Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

Bild:
<< vorherige Seite

IM IN
Trau-Ring harnen soll. Wierus hat einen bezauberten Edelmann gesehen,
welcher mit Raben-Galle und Sesamelaeo geschmieret und gesund worden
ist. Gransius im Tractat de Coralliis lobet dieses Pulver gar sehr:

Dent. mort. Hom. mar.
Corall. rubr. ana ßj.
sem. &
herb. Antirrhin. ana ßß.
f. Pulvis.

D. Michael hat nachgehendes offt experimentiret, welches wider vielfältige
Zauberey der Verehlichten gantz gültig seyn soll:

Mercur. viv. calam. inclus. ßij.
Capill. Vener.
flor. Aquileg.
Hyperic.
sem. Hyperic.
gran. Paradis. ana ßj.

Mische alles zusammen, welches der Patient bey sich tragen kan.

Impraegnatio, die Schwängerung, ist, wenn ein Weib durch
fruchtbaren Beyschlaf von dem Manne besaamet wird, und empfangen hat.
Was in der Chymie durch dieses verstanden wird, siehe Humectatio.

Impressio, die Eindruckung, wenn man z. E. Wachs oder Teig in
eine Forme drucket, item, wenn man sich was feste einbildet, und dem Ge-
dächtniß gleichsam einpräget.

Impuber, heist derjenige, welcher nicht Haare im Bart und auf der
Scham hat, oder welcher noch nicht zu seinem männlichen Alter gekom-
men ist.

Imus, der Unterste, Letzte, imus venter, das Untertheil des Leibes.

Inappetentia, Unlust, nicht Lust zum Essen haben, oder auch verdor-
bener Appetit, siehe Anorexia.

Inarticulatio, siehe Arthrodia.

Incantatio, die Bezauberung, wenn man von Zauberey krancket,
oder zum Beyschlaf untüchtig gemacht worden.

Incarnantia, siehe Sarcotica.

Incarnativa ligatura, eine zweyköpfigte Binde, wird zum Ver-
binden der Wunden etc. gebrauchet.

Inceratio, eine Vermischung trockener Dinge mit einem humore,
welche zur Consistenz eines warmen Wachses gebracht worden.

Inci-
L l l 2

IM IN
Trau-Ring harnen ſoll. Wierus hat einen bezauberten Edelmann geſehen,
welcher mit Raben-Galle und Seſamelæo geſchmieret und geſund worden
iſt. Granſius im Tractat de Coralliis lobet dieſes Pulver gar ſehr:

℞ Dent. mort. Hom. mar.
Corall. rubr. ana ʒj.
ſem. &
herb. Antirrhin. ana ʒß.
f. Pulvis.

D. Michael hat nachgehendes offt experimentiret, welches wider vielfaͤltige
Zauberey der Verehlichten gantz guͤltig ſeyn ſoll:

℞ Mercur. viv. calam. incluſ. ʒij.
Capill. Vener.
flor. Aquileg.
Hyperic.
ſem. Hyperic.
gran. Paradiſ. ana ʒj.

Miſche alles zuſammen, welches der Patient bey ſich tragen kan.

Imprægnatio, die Schwaͤngerung, iſt, wenn ein Weib durch
fruchtbaren Beyſchlaf von dem Manne beſaamet wird, und empfangen hat.
Was in der Chymie durch dieſes verſtanden wird, ſiehe Humectatio.

Impreſſio, die Eindruckung, wenn man z. E. Wachs oder Teig in
eine Forme drucket, item, wenn man ſich was feſte einbildet, und dem Ge-
daͤchtniß gleichſam einpraͤget.

Impuber, heiſt derjenige, welcher nicht Haare im Bart und auf der
Scham hat, oder welcher noch nicht zu ſeinem maͤnnlichen Alter gekom-
men iſt.

Imus, der Unterſte, Letzte, imus venter, das Untertheil des Leibes.

Inappetentia, Unluſt, nicht Luſt zum Eſſen haben, oder auch verdor-
bener Appetit, ſiehe Anorexia.

Inarticulatio, ſiehe Arthrodia.

Incantatio, die Bezauberung, wenn man von Zauberey krancket,
oder zum Beyſchlaf untuͤchtig gemacht worden.

Incarnantia, ſiehe Sarcotica.

Incarnativa ligatura, eine zweykoͤpfigte Binde, wird zum Ver-
binden der Wunden ꝛc. gebrauchet.

Inceratio, eine Vermiſchung trockener Dinge mit einem humore,
welche zur Conſiſtenz eines warmen Wachſes gebracht worden.

