Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

Bild:
<< vorherige Seite

MU MY
Unter-Bauchs, lieget gantz zu unterst, entspringet von den Zwerch-Fort-
sätzen der Lenden und Wirbel, und endiget sich in der weissen Linie.

Musculus trapezius, siehe Musculus cucullaris.

Musculus triangularis thoracis, das dreyeckigte Brust-Mäus-
lein.

Musculus triceps, das dreyköpffichte Hüfft-Mäuslein, entsprin-
get, mit einem dreyfachen Haupt, vom Anfang, Mittel und Ende des
Scham-Beins, und wird in die rauhe Linie des Schenckel-Beins ein-
verleibet.

Musculi trigemini, die dreydoppelten Mäuslein der Hüffte,
derer sind drey, welche sich alle in der Höle des grossen Umwenders
endigen.

Musculus trochlearis, das Winde-Mäuslein des Auges, wird
auch das Verliebte genannt, weil verliebte Personen einander gleichsam
mit herumdrehenden Augen ansehen.

Musculi vasti tibiae, die grossen Mäuslein des Schien-Beins;
derer sind zwey, als das inwendige, so theils von dem kleinen Umwen-
der, theils vom Nacken des Schenckel-Beins herkommet, und steiget zum
Schien-Bein hinab; und das auswendige, kommet von der Wurtzel
des grössern Umwenders und dem nahgelegenen Schenckel-Bein, und
steiget bey der auswendigen Seite des Schenckel-Beins zum Schien-Bein
herab.

Musculus Zygomaticus, heist das erste von den Mund-Mäuslein,
an einem Ende des ossis Zygomatici, am andern aber stehet es an der Ver-
einigung beyder Lippen, und machet den Mund weiter offen.

Mustarda, ein brennender Meth, weil er einen scharffen und gleich-
sam brennenden Geschmack hat, also benennet, ist aus Meth und Senff
bereitet.

Mustela, die Aal-Raupe, Qvappe: der Liquor von der Leber die-
ses Fisches ist wider die Augen-Entzündungen berühmt; der Rück-Grad
wird wider die Epilepsie und Seitenstechen specifice gelobet.

Mustum, Most, frischer Wein.

Mutitas, siehe Aphonia.

Myologia, die Lehre oder anatomische Abhandlung von den
Mäuslein.

Myopia, Myopsis, Myosis, siehe Amblyopia.

Myrmeciae, heissen rauhe viel-zackigte Wartzen, siehe Verruca.

Myrica,

MU MY
Unter-Bauchs, lieget gantz zu unterſt, entſpringet von den Zwerch-Fort-
ſaͤtzen der Lenden und Wirbel, und endiget ſich in der weiſſen Linie.

Muſculus trapezius, ſiehe Muſculus cucullaris.

Muſculus triangularis thoracis, das dreyeckigte Bruſt-Maͤus-
lein.

Muſculus triceps, das dreykoͤpffichte Huͤfft-Maͤuslein, entſprin-
get, mit einem dreyfachen Haupt, vom Anfang, Mittel und Ende des
Scham-Beins, und wird in die rauhe Linie des Schenckel-Beins ein-
verleibet.

Muſculi trigemini, die dreydoppelten Maͤuslein der Huͤffte,
derer ſind drey, welche ſich alle in der Hoͤle des groſſen Umwenders
endigen.

Muſculus trochlearis, das Winde-Maͤuslein des Auges, wird
auch das Verliebte genannt, weil verliebte Perſonen einander gleichſam
mit herumdrehenden Augen anſehen.

Muſculi vaſti tibiæ, die groſſen Maͤuslein des Schien-Beins;
derer ſind zwey, als das inwendige, ſo theils von dem kleinen Umwen-
der, theils vom Nacken des Schenckel-Beins herkommet, und ſteiget zum
Schien-Bein hinab; und das auswendige, kommet von der Wurtzel
des groͤſſern Umwenders und dem nahgelegenen Schenckel-Bein, und
ſteiget bey der auswendigen Seite des Schenckel-Beins zum Schien-Bein
herab.

Muſculus Zygomaticus, heiſt das erſte von den Mund-Maͤuslein,
an einem Ende des oſſis Zygomatici, am andern aber ſtehet es an der Ver-
einigung beyder Lippen, und machet den Mund weiter offen.

