so um Florentz auch zu finden, Florentina die Wendische aber Illyrica heisset, ohngeachtet es einerley Kraut und einerley Wurtzel ist. Die Flo- rentinische und Jtaliänische, sonderlich, welche aus Dalmatien kommt, wird der Wendischen oder Illyricae, welche über Venedig kommt, weit vorge- zogen; ie weisser und sauberer sie ist, ie besser ist sie. Sie dienet vortreff- lich wider alle Brust-Beschwerungen, denn sie löset den Schleim, und macht ihn zum Auswerffen bequem, dienet wider der kleinen Kinder Hu- sten und Grimmen im Leibe, man kan sie auch mit florib. is und geba- ckenen Süßholtz vermischen, so hat man ein schön Brust-Pulver zu vie- len Kranckheiten; äusserlich wird sie zu Haar-Puder und wohlriechenden Savonetten gebrauchet. Praeparata sind das Extractum, und die Species diaireos.
Iris lutea palustris, siehe Acorus adulterinus.
Iris nostras, germanica, aquatica, Gladiolus coeruleus,gemeiner Schwertel, blaue Lilien, wachsen hin und wieder in den Gärten. Die Wurtzel, welche allein gebräuchlich, muß im Früh-Jahr, ehe noch die Blätter und Stiel hervor schiessen, gegraben werden; der aus der frischen Wurtzel gepreßte Safft führet gewaltig das Gewässer der Wassersüchti- gen ab. Die Dosis ist j. bis iij. der gereinigte Safft ßij. der Syrup ij. das Pulver von der trocknen Wurtzel bis jv.
Isatis sativa, Glastum,Weyd, wird auf fette Aecker gesäet, wächst in Franckreich und Toulouse, in Geldern und dem Jülicher Lande, vor- nemlich aber in Thüringen. Hiervon kommt der Weyd, welcher eine blaue Farbe wie der Jndig, aber viel unsauberer, erdigter, in sehr har- ten Stücken, ohngefehr einer welschen Nuß groß ist. Wird am meisten von den Schwartz- und Weyd-Färbern gebrauchet. Wird sonsten auch wider die Durchbrüche gelobet; die Wurtzel ist wider die Gelbesucht berühmt.
ſo um Florentz auch zu finden, Florentina die Wendiſche aber Illyrica heiſſet, ohngeachtet es einerley Kraut und einerley Wurtzel iſt. Die Flo- rentiniſche und Jtaliaͤniſche, ſonderlich, welche aus Dalmatien kommt, wird der Wendiſchen oder Illyricæ, welche uͤber Venedig kommt, weit vorge- zogen; ie weiſſer und ſauberer ſie iſt, ie beſſer iſt ſie. Sie dienet vortreff- lich wider alle Bruſt-Beſchwerungen, denn ſie loͤſet den Schleim, und macht ihn zum Auswerffen bequem, dienet wider der kleinen Kinder Hu- ſten und Grimmen im Leibe, man kan ſie auch mit florib. 🜍is und geba- ckenen Suͤßholtz vermiſchen, ſo hat man ein ſchoͤn Bruſt-Pulver zu vie- len Kranckheiten; aͤuſſerlich wird ſie zu Haar-Puder und wohlriechenden Savonetten gebrauchet. Præparata ſind das Extractum, und die Species diaireos.
Iris lutea paluſtris, ſiehe Acorus adulterinus.
Iris noſtras, germanica, aquatica, Gladiolus cœruleus,gemeiner Schwertel, blaue Lilien, wachſen hin und wieder in den Gaͤrten. Die Wurtzel, welche allein gebraͤuchlich, muß im Fruͤh-Jahr, ehe noch die Blaͤtter und Stiel hervor ſchieſſen, gegraben werden; der aus der friſchen Wurtzel gepreßte Safft fuͤhret gewaltig das Gewaͤſſer der Waſſerſuͤchti- gen ab. Die Doſis iſt ℥j. bis iij. der gereinigte Safft ʒij. der Syrup ℥ij. das Pulver von der trocknen Wurtzel bis ℈jv.
