Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

Mäuslein des Zeige-Fingers, gehet vom Hinter-Theil des Ellenbogens bey
der Mitten hervor, und endiget sich in dem andern Bein des Zeige-Fin-
gers.

Musculus indignatorius, das zornige oder unwillige, abfüh-
rende Augen-Mäuslein, wird also genennet, weil die Zornigen mit ver-
kehrten Augen sehen, indem sie die Augen herauswerts drehen.

Musculus infraspinatus, das unter der Grate gelegene Mäus-
lein, entspringet vom gantzen Grunde des Schulter-Blatts, nimmt aber
sein Ende im Nacken des Arm-Beins.

Musculi intercostales, die zwischen den Ribben gelegenen Mäus-
lein, sind in allem vier und viertzig Paar, nemlich auf ieder Seite zwey
und zwanzig; werden in inwendige und auswendige getheilet.

Musculi interossei digitorum manus, die zwischen den Beinen
der Finger gelegenen Mäuslein, werden also genennet, weil sie in den
Zwischen-Räumen der Beine liegen; man zehlet insgemein an ieder Hand
achte.

Musculi interossei digitorum pedis, die zwischen den Zehen lie-
genden Mäuslein; solcher sind achte, vier inwendige, und so viel aus-
wendige.

Musculus longissimus dorsi, das längste Rücken- oder Arsch-
kratzende Mäuslein, entspringet von dem obern Theil des heiligen Beins,
und endiget sich bald in dem obersten Wirbel-Beine des Rückens, bald in
dem ersten des Halses.

Musculus longus colli, das unter der Speis-Röhr gelegene
lange Mäuslein, hat seinen Anfang von dem 3. 4. oder 5. Wirbel-Beine
der Brust, und endiget sich mit einer spitzigen Spann-Ader in dem vordern
Theile des äussersten Wirbel-Beines.

Musculus longus cubiti, das lange Ausstreck-Mäuslein des El-
lenbogens, erstrecket sich auswendig nach der Länge der Achsel, nimmt sei-
nen Anfang theils oben an dem Nacken des Schulter-Blatts, theils unten
unter dem Haupt des Achsel-Beins, und endiget sich in dem auswendigen
Schnabel des Ellenbogens, bey dem Anfang, da solcher Fortsatz erha-
bener ist.

Musculus lumbaris, siehe Musculus psoas.

Musculi lumbricales digitorum manus, die Wurm-förmigen
Mäuslein der Finger, und pedis des Fusses.

Musculus masseter, auch Molitor, mansorius und mandibularis, das

käuende

Maͤuslein des Zeige-Fingers, gehet vom Hinter-Theil des Ellenbogens bey
der Mitten hervor, und endiget ſich in dem andern Bein des Zeige-Fin-
gers.

Muſculus indignatorius, das zornige oder unwillige, abfuͤh-
rende Augen-Maͤuslein, wird alſo genennet, weil die Zornigen mit ver-
kehrten Augen ſehen, indem ſie die Augen herauswerts drehen.

Muſculus infraſpinatus, das unter der Grate gelegene Maͤus-
lein, entſpringet vom gantzen Grunde des Schulter-Blatts, nimmt aber
ſein Ende im Nacken des Arm-Beins.

Muſculi intercoſtales, die zwiſchen den Ribben gelegenen Maͤus-
lein, ſind in allem vier und viertzig Paar, nemlich auf ieder Seite zwey
und zwanzig; werden in inwendige und auswendige getheilet.

Muſculi interoſſei digitorum manus, die zwiſchen den Beinen
der Finger gelegenen Maͤuslein, werden alſo genennet, weil ſie in den
Zwiſchen-Raͤumen der Beine liegen; man zehlet insgemein an ieder Hand
achte.

Muſculi interoſſei digitorum pedis, die zwiſchen den Zehen lie-
genden Maͤuslein; ſolcher ſind achte, vier inwendige, und ſo viel aus-
wendige.

Muſculus longiſſimus dorſi, das laͤngſte Ruͤcken- oder Arſch-
kratzende Maͤuslein, entſpringet von dem obern Theil des heiligen Beins,
und endiget ſich bald in dem oberſten Wirbel-Beine des Ruͤckens, bald in
dem erſten des Halſes.

