Melanthium, wird das Kraut, worauf der Schwartz-Kümmel, Nigellae semen, wächset, genannt: das Kraut wächst ohngefehr zwey Schuhe hoch, mit schwancken, zerschnittenen grünen Blättern, grossen weiß-blauen Blumen, nach welchen im Hülsen-Kopff der Saame erfolget. Der Saame ist sehr schwartz, eckigt und rund, eines scharffen Geschmacks und sehr starcken Geruchs, wird sonsten auch der Römische Coriander genennet, theils wegen des starcken Geruchs, theils weil er Anfangs aus Jtalien gekommen, wie auch noch ietzo welcher aus Jtalien kommt, und dem Bambergischen und Nürnbergischen vorzuziehen ist. Er muß immer frisch, dick-körnicht, wohl ausgewachsen, und gleichsam eines gewürtzten Geruchs seyn. Befördert die Menses und Reinigung nach der Geburt, mehret die Milch, tödtet die Würmer, wird äusserlich wider die Catarrhen in Niese-Pulver gebrauchet.
Melaquette, wird die Frucht vom Campeschen-Baum genannt, und unter die Chocolade gemischet.
Melas, ist eine Art des Schorffs, oder Aussatzes, da die abfallenden Schupfen schwärtzlich sind: wird wie Scabies curiret.
Meleagris, Fritillaria praecox,Kiwitz-Blume, Kiwitz-Ey, Schacht-Blume, wird in Gärten erzogen; der starcke Geruch dieser Blume stillet das Nasenbluten, das destillirte Wasser vertreibt die Som- merflecken am Gesicht und Händen.
Meliceria, die wäßrige Materie in den Geschwüren.
Meliceris, eine Honig-Geschwulst, ist eine in ihrer eigenen Capsel oder Bläslein enthaltene Geschwulst, in welcher die Materie dem Honig gleich siehet, und davon den Namen führet; die Ursachen und Cur kom- men mit Atheroma überein, wovon an seinem Ort zu sehen.
Melicratum, Honig-Wasser oder Meth.
Melilotus, Trifolium odoratum, Saxifraga lutea,Honig-Klee, Stein-Klee, wächset an steinigten Orten, blühet den gantzen Sommer; lindert Schmertzen und Bauch-Weh; dienet äusserlich zu den Geschwul- sten, Beulen, rothen Augen etc. Praeparata sind Aqua dest. Emplastr. de Meliloto und Oleum. Das sehr beruffene Emplastrum de Meliloto oder
Melanthium, wird das Kraut, worauf der Schwartz-Kuͤmmel, Nigellæ ſemen, waͤchſet, genannt: das Kraut waͤchſt ohngefehr zwey Schuhe hoch, mit ſchwancken, zerſchnittenen gruͤnen Blaͤttern, groſſen weiß-blauen Blumen, nach welchen im Huͤlſen-Kopff der Saame erfolget. Der Saame iſt ſehr ſchwartz, eckigt und rund, eines ſcharffen Geſchmacks und ſehr ſtarcken Geruchs, wird ſonſten auch der Roͤmiſche Coriander genennet, theils wegen des ſtarcken Geruchs, theils weil er Anfangs aus Jtalien gekommen, wie auch noch ietzo welcher aus Jtalien kommt, und dem Bambergiſchen und Nuͤrnbergiſchen vorzuziehen iſt. Er muß immer friſch, dick-koͤrnicht, wohl ausgewachſen, und gleichſam eines gewuͤrtzten Geruchs ſeyn. Befoͤrdert die Menſes und Reinigung nach der Geburt, mehret die Milch, toͤdtet die Wuͤrmer, wird aͤuſſerlich wider die Catarrhen in Nieſe-Pulver gebrauchet.
Melaquette, wird die Frucht vom Campeſchen-Baum genannt, und unter die Chocolade gemiſchet.
Melas, iſt eine Art des Schorffs, oder Auſſatzes, da die abfallenden Schupfen ſchwaͤrtzlich ſind: wird wie Scabies curiret.
Meleagris, Fritillaria præcox,Kiwitz-Blume, Kiwitz-Ey, Schacht-Blume, wird in Gaͤrten erzogen; der ſtarcke Geruch dieſer Blume ſtillet das Naſenbluten, das deſtillirte Waſſer vertreibt die Som- merflecken am Geſicht und Haͤnden.
Meliceria, die waͤßrige Materie in den Geſchwuͤren.