Iſatis ſativa, Glaſtum,Weyd, wird auf fette Aecker geſaͤet, waͤchſt in Franckreich und Toulouſe, in Geldern und dem Juͤlicher Lande, vor- nemlich aber in Thuͤringen. Hiervon kommt der Weyd, welcher eine blaue Farbe wie der Jndig, aber viel unſauberer, erdigter, in ſehr har- ten Stuͤcken, ohngefehr einer welſchen Nuß groß iſt. Wird am meiſten von den Schwartz- und Weyd-Faͤrbern gebrauchet. Wird ſonſten auch wider die Durchbruͤche gelobet; die Wurtzel iſt wider die Gelbeſucht beruͤhmt.
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IR IS
ſo um Florentz auch zu finden, Florentina die Wendiſche aber Illyrica
heiſſet, ohngeachtet es einerley Kraut und einerley Wurtzel iſt. Die Flo-
rentiniſche und Jtaliaͤniſche, ſonderlich, welche aus Dalmatien kommt, wird
der Wendiſchen oder Illyricæ, welche uͤber Venedig kommt, weit vorge-
zogen; ie weiſſer und ſauberer ſie iſt, ie beſſer iſt ſie. Sie dienet vortreff-
lich wider alle Bruſt-Beſchwerungen, denn ſie loͤſet den Schleim, und
macht ihn zum Auswerffen bequem, dienet wider der kleinen Kinder Hu-
ſten und Grimmen im Leibe, man kan ſie auch mit florib. 🜍is und geba-
ckenen Suͤßholtz vermiſchen, ſo hat man ein ſchoͤn Bruſt-Pulver zu vie-
len Kranckheiten; aͤuſſerlich wird ſie zu Haar-Puder und wohlriechenden
Savonetten gebrauchet. Præparata ſind das Extractum, und die Species
diaireos.
Iris lutea paluſtris, ſiehe Acorus adulterinus.
Iris noſtras, germanica, aquatica, Gladiolus cœruleus, gemeiner
Schwertel, blaue Lilien, wachſen hin und wieder in den Gaͤrten.
Die Wurtzel, welche allein gebraͤuchlich, muß im Fruͤh-Jahr, ehe noch die
Blaͤtter und Stiel hervor ſchieſſen, gegraben werden; der aus der friſchen
Wurtzel gepreßte Safft fuͤhret gewaltig das Gewaͤſſer der Waſſerſuͤchti-
gen ab. Die Doſis iſt ℥j. bis iij. der gereinigte Safft ʒij. der Syrup
℥ij. das Pulver von der trocknen Wurtzel bis ℈jv.
Iris tuberoſa flore obſcure viridi, ſiehe Hermodactylus.
Irrigatio, ſiehe Embrocatio.
Irroratio, ſiehe Humectatio.
Iſatis ſativa, Glaſtum, Weyd, wird auf fette Aecker geſaͤet, waͤchſt
in Franckreich und Toulouſe, in Geldern und dem Juͤlicher Lande, vor-
nemlich aber in Thuͤringen. Hiervon kommt der Weyd, welcher eine
blaue Farbe wie der Jndig, aber viel unſauberer, erdigter, in ſehr har-
ten Stuͤcken, ohngefehr einer welſchen Nuß groß iſt. Wird am meiſten
von den Schwartz- und Weyd-Faͤrbern gebrauchet. Wird ſonſten auch
wider die Durchbruͤche gelobet; die Wurtzel iſt wider die Gelbeſucht
beruͤhmt.
Iſatodes, die blaue Galle.
Iſchæma, Blut-Stillungen, Blut-ſtillende Mittel, ſiehe San-
guinem ſiſtentia.
Iſchias, ſiehe Arthritis.
Iſchion, ſiehe Coxa.
Iſchu-
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 464. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/476>, abgerufen am 22.11.2024.
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