Mesaraeum, das Gekrös-Häutlein der dünnen Gedärme: das andere, welches die dickeren Gedärme zusammen hält, ist dünne, heisset
Mesocolon, das Gekrös-Häutlein der dicken Gedärme. Der Nutze des Gekröses ist, ein Band der Gedärme zu seyn, dadurch sie in dem engen Raume des Unter-Leibes zusammen gehalten, und an die Lenden- Würbel gehefftet werden, (2) daß es die Blut-Puls- und Senn-Adern zu den Gedärmen sicher hinbringe, und von dannen wieder in die Milch- Adern zurück führe.
Mesoglossi, siehe Musculi genioglossi.
Mesophryon, wird das Theil des Gesichts genannt, welches zwischen die beyden Augen-Brahnen über der Nase bis zu Ende der Stirn gehet, wird von einigen Glabella genennet, weil es ohne Haare ist.
Mesopleurii, sind die zwischen den Rippen liegenden zwey und zwan- tzig Mäuslein, auf beyden Seiten, eilff innerliche, und so viel äusserliche.
Mespilus,Mespel-Baum; wird in den Gärten gefunden, das Holtz wird für das Mißgebähren angehangen; die Blätter werden in den Mund-Wassern und Mutter-Bädern gebrauchet; die Frucht heilet die Wunden, zerbricht den Stein, dienet wider die Durchbrüche, rothe Ruhr, übrigen Menses &c. die Steinlein davon treiben den Urin, zermalmen den Stein, und sind wider den Nieren- und Blasen-Stein, weissen Fluß der Weiber gut.
Metacarpus, Postbrachiale, Tenar, die Hinter-Hand, ist das Theil welches zwischen den Fingern und der Vorder-Hand ist, hat vier (fünffe aber, wenn man das erste des Daumens mitrechnet) längliche schlancke und röhrichte Beine.
Metacondyli, die Vorder-Glieder oder Spitzen der Finger vor den Nägeln.
Metalista, heist eine gewisse Wurtzel, welche der Jalappa an Kräfften und Textur beynahe gleich kommet.
Metallum,Metall, heist insgemein iedes aus den Ertz-Gruben ge- grabenes hartes Corpus. Die Metalle werden in die vollkommenen und unvollkommenen getheilet; die vollkommenen sind nach den sieben Planeten, Sol das Gold Sun, Luna das Silber , Venus das Kupffer , Mars das Eisen , Jupiter das Zinn Jupiter, Saturnus das Bley , und Mercurius das Quecksilber. Diese sind wieder weich und hart; die harten lassen sich eher glühen als schmeltzen, wie Mars und Venus, die weichen aber
schmel-
ME
Meſaræum, das Gekroͤs-Haͤutlein der duͤnnen Gedaͤrme: das andere, welches die dickeren Gedaͤrme zuſammen haͤlt, iſt duͤnne, heiſſet
Meſocolon, das Gekroͤs-Haͤutlein der dicken Gedaͤrme. Der Nutze des Gekroͤſes iſt, ein Band der Gedaͤrme zu ſeyn, dadurch ſie in dem engen Raume des Unter-Leibes zuſammen gehalten, und an die Lenden- Wuͤrbel gehefftet werden, (2) daß es die Blut-Puls- und Senn-Adern zu den Gedaͤrmen ſicher hinbringe, und von dannen wieder in die Milch- Adern zuruͤck fuͤhre.
Meſogloſſi, ſiehe Muſculi geniogloſſi.
Meſophryon, wird das Theil des Geſichts genannt, welches zwiſchen die beyden Augen-Brahnen uͤber der Naſe bis zu Ende der Stirn gehet, wird von einigen Glabella genennet, weil es ohne Haare iſt.
Meſopleurii, ſind die zwiſchen den Rippen liegenden zwey und zwan- tzig Maͤuslein, auf beyden Seiten, eilff innerliche, und ſo viel aͤuſſerliche.
