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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

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Horn, dahero wird auch dasselbe Theil die Horn-förmige, oder die Horn-
Haut,
Cornea, genennet: das übrige Theil dieser Haut ist dunckel, und
hat fast eben dergleichen Farbe, wie das harte Hirn-Häutlein.

Scolimus, siehe Carduus sativus.

Scolopendria vulgaris, Lingua cervina, Hirsch-Zunge, wächst an
finstern Orten in Wäldern, wie auch in Gärten, blühet beynahe den
gantzen Sommer; die Blätter dienen wider die Beschwerde der Miltz
und Leber, sind wider die Bauch- und Blut-Flüsse gut, äusserlich zu den
Wunden, Geschwüren und Zahn-Weh. Praeparata sind Aqua dest. und
Acetum.

Scolopendrium verum, Asplenium, Miltz-Kraut, wächst an den
dunckeln, schatticht- und sandigen Orten; die Blätter treiben den Urin
und die Menses, mindern den Saamen, dienen der Miltz, widerstehen dem
Gifft, sind wider die Härte der Miltz gut, heilen auch die viertägigen Fie-
ber, Saamen-Fluß etc.

Scoptula, siehe Scapula.

Scorbutus, der Scharbock, ist solch eine wunderliche Kranckheit,
daß er beynah überall sich mit aufführet, und aus folgenden Zufällen er-
kannt werden mag. Jm Anfang dieser Kranckheit haben sich die Pa-
tienten kaum über etwas zu beklagen, ausser daß sie eine Trägheit über-
fällt, und von geringem Jucken in der Haut molestiret werden. Jm
Zunehmen und vollkommenen Stande der Kranckheit kommt ein starckes
Haupt-Weh darzu, es überfällt sie eine Hitze, Bluten der Nasen oder des
Uteri, es finden sich reissende Schmertzen auf dem Rücken, in den Gedär-
men, an den Schienbeinen und andern äusserlichen und innerlichen Glie-
dern mehr, wornach öffters Lähmung, Contractur und Schwinden folget.
Auch ist grosse Hertzens-Angst dabey, nach welcher zuweilen bey Männern
Convulsiones, und Mutter-Beschwer bey Weibern folgen. Das Zahn-
Fleisch fängt an zu bluten, wenn es kaum berühret wird, wird angefressen,
und beginnet mit grossem Gestanck des Mundes zu faulen, und wird dieser
Affect insonderheit

Scorbutus oris oder Stomacace, die Mund-Fäule genennet; So
werffen sich auch am Leibe hin und wieder Flecken auf, sonderlich auf
den Füssen und Armen, welche bald roth, bald gelb, bald blau sind,
oder statt dieser setzen sich unterschiedliche garstige Ulcera. Weil nun
so viel Symptomata des Scharbocks sind, und sich auch die meisten derer
bey andern Kranckheiten finden, so hat man nur diese, als die gewissesten,

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Horn, dahero wird auch daſſelbe Theil die Horn-foͤrmige, oder die Horn-
Haut,
Cornea, genennet: das uͤbrige Theil dieſer Haut iſt dunckel, und
hat faſt eben dergleichen Farbe, wie das harte Hirn-Haͤutlein.

Scolimus, ſiehe Carduus ſativus.

Scolopendria vulgaris, Lingua cervina, Hirſch-Zunge, waͤchſt an
finſtern Orten in Waͤldern, wie auch in Gaͤrten, bluͤhet beynahe den
gantzen Sommer; die Blaͤtter dienen wider die Beſchwerde der Miltz
und Leber, ſind wider die Bauch- und Blut-Fluͤſſe gut, aͤuſſerlich zu den
Wunden, Geſchwuͤren und Zahn-Weh. Præparata ſind Aqua deſt. und
Acetum.

Scolopendrium verum, Aſplenium, Miltz-Kraut, waͤchſt an den
dunckeln, ſchatticht- und ſandigen Orten; die Blaͤtter treiben den Urin
und die Menſes, mindern den Saamen, dienen der Miltz, widerſtehen dem
Gifft, ſind wider die Haͤrte der Miltz gut, heilen auch die viertaͤgigen Fie-
ber, Saamen-Fluß ꝛc.

Scoptula, ſiehe Scapula.