Meliceris, eine Honig-Geſchwulſt, iſt eine in ihrer eigenen Capſel oder Blaͤslein enthaltene Geſchwulſt, in welcher die Materie dem Honig gleich ſiehet, und davon den Namen fuͤhret; die Urſachen und Cur kom- men mit Atheroma uͤberein, wovon an ſeinem Ort zu ſehen.
Melicratum, Honig-Waſſer oder Meth.
Melilotus, Trifolium odoratum, Saxifraga lutea,Honig-Klee, Stein-Klee, waͤchſet an ſteinigten Orten, bluͤhet den gantzen Sommer; lindert Schmertzen und Bauch-Weh; dienet aͤuſſerlich zu den Geſchwul- ſten, Beulen, rothen Augen ꝛc. Præparata ſind Aqua deſt. Emplaſtr. de Meliloto und Oleum. Das ſehr beruffene Emplaſtrum de Meliloto oder
Melo-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0574"n="562"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq"><hirendition="#b"><hirendition="#g">ME</hi></hi></hi></fw><lb/><list><item><hirendition="#aq">ſyrup. flor. Pæon. q. ſ.</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq">f. Electuarium.</hi> Die <hirendition="#aq">Doſis</hi> davon iſt <hirendition="#aq">ʒß.</hi> bis <hirendition="#aq">ʒj.</hi></item></list><lb/><p><hirendition="#aq">Melancholia hypochondriaca,</hi>ſiehe <hirendition="#aq">Malum hypochondriacum.</hi></p><lb/><p><hirendition="#et"><hirendition="#aq">Mulierum,</hi>ſiehe <hirendition="#aq">Nymphomania.</hi></hi></p><lb/><p><hirendition="#aq">Melanteria,</hi>ſiehe <hirendition="#aq">Chalcitis.</hi></p><lb/><p><hirendition="#aq">Melanthium,</hi> wird das Kraut, worauf der <hirendition="#fr">Schwartz-Kuͤmmel,</hi><lb/><hirendition="#aq">Nigellæ ſemen,</hi> waͤchſet, genannt: das Kraut waͤchſt ohngefehr zwey<lb/>
Schuhe hoch, mit ſchwancken, zerſchnittenen gruͤnen Blaͤttern, groſſen<lb/>
weiß-blauen Blumen, nach welchen im Huͤlſen-Kopff der Saame erfolget.<lb/>
Der Saame iſt ſehr ſchwartz, eckigt und rund, eines ſcharffen Geſchmacks<lb/>
und ſehr ſtarcken Geruchs, wird ſonſten auch der <hirendition="#fr">Roͤmiſche Coriander</hi><lb/>
genennet, theils wegen des ſtarcken Geruchs, theils weil er Anfangs aus<lb/>
Jtalien gekommen, wie auch noch ietzo welcher aus Jtalien kommt, und<lb/>
dem Bambergiſchen und Nuͤrnbergiſchen vorzuziehen iſt. Er muß immer<lb/>
friſch, dick-koͤrnicht, wohl ausgewachſen, und gleichſam eines gewuͤrtzten<lb/>
Geruchs ſeyn. Befoͤrdert die <hirendition="#aq">Menſes</hi> und Reinigung nach der Geburt,<lb/>
mehret die Milch, toͤdtet die Wuͤrmer, wird aͤuſſerlich wider die Catarrhen<lb/>
in Nieſe-Pulver gebrauchet.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Melaquette,</hi> wird die Frucht vom Campeſchen-Baum genannt, und<lb/>
unter die Chocolade gemiſchet.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Melas,</hi> iſt eine Art des Schorffs, oder Auſſatzes, da die abfallenden<lb/>
Schupfen ſchwaͤrtzlich ſind: wird wie <hirendition="#aq">Scabies curi</hi>ret.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Meleagris, Fritillaria præcox,</hi><hirendition="#fr">Kiwitz-Blume, Kiwitz-Ey,<lb/>
Schacht-Blume,</hi> wird in Gaͤrten erzogen; der ſtarcke Geruch dieſer<lb/>
Blume ſtillet das Naſenbluten, das <hirendition="#aq">deſtilli</hi>rte Waſſer vertreibt die Som-<lb/>
merflecken am Geſicht und Haͤnden.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Meliceria,</hi> die waͤßrige Materie in den Geſchwuͤren.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Meliceris,</hi> eine <hirendition="#fr">Honig-Geſchwulſt,</hi> iſt eine in ihrer eigenen Capſel<lb/>
oder Blaͤslein enthaltene Geſchwulſt, in welcher die Materie dem Honig<lb/>
gleich ſiehet, und davon den Namen fuͤhret; die Urſachen und Cur kom-<lb/>
men mit <hirendition="#aq">Atheroma</hi> uͤberein, wovon an ſeinem Ort zu ſehen.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Melicratum,</hi> Honig-Waſſer oder Meth.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Melilotus, Trifolium odoratum, Saxifraga lutea,</hi><hirendition="#fr">Honig-Klee,<lb/>
Stein-Klee,</hi> waͤchſet an ſteinigten Orten, bluͤhet den gantzen Sommer;<lb/>
lindert Schmertzen und Bauch-Weh; dienet aͤuſſerlich zu den Geſchwul-<lb/>ſten, Beulen, rothen Augen ꝛc. <hirendition="#aq">Præparata</hi>ſind <hirendition="#aq">Aqua deſt. Emplaſtr. de<lb/>
Meliloto</hi> und <hirendition="#aq">Oleum.</hi> Das ſehr beruffene <hirendition="#aq">Emplaſtrum de Meliloto</hi> oder<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Melo-</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[562/0574]
ME
ſyrup. flor. Pæon. q. ſ.
