Aufgiessung schlechten Wassers discontinuiret, oder wenn es von andern gar leicht solvirenden Cörpern besessen, oder wenn es durch Zumischung unterschiedener Saltze verändert worden, genöthiget, die Substanz oder das Wesen, welches es zuvor an sich genommen hat, wieder fahren zu lassen. Oder es ist eine chymische Arbeit, da man eine Materie, die man aufgelö- set, also von ihren Theilgen sondert, daß sie zu Boden fällt.
Praecipitatum, ist vornemlich der rothe praecipitirte Mercurius, ob- gleich solcher nicht durch eine Praecipitation, sondern Evaporation bereitet wird.
Praecordia, wurde von den alten Medicis das Zwergfell genennet, sonsten aber werden die in der Brust enthaltenen Eingeweide hierunter verstanden.
Praecordiorum angustia, Hertzens-Angst und Bangigkeit.
Praefocatio uterina, siehe Passio hysterica.
Praegnans, siehe Gravida.
Praelum, Prelum, eine Presse, ist ein Apothecker-Werckzeug, mit welchem man die Säffte und Oele etc. auspresset und drucket.
Praeparatio, eine Zubereitung. Hierunter können alle chymische Arbeiten begriffen werden, in specie und besonders aber heist es eine Glatt- oder Subtil-Machung der harten Cörper, wenn sie mit dienlichen Wässern auf einen Marmor-Stein gerieben werden, solches ist an den Lapid. 69. Cornu cervi, Matr. Perlar. Margarit. &c. zu sehen.
Praeparantia medicamenta, siehe Digestiva.
vasa, siehe Vasa.
Praeputium, Posthe, die Vorhaut des männlichen Gliedes, solche bedecket ausser dem Liebes-Werck die Eichel, sie wird unten an die Eichel durch ein zartes Band, so das Zäumlein heisset, angehefftet.
Praesepia, werden die Löchlein der beyden Kinn-Backen genannt, in welchen die Zähne stecken.
Praeservatio, Praeservativum, eine Verhütung, oder ein Bewahrungs- Mittel wider diese oder jene Kranckheit.
Prehensio, siehe Catalepsis.
Presbytia, ein dunckel, blöd oder schwach Gesicht bey nahstehenden Dingen, findet sich bey alten Leuten.
Priapismus, heist, wenn das männliche Glied durch den Krampff steiff und starr stehet, so daß es auch nach gehaltenen Beyschlaf in solcher Positur bleibet, deßwegen wird auch dieser Affect Tensio genannt. Diesem
kommt
PR
Aufgieſſung ſchlechten Waſſers diſcontinuiret, oder wenn es von andern gar leicht ſolvirenden Coͤrpern beſeſſen, oder wenn es durch Zumiſchung unterſchiedener Saltze veraͤndert worden, genoͤthiget, die Subſtanz oder das Weſen, welches es zuvor an ſich genommen hat, wieder fahren zu laſſen. Oder es iſt eine chymiſche Arbeit, da man eine Materie, die man aufgeloͤ- ſet, alſo von ihren Theilgen ſondert, daß ſie zu Boden faͤllt.
Præcipitatum, iſt vornemlich der rothe præcipitirte Mercurius, ob- gleich ſolcher nicht durch eine Præcipitation, ſondern Evaporation bereitet wird.
Præcordia, wurde von den alten Medicis das Zwergfell genennet, ſonſten aber werden die in der Bruſt enthaltenen Eingeweide hierunter verſtanden.
Præcordiorum anguſtia, Hertzens-Angſt und Bangigkeit.
Præfocatio uterina, ſiehe Paſſio hyſterica.
Prægnans, ſiehe Gravida.
Prælum, Prelum, eine Preſſe, iſt ein Apothecker-Werckzeug, mit welchem man die Saͤffte und Oele ꝛc. auspreſſet und drucket.
Præparatio, eine Zubereitung. Hierunter koͤnnen alle chymiſche Arbeiten begriffen werden, in ſpecie und beſonders aber heiſt es eine Glatt- oder Subtil-Machung der harten Coͤrper, wenn ſie mit dienlichen Waͤſſern auf einen Marmor-Stein gerieben werden, ſolches iſt an den Lapid. 69. Cornu cervi, Matr. Perlar. Margarit. &c. zu ſehen.
