standen. Solcher bestehet aus zwey kuglichten oder runden Theilen, auf ieder Seiten eins, werden insgemein die weiblichen Geburths-Geilen genennet, weil sie mit den männlichen Geilen, sonderlich dem Gebrauch nach übereinkommen. Sie sind fast kaum halb so groß, als die männli- chen Geburts-Geilen; im blühenden Alter sind sie grösser und viel saffti- ger, bey den Alten aber sind sie kleiner, härter und trockner. Jn diesen Eyerstöcken finden sich Bläslein, welche die Ovula oder Eyerlein sind; de- rer Grösse ist sehr unterschieden, die grösten sind kaum als eine Erbis. Sie sind auch so häuffig bey einander, daß auch Regnerus de Graff zu- weilen mehr als 20. in einem Eyerstock gezehlet.
Oviductus, der Eyergang, ist die Tuba Fallopiana, wovon unter seinem Titul zu sehen.
Ovulum, ein Eylein, siehe Ovarium.
Ovum, ein Ey, so von Hünern und Vögel-Vieh geleget wird, be- stehet aus der Schale, dem gelben und dem weissen; (2) wird auch eine Art Haupt-Schmertzen also genennet, welcher nach Grösse eines Eyes empfunden wird.
Ovum casearii,Casearius-Ey; ist so groß als ein Strauß-Ey, hat aber nicht eine so dicke Schale, ist auch nicht weiß, sondern grünlicht. Sie werden in Silber eingefasset, und zu Trinck-Geschirren gebrauchet, haben in der Medicin mit den Straussen-Eyern einerley Nutzen.
Ovum philosophicum, siehe Minera Martis solaris.
Ovum struthionum,Straussen-Ey, ist ein sehr groß, und einem Kinds-Kopff in der Dicke gleichkommendes Ey, welches mit einer sehr dicken Schale, so auswendig bleich-gelb, inwendig aber weiß, umgeben ist. Sie werden in Africa, absonderlich auf dem Capo de Bonne Espe- rance häuffig gefunden, und von dar heraus gebracht. Die Schale von diesem Ey, wird wider den Nieren- und Blasen-Stein, item wider die lauffende Gicht gerühmet.
Oxalis, siehe Acetosa.
Oxelaeum, eine Vermischung des Eßiges mit Oel.
Oxycedrus, der kleine Ceder-Baum, ist eine Art des Cedern- Baums, mit vielen Aesten als mit Flügeln besetzet, hat ein röthlich Holtz, und reucht wie Cypressen. Aus diesem Baum fliest ein helles und durch- sichtiges Gummi, welches der rothe und wahre Sandarach, aber so rar ist, daß man an statt dessen sich des gemeinen Wacholder-Gummi bedienen
muß.
OV OX
ſtanden. Solcher beſtehet aus zwey kuglichten oder runden Theilen, auf ieder Seiten eins, werden insgemein die weiblichen Geburths-Geilen genennet, weil ſie mit den maͤnnlichen Geilen, ſonderlich dem Gebrauch nach uͤbereinkommen. Sie ſind faſt kaum halb ſo groß, als die maͤnnli- chen Geburts-Geilen; im bluͤhenden Alter ſind ſie groͤſſer und viel ſaffti- ger, bey den Alten aber ſind ſie kleiner, haͤrter und trockner. Jn dieſen Eyerſtoͤcken finden ſich Blaͤslein, welche die Ovula oder Eyerlein ſind; de- rer Groͤſſe iſt ſehr unterſchieden, die groͤſten ſind kaum als eine Erbis. Sie ſind auch ſo haͤuffig bey einander, daß auch Regnerus de Graff zu- weilen mehr als 20. in einem Eyerſtock gezehlet.
Oviductus, der Eyergang, iſt die Tuba Fallopiana, wovon unter ſeinem Titul zu ſehen.
Ovulum, ein Eylein, ſiehe Ovarium.
Ovum, ein Ey, ſo von Huͤnern und Voͤgel-Vieh geleget wird, be- ſtehet aus der Schale, dem gelben und dem weiſſen; (2) wird auch eine Art Haupt-Schmertzen alſo genennet, welcher nach Groͤſſe eines Eyes empfunden wird.
Ovum caſearii,Caſearius-Ey; iſt ſo groß als ein Strauß-Ey, hat aber nicht eine ſo dicke Schale, iſt auch nicht weiß, ſondern gruͤnlicht. Sie werden in Silber eingefaſſet, und zu Trinck-Geſchirren gebrauchet, haben in der Medicin mit den Strauſſen-Eyern einerley Nutzen.
