Grumescentia Sanguinis, das Gerinnen des Bluts, oder geron- nen Geblüt, wird in Seiten-Stechen und andern Inflammationibus ob- serviret, darwider dienen Diaphoretica.
Grus, ein Krannichs-Schnabel, ist eine Chirurgische Zange, in- gleichen auch
Gryphus, ein Greiffs-Schnabel, Gemsen-Fuß; werden die Zähne auszuziehen gebrauchet.
Guajacum lignum,Frantzosen-Holtz, ist ein sehr hartes, dichtes und schweres Holtz, äusserlich weiß-gelb, inwendig schwartz-braun und hartzigt, hat einen scharffen bittern Geschmack und aromatischen Geruch, kommt aus West-Jndien über Venedig; der Baum dieses Holtzes wächst am häuffigsten in Neu-Spanien, in der Jnsul S. Domingo, ist in der Grösse eines Welschen Nuß-Baums: ie mehr schwartzen Kern es hat, ie besser es ist, weil hierinnen mehr Hartz zu finden: dünne Stücker kan man am ersten verkauffen, derowegen müssen diejenigen, so nicht ins grosse handeln, die grossen in kleine Stücken zerschneiden: man hat es auch geraspelt, wel- ches Rasura Ligni sancti genennet wird, sicherer ist es, wenn man dieses selbsten von dem Holtz raspeln lässet, es treibet den Schweiß und gewaltig, wird vornemlich wider die Frantzosen, dann auch Glieder-Weh, Flüsse, Wassersucht, Krätze und andere Unreinigkeiten des Bluts gebrauchet. Ferner wird auch die Rinde, Cortex ligni Guajaci, bey den Materialisten gefunden, diese ist sehr hart, holtzigt, resinös, und gleichsam aus vielen Blechlein zusammen gesetzet, äusserlich grau mit grünlichten Flecken ver- mischet, inwendig etwas bleich und röthlich, hat einen sehr scharffen und bittern Geschmack und guten Geruch, ist weit kräfftiger als das Holtz, wird dahero wider obige Kranckheiten ebenfalls gebrauchet. Einige con- fundiren dieses Holtz mit dem ligno sancto, da doch dieses ein weit anderes ist, wie an seinem Ort zu sehen.
Guajacum Germanorum, siehe Fraxinus.
Gula, die Kehle, der Rachen, der Schlund, ist der Anfang der Speis-Röhre, siehe Oesophagus.
Guma, Gumma, Gummositas, Gummi, ist ein hartes, insgemein unschmertzendes Krüstlein oder Geschwulst, findet sich öffters an den Bei- nen, als ein Zufall der Frantzosen, werden auch Tophi venerei genannt, wider solche ist dieses Emplastrum zu recommandiren, darzu
ii viv. in fort. solut. ij.
Axung. porcin. jv.
Koche
E e e 2
GR GU
Grumeſcentia Sanguinis, das Gerinnen des Bluts, oder geron- nen Gebluͤt, wird in Seiten-Stechen und andern Inflammationibus ob- ſerviret, darwider dienen Diaphoretica.
Grus, ein Krannichs-Schnabel, iſt eine Chirurgiſche Zange, in- gleichen auch
Gryphus, ein Greiffs-Schnabel, Gemſen-Fuß; werden die Zaͤhne auszuziehen gebrauchet.
Guajacum lignum,Frantzoſen-Holtz, iſt ein ſehr hartes, dichtes und ſchweres Holtz, aͤuſſerlich weiß-gelb, inwendig ſchwartz-braun und hartzigt, hat einen ſcharffen bittern Geſchmack und aromatiſchen Geruch, kommt aus Weſt-Jndien uͤber Venedig; der Baum dieſes Holtzes waͤchſt am haͤuffigſten in Neu-Spanien, in der Jnſul S. Domingo, iſt in der Groͤſſe eines Welſchen Nuß-Baums: ie mehr ſchwartzen Kern es hat, ie beſſer es iſt, weil hierinnen mehr Hartz zu finden: duͤnne Stuͤcker kan man am erſten verkauffen, derowegen muͤſſen diejenigen, ſo nicht ins groſſe handeln, die groſſen in kleine Stuͤcken zerſchneiden: man hat es auch geraſpelt, wel- ches Raſura Ligni ſancti genennet wird, ſicherer iſt es, wenn man dieſes ſelbſten von dem Holtz raſpeln laͤſſet, es treibet den Schweiß und 🝕 gewaltig, wird vornemlich wider die Frantzoſen, dann auch Glieder-Weh, Fluͤſſe, Waſſerſucht, Kraͤtze und andere Unreinigkeiten des Bluts gebrauchet. Ferner wird auch die Rinde, Cortex ligni Guajaci, bey den Materialiſten gefunden, dieſe iſt ſehr hart, holtzigt, reſinoͤs, und gleichſam aus vielen Blechlein zuſammen geſetzet, aͤuſſerlich grau mit gruͤnlichten Flecken ver- miſchet, inwendig etwas bleich und roͤthlich, hat einen ſehr ſcharffen und bittern Geſchmack und guten Geruch, iſt weit kraͤfftiger als das Holtz, wird dahero wider obige Kranckheiten ebenfalls gebrauchet. Einige con- fundiren dieſes Holtz mit dem ligno ſancto, da doch dieſes ein weit anderes iſt, wie an ſeinem Ort zu ſehen.
