zeigen, als sie Strahlen haben; hat äusserlich eine gelb-braune Farbe, gläntzet inwendig, und hat einen länglich- und gläntzenden Saamen, wie Lein-Saamen in sich, ob er wol noch viermal grösser ist, hat einen gleichsam aus Anis und Fenchel vermischten Geschmack und sehr guten Geruch, und wird auch von andern der Sinesische Fenchel, und von D. Ursino Anisum Canadense genennet, kommt aus den Philippinischen und Siberischen Jnsu- len, ist ein besonderes und nicht gar bekanntes Gewächs, und wird nur von dem Geschmack also genennet, ist in allen weit kräfftiger als der vorige Anis: die beste Krafft bestehet in den Zancken und äussern Schalen: die Chineser bedienen sich dieser Früchre bey Gebrauch des Coffee, Thee und Nachtisch, sich damit einen guten und wohlriechenden Athem zu machen.
Annularis, der vierdte Finger vom Daumen, Goldfinger, auch Stu- diosus, nach dem alten Vers, genannt:
Doctor, Mercator, Stultus, Studiosus, Amator.
Ano ist ein Griechisches Wörtlein, und bedeutet so viel als von oben, z. E. ano purgiren, i e. brechen, speyen, vomiren. Diesem wird ein anders entgegen gesetzt, kato, das heist von unten, wann man nur von unten pur- giret. Ano und cato purgiren, heist vomiren und purgiren zugleich.
Anodyna, Paregorica,Schmertz-stillende Mittel, welche wider allen Schmertz innerlich und äusserlich gebrauchet werden: Sie werden auch Hypnotica und Sedativa, schlaffen-machende und besänfftigende Mit- tel genannt: von diesen sind die stärcksten und gar nicht sicheren die so ge- nannten Narcotica und Stupefactiva oder tumm-machende, als Cicuta, Hyosciamus, Mandragora und Solanum: die gebräuchlichsten sind die Opiata und Papaverina, die höchste Dosis ist folgende:
Opium cydoniatum gr. j.
Laudanum opiatum gr. ij.
hystericum gr. iij. jv. bis vj.
tinctura Opii cydoniat. gutt. viij. bis XV.
tinctura Croci gutt. XXX.
Laudan. hysteric. gutt. XX. bis XXX.
Essent. theriacal. anodyn. Mich. gutt. XXX.
urinaria anodyn. Mich. gutt. XXX.
Theriac. Andromach. ßj.
Coelestis gr. jv. v.
Mithridatium ßj.
Pulv. anodyn. Mich. gr. v.
Crocus
AN
zeigen, als ſie Strahlen haben; hat aͤuſſerlich eine gelb-braune Farbe, glaͤntzet inwendig, und hat einen laͤnglich- und glaͤntzenden Saamen, wie Lein-Saamen in ſich, ob er wol noch viermal groͤſſer iſt, hat einen gleichſam aus Anis und Fenchel vermiſchten Geſchmack und ſehr guten Geruch, und wird auch von andern der Sineſiſche Fenchel, und von D. Urſino Aniſum Canadenſe genennet, kommt aus den Philippiniſchen und Siberiſchen Jnſu- len, iſt ein beſonderes und nicht gar bekanntes Gewaͤchs, und wird nur von dem Geſchmack alſo genennet, iſt in allen weit kraͤfftiger als der vorige Anis: die beſte Krafft beſtehet in den Zancken und aͤuſſern Schalen: die Chineſer bedienen ſich dieſer Fruͤchre bey Gebrauch des Coffée, Thée und Nachtiſch, ſich damit einen guten und wohlriechenden Athem zu machen.
Annularis, der vierdte Finger vom Daumen, Goldfinger, auch Stu- dioſus, nach dem alten Vers, genannt:
Doctor, Mercator, Stultus, Studioſus, Amator.
Ano iſt ein Griechiſches Woͤrtlein, und bedeutet ſo viel als von oben, z. E. ano purgiren, i e. brechen, ſpeyen, vomiren. Dieſem wird ein anders entgegen geſetzt, κάτω, das heiſt von unten, wann man nur von unten pur- giret. Ano und cato purgiren, heiſt vomiren und purgiren zugleich.