Ovum philoſophicum, ſiehe Minera Martis ſolaris.
Ovum ſtruthionum,Strauſſen-Ey, iſt ein ſehr groß, und einem Kinds-Kopff in der Dicke gleichkommendes Ey, welches mit einer ſehr dicken Schale, ſo auswendig bleich-gelb, inwendig aber weiß, umgeben iſt. Sie werden in Africa, abſonderlich auf dem Capo de Bonne Eſpe- rance haͤuffig gefunden, und von dar heraus gebracht. Die Schale von dieſem Ey, wird wider den Nieren- und Blaſen-Stein, item wider die lauffende Gicht geruͤhmet.
Oxalis, ſiehe Acetoſa.
Oxelæum, eine Vermiſchung des Eßiges mit Oel.
Oxycedrus, der kleine Ceder-Baum, iſt eine Art des Cedern- Baums, mit vielen Aeſten als mit Fluͤgeln beſetzet, hat ein roͤthlich Holtz, und reucht wie Cypreſſen. Aus dieſem Baum flieſt ein helles und durch- ſichtiges Gummi, welches der rothe und wahre Sandarach, aber ſo rar iſt, daß man an ſtatt deſſen ſich des gemeinen Wacholder-Gummi bedienen
muß.
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genennet, weil ſie mit den maͤnnlichen Geilen, ſonderlich dem Gebrauch
nach uͤbereinkommen. Sie ſind faſt kaum halb ſo groß, als die maͤnnli-
chen Geburts-Geilen; im bluͤhenden Alter ſind ſie groͤſſer und viel ſaffti-
ger, bey den Alten aber ſind ſie kleiner, haͤrter und trockner. Jn dieſen
Eyerſtoͤcken finden ſich Blaͤslein, welche die Ovula oder Eyerlein ſind; de-
rer Groͤſſe iſt ſehr unterſchieden, die groͤſten ſind kaum als eine Erbis.
Sie ſind auch ſo haͤuffig bey einander, daß auch Regnerus de Graff zu-
weilen mehr als 20. in einem Eyerſtock gezehlet.
Oviductus, der Eyergang, iſt die Tuba Fallopiana, wovon unter
ſeinem Titul zu ſehen.
Ovulum, ein Eylein, ſiehe Ovarium.
Ovum, ein Ey, ſo von Huͤnern und Voͤgel-Vieh geleget wird, be-
ſtehet aus der Schale, dem gelben und dem weiſſen; (2) wird auch eine
Art Haupt-Schmertzen alſo genennet, welcher nach Groͤſſe eines Eyes
empfunden wird.
Ovum caſearii, Caſearius-Ey; iſt ſo groß als ein Strauß-Ey,
hat aber nicht eine ſo dicke Schale, iſt auch nicht weiß, ſondern gruͤnlicht.
Sie werden in Silber eingefaſſet, und zu Trinck-Geſchirren gebrauchet,
haben in der Medicin mit den Strauſſen-Eyern einerley Nutzen.
Ovum philoſophicum, ſiehe Minera Martis ſolaris.
Ovum ſtruthionum, Strauſſen-Ey, iſt ein ſehr groß, und einem
Kinds-Kopff in der Dicke gleichkommendes Ey, welches mit einer ſehr
dicken Schale, ſo auswendig bleich-gelb, inwendig aber weiß, umgeben
iſt. Sie werden in Africa, abſonderlich auf dem Capo de Bonne Eſpe-
rance haͤuffig gefunden, und von dar heraus gebracht. Die Schale von
dieſem Ey, wird wider den Nieren- und Blaſen-Stein, item wider die
lauffende Gicht geruͤhmet.
Oxalis, ſiehe Acetoſa.
Oxelæum, eine Vermiſchung des Eßiges mit Oel.
Oxycedrus, der kleine Ceder-Baum, iſt eine Art des Cedern-
Baums, mit vielen Aeſten als mit Fluͤgeln beſetzet, hat ein roͤthlich Holtz,
und reucht wie Cypreſſen. Aus dieſem Baum flieſt ein helles und durch-
ſichtiges Gummi, welches der rothe und wahre Sandarach, aber ſo rar iſt,
daß man an ſtatt deſſen ſich des gemeinen Wacholder-Gummi bedienen
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 672. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/684>, abgerufen am 22.11.2024.
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