calis, die Nabel-Schnur, ist ein zusammen gedreheter häutiger Gang, auf eine solche Weise, wie die kleineren Stricke zu einem grössern zusam- men gesetzet, etwa drey Spannen lang, und bestehet aus den Nabel- Puls- und Blut-Adern. Die Blut-Ader bleibet allezeit in dieser Schnur einfach, und ist so groß, daß sie gar leicht eben so viel in sich begreiffen kan, als die Puls-Adern; iedennoch ist bisweilen auch die Blut-Ader ausser- halb der Frucht in zwey Theile getheilet.
Furcula, heist bey den Anatomicis so viel als Clavicula.
Furfurus, Furfuratio, Porrigo, die Kleyen, ist eine Art der trock- nen Krätze auf der Haut, sonderlich des Haupts, so, daß, wann sie das Haupt kratzen, der trockne Grind als Schuppen abfällt, ist ein den Kindern sehr gefährlicher Zufall: dieses Ubel wird eben wie die Krätze curiret, innerlich durch reinigende Mittel, als Cinnabar. ii, diaphoreric. flor. is, Bezoardic. mineral. Tinctur. ii sat. es- sent. Fumar. Lignor. item Purgantia, aus Mercur. dulc. resin. Jalapp. äusserlich dienet vor allen der Liquor aus i und Myrrh. in Keller zerschmoltzen, damit werden die Furfures bestrichen, und hernach mit dem decoct. Lupinor. in gekochet, abgewaschen: item das decoct. Centaur. minor. oder gemeine Lauge mit herb. Centaur. min. gekochet, oder bestreiche die Oerter mit O matrical. oder Vitae, oder aq. Regin. Hung. &c.
Furnus, ein Ofen, vornemlich ein chymischer Ofen, derer findet man in dem Laboratorio unterschiedliche.
Furnus incuriae, siehe Henricus piger.
Furor uterinus, das Wüten der Mutter, ist ein weiblicher Zufall, wovon auch die Jungfrauen geplaget werden, kommt insgemein aus Geil- heit und untersagtem Beyschlaf her, weßwegen sie erstlich traurig, unruhig, melancholisch etc. werden, und endlich gar in Raserey gerathen. Wird sonsten auch Nymphomania, Priapismus Foeminarum, Melancholia Mulierum und Uteri deliramentum genannt. Die Ursach ist ein Jucken und steter Liebes- Kützel, darzu geben Gelegenheit Enthaltung des Beyschlafs, dahero wer- den am meisten die Jungfrauen und Wittwen, und welche einen unvermö- genden Mann geheyrathet, hiervon geplaget: item Schärffe des Bluts, oder Saamen-Saffts, gute Speisen, Würmer, Gifft, Liebes-Träncke etc. Dieser Kranckheit schönstes und sicherstes Mittel ist der Beyschlaf: weil aber sol- cher nicht allen vergönnet, so muß man andere ergreiffen, solche aber sind kühlende und Saamen-dämpfende, als sem. 4. frigid. maj. Cicut. Nymph.
Cannab.
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FU
calis, die Nabel-Schnur, iſt ein zuſammen gedreheter haͤutiger Gang, auf eine ſolche Weiſe, wie die kleineren Stricke zu einem groͤſſern zuſam- men geſetzet, etwa drey Spannen lang, und beſtehet aus den Nabel- Puls- und Blut-Adern. Die Blut-Ader bleibet allezeit in dieſer Schnur einfach, und iſt ſo groß, daß ſie gar leicht eben ſo viel in ſich begreiffen kan, als die Puls-Adern; iedennoch iſt bisweilen auch die Blut-Ader auſſer- halb der Frucht in zwey Theile getheilet.
Furcula, heiſt bey den Anatomicis ſo viel als Clavicula.
Furfurus, Furfuratio, Porrigo, die Kleyen, iſt eine Art der trock- nen Kraͤtze auf der Haut, ſonderlich des Haupts, ſo, daß, wann ſie das Haupt kratzen, der trockne Grind als Schuppen abfaͤllt, iſt ein den Kindern ſehr gefaͤhrlicher Zufall: dieſes Ubel wird eben wie die Kraͤtze curiret, innerlich durch reinigende Mittel, als Cinnabar. ♁ ii, ♁ diaphoreric. flor. 🜍is, Bezoardic. mineral. Tinctur. ♁ ii 🜿ſat. eſ- ſent. Fumar. Lignor. item Purgantia, aus Mercur. dulc. reſin. Jalapp. aͤuſſerlich dienet vor allen der Liquor aus 🜔 🜿i und Myrrh. in Keller zerſchmoltzen, damit werden die Furfures beſtrichen, und hernach mit dem decoct. Lupinor. in 🝕 gekochet, abgewaſchen: item das decoct. Centaur. minor. oder gemeine Lauge mit herb. Centaur. min. gekochet, oder beſtreiche die Oerter mit Ω matrical. oder 🜄 Vitæ, oder aq. Regin. Hung. &c.