Muſtarda, ein brennender Meth, weil er einen ſcharffen und gleich-
ſam brennenden Geſchmack hat, alſo benennet, iſt aus Meth und Senff
bereitet.

Muſtela, die Aal-Raupe, Qvappe: der Liquor von der Leber die-
ſes Fiſches iſt wider die Augen-Entzuͤndungen beruͤhmt; der Ruͤck-Grad
wird wider die Epilepſie und Seitenſtechen ſpecifice gelobet.

Muſtum, Moſt, friſcher Wein.

Mutitas, ſiehe Aphonia.

Myologia, die Lehre oder anatomiſche Abhandlung von den
Maͤuslein.

Myopia, Myopſis, Myoſis, ſiehe Amblyopia.

Myrmeciæ, heiſſen rauhe viel-zackigte Wartzen, ſiehe Verruca.

Myrica,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0627" n="615"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">MU MY</hi></hi></hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">Unter-Bauchs,</hi> lieget gantz zu unter&#x017F;t, ent&#x017F;pringet von den Zwerch-Fort-<lb/>
&#x017F;a&#x0364;tzen der Lenden und Wirbel, und endiget &#x017F;ich in der wei&#x017F;&#x017F;en Linie.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Mu&#x017F;culus trapezius,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Mu&#x017F;culus cucullaris.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Mu&#x017F;culus triangularis thoracis,</hi> das <hi rendition="#fr">dreyeckigte Bru&#x017F;t-Ma&#x0364;us-<lb/>
lein.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Mu&#x017F;culus triceps,</hi> das <hi rendition="#fr">dreyko&#x0364;pffichte Hu&#x0364;fft-Ma&#x0364;uslein,</hi> ent&#x017F;prin-<lb/>
get, mit einem dreyfachen Haupt, vom Anfang, Mittel und Ende des<lb/>
Scham-Beins, und wird in die rauhe Linie des Schenckel-Beins ein-<lb/>
verleibet.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Mu&#x017F;culi trigemini,</hi> die <hi rendition="#fr">dreydoppelten Ma&#x0364;uslein der Hu&#x0364;ffte,</hi><lb/>
derer &#x017F;ind drey, welche &#x017F;ich alle in der Ho&#x0364;le des gro&#x017F;&#x017F;en Umwenders<lb/>
endigen.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Mu&#x017F;culus trochlearis,</hi> das <hi rendition="#fr">Winde-Ma&#x0364;uslein des Auges,</hi> wird<lb/>
auch das <hi rendition="#fr">Verliebte</hi> genannt, weil verliebte Per&#x017F;onen einander gleich&#x017F;am<lb/>
mit herumdrehenden Augen an&#x017F;ehen.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Mu&#x017F;culi va&#x017F;ti tibiæ,</hi> die <hi rendition="#fr">gro&#x017F;&#x017F;en Ma&#x0364;uslein des Schien-Beins;</hi><lb/>
derer &#x017F;ind <hi rendition="#fr">zwey,</hi> als das <hi rendition="#fr">inwendige,</hi> &#x017F;o theils von dem kleinen Umwen-<lb/>
der, theils vom Nacken des Schenckel-Beins herkommet, und &#x017F;teiget zum<lb/>
Schien-Bein hinab; und das <hi rendition="#fr">auswendige,</hi> kommet von der Wurtzel<lb/>
des gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;ern Umwenders und dem nahgelegenen Schenckel-Bein, und<lb/>
&#x017F;teiget bey der auswendigen Seite des Schenckel-Beins zum Schien-Bein<lb/>
herab.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Mu&#x017F;culus Zygomaticus,</hi> hei&#x017F;t das er&#x017F;te von den <hi rendition="#fr">Mund-Ma&#x0364;uslein,</hi><lb/>
an einem Ende des <hi rendition="#aq">o&#x017F;&#x017F;is Zygomatici,</hi> am andern aber &#x017F;tehet es an der Ver-<lb/>
einigung beyder Lippen, und machet den Mund weiter offen.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Mu&#x017F;tarda,</hi> ein <hi rendition="#fr">brennender Meth,</hi> weil er einen &#x017F;charffen und gleich-<lb/>
