Larix, der Lerchen-Baum, wächst auf den hohen Gebürgen in der Schweitz, Jtalien, Oesterreich, Mähren etc. an diesem Baum wächst der bekannte Agaricus, oder Lerchen-Schwamm, wovon an seinem Ort zu sehen.
Laryngotomia, Bronchotomia, die künstliche Oeffnung der Lufft-Röhren, geschiehet, wenn die Musculi laryngis in grosser Bräune verschwollen, um die Lufft von der Lungen zu führen, und den Patienten von der Erstickung und Tode zu retten. Der Ort, wo die Oeffnung ge- schiehet, ist entweder zwischen dem 3. und 4. Ringel, oder zwey Quer- Finger breit unter der Hals-Geschwulst.
Larynx, das oberste Theil, oder das Haupt, oder Anfang der Lufft-Röhre, bestehet aus fünff Kröspeln, Mäuslein und Nerven.
Lascivia, die Geilheit, viehische Begierde zumcongrediren.
Laserpitium germanicum, siehe Imperatoria.
Lassitudo,Trägheit, Mattigkeit der Glieder von Arbeit oder andern Ursachen.
Lateralis morbus, siehe Pleuritis.
Lathyris minor, siehe Cataputia minor.
Laudanum, wird ein solch Medicament genannt, welches aus dem Opio allein bestehet, und dann heist es auch mit dem Zuwort Laudanum opiatum, so nichts anders als das Extractum Opii ist, und nach des Lemery Anleitung, also bereitet wird: gut Opii z. E. jv. schneid es in Stücken, und thue es in eine Matras, gieß Lbß. wohl filtrirtes Regen-Wasser drauf, vermache die Matras, und setze sie in Sand, mache ein klein Feuer drunter, verstärck es Grad-weise, und laß den Liquorem zwey Stunden lang sieden und kochen, schlag ihn hernach warm durch, und giesse ihn ab. Nun das Opium, das vom Regen-Wasser nicht aufgelöst worden, laß es in einem ir- denen Becken über einem kleinen Feuer trocknen, schütte es in eine Matras, und gieß 4. Finger hoch Spirit. Vini drauf, vermache den Kolben, und laß die Materie zwey Stunden lang in warmer Asche beitzen. Seiche den Liquo- rem darauf ab, so wird nur eine schleimichte Erde zurück bleiben, die man als was unnützes wegwirfft: laß diese zwey dissolutiones Opii in gläsernen Ge- fässen von einem Sand-Feuer, iede absonderlich, bis zur Consistence des Honigs verrauchen: mische sie hernach unter einander, und laß sie von einer sehr gelinden Hitze vollends trocknen, daß sie die Consistence der Pillen, oder eines dicken Extracti kriegen: Es ist ein gantz sicher Schlaf-Mittel, stillet alle
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Lappa major,
minor,
ſiehe Bardana.
Larix, der Lerchen-Baum, waͤchſt auf den hohen Gebuͤrgen in der Schweitz, Jtalien, Oeſterreich, Maͤhren ꝛc. an dieſem Baum waͤchſt der bekannte Agaricus, oder Lerchen-Schwamm, wovon an ſeinem Ort zu ſehen.
Laryngotomia, Bronchotomia, die kuͤnſtliche Oeffnung der Lufft-Roͤhren, geſchiehet, wenn die Muſculi laryngis in groſſer Braͤune verſchwollen, um die Lufft von der Lungen zu fuͤhren, und den Patienten von der Erſtickung und Tode zu retten. Der Ort, wo die Oeffnung ge- ſchiehet, iſt entweder zwiſchen dem 3. und 4. Ringel, oder zwey Quer- Finger breit unter der Hals-Geſchwulſt.
Larynx, das oberſte Theil, oder das Haupt, oder Anfang der Lufft-Roͤhre, beſtehet aus fuͤnff Kroͤſpeln, Maͤuslein und Nerven.
Laſcivia, die Geilheit, viehiſche Begierde zumcongrediren.
Laſerpitium germanicum, ſiehe Imperatoria.
Laſſitudo,Traͤgheit, Mattigkeit der Glieder von Arbeit oder andern Urſachen.
Lateralis morbus, ſiehe Pleuritis.
Lathyris minor, ſiehe Cataputia minor.
Laudanum, wird ein ſolch Medicament genannt, welches aus dem Opio allein beſtehet, und dann heiſt es auch mit dem Zuwort Laudanum opiatum, ſo nichts anders als das Extractum Opii iſt, und nach des Lemery Anleitung, alſo bereitet wird: ℞ gut Opii z. E. ℥jv. ſchneid es in Stuͤcken, und thue es in eine Matras, gieß ℔ß. wohl filtrirtes Regen-Waſſer drauf, vermache die Matras, und ſetze ſie in Sand, mache ein klein Feuer drunter, verſtaͤrck es Grad-weiſe, und laß den Liquorem zwey Stunden lang ſieden und kochen, ſchlag ihn hernach warm durch, und gieſſe ihn ab. Nun ℞ das Opium, das vom Regen-Waſſer nicht aufgeloͤſt worden, laß es in einem ir- denen Becken uͤber einem kleinen Feuer trocknen, ſchuͤtte es in eine Matras, und gieß 4. Finger hoch Spirit. Vini drauf, vermache den Kolben, und laß die Materie zwey Stunden lang in warmer Aſche beitzen. Seiche den Liquo- rem darauf ab, ſo wird nur eine ſchleimichte Erde zuruͤck bleiben, die man als was unnuͤtzes wegwirfft: laß dieſe zwey diſſolutiones Opii in glaͤſernen Ge- faͤſſen von einem Sand-Feuer, iede abſonderlich, bis zur Conſiſtence des Honigs verrauchen: miſche ſie hernach unter einander, und laß ſie von einer ſehr gelinden Hitze vollends trocknen, daß ſie die Conſiſtence der Pillen, oder eines dicken Extracti kriegen: Es iſt ein gantz ſicher Schlaf-Mittel, ſtillet alle
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Lappa major,
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Schweitz, Jtalien, Oeſterreich, Maͤhren ꝛc. an dieſem Baum waͤchſt der
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ſchiehet, iſt entweder zwiſchen dem 3. und 4. Ringel, oder zwey Quer-
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Larynx, das oberſte Theil, oder das Haupt, oder Anfang der
Lufft-Roͤhre, beſtehet aus fuͤnff Kroͤſpeln, Maͤuslein und Nerven.
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Laudanum, wird ein ſolch Medicament genannt, welches aus dem
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und thue es in eine Matras, gieß ℔ß. wohl filtrirtes Regen-Waſſer drauf,
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und kochen, ſchlag ihn hernach warm durch, und gieſſe ihn ab. Nun ℞ das
Opium, das vom Regen-Waſſer nicht aufgeloͤſt worden, laß es in einem ir-
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und gieß 4. Finger hoch Spirit. Vini drauf, vermache den Kolben, und laß die
Materie zwey Stunden lang in warmer Aſche beitzen. Seiche den Liquo-
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was unnuͤtzes wegwirfft: laß dieſe zwey diſſolutiones Opii in glaͤſernen Ge-
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Honigs verrauchen: miſche ſie hernach unter einander, und laß ſie von einer
ſehr gelinden Hitze vollends trocknen, daß ſie die Conſiſtence der Pillen, oder
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 485. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/497>, abgerufen am 22.11.2024.
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