und ihre Hütgen noch haben. Das Fleisch davon muß süsse, schleimicht, braun-roth und weich seyn. Sie erweichen den zähen Schleim, und lindern die scharffen, saltzigt- und fressenden Feuchtigkeiten, wovon die Flüsse und mancherley Brust-Kranckheiten herkommen, dienen deßwegen wider Husten, Heischerkeit, Engbrüstigkeit, Lungensucht, Seitenstechen, Gallen-Fieber, Nieren- und Lenden-Weh.
Sebum, siehe Sevum.
Secale, Siligo, Farrago,Roggen, Korn, wird in Sommer- und Winter-Korn getheilet, und im Herbst und Frühling auf die Aecker ge- säet, blühet im Junio, und wird im Julio und Augusto reiff. Die Blüte dienet wider die dreytägigen Fieber und Würmer, die Kley erweichet, zertheilet und saubert. Die Kruste des Brods gedörret, wird unter die Zahn-Pulver genommen. Der Spiritus vom Brod löset die Corallen auf. Das Emplastrum de crusta Panis stärcket den Magen, und stillet das Brechen.
Secessus, bedeutet entweder so viel als Abscessus, davon an sei- nem Orte, oder aber, es heist so viel, als zu Stuhl gehen, einen Abtritt nehmen.
Secretio, eine Absonderung der Säffte, des Urins, etc.
Secretum, siehe Arcanum.
Sectio caesarea, siehe Partus caesareus.
Secundinae, die Nach-Geburth, Affter-Bürde, hierunter wird das drüsichte Wesen des Mutter-Kuchens mit dem Schaf- und Ader- Häutlein und Nabel-Schnur verstanden; es wird alles zusammen die Nach-Geburt genennet, weil sie nach der Geburt gleichsam in der andern Geburt ans Tage-Licht gebracht werden. Sie wird von einer Erstge- bährenden getrocknet, und zum medicinischen Gebrauch in den Apothecken gehalten. Es wird ihr eine treffliche Krafft wider die Epilepsie zuge- schrieben, wenn sie in einer Hüner-Suppe gepülvert von ßß. bis ij. ge- braucht wird; es wird auch ein Spiritus hievon bereitet. Es begiebet sich zuweilen, daß die Nach-Geburt, oder auch der so genannte Büschel mit vielen Symptomatibus in dem Utero zurück bleibet, und dann wird solcher Zufall oder Kranckheit
Secundinarum retentio, die Verhaltung oder Zurückbleibung der Nach-Geburt genennet. Die grausamen Symptomata, welche sich hierbey finden, sind, unerträglicher Schmertz und Reissen, innerliche Fäulniß, hefftige Verblutungen, böse Fieber, Raserey, und endlich folget
der
SE
und ihre Huͤtgen noch haben. Das Fleiſch davon muß ſuͤſſe, ſchleimicht, braun-roth und weich ſeyn. Sie erweichen den zaͤhen Schleim, und lindern die ſcharffen, ſaltzigt- und freſſenden Feuchtigkeiten, wovon die Fluͤſſe und mancherley Bruſt-Kranckheiten herkommen, dienen deßwegen wider Huſten, Heiſcherkeit, Engbruͤſtigkeit, Lungenſucht, Seitenſtechen, Gallen-Fieber, Nieren- und Lenden-Weh.
Sebum, ſiehe Sevum.
Secale, Siligo, Farrago,Roggen, Korn, wird in Sommer- und Winter-Korn getheilet, und im Herbſt und Fruͤhling auf die Aecker ge- ſaͤet, bluͤhet im Junio, und wird im Julio und Auguſto reiff. Die Bluͤte dienet wider die dreytaͤgigen Fieber und Wuͤrmer, die Kley erweichet, zertheilet und ſaubert. Die Kruſte des Brods gedoͤrret, wird unter die Zahn-Pulver genommen. Der Spiritus vom Brod loͤſet die Corallen auf. Das Emplaſtrum de cruſta Panis ſtaͤrcket den Magen, und ſtillet das Brechen.
Seceſſus, bedeutet entweder ſo viel als Abſceſſus, davon an ſei- nem Orte, oder aber, es heiſt ſo viel, als zu Stuhl gehen, einen Abtritt nehmen.
Secretio, eine Abſonderung der Saͤffte, des Urins, ꝛc.
Secretum, ſiehe Arcanum.
Sectio cæſarea, ſiehe Partus cæſareus.