Furnus, ein Ofen, vornemlich ein chymiſcher Ofen, derer findet man in dem Laboratorio unterſchiedliche.
Furnus incuriæ, ſiehe Henricus piger.
Furor uterinus, das Wuͤten der Mutter, iſt ein weiblicher Zufall, wovon auch die Jungfrauen geplaget werden, kommt insgemein aus Geil- heit und unterſagtem Beyſchlaf her, weßwegen ſie erſtlich traurig, unruhig, melancholiſch ꝛc. werden, und endlich gar in Raſerey gerathen. Wird ſonſten auch Nymphomania, Priapiſmus Fœminarum, Melancholia Mulierum und Uteri deliramentum genannt. Die Urſach iſt ein Jucken und ſteter Liebes- Kuͤtzel, darzu geben Gelegenheit Enthaltung des Beyſchlafs, dahero wer- den am meiſten die Jungfrauen und Wittwen, und welche einen unvermoͤ- genden Mann geheyrathet, hiervon geplaget: item Schaͤrffe des Bluts, oder Saamen-Saffts, gute Speiſen, Wuͤrmer, Gifft, Liebes-Traͤncke ꝛc. Dieſer Kranckheit ſchoͤnſtes und ſicherſtes Mittel iſt der Beyſchlaf: weil aber ſol- cher nicht allen vergoͤnnet, ſo muß man andere ergreiffen, ſolche aber ſind kuͤhlende und Saamen-daͤmpfende, als ſem. 4. frigid. maj. Cicut. Nymph.
Cannab.
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men geſetzet, etwa drey Spannen lang, und beſtehet aus den Nabel-
Puls- und Blut-Adern. Die Blut-Ader bleibet allezeit in dieſer Schnur
einfach, und iſt ſo groß, daß ſie gar leicht eben ſo viel in ſich begreiffen kan,
als die Puls-Adern; iedennoch iſt bisweilen auch die Blut-Ader auſſer-
halb der Frucht in zwey Theile getheilet.
Furcula, heiſt bey den Anatomicis ſo viel als Clavicula.
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das Haupt kratzen, der trockne Grind als Schuppen abfaͤllt, iſt ein
den Kindern ſehr gefaͤhrlicher Zufall: dieſes Ubel wird eben wie die
Kraͤtze curiret, innerlich durch reinigende Mittel, als Cinnabar. ♁ ii,
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ſent. Fumar. Lignor. item Purgantia, aus Mercur. dulc. reſin. Jalapp.
aͤuſſerlich dienet vor allen der Liquor aus 🜔 🜿i und Myrrh. in Keller
zerſchmoltzen, damit werden die Furfures beſtrichen, und hernach mit
dem decoct. Lupinor. in 🝕 gekochet, abgewaſchen: item das decoct.
Centaur. minor. oder gemeine Lauge mit herb. Centaur. min. gekochet,
oder beſtreiche die Oerter mit Ω matrical. oder 🜄 Vitæ, oder aq. Regin.
Hung. &c.
Furnus, ein Ofen, vornemlich ein chymiſcher Ofen, derer findet
man in dem Laboratorio unterſchiedliche.
Furnus incuriæ, ſiehe Henricus piger.
Furor uterinus, das Wuͤten der Mutter, iſt ein weiblicher Zufall,
wovon auch die Jungfrauen geplaget werden, kommt insgemein aus Geil-
heit und unterſagtem Beyſchlaf her, weßwegen ſie erſtlich traurig, unruhig,
melancholiſch ꝛc. werden, und endlich gar in Raſerey gerathen. Wird ſonſten
auch Nymphomania, Priapiſmus Fœminarum, Melancholia Mulierum und
Uteri deliramentum genannt. Die Urſach iſt ein Jucken und ſteter Liebes-
Kuͤtzel, darzu geben Gelegenheit Enthaltung des Beyſchlafs, dahero wer-
den am meiſten die Jungfrauen und Wittwen, und welche einen unvermoͤ-
genden Mann geheyrathet, hiervon geplaget: item Schaͤrffe des Bluts, oder
Saamen-Saffts, gute Speiſen, Wuͤrmer, Gifft, Liebes-Traͤncke ꝛc. Dieſer
Kranckheit ſchoͤnſtes und ſicherſtes Mittel iſt der Beyſchlaf: weil aber ſol-
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kuͤhlende und Saamen-daͤmpfende, als ſem. 4. frigid. maj. Cicut. Nymph.
Cannab.
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 379. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/391>, abgerufen am 21.11.2024.
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