&#x017F;am brennenden Ge&#x017F;chmack hat, al&#x017F;o benennet, i&#x017F;t aus Meth und Senff<lb/>
bereitet.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Mu&#x017F;tela,</hi> die <hi rendition="#fr">Aal-Raupe, Qvappe:</hi> der <hi rendition="#aq">Liquor</hi> von der Leber die-<lb/>
&#x017F;es Fi&#x017F;ches i&#x017F;t wider die Augen-Entzu&#x0364;ndungen beru&#x0364;hmt; der Ru&#x0364;ck-Grad<lb/>
wird wider die <hi rendition="#aq">Epilep&#x017F;ie</hi> und Seiten&#x017F;techen <hi rendition="#aq">&#x017F;pecifice</hi> gelobet.</p><lb/>
          <p> <hi rendition="#aq">Mu&#x017F;tum,</hi> <hi rendition="#fr">Mo&#x017F;t, fri&#x017F;cher Wein.</hi> </p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Mutitas,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Aphonia.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Myologia,</hi> die Lehre oder <hi rendition="#aq">anatomi</hi>&#x017F;che Abhandlung von den<lb/>
Ma&#x0364;uslein.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Myopia, Myop&#x017F;is, Myo&#x017F;is,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Amblyopia.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Myrmeciæ,</hi> hei&#x017F;&#x017F;en rauhe viel-zackigte Wartzen, &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Verruca.</hi></p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Myrica,</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[615/0627] MU MY Unter-Bauchs, lieget gantz zu unterſt, entſpringet von den Zwerch-Fort- ſaͤtzen der Lenden und Wirbel, und endiget ſich in der weiſſen Linie. Muſculus trapezius, ſiehe Muſculus cucullaris. Muſculus triangularis thoracis, das dreyeckigte Bruſt-Maͤus- lein. Muſculus triceps, das dreykoͤpffichte Huͤfft-Maͤuslein, entſprin- get, mit einem dreyfachen Haupt, vom Anfang, Mittel und Ende des Scham-Beins, und wird in die rauhe Linie des Schenckel-Beins ein- verleibet. Muſculi trigemini, die dreydoppelten Maͤuslein der Huͤffte, derer ſind drey, welche ſich alle in der Hoͤle des groſſen Umwenders endigen. Muſculus trochlearis, das Winde-Maͤuslein des Auges, wird auch das Verliebte genannt, weil verliebte Perſonen einander gleichſam mit herumdrehenden Augen anſehen. Muſculi vaſti tibiæ, die groſſen Maͤuslein des Schien-Beins; derer ſind zwey, als das inwendige, ſo theils von dem kleinen Umwen- der, theils vom Nacken des Schenckel-Beins herkommet, und ſteiget zum Schien-Bein hinab; und das auswendige, kommet von der Wurtzel des groͤſſern Umwenders und dem nahgelegenen Schenckel-Bein, und ſteiget bey der auswendigen Seite des Schenckel-Beins zum Schien-Bein herab. Muſculus Zygomaticus, heiſt das erſte von den Mund-Maͤuslein, an einem Ende des oſſis Zygomatici, am andern aber ſtehet es an der Ver- einigung beyder Lippen, und machet den Mund weiter offen. Muſtarda, ein brennender Meth, weil er einen ſcharffen und gleich- ſam brennenden Geſchmack hat, alſo benennet, iſt aus Meth und Senff bereitet. Muſtela, die Aal-Raupe, Qvappe: der Liquor von der Leber die- ſes Fiſches iſt wider die Augen-Entzuͤndungen beruͤhmt; der Ruͤck-Grad wird wider die Epilepſie und Seitenſtechen ſpecifice gelobet. Muſtum, Moſt, friſcher Wein. Mutitas, ſiehe Aphonia. Myologia, die Lehre oder anatomiſche Abhandlung von den Maͤuslein. Myopia, Myopſis, Myoſis, ſiehe Amblyopia. Myrmeciæ, heiſſen rauhe viel-zackigte Wartzen, ſiehe Verruca. Myrica,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/627
Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 615. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/627>, abgerufen am 22.11.2024.