Secundinæ, die Nach-Geburth, Affter-Buͤrde, hierunter wird das druͤſichte Weſen des Mutter-Kuchens mit dem Schaf- und Ader- Haͤutlein und Nabel-Schnur verſtanden; es wird alles zuſammen die Nach-Geburt genennet, weil ſie nach der Geburt gleichſam in der andern Geburt ans Tage-Licht gebracht werden. Sie wird von einer Erſtge- baͤhrenden getrocknet, und zum mediciniſchen Gebrauch in den Apothecken gehalten. Es wird ihr eine treffliche Krafft wider die Epilepſie zuge- ſchrieben, wenn ſie in einer Huͤner-Suppe gepuͤlvert von ʒß. bis ℈ij. ge- braucht wird; es wird auch ein Spiritus hievon bereitet. Es begiebet ſich zuweilen, daß die Nach-Geburt, oder auch der ſo genannte Buͤſchel mit vielen Symptomatibus in dem Utero zuruͤck bleibet, und dann wird ſolcher Zufall oder Kranckheit
Secundinarum retentio, die Verhaltung oder Zuruͤckbleibung der Nach-Geburt genennet. Die grauſamen Symptomata, welche ſich hierbey finden, ſind, unertraͤglicher Schmertz und Reiſſen, innerliche Faͤulniß, hefftige Verblutungen, boͤſe Fieber, Raſerey, und endlich folget
der
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0864"n="852"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">SE</hi></hi></hi></fw><lb/>
und ihre Huͤtgen noch haben. Das Fleiſch davon muß ſuͤſſe, ſchleimicht,<lb/>
braun-roth und weich ſeyn. Sie erweichen den zaͤhen Schleim, und<lb/>
lindern die ſcharffen, ſaltzigt- und freſſenden Feuchtigkeiten, wovon die<lb/>
Fluͤſſe und mancherley Bruſt-Kranckheiten herkommen, dienen deßwegen<lb/>
wider Huſten, Heiſcherkeit, Engbruͤſtigkeit, Lungenſucht, Seitenſtechen,<lb/>
Gallen-Fieber, Nieren- und Lenden-Weh.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Sebum,</hi>ſiehe <hirendition="#aq">Sevum.</hi></p><lb/><p><hirendition="#aq">Secale, Siligo, Farrago,</hi><hirendition="#fr">Roggen, Korn,</hi> wird in Sommer- und<lb/>
Winter-Korn getheilet, und im Herbſt und Fruͤhling auf die Aecker ge-<lb/>ſaͤet, bluͤhet im <hirendition="#aq">Junio,</hi> und wird im <hirendition="#aq">Julio</hi> und <hirendition="#aq">Auguſto</hi> reiff. Die Bluͤte<lb/>
dienet wider die dreytaͤgigen Fieber und Wuͤrmer, die Kley erweichet,<lb/>
zertheilet und ſaubert. Die Kruſte des Brods gedoͤrret, wird unter die<lb/>
Zahn-Pulver genommen. Der <hirendition="#aq">Spiritus</hi> vom Brod loͤſet die Corallen<lb/>
auf. Das <hirendition="#aq">Emplaſtrum de cruſta Panis</hi>ſtaͤrcket den Magen, und ſtillet<lb/>
das Brechen.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Seceſſus,</hi> bedeutet entweder ſo viel als <hirendition="#aq">Abſceſſus,</hi> davon an ſei-<lb/>
nem Orte, oder aber, es heiſt ſo viel, als zu Stuhl gehen, einen Abtritt<lb/>
nehmen.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Secretio,</hi> eine Abſonderung der Saͤffte, des Urins, ꝛc.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Secretum,</hi>ſiehe <hirendition="#aq">Arcanum.</hi></p><lb/><p><hirendition="#aq">Sectio cæſarea,</hi>ſiehe <hirendition="#aq">Partus cæſareus.</hi></p><lb/><p><hirendition="#aq">Secundinæ,</hi> die <hirendition="#fr">Nach-Geburth, Affter-Buͤrde,</hi> hierunter wird<lb/>
das druͤſichte Weſen des Mutter-Kuchens mit dem Schaf- und Ader-<lb/>
Haͤutlein und Nabel-Schnur verſtanden; es wird alles zuſammen die<lb/>
Nach-Geburt genennet, weil ſie nach der Geburt gleichſam in der andern<lb/>
Geburt ans Tage-Licht gebracht werden. Sie wird von einer Erſtge-<lb/>
baͤhrenden getrocknet, und zum <hirendition="#aq">medicini</hi>ſchen Gebrauch in den <hirendition="#fr">Apothecken</hi><lb/>