Muſculus longus colli, das unter der Speis-Roͤhr gelegene
lange Maͤuslein, hat ſeinen Anfang von dem 3. 4. oder 5. Wirbel-Beine
der Bruſt, und endiget ſich mit einer ſpitzigen Spann-Ader in dem vordern
Theile des aͤuſſerſten Wirbel-Beines.

Muſculus longus cubiti, das lange Ausſtreck-Maͤuslein des El-
lenbogens, erſtrecket ſich auswendig nach der Laͤnge der Achſel, nimmt ſei-
nen Anfang theils oben an dem Nacken des Schulter-Blatts, theils unten
unter dem Haupt des Achſel-Beins, und endiget ſich in dem auswendigen
Schnabel des Ellenbogens, bey dem Anfang, da ſolcher Fortſatz erha-
bener iſt.

Muſculus lumbaris, ſiehe Muſculus pſoas.

Muſculi lumbricales digitorum manus, die Wurm-foͤrmigen
Maͤuslein der Finger, und pedis des Fuſſes.

Muſculus maſſeter, auch Molitor, manſorius und mandibularis, das

kaͤuende

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0619" n="607"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">MU</hi></hi></hi></fw><lb/>
Ma&#x0364;uslein des Zeige-Fingers, gehet vom Hinter-Theil des Ellenbogens bey<lb/>
der Mitten hervor, und endiget &#x017F;ich in dem andern Bein des Zeige-Fin-<lb/>
gers.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Mu&#x017F;culus indignatorius,</hi> das <hi rendition="#fr">zornige oder unwillige, abfu&#x0364;h-<lb/>
rende Augen-Ma&#x0364;uslein,</hi> wird al&#x017F;o genennet, weil die Zornigen mit ver-<lb/>
kehrten Augen &#x017F;ehen, indem &#x017F;ie die Augen herauswerts drehen.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Mu&#x017F;culus infra&#x017F;pinatus,</hi> das <hi rendition="#fr">unter der Grate gelegene Ma&#x0364;us-<lb/>
lein,</hi> ent&#x017F;pringet vom gantzen Grunde des Schulter-Blatts, nimmt aber<lb/>
&#x017F;ein Ende im Nacken des Arm-Beins.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Mu&#x017F;culi interco&#x017F;tales,</hi> die <hi rendition="#fr">zwi&#x017F;chen den Ribben gelegenen Ma&#x0364;us-<lb/>
lein,</hi> &#x017F;ind in allem vier und viertzig Paar, nemlich auf ieder Seite zwey<lb/>
und zwanzig; werden in inwendige und auswendige getheilet.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Mu&#x017F;culi intero&#x017F;&#x017F;ei digitorum manus,</hi> die <hi rendition="#fr">zwi&#x017F;chen den Beinen<lb/>
der Finger gelegenen Ma&#x0364;uslein,</hi> werden al&#x017F;o genennet, weil &#x017F;ie in den<lb/>
Zwi&#x017F;chen-Ra&#x0364;umen der Beine liegen; man zehlet insgemein an ieder Hand<lb/>
achte.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Mu&#x017F;culi intero&#x017F;&#x017F;ei digitorum pedis,</hi> die <hi rendition="#fr">zwi&#x017F;chen den Zehen lie-<lb/>
genden Ma&#x0364;uslein;</hi> &#x017F;olcher &#x017F;ind achte, vier inwendige, und &#x017F;o viel aus-<lb/>
wendige.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Mu&#x017F;culus longi&#x017F;&#x017F;imus dor&#x017F;i,</hi> das <hi rendition="#fr">la&#x0364;ng&#x017F;te Ru&#x0364;cken- oder Ar&#x017F;ch-<lb/>
kratzende Ma&#x0364;uslein,</hi> ent&#x017F;pringet von dem obern Theil des heiligen Beins,<lb/>
und endiget &#x017F;ich bald in dem ober&#x017F;ten Wirbel-Beine des Ru&#x0364;ckens, bald in<lb/>
dem er&#x017F;ten des Hal&#x017F;es.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Mu&#x017F;culus longus colli,</hi> das <hi rendition="#fr">unter der Speis-Ro&#x0364;hr gelegene<lb/>
lange Ma&#x0364;uslein,</hi> hat &#x017F;einen Anfang von dem 3. 4. oder 5. Wirbel-Beine<lb/>
der Bru&#x017F;t, und endiget &#x017F;ich mit einer &#x017F;pitzigen Spann-Ader in dem vordern<lb/>
Theile des a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;er&#x017F;ten Wirbel-Beines.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Mu&#x017F;culus longus cubiti,</hi> das <hi rendition="#fr">lange Aus&#x017F;treck-Ma&#x0364;uslein des El-<lb/>
