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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

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Theriac oder Wein eingegeben. Heurnius macht auch von seinem Pul-
ver viel Wercks, darzu

Terr. sigillat. ß.
Cancr. fluv. calc. ßiij.
radic. Gentian. ßij.
f. Pulvis.

Die Dosis davon ist ßj. im decoct. Cancror. fluviatil. Jn den Act. Lips.
1699. pag.
111. ist dieses:

Lichen. str. exsicc. & pulveris.
Piper. subtiliss. pulv. ana q. v.
f. Pulvis.

welches alsobald nach dem Aderlassen, und wenn zuvor das laedirte Theil
abgewaschen, zu geben; es ist auch dienlich, daß die Kleider, welche der
Patient angehabt, gewaschen werden. Kan man auf diese Art seinen Zweck
nicht erlangen, so ist noch übrig, den Patienten unvermuther in einen Teich
oder Graben zu stossen, damit er, aus Furcht des Erfauffens, die rasende
Ideam verliehre.

Hydropiper, siehe Persicaria.

Hydropnevmatocele, siehe Hernia.

Hydrops, die Wassersucht, insgemein betrachtet, ist eine widerna-
türliche Geschwulst, entweder des gantzen Leibes, oder nur eines Theiles
desselben, welche von einer wässerigen Humidität ihren Ursprung hat. Sie
wird in eine allgemeine und particulaire getheilet; die allgemeine ist, wenn
der gantze Leib voll, die besondere aber, wenn nur ein Theil vom Wasser
geschwollen ist. Also ist die Wassersucht am Haupt, Hydrocephalus ge-
nannt, am Unter-Leibe, Ascites, wovon in vorhergehenden zu sehen. Fer-
ner ist

Hydrops pericardii, die Wassersucht des Hertz-Felles.

scroti, die Wassersucht des Hoden-Sacks.

uteri, die Wassersucht der Gebähr-Mutter etc. Die
nächste Ursach der Wassersucht ist eine Extravasation des Seri, oder eine
Stockung desselben, entweder im gantzen Leibe, oder nur in einem oder an-
dern Theil; hierzu geben Gelegenheit die widernatürliche Constitution ent-
weder des Seri selbsten, oder eines und des andern Visceris. Die Neben-
Ursachen sind mancherley, als eine widernatürliche Zähigkeit der Lymphae
von langwierigen Kranckheiten, als vom Scharbock, Gelbsucht, verstopffte
monatliche Reinigung etc. item ein starcker kalter Trunck, wenn man sich

erhitzet,

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Theriac oder Wein eingegeben. Heurnius macht auch von ſeinem Pul-
ver viel Wercks, darzu

℞ Terr. ſigillat. ℥ß.
Cancr. fluv. calc. ʒiij.
radic. Gentian. ʒij.
f. Pulvis.

Die Doſis davon iſt ʒj. im decoct. Cancror. fluviatil. Jn den Act. Lipſ.
1699. pag.
111. iſt dieſes:

℞ Lichen. 🜃ſtr. exſicc. & pulveriſ.
Piper. ſubtiliſſ. pulv. ana q. v.
f. Pulvis.

welches alſobald nach dem Aderlaſſen, und wenn zuvor das lædirte Theil
abgewaſchen, zu geben; es iſt auch dienlich, daß die Kleider, welche der
Patient angehabt, gewaſchen werden. Kan man auf dieſe Art ſeinen Zweck
nicht erlangen, ſo iſt noch uͤbrig, den Patienten unvermuther in einen Teich
oder Graben zu ſtoſſen, damit er, aus Furcht des Erfauffens, die raſende
Ideam verliehre.

Hydropiper, ſiehe Perſicaria.

Hydropnevmatocele, ſiehe Hernia.

