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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

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von kleinen Blättern, kommt am Geschmack den Erdbeeren nahe, und
hat einen anmuthigen Geruch. Diese herrliche Frucht wächset nicht
anders als eine Artischock, mitten aus einem Apffel-tragenden Kraut,
welches Matzalti, oder Pineae Indicae genannt wird: sie ist mit langen
breiten Blättern, wie die Schwerdt-Lilien, besetzet, die auf beyden Sei-
ten voller Spitzen, auf diesen wächst die Frucht. Es sind dreyerley Ar-
ten dieser Früchte, 1. die grosse und weisse Ananas, die 2. dem Zucker-
Hut ähnlich, die 3. die kleine Ananas. Die Americaner haben einen
Wein von dieser Frucht, welcher die Spiritus stärcket, und das gantze Ge-
müth erfreuet; ietzund findet man zu Paris und andern Orten diese Frucht
mit Zucker eingemacht, soll ein herrlich Essen seyn, stärckt den Magen,
die Natur, und bringet alten Leuten die natürliche Wärme wieder.

Anaphthia, siehe Anavdia.

Anaplerosis, eine Füllung, wenn man was leeres wieder voll ma-
chet; in der Chirurgie wird verstanden, wenn man was mangelhafftes
ersetzet, als eine künstliche Nase, Fuß etc. ansetzen, tieffe Wunden wieder
mit Fleisch füllen etc.

Anarrhinum, siehe Antirrhinum.

Anasarca, Hyposarca, Leucophlegmatia, getunsen oder geschwol-
len seyn,
ist eine rotzigte, stockende Geschwulst am gantzen Leibe, gläntzet da-
bey, und wenn man mit einem Finger darauf drücket, so bleibt eine Spur
oder Grübgen nach: die Ursache ist ein zäher Safft oder Humor des Bluts,
welcher in den Poris entweder des gantzen Leibes, oder nur eines gewissen
Theils stocket. Die hierzu Gelegenheit gebenden Ursachen sind alle, welche
die Chylification verletzen, als zäh- und schleimigte Speisen, Mißbrauch
des Venus-Spiels, Nacht-Studiren, übermäßige und hefftige Gemüths-
Bewegungen, item Geschwüre der innerlichen Theile, sonderlich der Lun-
gen etc. Die Cur ist nach den Ursachen mancherley, denn, wenn die primae viae
pecci
ren, so dienet vor allen ein Vomitiv oder Purganz, hernach Resolventia,
und Diaphoretica, als radix Ari, Armorac. Vincetoxic. Cichor. Helen. Zedoar.
Galang. herb. Centaur. min. Carduibened. Absinth. Rorismarin. Menth. Rut.
Salv. Nasturt. Cochlear. Saturej. Thym. Puleg. Meliss. Hyssop. Rhapontic.
Dauci, Origan.
und andere Aromatica und Salina Volatilia mehr.

Anastomosis, bey dem Celso heist es Osculatio, hat zweyerley Be-
deutung, (1) heist es die Oeffnung der äussersten Theile der Blut-Ge-
fässe, (2) eine Mündung oder Zusammenfügung der Blut-Adern mit
den Puls-Adern.

Anato-

AN
von kleinen Blaͤttern, kommt am Geſchmack den Erdbeeren nahe, und
hat einen anmuthigen Geruch. Dieſe herrliche Frucht waͤchſet nicht
anders als eine Artiſchock, mitten aus einem Apffel-tragenden Kraut,
welches Matzalti, oder Pineæ Indicæ genannt wird: ſie iſt mit langen
breiten Blaͤttern, wie die Schwerdt-Lilien, beſetzet, die auf beyden Sei-
ten voller Spitzen, auf dieſen waͤchſt die Frucht. Es ſind dreyerley Ar-
ten dieſer Fruͤchte, 1. die groſſe und weiſſe Ananas, die 2. dem Zucker-
Hut aͤhnlich, die 3. die kleine Ananas. Die Americaner haben einen
Wein von dieſer Frucht, welcher die Spiritus ſtaͤrcket, und das gantze Ge-
muͤth erfreuet; ietzund findet man zu Paris und andern Orten dieſe Frucht
mit Zucker eingemacht, ſoll ein herrlich Eſſen ſeyn, ſtaͤrckt den Magen,
die Natur, und bringet alten Leuten die natuͤrliche Waͤrme wieder.

Anaphthia, ſiehe Anavdia.

Anapleroſis, eine Fuͤllung, wenn man was leeres wieder voll ma-
chet; in der Chirurgie wird verſtanden, wenn man was mangelhafftes
erſetzet, als eine kuͤnſtliche Naſe, Fuß ꝛc. anſetzen, tieffe Wunden wieder
mit Fleiſch fuͤllen ꝛc.

Anarrhinum, ſiehe Antirrhinum.