Præparantia medicamenta, ſiehe Digeſtiva.
vaſa, ſiehe Vaſa.
Præputium, Poſthe, die Vorhaut des maͤnnlichen Gliedes, ſolche bedecket auſſer dem Liebes-Werck die Eichel, ſie wird unten an die Eichel durch ein zartes Band, ſo das Zaͤumlein heiſſet, angehefftet.
Præſepia, werden die Loͤchlein der beyden Kinn-Backen genannt, in welchen die Zaͤhne ſtecken.
Præſervatio, Præſervativum, eine Verhuͤtung, oder ein Bewahrungs- Mittel wider dieſe oder jene Kranckheit.
Prehenſio, ſiehe Catalepſis.
Presbytia, ein dunckel, bloͤd oder ſchwach Geſicht bey nahſtehenden Dingen, findet ſich bey alten Leuten.
Priapiſmus, heiſt, wenn das maͤnnliche Glied durch den Krampff ſteiff und ſtarr ſtehet, ſo daß es auch nach gehaltenen Beyſchlaf in ſolcher Poſitur bleibet, deßwegen wird auch dieſer Affect Tenſio genannt. Dieſem
kommt
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0768"n="756"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">PR</hi></hi></hi></fw><lb/>
Aufgieſſung ſchlechten Waſſers <hirendition="#aq">diſcontinui</hi>ret, oder wenn es von andern<lb/>
gar leicht <hirendition="#aq">ſolvi</hi>renden Coͤrpern beſeſſen, oder wenn es durch Zumiſchung<lb/>
unterſchiedener Saltze veraͤndert worden, genoͤthiget, die <hirendition="#aq">Subſtanz</hi> oder das<lb/>
Weſen, welches es zuvor an ſich genommen hat, wieder fahren zu laſſen.<lb/>
Oder es iſt eine <hirendition="#aq">chymi</hi>ſche Arbeit, da man eine Materie, die man aufgeloͤ-<lb/>ſet, alſo von ihren Theilgen ſondert, daß ſie zu Boden faͤllt.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Præcipitatum,</hi> iſt vornemlich der rothe <hirendition="#aq">præcipiti</hi>rte <hirendition="#aq">Mercurius,</hi> ob-<lb/>
gleich ſolcher nicht durch eine <hirendition="#aq">Præcipitation,</hi>ſondern <hirendition="#aq">Evaporation</hi> bereitet<lb/>
wird.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Præcordia,</hi> wurde von den alten <hirendition="#aq">Medicis</hi> das Zwergfell genennet,<lb/>ſonſten aber werden die in der Bruſt enthaltenen Eingeweide hierunter<lb/>
verſtanden.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Præcordiorum anguſtia,</hi> Hertzens-Angſt und Bangigkeit.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Præfocatio uterina,</hi>ſiehe <hirendition="#aq">Paſſio hyſterica.</hi></p><lb/><p><hirendition="#aq">Prægnans,</hi>ſiehe <hirendition="#aq">Gravida.</hi></p><lb/><p><hirendition="#aq">Prælum, Prelum,</hi> eine <hirendition="#fr">Preſſe,</hi> iſt ein Apothecker-Werckzeug, mit<lb/>
welchem man die Saͤffte und Oele ꝛc. auspreſſet und drucket.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Præparatio,</hi> eine <hirendition="#fr">Zubereitung.</hi> Hierunter koͤnnen alle <hirendition="#aq">chymi</hi>ſche<lb/>
Arbeiten begriffen werden, <hirendition="#aq">in ſpecie</hi> und beſonders aber heiſt es eine Glatt-<lb/>
oder Subtil-Machung der harten Coͤrper, wenn ſie mit dienlichen Waͤſſern<lb/>
auf einen Marmor-Stein gerieben werden, ſolches iſt an den <hirendition="#aq">Lapid. 69.<lb/>
Cornu cervi, Matr. Perlar. Margarit. &c.</hi> zu ſehen.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Præparantia medicamenta,</hi>ſiehe <hirendition="#aq">Digeſtiva.</hi></p><lb/><p><hirendition="#et"><hirendition="#aq">vaſa,</hi>ſiehe <hirendition="#aq">Vaſa.</hi></hi></p><lb/><p><hirendition="#aq">Præputium, Poſthe,</hi> die <hirendition="#fr">Vorhaut des maͤnnlichen Gliedes,</hi>ſolche<lb/>