lenbogens,</hi> er&#x017F;trecket &#x017F;ich auswendig nach der La&#x0364;nge der Ach&#x017F;el, nimmt &#x017F;ei-<lb/>
nen Anfang theils oben an dem Nacken des Schulter-Blatts, theils unten<lb/>
unter dem Haupt des Ach&#x017F;el-Beins, und endiget &#x017F;ich in dem auswendigen<lb/>
Schnabel des Ellenbogens, bey dem Anfang, da &#x017F;olcher Fort&#x017F;atz erha-<lb/>
bener i&#x017F;t.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Mu&#x017F;culus lumbaris,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Mu&#x017F;culus p&#x017F;oas.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Mu&#x017F;culi lumbricales digitorum manus,</hi> die <hi rendition="#fr">Wurm-fo&#x0364;rmigen<lb/>
Ma&#x0364;uslein der Finger,</hi> und <hi rendition="#aq">pedis</hi> <hi rendition="#fr">des Fu&#x017F;&#x017F;es.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Mu&#x017F;culus ma&#x017F;&#x017F;eter,</hi> auch <hi rendition="#aq">Molitor, man&#x017F;orius</hi> und <hi rendition="#aq">mandibularis,</hi> das<lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">ka&#x0364;uende</hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[607/0619] MU Maͤuslein des Zeige-Fingers, gehet vom Hinter-Theil des Ellenbogens bey der Mitten hervor, und endiget ſich in dem andern Bein des Zeige-Fin- gers. Muſculus indignatorius, das zornige oder unwillige, abfuͤh- rende Augen-Maͤuslein, wird alſo genennet, weil die Zornigen mit ver- kehrten Augen ſehen, indem ſie die Augen herauswerts drehen. Muſculus infraſpinatus, das unter der Grate gelegene Maͤus- lein, entſpringet vom gantzen Grunde des Schulter-Blatts, nimmt aber ſein Ende im Nacken des Arm-Beins. Muſculi intercoſtales, die zwiſchen den Ribben gelegenen Maͤus- lein, ſind in allem vier und viertzig Paar, nemlich auf ieder Seite zwey und zwanzig; werden in inwendige und auswendige getheilet. Muſculi interoſſei digitorum manus, die zwiſchen den Beinen der Finger gelegenen Maͤuslein, werden alſo genennet, weil ſie in den Zwiſchen-Raͤumen der Beine liegen; man zehlet insgemein an ieder Hand achte. Muſculi interoſſei digitorum pedis, die zwiſchen den Zehen lie- genden Maͤuslein; ſolcher ſind achte, vier inwendige, und ſo viel aus- wendige. Muſculus longiſſimus dorſi, das laͤngſte Ruͤcken- oder Arſch- kratzende Maͤuslein, entſpringet von dem obern Theil des heiligen Beins, und endiget ſich bald in dem oberſten Wirbel-Beine des Ruͤckens, bald in dem erſten des Halſes. Muſculus longus colli, das unter der Speis-Roͤhr gelegene lange Maͤuslein, hat ſeinen Anfang von dem 3. 4. oder 5. Wirbel-Beine der Bruſt, und endiget ſich mit einer ſpitzigen Spann-Ader in dem vordern Theile des aͤuſſerſten Wirbel-Beines. Muſculus longus cubiti, das lange Ausſtreck-Maͤuslein des El- lenbogens, erſtrecket ſich auswendig nach der Laͤnge der Achſel, nimmt ſei- nen Anfang theils oben an dem Nacken des Schulter-Blatts, theils unten unter dem Haupt des Achſel-Beins, und endiget ſich in dem auswendigen Schnabel des Ellenbogens, bey dem Anfang, da ſolcher Fortſatz erha- bener iſt. Muſculus lumbaris, ſiehe Muſculus pſoas. Muſculi lumbricales digitorum manus, die Wurm-foͤrmigen Maͤuslein der Finger, und pedis des Fuſſes. Muſculus maſſeter, auch Molitor, manſorius und mandibularis, das kaͤuende

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): CC BY-SA 4.0.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/619
Zitationshilfe:	Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 607. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/619>, abgerufen am 22.11.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.