Guajacum Germanorum, ſiehe Fraxinus.
Gula, die Kehle, der Rachen, der Schlund, iſt der Anfang der Speis-Roͤhre, ſiehe Oeſophagus.
Guma, Gumma, Gummoſitas, Gummi, iſt ein hartes, insgemein unſchmertzendes Kruͤſtlein oder Geſchwulſt, findet ſich oͤffters an den Bei- nen, als ein Zufall der Frantzoſen, werden auch Tophi venerei genannt, wider ſolche iſt dieſes Emplaſtrum zu recommandiren, darzu
℞ ☿ii viv. in 🜄 fort. ſolut. ℥ij.
Axung. porcin. ℥jv.
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[403/0415]
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Grumeſcentia Sanguinis, das Gerinnen des Bluts, oder geron-
nen Gebluͤt, wird in Seiten-Stechen und andern Inflammationibus ob-
ſerviret, darwider dienen Diaphoretica.
Grus, ein Krannichs-Schnabel, iſt eine Chirurgiſche Zange, in-
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Gryphus, ein Greiffs-Schnabel, Gemſen-Fuß; werden die
Zaͤhne auszuziehen gebrauchet.
Guajacum lignum, Frantzoſen-Holtz, iſt ein ſehr hartes, dichtes und
ſchweres Holtz, aͤuſſerlich weiß-gelb, inwendig ſchwartz-braun und hartzigt,
hat einen ſcharffen bittern Geſchmack und aromatiſchen Geruch, kommt
aus Weſt-Jndien uͤber Venedig; der Baum dieſes Holtzes waͤchſt am
haͤuffigſten in Neu-Spanien, in der Jnſul S. Domingo, iſt in der Groͤſſe
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die groſſen in kleine Stuͤcken zerſchneiden: man hat es auch geraſpelt, wel-
ches Raſura Ligni ſancti genennet wird, ſicherer iſt es, wenn man dieſes ſelbſten
von dem Holtz raſpeln laͤſſet, es treibet den Schweiß und 🝕 gewaltig,
wird vornemlich wider die Frantzoſen, dann auch Glieder-Weh, Fluͤſſe,
Waſſerſucht, Kraͤtze und andere Unreinigkeiten des Bluts gebrauchet.
Ferner wird auch die Rinde, Cortex ligni Guajaci, bey den Materialiſten
gefunden, dieſe iſt ſehr hart, holtzigt, reſinoͤs, und gleichſam aus vielen
Blechlein zuſammen geſetzet, aͤuſſerlich grau mit gruͤnlichten Flecken ver-
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bittern Geſchmack und guten Geruch, iſt weit kraͤfftiger als das Holtz,
wird dahero wider obige Kranckheiten ebenfalls gebrauchet. Einige con-
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iſt, wie an ſeinem Ort zu ſehen.
Guajacum Germanorum, ſiehe Fraxinus.
Gula, die Kehle, der Rachen, der Schlund, iſt der Anfang der
Speis-Roͤhre, ſiehe Oeſophagus.
Guma, Gumma, Gummoſitas, Gummi, iſt ein hartes, insgemein
unſchmertzendes Kruͤſtlein oder Geſchwulſt, findet ſich oͤffters an den Bei-
nen, als ein Zufall der Frantzoſen, werden auch Tophi venerei genannt,
wider ſolche iſt dieſes Emplaſtrum zu recommandiren, darzu
℞ ☿ii viv. in 🜄 fort. ſolut. ℥ij.
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 403. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/415>, abgerufen am 22.11.2024.
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