bedecket auſſer dem Liebes-Werck die Eichel, ſie wird unten an die Eichel<lb/>
durch ein zartes Band, ſo das Zaͤumlein heiſſet, angehefftet.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Præſepia,</hi> werden die Loͤchlein der beyden Kinn-Backen genannt,<lb/>
in welchen die Zaͤhne ſtecken.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Præſervatio, Præſervativum,</hi> eine Verhuͤtung, oder ein Bewahrungs-<lb/>
Mittel wider dieſe oder jene Kranckheit.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Prehenſio,</hi>ſiehe <hirendition="#aq">Catalepſis.</hi></p><lb/><p><hirendition="#aq">Presbytia,</hi> ein dunckel, bloͤd oder ſchwach Geſicht bey nahſtehenden<lb/>
Dingen, findet ſich bey alten Leuten.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Priapiſmus,</hi> heiſt, wenn das maͤnnliche Glied durch den Krampff<lb/>ſteiff und ſtarr ſtehet, ſo daß es auch nach gehaltenen Beyſchlaf in ſolcher<lb/><hirendition="#aq">Poſitur</hi> bleibet, deßwegen wird auch dieſer <hirendition="#aq">Affect Tenſio</hi> genannt. Dieſem<lb/><fwplace="bottom"type="catch">kommt</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[756/0768]
PR
Aufgieſſung ſchlechten Waſſers diſcontinuiret, oder wenn es von andern
gar leicht ſolvirenden Coͤrpern beſeſſen, oder wenn es durch Zumiſchung
unterſchiedener Saltze veraͤndert worden, genoͤthiget, die Subſtanz oder das
Weſen, welches es zuvor an ſich genommen hat, wieder fahren zu laſſen.
Oder es iſt eine chymiſche Arbeit, da man eine Materie, die man aufgeloͤ-
ſet, alſo von ihren Theilgen ſondert, daß ſie zu Boden faͤllt.
Præcipitatum, iſt vornemlich der rothe præcipitirte Mercurius, ob-
gleich ſolcher nicht durch eine Præcipitation, ſondern Evaporation bereitet
wird.
Præcordia, wurde von den alten Medicis das Zwergfell genennet,
ſonſten aber werden die in der Bruſt enthaltenen Eingeweide hierunter
verſtanden.
Præcordiorum anguſtia, Hertzens-Angſt und Bangigkeit.
Præfocatio uterina, ſiehe Paſſio hyſterica.
Prægnans, ſiehe Gravida.
Prælum, Prelum, eine Preſſe, iſt ein Apothecker-Werckzeug, mit
welchem man die Saͤffte und Oele ꝛc. auspreſſet und drucket.
Præparatio, eine Zubereitung. Hierunter koͤnnen alle chymiſche
Arbeiten begriffen werden, in ſpecie und beſonders aber heiſt es eine Glatt-
oder Subtil-Machung der harten Coͤrper, wenn ſie mit dienlichen Waͤſſern
auf einen Marmor-Stein gerieben werden, ſolches iſt an den Lapid. 69.
Cornu cervi, Matr. Perlar. Margarit. &c. zu ſehen.
Præparantia medicamenta, ſiehe Digeſtiva.
vaſa, ſiehe Vaſa.
Præputium, Poſthe, die Vorhaut des maͤnnlichen Gliedes, ſolche
bedecket auſſer dem Liebes-Werck die Eichel, ſie wird unten an die Eichel
durch ein zartes Band, ſo das Zaͤumlein heiſſet, angehefftet.
Præſepia, werden die Loͤchlein der beyden Kinn-Backen genannt,
in welchen die Zaͤhne ſtecken.
Præſervatio, Præſervativum, eine Verhuͤtung, oder ein Bewahrungs-
Mittel wider dieſe oder jene Kranckheit.
Prehenſio, ſiehe Catalepſis.
Presbytia, ein dunckel, bloͤd oder ſchwach Geſicht bey nahſtehenden
Dingen, findet ſich bey alten Leuten.
Priapiſmus, heiſt, wenn das maͤnnliche Glied durch den Krampff
ſteiff und ſtarr ſtehet, ſo daß es auch nach gehaltenen Beyſchlaf in ſolcher
Poſitur bleibet, deßwegen wird auch dieſer Affect Tenſio genannt. Dieſem
kommt
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 756. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/768>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.