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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

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zur Trockne verrauchen. Siehet das Saltz nicht weiß genung, weil es
noch Schwefel in sich hält, so muß man es mit einem grossen Feuer in
einem tiegel 3. bis 4. Stunden lang calciniren, oder bis es weiß genung
ist, und immerzu mit einem eisernen Spatel umrühren, nach der Calcina-
tion
in Wasser auflösen, die Solution, Filtration und Evaporation wieder-
holen, so bekommt man ein sehr reines Sal. Der Rest in dem Filtro wird
als etwas unnützes weggethan. Dieses Sal purgiret die Serositäten von
unten, und auch manchmal durch den Urin.

Sal Privilegiatum, ist das Sal Tartari.

Sal philosophicum und sacerdotale, sind gemeine mit Gewürtze, als
Pfeffer, Zimmet, Zittwer, Galgant, Fenchel etc. vermischte Saltze, werden
wider den schwachen Magen, und die Däuung zu befördern, gebrauchet.

Sal pyramidale AEgyptiacum, siehe Sal Indum.

Sal Saturni, ist Saccharum Saturni.

Sal Tartari, Weinstein-Saltz: rothen Weinstein q. v. zerstosse
ihn, wickele ihn in Papier ein, und äschere ihn ein zwischen brennenden
Kohlen, bis er zu einer weissen Massa worden, welche in ein warmes
Wasser geschüttet, und eine Lauge daraus gemachet wird; diese Lauge
filtrire, und giesse sie in ein gläsernes Gefäß, laß dann in einem Sand-
Feuer alle Feuchtigkeit abrauchen, so wird das weisse Saltz zurück blei-
ben. Dieses Saltz ist ein eröffnend Mittel, man bedienet sich dessen, die
Tincturen aus den Pflantzen zu ziehen, man giebt es auch wider Ver-
stopffungen ein, und zwar von x. bis xxx. oder xi. Gran in einer Suppe
oder Laxir-Tranck.

Sal Tartari volatile, das flüchtige Weinstein-Saltz, sind vermit-
telst der Fermentation flüchtig gemachte Wein-Hefen: darzu Wein-
Hefen q. v. laß sie über einem gelinden Feuer austrocknen, und fülle 1/3 tel
einer grossen Retorte von Glas damit an, stelle sie in einen Reverberir-
Ofen, lege einen grossen Recipienten vor, mache ein klein Feuer drunter, da-
von die Retorte allmählich warm werde, und ein unschmackhafftes Wasser
übergehe. Wenn nun die Dünste überzusteigen anfangen, so muß man
diß Wasser abgiessen, den Recipienten wieder an die Retorte hängen, alle
Fugen aufs beste verlutiren, und das Feuer nach und nach so lange ver-
mehren, bis die Vorlage mit weissen Wolcken angefüllet ist; treibe es in
dem Stande fort, fängt aber der Recipient an kalt zu werden, so laß das
Feuer bis auf den höchsten Grad hinan steigen, und halte damit an, bis
keine Dünste mehr übergehen; seynd die Gefässe abgekühlet, ist der Reei-

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SA
zur Trockne verrauchen. Siehet das Saltz nicht weiß genung, weil es
noch Schwefel in ſich haͤlt, ſo muß man es mit einem groſſen Feuer in
einem tiegel 3. bis 4. Stunden lang calciniren, oder bis es weiß genung
iſt, und immerzu mit einem eiſernen Spatel umruͤhren, nach der Calcina-
tion
in Waſſer aufloͤſen, die Solution, Filtration und Evaporation wieder-
holen, ſo bekommt man ein ſehr reines Sal. Der Reſt in dem Filtro wird
als etwas unnuͤtzes weggethan. Dieſes Sal purgiret die Seroſitaͤten von
unten, und auch manchmal durch den Urin.

Sal Privilegiatum, iſt das Sal Tartari.

Sal philoſophicum und ſacerdotale, ſind gemeine mit Gewuͤrtze, als
Pfeffer, Zimmet, Zittwer, Galgant, Fenchel ꝛc. vermiſchte Saltze, werden
wider den ſchwachen Magen, und die Daͤuung zu befoͤrdern, gebrauchet.

Sal pyramidale Ægyptiacum, ſiehe Sal Indum.

Sal Saturni, iſt Saccharum Saturni.

Sal Tartari, Weinſtein-Saltz: ℞ rothen Weinſtein q. v. zerſtoſſe
ihn, wickele ihn in Papier ein, und aͤſchere ihn ein zwiſchen brennenden
Kohlen, bis er zu einer weiſſen Maſſa worden, welche in ein warmes
Waſſer geſchuͤttet, und eine Lauge daraus gemachet wird; dieſe Lauge
filtrire, und gieſſe ſie in ein glaͤſernes Gefaͤß, laß dann in einem Sand-
Feuer alle Feuchtigkeit abrauchen, ſo wird das weiſſe Saltz zuruͤck blei-
ben. Dieſes Saltz iſt ein eroͤffnend Mittel, man bedienet ſich deſſen, die
Tincturen aus den Pflantzen zu ziehen, man giebt es auch wider Ver-
ſtopffungen ein, und zwar von x. bis xxx. oder xi. Gran in einer Suppe
oder Laxir-Tranck.