Meſpilus,Meſpel-Baum; wird in den Gaͤrten gefunden, das Holtz wird fuͤr das Mißgebaͤhren angehangen; die Blaͤtter werden in den Mund-Waſſern und Mutter-Baͤdern gebrauchet; die Frucht heilet die Wunden, zerbricht den Stein, dienet wider die Durchbruͤche, rothe Ruhr, uͤbrigen Menſes &c. die Steinlein davon treiben den Urin, zermalmen den Stein, und ſind wider den Nieren- und Blaſen-Stein, weiſſen Fluß der Weiber gut.
Metacarpus, Poſtbrachiale, Tenar, die Hinter-Hand, iſt das Theil welches zwiſchen den Fingern und der Vorder-Hand iſt, hat vier (fuͤnffe aber, wenn man das erſte des Daumens mitrechnet) laͤngliche ſchlancke und roͤhrichte Beine.
Metacondyli, die Vorder-Glieder oder Spitzen der Finger vor den Naͤgeln.
Metaliſta, heiſt eine gewiſſe Wurtzel, welche der Jalappa an Kraͤfften und Textur beynahe gleich kommet.
Metallum,Metall, heiſt insgemein iedes aus den Ertz-Gruben ge- grabenes hartes Corpus. Die Metalle werden in die vollkommenen und unvollkommenen getheilet; die vollkommenen ſind nach den ſieben Planeten, Sol das Gold ☉, Luna das Silber ☽, Venus das Kupffer ♁, Mars das Eiſen ♂, Jupiter das Zinn ♃, Saturnus das Bley ♄, und Mercurius ☿ das Queckſilber. Dieſe ſind wieder weich und hart; die harten laſſen ſich eher gluͤhen als ſchmeltzen, wie Mars und Venus, die weichen aber
ſchmel-
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andere, welches die dickeren Gedaͤrme zuſammen haͤlt, iſt duͤnne, heiſſet
Meſocolon, das Gekroͤs-Haͤutlein der dicken Gedaͤrme. Der
Nutze des Gekroͤſes iſt, ein Band der Gedaͤrme zu ſeyn, dadurch ſie in dem
engen Raume des Unter-Leibes zuſammen gehalten, und an die Lenden-
Wuͤrbel gehefftet werden, (2) daß es die Blut-Puls- und Senn-Adern
zu den Gedaͤrmen ſicher hinbringe, und von dannen wieder in die Milch-
Adern zuruͤck fuͤhre.
Meſogloſſi, ſiehe Muſculi geniogloſſi.
Meſophryon, wird das Theil des Geſichts genannt, welches zwiſchen
die beyden Augen-Brahnen uͤber der Naſe bis zu Ende der Stirn gehet,
wird von einigen Glabella genennet, weil es ohne Haare iſt.
Meſopleurii, ſind die zwiſchen den Rippen liegenden zwey und zwan-
tzig Maͤuslein, auf beyden Seiten, eilff innerliche, und ſo viel aͤuſſerliche.
Meſpilus, Meſpel-Baum; wird in den Gaͤrten gefunden, das
Holtz wird fuͤr das Mißgebaͤhren angehangen; die Blaͤtter werden in den
Mund-Waſſern und Mutter-Baͤdern gebrauchet; die Frucht heilet die
Wunden, zerbricht den Stein, dienet wider die Durchbruͤche, rothe Ruhr,
uͤbrigen Menſes &c. die Steinlein davon treiben den Urin, zermalmen den
Stein, und ſind wider den Nieren- und Blaſen-Stein, weiſſen Fluß der
Weiber gut.
Metacarpus, Poſtbrachiale, Tenar, die Hinter-Hand, iſt das Theil
welches zwiſchen den Fingern und der Vorder-Hand iſt, hat vier (fuͤnffe
aber, wenn man das erſte des Daumens mitrechnet) laͤngliche ſchlancke
und roͤhrichte Beine.
Metacondyli, die Vorder-Glieder oder Spitzen der Finger vor den
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Metaliſta, heiſt eine gewiſſe Wurtzel, welche der Jalappa an Kraͤfften
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Metallum, Metall, heiſt insgemein iedes aus den Ertz-Gruben ge-
grabenes hartes Corpus. Die Metalle werden in die vollkommenen und
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das Queckſilber. Dieſe ſind wieder weich und hart; die harten laſſen
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 578. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/590>, abgerufen am 22.11.2024.
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