Hydrops, die Waſſerſucht, insgemein betrachtet, iſt eine widerna-
tuͤrliche Geſchwulſt, entweder des gantzen Leibes, oder nur eines Theiles
deſſelben, welche von einer waͤſſerigen Humiditaͤt ihren Urſprung hat. Sie
wird in eine allgemeine und particulaire getheilet; die allgemeine iſt, wenn
der gantze Leib voll, die beſondere aber, wenn nur ein Theil vom Waſſer
geſchwollen iſt. Alſo iſt die Waſſerſucht am Haupt, Hydrocephalus ge-
nannt, am Unter-Leibe, Aſcites, wovon in vorhergehenden zu ſehen. Fer-
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Hydrops pericardii, die Waſſerſucht des Hertz-Felles.

ſcroti, die Waſſerſucht des Hoden-Sacks.

uteri, die Waſſerſucht der Gebaͤhr-Mutter ꝛc. Die
naͤchſte Urſach der Waſſerſucht iſt eine Extravaſation des Seri, oder eine
Stockung deſſelben, entweder im gantzen Leibe, oder nur in einem oder an-
dern Theil; hierzu geben Gelegenheit die widernatuͤrliche Conſtitution ent-
weder des Seri ſelbſten, oder eines und des andern Viſceris. Die Neben-
Urſachen ſind mancherley, als eine widernatuͤrliche Zaͤhigkeit der Lymphæ
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[432/0444] HY Theriac oder Wein eingegeben. Heurnius macht auch von ſeinem Pul- ver viel Wercks, darzu ℞ Terr. ſigillat. ℥ß. Cancr. fluv. calc. ʒiij. radic. Gentian. ʒij. f. Pulvis. Die Doſis davon iſt ʒj. im decoct. Cancror. fluviatil. Jn den Act. Lipſ. 1699. pag. 111. iſt dieſes: ℞ Lichen. 🜃ſtr. exſicc. & pulveriſ. Piper. ſubtiliſſ. pulv. ana q. v. f. Pulvis. welches alſobald nach dem Aderlaſſen, und wenn zuvor das lædirte Theil abgewaſchen, zu geben; es iſt auch dienlich, daß die Kleider, welche der Patient angehabt, gewaſchen werden. Kan man auf dieſe Art ſeinen Zweck nicht erlangen, ſo iſt noch uͤbrig, den Patienten unvermuther in einen Teich oder Graben zu ſtoſſen, damit er, aus Furcht des Erfauffens, die raſende Ideam verliehre. Hydropiper, ſiehe Perſicaria. Hydropnevmatocele, ſiehe Hernia. Hydrops, die Waſſerſucht, insgemein betrachtet, iſt eine widerna- tuͤrliche Geſchwulſt, entweder des gantzen Leibes, oder nur eines Theiles deſſelben, welche von einer waͤſſerigen Humiditaͤt ihren Urſprung hat. Sie wird in eine allgemeine und particulaire getheilet; die allgemeine iſt, wenn der gantze Leib voll, die beſondere aber, wenn nur ein Theil vom Waſſer geſchwollen iſt. Alſo iſt die Waſſerſucht am Haupt, Hydrocephalus ge- nannt, am Unter-Leibe, Aſcites, wovon in vorhergehenden zu ſehen. Fer- ner iſt Hydrops pericardii, die Waſſerſucht des Hertz-Felles. ſcroti, die Waſſerſucht des Hoden-Sacks. uteri, die Waſſerſucht der Gebaͤhr-Mutter ꝛc. Die naͤchſte Urſach der Waſſerſucht iſt eine Extravaſation des Seri, oder eine Stockung deſſelben, entweder im gantzen Leibe, oder nur in einem oder an- dern Theil; hierzu geben Gelegenheit die widernatuͤrliche Conſtitution ent- weder des Seri ſelbſten, oder eines und des andern Viſceris. Die Neben- Urſachen ſind mancherley, als eine widernatuͤrliche Zaͤhigkeit der Lymphæ von langwierigen Kranckheiten, als vom Scharbock, Gelbſucht, verſtopffte monatliche Reinigung ꝛc. item ein ſtarcker kalter Trunck, wenn man ſich erhitzet,

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Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 432. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/444>, abgerufen am 21.11.2024.