gehalten. Es wird ihr eine treffliche Krafft wider die <hirendition="#aq">Epilepſie</hi> zuge-<lb/>ſchrieben, wenn ſie in einer Huͤner-Suppe gepuͤlvert von <hirendition="#aq">ʒß.</hi> bis <hirendition="#aq">℈ij.</hi> ge-<lb/>
braucht wird; es wird auch ein <hirendition="#aq">Spiritus</hi> hievon bereitet. Es begiebet<lb/>ſich zuweilen, daß die Nach-Geburt, oder auch der ſo genannte Buͤſchel<lb/>
mit vielen <hirendition="#aq">Symptomatibus</hi> in dem <hirendition="#aq">Utero</hi> zuruͤck bleibet, und dann wird<lb/>ſolcher Zufall oder Kranckheit</p><lb/><p><hirendition="#aq">Secundinarum retentio,</hi> die <hirendition="#fr">Verhaltung</hi> oder <hirendition="#fr">Zuruͤckbleibung<lb/>
der Nach-Geburt</hi> genennet. Die grauſamen <hirendition="#aq">Symptomata,</hi> welche<lb/>ſich hierbey finden, ſind, unertraͤglicher Schmertz und Reiſſen, innerliche<lb/>
Faͤulniß, hefftige Verblutungen, boͤſe Fieber, Raſerey, und endlich folget<lb/><fwplace="bottom"type="catch">der</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[852/0864]
SE
und ihre Huͤtgen noch haben. Das Fleiſch davon muß ſuͤſſe, ſchleimicht,
braun-roth und weich ſeyn. Sie erweichen den zaͤhen Schleim, und
lindern die ſcharffen, ſaltzigt- und freſſenden Feuchtigkeiten, wovon die
Fluͤſſe und mancherley Bruſt-Kranckheiten herkommen, dienen deßwegen
wider Huſten, Heiſcherkeit, Engbruͤſtigkeit, Lungenſucht, Seitenſtechen,
Gallen-Fieber, Nieren- und Lenden-Weh.
Sebum, ſiehe Sevum.
Secale, Siligo, Farrago, Roggen, Korn, wird in Sommer- und
Winter-Korn getheilet, und im Herbſt und Fruͤhling auf die Aecker ge-
ſaͤet, bluͤhet im Junio, und wird im Julio und Auguſto reiff. Die Bluͤte
dienet wider die dreytaͤgigen Fieber und Wuͤrmer, die Kley erweichet,
zertheilet und ſaubert. Die Kruſte des Brods gedoͤrret, wird unter die
Zahn-Pulver genommen. Der Spiritus vom Brod loͤſet die Corallen
auf. Das Emplaſtrum de cruſta Panis ſtaͤrcket den Magen, und ſtillet
das Brechen.
Seceſſus, bedeutet entweder ſo viel als Abſceſſus, davon an ſei-
nem Orte, oder aber, es heiſt ſo viel, als zu Stuhl gehen, einen Abtritt
nehmen.
Secretio, eine Abſonderung der Saͤffte, des Urins, ꝛc.
Secretum, ſiehe Arcanum.
Sectio cæſarea, ſiehe Partus cæſareus.
Secundinæ, die Nach-Geburth, Affter-Buͤrde, hierunter wird
das druͤſichte Weſen des Mutter-Kuchens mit dem Schaf- und Ader-
Haͤutlein und Nabel-Schnur verſtanden; es wird alles zuſammen die
Nach-Geburt genennet, weil ſie nach der Geburt gleichſam in der andern
Geburt ans Tage-Licht gebracht werden. Sie wird von einer Erſtge-
baͤhrenden getrocknet, und zum mediciniſchen Gebrauch in den Apothecken
gehalten. Es wird ihr eine treffliche Krafft wider die Epilepſie zuge-
ſchrieben, wenn ſie in einer Huͤner-Suppe gepuͤlvert von ʒß. bis ℈ij. ge-
braucht wird; es wird auch ein Spiritus hievon bereitet. Es begiebet
ſich zuweilen, daß die Nach-Geburt, oder auch der ſo genannte Buͤſchel
mit vielen Symptomatibus in dem Utero zuruͤck bleibet, und dann wird
ſolcher Zufall oder Kranckheit
Secundinarum retentio, die Verhaltung oder Zuruͤckbleibung
der Nach-Geburt genennet. Die grauſamen Symptomata, welche
ſich hierbey finden, ſind, unertraͤglicher Schmertz und Reiſſen, innerliche
Faͤulniß, hefftige Verblutungen, boͤſe Fieber, Raſerey, und endlich folget
der
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 852. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/864>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.