Anodyna, Paregorica,Schmertz-ſtillende Mittel, welche wider allen Schmertz innerlich und aͤuſſerlich gebrauchet werden: Sie werden auch Hypnotica und Sedativa, ſchlaffen-machende und beſaͤnfftigende Mit- tel genannt: von dieſen ſind die ſtaͤrckſten und gar nicht ſicheren die ſo ge- nannten Narcotica und Stupefactiva oder tumm-machende, als Cicuta, Hyoſciamus, Mandragora und Solanum: die gebraͤuchlichſten ſind die Opiata und Papaverina, die hoͤchſte Doſis iſt folgende:
Opium cydoniatum gr. j.
Laudanum opiatum gr. ij.
hyſtericum gr. iij. jv. bis vj.
tinctura Opii cydoniat. gutt. viij. bis XV.
tinctura Croci gutt. XXX.
Laudan. hyſteric. gutt. XX. bis XXX.
Eſſent. theriacal. anodyn. Mich. gutt. XXX.
urinaria anodyn. Mich. gutt. XXX.
Theriac. Andromach. ʒj.
Cœleſtis gr. jv. v.
Mithridatium ʒj.
Pulv. anodyn. Mich. gr. v.
Crocus
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0066"n="54"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq"><hirendition="#b"><hirendition="#g">AN</hi></hi></hi></fw><lb/>
zeigen, als ſie Strahlen haben; hat aͤuſſerlich eine gelb-braune Farbe,<lb/>
glaͤntzet inwendig, und hat einen laͤnglich- und glaͤntzenden Saamen, wie<lb/>
Lein-Saamen in ſich, ob er wol noch viermal groͤſſer iſt, hat einen gleichſam<lb/>
aus Anis und Fenchel vermiſchten Geſchmack und ſehr guten Geruch, und<lb/>
wird auch von andern der Sineſiſche Fenchel, und von <hirendition="#aq">D. Urſino Aniſum<lb/>
Canadenſe</hi> genennet, kommt aus den <hirendition="#aq">Philippini</hi>ſchen und <hirendition="#aq">Siberi</hi>ſchen Jnſu-<lb/>
len, iſt ein beſonderes und nicht gar bekanntes Gewaͤchs, und wird nur von<lb/>
dem Geſchmack alſo genennet, iſt in allen weit kraͤfftiger als der vorige<lb/>
Anis: die beſte Krafft beſtehet in den Zancken und aͤuſſern Schalen: die<lb/>
Chineſer bedienen ſich dieſer Fruͤchre bey Gebrauch des <hirendition="#aq">Coffée, Thée</hi> und<lb/>
Nachtiſch, ſich damit einen guten und wohlriechenden Athem zu machen.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Annularis,</hi> der vierdte Finger vom Daumen, Goldfinger, auch <hirendition="#aq">Stu-<lb/>
dioſus,</hi> nach dem alten Vers, genannt:</p><lb/><p><hirendition="#c"><hirendition="#aq">Doctor, Mercator, Stultus, Studioſus, Amator.</hi></hi></p><lb/><p><hirendition="#aq">Ano</hi> iſt ein Griechiſches Woͤrtlein, und bedeutet ſo viel als von oben,<lb/>
z. E. <hirendition="#aq">ano purgi</hi>ren, <hirendition="#aq">i e.</hi> brechen, ſpeyen, <hirendition="#aq">vomi</hi>ren. Dieſem wird ein anders<lb/>
entgegen geſetzt, κάτω, das heiſt von unten, wann man nur von unten <hirendition="#aq">pur-<lb/>
gi</hi>ret. <hirendition="#aq">Ano</hi> und <hirendition="#aq">cato purgi</hi>ren, heiſt <hirendition="#aq">vomi</hi>ren und <hirendition="#aq">purgi</hi>ren zugleich.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Anodyna, Paregorica,</hi><hirendition="#fr">Schmertz-ſtillende Mittel,</hi> welche wider<lb/>
allen Schmertz innerlich und aͤuſſerlich gebrauchet werden: Sie werden<lb/>
auch <hirendition="#aq">Hypnotica</hi> und <hirendition="#aq">Sedativa,</hi>ſchlaffen-machende und beſaͤnfftigende Mit-<lb/>
tel genannt: von dieſen ſind die ſtaͤrckſten und gar nicht ſicheren die ſo ge-<lb/>
nannten <hirendition="#aq">Narcotica</hi> und <hirendition="#aq">Stupefactiva</hi> oder tumm-machende, als <hirendition="#aq">Cicuta,<lb/>