f. Electuarium. Die Doſis davon iſt ʒß. bis ʒj.
Melancholia hypochondriaca, ſiehe Malum hypochondriacum.
Mulierum, ſiehe Nymphomania.
Melanteria, ſiehe Chalcitis.
Melanthium, wird das Kraut, worauf der Schwartz-Kuͤmmel,
Nigellæ ſemen, waͤchſet, genannt: das Kraut waͤchſt ohngefehr zwey
Schuhe hoch, mit ſchwancken, zerſchnittenen gruͤnen Blaͤttern, groſſen
weiß-blauen Blumen, nach welchen im Huͤlſen-Kopff der Saame erfolget.
Der Saame iſt ſehr ſchwartz, eckigt und rund, eines ſcharffen Geſchmacks
und ſehr ſtarcken Geruchs, wird ſonſten auch der Roͤmiſche Coriander
genennet, theils wegen des ſtarcken Geruchs, theils weil er Anfangs aus
Jtalien gekommen, wie auch noch ietzo welcher aus Jtalien kommt, und
dem Bambergiſchen und Nuͤrnbergiſchen vorzuziehen iſt. Er muß immer
friſch, dick-koͤrnicht, wohl ausgewachſen, und gleichſam eines gewuͤrtzten
Geruchs ſeyn. Befoͤrdert die Menſes und Reinigung nach der Geburt,
mehret die Milch, toͤdtet die Wuͤrmer, wird aͤuſſerlich wider die Catarrhen
in Nieſe-Pulver gebrauchet.
Melaquette, wird die Frucht vom Campeſchen-Baum genannt, und
unter die Chocolade gemiſchet.
Melas, iſt eine Art des Schorffs, oder Auſſatzes, da die abfallenden
Schupfen ſchwaͤrtzlich ſind: wird wie Scabies curiret.
Meleagris, Fritillaria præcox, Kiwitz-Blume, Kiwitz-Ey,
Schacht-Blume, wird in Gaͤrten erzogen; der ſtarcke Geruch dieſer
Blume ſtillet das Naſenbluten, das deſtillirte Waſſer vertreibt die Som-
merflecken am Geſicht und Haͤnden.
Meliceria, die waͤßrige Materie in den Geſchwuͤren.
Meliceris, eine Honig-Geſchwulſt, iſt eine in ihrer eigenen Capſel
oder Blaͤslein enthaltene Geſchwulſt, in welcher die Materie dem Honig
gleich ſiehet, und davon den Namen fuͤhret; die Urſachen und Cur kom-
men mit Atheroma uͤberein, wovon an ſeinem Ort zu ſehen.
Melicratum, Honig-Waſſer oder Meth.
Melilotus, Trifolium odoratum, Saxifraga lutea, Honig-Klee,
Stein-Klee, waͤchſet an ſteinigten Orten, bluͤhet den gantzen Sommer;
lindert Schmertzen und Bauch-Weh; dienet aͤuſſerlich zu den Geſchwul-
ſten, Beulen, rothen Augen ꝛc. Præparata ſind Aqua deſt. Emplaſtr. de
Meliloto und Oleum. Das ſehr beruffene Emplaſtrum de Meliloto oder
Melo-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 562. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/574>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.