Sal Tartari volatile, das fluͤchtige Weinſtein-Saltz, ſind vermit-
telſt der Fermentation fluͤchtig gemachte Wein-Hefen: darzu ℞ Wein-
Hefen q. v. laß ſie uͤber einem gelinden Feuer austrocknen, und fuͤlle ⅓tel
einer groſſen Retorte von Glas damit an, ſtelle ſie in einen Reverberir-
Ofen, lege einen groſſen Recipienten vor, mache ein klein Feuer drunter, da-
von die Retorte allmaͤhlich warm werde, und ein unſchmackhafftes Waſſer
uͤbergehe. Wenn nun die Duͤnſte uͤberzuſteigen anfangen, ſo muß man
diß Waſſer abgieſſen, den Recipienten wieder an die Retorte haͤngen, alle
Fugen aufs beſte verlutiren, und das Feuer nach und nach ſo lange ver-
mehren, bis die Vorlage mit weiſſen Wolcken angefuͤllet iſt; treibe es in
dem Stande fort, faͤngt aber der Recipient an kalt zu werden, ſo laß das
Feuer bis auf den hoͤchſten Grad hinan ſteigen, und halte damit an, bis
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[825/0837] SA zur Trockne verrauchen. Siehet das Saltz nicht weiß genung, weil es noch Schwefel in ſich haͤlt, ſo muß man es mit einem groſſen Feuer in einem tiegel 3. bis 4. Stunden lang calciniren, oder bis es weiß genung iſt, und immerzu mit einem eiſernen Spatel umruͤhren, nach der Calcina- tion in Waſſer aufloͤſen, die Solution, Filtration und Evaporation wieder- holen, ſo bekommt man ein ſehr reines Sal. Der Reſt in dem Filtro wird als etwas unnuͤtzes weggethan. Dieſes Sal purgiret die Seroſitaͤten von unten, und auch manchmal durch den Urin. Sal Privilegiatum, iſt das Sal Tartari. Sal philoſophicum und ſacerdotale, ſind gemeine mit Gewuͤrtze, als Pfeffer, Zimmet, Zittwer, Galgant, Fenchel ꝛc. vermiſchte Saltze, werden wider den ſchwachen Magen, und die Daͤuung zu befoͤrdern, gebrauchet. Sal pyramidale Ægyptiacum, ſiehe Sal Indum. Sal Saturni, iſt Saccharum Saturni. Sal Tartari, Weinſtein-Saltz: ℞ rothen Weinſtein q. v. zerſtoſſe ihn, wickele ihn in Papier ein, und aͤſchere ihn ein zwiſchen brennenden Kohlen, bis er zu einer weiſſen Maſſa worden, welche in ein warmes Waſſer geſchuͤttet, und eine Lauge daraus gemachet wird; dieſe Lauge filtrire, und gieſſe ſie in ein glaͤſernes Gefaͤß, laß dann in einem Sand- Feuer alle Feuchtigkeit abrauchen, ſo wird das weiſſe Saltz zuruͤck blei- ben. Dieſes Saltz iſt ein eroͤffnend Mittel, man bedienet ſich deſſen, die Tincturen aus den Pflantzen zu ziehen, man giebt es auch wider Ver- ſtopffungen ein, und zwar von x. bis xxx. oder xi. Gran in einer Suppe oder Laxir-Tranck. Sal Tartari volatile, das fluͤchtige Weinſtein-Saltz, ſind vermit- telſt der Fermentation fluͤchtig gemachte Wein-Hefen: darzu ℞ Wein- Hefen q. v. laß ſie uͤber einem gelinden Feuer austrocknen, und fuͤlle ⅓tel einer groſſen Retorte von Glas damit an, ſtelle ſie in einen Reverberir- Ofen, lege einen groſſen Recipienten vor, mache ein klein Feuer drunter, da- von die Retorte allmaͤhlich warm werde, und ein unſchmackhafftes Waſſer uͤbergehe. Wenn nun die Duͤnſte uͤberzuſteigen anfangen, ſo muß man diß Waſſer abgieſſen, den Recipienten wieder an die Retorte haͤngen, alle Fugen aufs beſte verlutiren, und das Feuer nach und nach ſo lange ver- mehren, bis die Vorlage mit weiſſen Wolcken angefuͤllet iſt; treibe es in dem Stande fort, faͤngt aber der Recipient an kalt zu werden, ſo laß das Feuer bis auf den hoͤchſten Grad hinan ſteigen, und halte damit an, bis keine Duͤnſte mehr uͤbergehen; ſeynd die Gefaͤſſe abgekuͤhlet, iſt der Reei- pient M m m m m

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Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 825. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/837>, abgerufen am 22.11.2024.