleißig reibet: ſo dienets auch wider Cariem oſſium, zuweilen wird es auch unter die Nieſe-Pulver und Schnupff-Toback genommen, allwo man auch ſehr behutſam damit um- gehen muß, weil es ſo ſtarck operiret, daß oͤffters das Blut hernach gehet.
Euphraſia,Augen-Troſt, waͤchſet an ſonnreichen, ſandigen, gra- ſichten Orten und auf den Wieſen, bluͤhet im Junio, Julio und Auguſto, iſt ein trefflich Augen-Mittel, wider bloͤde Geſicht, Dunckelheit der Au- gen; Præparata ſind die Conſerva, das 🜄 deſt. und Vinum.
Euſtomachus, ein guter wohlbeſchaffener Magen, item ſolche Spei- ſen, welche dem Magen zutraͤglich ſind.
Euthanaſia, ein gantz leichter und geringer Tod, welcher ohne ſchmertz- haffte Convulſiones geſchiehet.
Eutrophia, eine rechte und geziemende Nutrition des Leibes.
Exacerbatio, iſt eben was Paroxyſmus.
Exaltatio, ſiehe Sublimatio.
Exanthema,jedes Blaͤtterlein, ſo aus dem Blut tritt, und ſich auf die Haut ſetzt, als Venus-Bluͤmgen, Pocken, Maſern, Kraͤtze, Blattern ꝛc.
Exarthroma, ſiehe Luxatio.
Exce-
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Eupatorium Græcorum, ſiehe Agrimonia.
Meſuræ, ſiehe Ageratum.
Veterum, ſiehe Agrimonia.
Euphorbium, das Euphorbium, iſt ein gelblicht und hartzigtes Gum-
mi, beſtehend aus laͤnglichten und gleichſam rohrichten Stuͤcklein, von un-
terſchiedlicher Groͤſſe und Geſtalt, welche einen uͤberaus brennenden und
widrigen Geſchmack, aber keinen ſonderlichen Geruch haben, werden aus
Oſt-Jndien und Africa herausgebracht. Das Gewaͤchs des Euphorbii
wird fur ein ſonderliches und faſt wunderliches Kraut dieſes Namens, ſo
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Gummi flieſſet; iſt von zweyerley Sorten, nemlich das granulirte, und
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ſeyn, weiß-gelb, recht trocken und ſauber, ohne Staub, auch nicht viel
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hero es ſehr ſelten, oder gar nicht, innerlich verſchrieben wird; aͤuſſerlich
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mit dem Euphorbio oder deſſen Oel fleißig reibet: ſo dienets auch wider
Cariem oſſium, zuweilen wird es auch unter die Nieſe-Pulver und
Schnupff-Toback genommen, allwo man auch ſehr behutſam damit um-
gehen muß, weil es ſo ſtarck operiret, daß oͤffters das Blut hernach gehet.
Euphraſia, Augen-Troſt, waͤchſet an ſonnreichen, ſandigen, gra-
ſichten Orten und auf den Wieſen, bluͤhet im Junio, Julio und Auguſto,
iſt ein trefflich Augen-Mittel, wider bloͤde Geſicht, Dunckelheit der Au-
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Euſtomachus, ein guter wohlbeſchaffener Magen, item ſolche Spei-
ſen, welche dem Magen zutraͤglich ſind.
Euthanaſia, ein gantz leichter und geringer Tod, welcher ohne ſchmertz-
haffte Convulſiones geſchiehet.
Eutrophia, eine rechte und geziemende Nutrition des Leibes.
Exacerbatio, iſt eben was Paroxyſmus.
Exaltatio, ſiehe Sublimatio.
Exanthema, jedes Blaͤtterlein, ſo aus dem Blut tritt, und ſich
auf die Haut ſetzt, als Venus-Bluͤmgen, Pocken, Maſern, Kraͤtze,
Blattern ꝛc.
Exarthroma, ſiehe Luxatio.
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 336. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/348>, abgerufen am 22.11.2024.
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