Anaſarca, Hypoſarca, Leucophlegmatia, getunſen oder geſchwol-
len ſeyn,
iſt eine rotzigte, ſtockende Geſchwulſt am gantzen Leibe, glaͤntzet da-
bey, und wenn man mit einem Finger darauf druͤcket, ſo bleibt eine Spur
oder Gruͤbgen nach: die Urſache iſt ein zaͤher Safft oder Humor des Bluts,
welcher in den Poris entweder des gantzen Leibes, oder nur eines gewiſſen
Theils ſtocket. Die hierzu Gelegenheit gebenden Urſachen ſind alle, welche
die Chylification verletzen, als zaͤh- und ſchleimigte Speiſen, Mißbrauch
des Venus-Spíels, Nacht-Studiren, uͤbermaͤßige und hefftige Gemuͤths-
Bewegungen, item Geſchwuͤre der innerlichen Theile, ſonderlich der Lun-
gen ꝛc. Die Cur iſt nach den Urſachen mancherley, denn, wenn die primæ viæ
pecci
ren, ſo dienet vor allen ein Vomitiv oder Purganz, hernach Reſolventia,
und Diaphoretica, als radix Ari, Armorac. Vincetoxic. Cichor. Helen. Zedoar.
Galang. herb. Centaur. min. Carduibened. Abſinth. Rorismarin. Menth. Rut.
Salv. Naſturt. Cochlear. Saturej. Thym. Puleg. Meliſſ. Hyſſop. Rhapontic.
Dauci, Origan.
und andere Aromatica und Salina Volatilia mehr.

Anaſtomoſis, bey dem Celſo heiſt es Oſculatio, hat zweyerley Be-
deutung, (1) heiſt es die Oeffnung der aͤuſſerſten Theile der Blut-Ge-
faͤſſe, (2) eine Muͤndung oder Zuſammenfuͤgung der Blut-Adern mit
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[46/0058] AN von kleinen Blaͤttern, kommt am Geſchmack den Erdbeeren nahe, und hat einen anmuthigen Geruch. Dieſe herrliche Frucht waͤchſet nicht anders als eine Artiſchock, mitten aus einem Apffel-tragenden Kraut, welches Matzalti, oder Pineæ Indicæ genannt wird: ſie iſt mit langen breiten Blaͤttern, wie die Schwerdt-Lilien, beſetzet, die auf beyden Sei- ten voller Spitzen, auf dieſen waͤchſt die Frucht. Es ſind dreyerley Ar- ten dieſer Fruͤchte, 1. die groſſe und weiſſe Ananas, die 2. dem Zucker- Hut aͤhnlich, die 3. die kleine Ananas. Die Americaner haben einen Wein von dieſer Frucht, welcher die Spiritus ſtaͤrcket, und das gantze Ge- muͤth erfreuet; ietzund findet man zu Paris und andern Orten dieſe Frucht mit Zucker eingemacht, ſoll ein herrlich Eſſen ſeyn, ſtaͤrckt den Magen, die Natur, und bringet alten Leuten die natuͤrliche Waͤrme wieder. Anaphthia, ſiehe Anavdia. Anapleroſis, eine Fuͤllung, wenn man was leeres wieder voll ma- chet; in der Chirurgie wird verſtanden, wenn man was mangelhafftes erſetzet, als eine kuͤnſtliche Naſe, Fuß ꝛc. anſetzen, tieffe Wunden wieder mit Fleiſch fuͤllen ꝛc. Anarrhinum, ſiehe Antirrhinum. Anaſarca, Hypoſarca, Leucophlegmatia, getunſen oder geſchwol- len ſeyn, iſt eine rotzigte, ſtockende Geſchwulſt am gantzen Leibe, glaͤntzet da- bey, und wenn man mit einem Finger darauf druͤcket, ſo bleibt eine Spur oder Gruͤbgen nach: die Urſache iſt ein zaͤher Safft oder Humor des Bluts, welcher in den Poris entweder des gantzen Leibes, oder nur eines gewiſſen Theils ſtocket. Die hierzu Gelegenheit gebenden Urſachen ſind alle, welche die Chylification verletzen, als zaͤh- und ſchleimigte Speiſen, Mißbrauch des Venus-Spíels, Nacht-Studiren, uͤbermaͤßige und hefftige Gemuͤths- Bewegungen, item Geſchwuͤre der innerlichen Theile, ſonderlich der Lun- gen ꝛc. Die Cur iſt nach den Urſachen mancherley, denn, wenn die primæ viæ pecciren, ſo dienet vor allen ein Vomitiv oder Purganz, hernach Reſolventia, und Diaphoretica, als radix Ari, Armorac. Vincetoxic. Cichor. Helen. Zedoar. Galang. herb. Centaur. min. Carduibened. Abſinth. Rorismarin. Menth. Rut. Salv. Naſturt. Cochlear. Saturej. Thym. Puleg. Meliſſ. Hyſſop. Rhapontic. Dauci, Origan. und andere Aromatica und Salina Volatilia mehr. Anaſtomoſis, bey dem Celſo heiſt es Oſculatio, hat zweyerley Be- deutung, (1) heiſt es die Oeffnung der aͤuſſerſten Theile der Blut-Ge- faͤſſe, (2) eine Muͤndung oder Zuſammenfuͤgung der Blut-Adern mit den Puls-Adern. Anato-

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Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/58>, abgerufen am 23.11.2024.