Hyoſciamus, Mandragora</hi> und <hirendition="#aq">Solanum:</hi> die gebraͤuchlichſten ſind die<lb/><hirendition="#aq">Opiata</hi> und <hirendition="#aq">Papaverina,</hi> die hoͤchſte <hirendition="#aq">Doſis</hi> iſt folgende:</p><lb/><list><item><hirendition="#aq">Opium cydoniatum gr. j.</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq">Laudanum opiatum gr. ij.</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq">hyſtericum gr. iij. jv.</hi> bis <hirendition="#aq">vj.</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq">tinctura Opii cydoniat. gutt. viij.</hi> bis <hirendition="#aq">XV.</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq">tinctura Croci gutt. XXX.</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq">Laudan. hyſteric. gutt. XX.</hi> bis <hirendition="#aq">XXX.</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq">Eſſent. theriacal. anodyn. Mich. gutt. XXX.</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq">urinaria anodyn. Mich. gutt. XXX.</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq">Theriac. Andromach. ʒj.</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq">Cœleſtis gr. jv. v.</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq">Mithridatium ʒj.</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq">Pulv. anodyn. Mich. gr. v.</hi></item></list><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#aq">Crocus</hi></fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[54/0066]
AN
zeigen, als ſie Strahlen haben; hat aͤuſſerlich eine gelb-braune Farbe,
glaͤntzet inwendig, und hat einen laͤnglich- und glaͤntzenden Saamen, wie
Lein-Saamen in ſich, ob er wol noch viermal groͤſſer iſt, hat einen gleichſam
aus Anis und Fenchel vermiſchten Geſchmack und ſehr guten Geruch, und
wird auch von andern der Sineſiſche Fenchel, und von D. Urſino Aniſum
Canadenſe genennet, kommt aus den Philippiniſchen und Siberiſchen Jnſu-
len, iſt ein beſonderes und nicht gar bekanntes Gewaͤchs, und wird nur von
dem Geſchmack alſo genennet, iſt in allen weit kraͤfftiger als der vorige
Anis: die beſte Krafft beſtehet in den Zancken und aͤuſſern Schalen: die
Chineſer bedienen ſich dieſer Fruͤchre bey Gebrauch des Coffée, Thée und
Nachtiſch, ſich damit einen guten und wohlriechenden Athem zu machen.
Annularis, der vierdte Finger vom Daumen, Goldfinger, auch Stu-
dioſus, nach dem alten Vers, genannt:
Doctor, Mercator, Stultus, Studioſus, Amator.
Ano iſt ein Griechiſches Woͤrtlein, und bedeutet ſo viel als von oben,
z. E. ano purgiren, i e. brechen, ſpeyen, vomiren. Dieſem wird ein anders
entgegen geſetzt, κάτω, das heiſt von unten, wann man nur von unten pur-
giret. Ano und cato purgiren, heiſt vomiren und purgiren zugleich.
Anodyna, Paregorica, Schmertz-ſtillende Mittel, welche wider
allen Schmertz innerlich und aͤuſſerlich gebrauchet werden: Sie werden
auch Hypnotica und Sedativa, ſchlaffen-machende und beſaͤnfftigende Mit-
tel genannt: von dieſen ſind die ſtaͤrckſten und gar nicht ſicheren die ſo ge-
nannten Narcotica und Stupefactiva oder tumm-machende, als Cicuta,
Hyoſciamus, Mandragora und Solanum: die gebraͤuchlichſten ſind die
Opiata und Papaverina, die hoͤchſte Doſis iſt folgende:
Opium cydoniatum gr. j.
Laudanum opiatum gr. ij.
hyſtericum gr. iij. jv. bis vj.
tinctura Opii cydoniat. gutt. viij. bis XV.
tinctura Croci gutt. XXX.
Laudan. hyſteric. gutt. XX. bis XXX.
Eſſent. theriacal. anodyn. Mich. gutt. XXX.
urinaria anodyn. Mich. gutt. XXX.
Theriac. Andromach. ʒj.
Cœleſtis gr. jv. v.
Mithridatium ʒj.
Pulv. anodyn. Mich. gr. v.
Crocus
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/66>, abgerufen am 09.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.