Inci-
L l l 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0463" n="451"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">IM IN</hi></hi></hi></fw><lb/>
Trau-Ring harnen &#x017F;oll. <hi rendition="#aq">Wierus</hi> hat einen bezauberten Edelmann ge&#x017F;ehen,<lb/>
welcher mit Raben-Galle und <hi rendition="#aq">Se&#x017F;amelæo</hi> ge&#x017F;chmieret und ge&#x017F;und worden<lb/>
i&#x017F;t. <hi rendition="#aq">Gran&#x017F;ius</hi> im <hi rendition="#aq">Tractat de Coralliis</hi> lobet die&#x017F;es Pulver gar &#x017F;ehr:</p><lb/>
          <list>
            <item> <hi rendition="#aq">&#x211E; Dent. mort. Hom. mar.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Corall. rubr. ana &#x0292;j.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">&#x017F;em. &amp;</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">herb. Antirrhin. ana &#x0292;ß.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">f. Pulvis.</hi> </item>
          </list><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">D.</hi> Michael hat nachgehendes offt <hi rendition="#aq">experimenti</hi>ret, welches wider vielfa&#x0364;ltige<lb/>
Zauberey der Verehlichten gantz gu&#x0364;ltig &#x017F;eyn &#x017F;oll:</p><lb/>
          <list>
            <item> <hi rendition="#aq">&#x211E; Mercur. viv. calam. inclu&#x017F;. &#x0292;ij.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Capill. Vener.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">flor. Aquileg.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Hyperic.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">&#x017F;em. Hyperic.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">gran. Paradi&#x017F;. ana &#x0292;j.</hi> </item>
          </list><lb/>
          <p>Mi&#x017F;che alles zu&#x017F;ammen, welches der Patient bey &#x017F;ich tragen kan.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Imprægnatio,</hi> die <hi rendition="#fr">Schwa&#x0364;ngerung,</hi> i&#x017F;t, wenn ein Weib durch<lb/>
fruchtbaren Bey&#x017F;chlaf von dem Manne be&#x017F;aamet wird, und empfangen hat.<lb/>
Was in der <hi rendition="#aq">Chymie</hi> durch die&#x017F;es ver&#x017F;tanden wird, &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Humectatio.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Impre&#x017F;&#x017F;io,</hi> die <hi rendition="#fr">Eindruckung,</hi> wenn man z. E. Wachs oder Teig in<lb/>
eine Forme drucket, <hi rendition="#aq">item,</hi> wenn man &#x017F;ich was fe&#x017F;te einbildet, und dem Ge-<lb/>
da&#x0364;chtniß gleich&#x017F;am einpra&#x0364;get.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Impuber,</hi> hei&#x017F;t derjenige, welcher nicht Haare im Bart und auf der<lb/>
Scham hat, oder welcher noch nicht zu &#x017F;einem ma&#x0364;nnlichen Alter gekom-<lb/>
men i&#x017F;t.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Imus,</hi> der Unter&#x017F;te, Letzte, <hi rendition="#aq">imus venter,</hi> das Untertheil des Leibes.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Inappetentia,</hi> Unlu&#x017F;t, nicht Lu&#x017F;t zum E&#x017F;&#x017F;en haben, oder auch verdor-<lb/>
bener Appetit, &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Anorexia.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Inarticulatio,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Arthrodia.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Incantatio,</hi> die <hi rendition="#fr">Bezauberung,</hi> wenn man von Zauberey krancket,<lb/>
oder zum Bey&#x017F;chlaf untu&#x0364;chtig gemacht worden.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Incarnantia,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Sarcotica.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Incarnativa ligatura,</hi> eine <hi rendition="#fr">zweyko&#x0364;pfigte Binde,</hi> wird zum Ver-<lb/>
binden der Wunden &#xA75B;c. gebrauchet.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Inceratio,</hi> eine Vermi&#x017F;chung trockener Dinge mit einem <hi rendition="#aq">humore,</hi><lb/>
welche zur <hi rendition="#aq">Con&#x017F;i&#x017F;tenz</hi> eines warmen Wach&#x017F;es gebracht worden.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">L l l 2</fw>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Inci-</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[451/0463] IM IN Trau-Ring harnen ſoll. Wierus hat einen bezauberten Edelmann geſehen, welcher mit Raben-Galle und Seſamelæo geſchmieret und geſund worden iſt. Granſius im Tractat de Coralliis lobet dieſes Pulver gar ſehr: ℞ Dent. mort. Hom. mar. Corall. rubr. ana ʒj. ſem. & herb. Antirrhin. ana ʒß. f. Pulvis. D. Michael hat nachgehendes offt experimentiret, welches wider vielfaͤltige Zauberey der Verehlichten gantz guͤltig ſeyn ſoll: ℞ Mercur. viv. calam. incluſ. ʒij. Capill. Vener. flor. Aquileg. Hyperic. ſem. Hyperic. gran. Paradiſ. ana ʒj. Miſche alles zuſammen, welches der Patient bey ſich tragen kan. Imprægnatio, die Schwaͤngerung, iſt, wenn ein Weib durch fruchtbaren Beyſchlaf von dem Manne beſaamet wird, und empfangen hat. Was in der Chymie durch dieſes verſtanden wird, ſiehe Humectatio. Impreſſio, die Eindruckung, wenn man z. E. Wachs oder Teig in eine Forme drucket, item, wenn man ſich was feſte einbildet, und dem Ge- daͤchtniß gleichſam einpraͤget. Impuber, heiſt derjenige, welcher nicht Haare im Bart und auf der Scham hat, oder welcher noch nicht zu ſeinem maͤnnlichen Alter gekom- men iſt. Imus, der Unterſte, Letzte, imus venter, das Untertheil des Leibes. Inappetentia, Unluſt, nicht Luſt zum Eſſen haben, oder auch verdor- bener Appetit, ſiehe Anorexia. Inarticulatio, ſiehe Arthrodia. Incantatio, die Bezauberung, wenn man von Zauberey krancket, oder zum Beyſchlaf untuͤchtig gemacht worden. Incarnantia, ſiehe Sarcotica. Incarnativa ligatura, eine zweykoͤpfigte Binde, wird zum Ver- binden der Wunden ꝛc. gebrauchet. Inceratio, eine Vermiſchung trockener Dinge mit einem humore, welche zur Conſiſtenz eines warmen Wachſes gebracht worden. Inci- L l l 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/463
Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 451. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/463>, abgerufen am 22.11.2024.