Scorbutus, der Scharbock, iſt ſolch eine wunderliche Kranckheit,
daß er beynah uͤberall ſich mit auffuͤhret, und aus folgenden Zufaͤllen er-
kannt werden mag. Jm Anfang dieſer Kranckheit haben ſich die Pa-
tienten kaum uͤber etwas zu beklagen, auſſer daß ſie eine Traͤgheit uͤber-
faͤllt, und von geringem Jucken in der Haut moleſtiret werden. Jm
Zunehmen und vollkommenen Stande der Kranckheit kommt ein ſtarckes
Haupt-Weh darzu, es uͤberfaͤllt ſie eine Hitze, Bluten der Naſen oder des
Uteri, es finden ſich reiſſende Schmertzen auf dem Ruͤcken, in den Gedaͤr-
men, an den Schienbeinen und andern aͤuſſerlichen und innerlichen Glie-
dern mehr, wornach oͤffters Laͤhmung, Contractur und Schwinden folget.
Auch iſt groſſe Hertzens-Angſt dabey, nach welcher zuweilen bey Maͤnnern
Convulſiones, und Mutter-Beſchwer bey Weibern folgen. Das Zahn-
Fleiſch faͤngt an zu bluten, wenn es kaum beruͤhret wird, wird angefreſſen,
und beginnet mit groſſem Geſtanck des Mundes zu faulen, und wird dieſer
Affect inſonderheit

Scorbutus oris oder Stomacace, die Mund-Faͤule genennet; So
werffen ſich auch am Leibe hin und wieder Flecken auf, ſonderlich auf
den Fuͤſſen und Armen, welche bald roth, bald gelb, bald blau ſind,
oder ſtatt dieſer ſetzen ſich unterſchiedliche garſtige Ulcera. Weil nun
ſo viel Symptomata des Scharbocks ſind, und ſich auch die meiſten derer
bey andern Kranckheiten finden, ſo hat man nur dieſe, als die gewiſſeſten,

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[845/0857] SC Horn, dahero wird auch daſſelbe Theil die Horn-foͤrmige, oder die Horn- Haut, Cornea, genennet: das uͤbrige Theil dieſer Haut iſt dunckel, und hat faſt eben dergleichen Farbe, wie das harte Hirn-Haͤutlein. Scolimus, ſiehe Carduus ſativus. Scolopendria vulgaris, Lingua cervina, Hirſch-Zunge, waͤchſt an finſtern Orten in Waͤldern, wie auch in Gaͤrten, bluͤhet beynahe den gantzen Sommer; die Blaͤtter dienen wider die Beſchwerde der Miltz und Leber, ſind wider die Bauch- und Blut-Fluͤſſe gut, aͤuſſerlich zu den Wunden, Geſchwuͤren und Zahn-Weh. Præparata ſind Aqua deſt. und Acetum. Scolopendrium verum, Aſplenium, Miltz-Kraut, waͤchſt an den dunckeln, ſchatticht- und ſandigen Orten; die Blaͤtter treiben den Urin und die Menſes, mindern den Saamen, dienen der Miltz, widerſtehen dem Gifft, ſind wider die Haͤrte der Miltz gut, heilen auch die viertaͤgigen Fie- ber, Saamen-Fluß ꝛc. Scoptula, ſiehe Scapula. Scorbutus, der Scharbock, iſt ſolch eine wunderliche Kranckheit, daß er beynah uͤberall ſich mit auffuͤhret, und aus folgenden Zufaͤllen er- kannt werden mag. Jm Anfang dieſer Kranckheit haben ſich die Pa- tienten kaum uͤber etwas zu beklagen, auſſer daß ſie eine Traͤgheit uͤber- faͤllt, und von geringem Jucken in der Haut moleſtiret werden. Jm Zunehmen und vollkommenen Stande der Kranckheit kommt ein ſtarckes Haupt-Weh darzu, es uͤberfaͤllt ſie eine Hitze, Bluten der Naſen oder des Uteri, es finden ſich reiſſende Schmertzen auf dem Ruͤcken, in den Gedaͤr- men, an den Schienbeinen und andern aͤuſſerlichen und innerlichen Glie- dern mehr, wornach oͤffters Laͤhmung, Contractur und Schwinden folget. Auch iſt groſſe Hertzens-Angſt dabey, nach welcher zuweilen bey Maͤnnern Convulſiones, und Mutter-Beſchwer bey Weibern folgen. Das Zahn- Fleiſch faͤngt an zu bluten, wenn es kaum beruͤhret wird, wird angefreſſen, und beginnet mit groſſem Geſtanck des Mundes zu faulen, und wird dieſer Affect inſonderheit Scorbutus oris oder Stomacace, die Mund-Faͤule genennet; So werffen ſich auch am Leibe hin und wieder Flecken auf, ſonderlich auf den Fuͤſſen und Armen, welche bald roth, bald gelb, bald blau ſind, oder ſtatt dieſer ſetzen ſich unterſchiedliche garſtige Ulcera. Weil nun ſo viel Symptomata des Scharbocks ſind, und ſich auch die meiſten derer bey andern Kranckheiten finden, ſo hat man nur dieſe, als die gewiſſeſten, zu O o o o o 3

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Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 845. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/857>, abgerufen am 22.11.2024.