scharffen Geschmacks und guten aromatischen Geruchs: heisset sonsten auch Viperina Virginiana, weil sie wider alle Schlangen-Bisse und be- sonders wider eine gewisse klingende Schlange, so man in Virginien Boicininga nennet, und eine Art von Vipern ist, ein bewährtes Mittel ist, weßwegen sie auch von andern Contrayerva Virginiana genennet wird. Des Gewächses dieser Wurtzel sind drey unterschiedene Gattungen, doch alle eine Art der Aristolochiae. Sie hat eine Gifft- und Schweiß-trei- bende Krafft, wird wider alle Fieber gebrauchet, in den kalten mit China Chinae, in den hitzigen Fleck-Fiebern mit der radic. Contrayerv. und sal. volat. C. C. ist auch ein gewisses Mittel wider die Pocken und Masern, Scharbock, Schlagflüsse, Lähmung, absonderlich wider die Schlangen- und toller Hunde-Bisse, von x. biß xx. gr. auf einmal in Wermuth- Wein eingegeben.
Serpentarium, siehe Colubrinum lignum.
Serpigo,Flechten, ist eine Spröh- und Rauhigkeit der Haut, von welcher nicht Schupffen werden, sondern vielmehr in eine nagende und kriechende Exulceration des Häutleins mit viel Serositäten oder Wäßrig- keiten ausartet; siehe auch Herpes.
Serpillum,Quendel, Feld-Kümmel, wächst auf den Feldern und grasichten Hügeln der Aecker; das Kraut samt der Blüte treibt den Schweiß und die Menses; dienet dem Haupt, Magen, Mutter und Nie- ren, ist gut wider Haupt-Weh, Schwindel, Lähmung, Krampff, schwere Geburth, Bauch - Grimmen, vornemlich wider Catarrhen. Praeparata sind und O. D. Michael hat eine Fluß-Essenz aus ligno Sassafras mit O Serpilli bereitet.
Serpulus, siehe Serpens.
Serra, hat eine zwiefache Bedeutung, (1) heist es eine Säge, ist ein Chirurgisch Instrument, die Beine damit abzunehmen; (2) ein ge- gewisser Fisch, der Säge-Fisch, auch Pristis genannt; ist ein sehr grosser Fisch, hält sich meistens in der West-See auf; hat einen zackichten Schnabel, welcher auf beyden Seiten wie eine Säge aussiehet. Die- ses Rostrum serratum, oder Schnabel, findet man von unterschiedlicher Grösse, die grösten sind fast zwey Ellen lang, und oben, da sie am Kopff gesessen, eine halbe Elle breit.
Serratula, Flos tinctorius,Scharten-Kraut, Färber-Scharten, wächst in den waldichten und an Büschen liegenden Wiesen. Die Blät- ter und Wurtzel heilen, machen Fleisch wachsend, dienen wider Brüche,
geron-
SE
ſcharffen Geſchmacks und guten aromatiſchen Geruchs: heiſſet ſonſten auch Viperina Virginiana, weil ſie wider alle Schlangen-Biſſe und be- ſonders wider eine gewiſſe klingende Schlange, ſo man in Virginien Boicininga nennet, und eine Art von Vipern iſt, ein bewaͤhrtes Mittel iſt, weßwegen ſie auch von andern Contrayerva Virginiana genennet wird. Des Gewaͤchſes dieſer Wurtzel ſind drey unterſchiedene Gattungen, doch alle eine Art der Ariſtolochiæ. Sie hat eine Gifft- und Schweiß-trei- bende Krafft, wird wider alle Fieber gebrauchet, in den kalten mit China Chinæ, in den hitzigen Fleck-Fiebern mit der radic. Contrayerv. und ſal. volat. C. C. iſt auch ein gewiſſes Mittel wider die Pocken und Maſern, Scharbock, Schlagfluͤſſe, Laͤhmung, abſonderlich wider die Schlangen- und toller Hunde-Biſſe, von x. biß xx. gr. auf einmal in Wermuth- Wein eingegeben.
Serpentarium, ſiehe Colubrinum lignum.
Serpigo,Flechten, iſt eine Sproͤh- und Rauhigkeit der Haut, von welcher nicht Schupffen werden, ſondern vielmehr in eine nagende und kriechende Exulceration des Haͤutleins mit viel Seroſitaͤten oder Waͤßrig- keiten ausartet; ſiehe auch Herpes.
Serpillum,Quendel, Feld-Kuͤmmel, waͤchſt auf den Feldern und graſichten Huͤgeln der Aecker; das Kraut ſamt der Bluͤte treibt den Schweiß und die Menſes; dienet dem Haupt, Magen, Mutter und Nie- ren, iſt gut wider Haupt-Weh, Schwindel, Laͤhmung, Krampff, ſchwere Geburth, Bauch - Grimmen, vornemlich wider Catarrhen. Præparata ſind 🜄 und Ω. D. Michael hat eine Fluß-Eſſenz aus ligno Saſſafras mit Ω Serpilli bereitet.
Serpulus, ſiehe Serpens.
Serra, hat eine zwiefache Bedeutung, (1) heiſt es eine Saͤge, iſt ein Chirurgiſch Inſtrument, die Beine damit abzunehmen; (2) ein ge- gewiſſer Fiſch, der Saͤge-Fiſch, auch Priſtis genannt; iſt ein ſehr groſſer Fiſch, haͤlt ſich meiſtens in der Weſt-See auf; hat einen zackichten Schnabel, welcher auf beyden Seiten wie eine Saͤge ausſiehet. Die- ſes Roſtrum ſerratum, oder Schnabel, findet man von unterſchiedlicher Groͤſſe, die groͤſten ſind faſt zwey Ellen lang, und oben, da ſie am Kopff geſeſſen, eine halbe Elle breit.
Serratula, Flos tinctorius,Scharten-Kraut, Faͤrber-Scharten, waͤchſt in den waldichten und an Buͤſchen liegenden Wieſen. Die Blaͤt- ter und Wurtzel heilen, machen Fleiſch wachſend, dienen wider Bruͤche,
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ſcharffen Geſchmacks und guten aromatiſchen Geruchs: heiſſet ſonſten
auch Viperina Virginiana, weil ſie wider alle Schlangen-Biſſe und be-
ſonders wider eine gewiſſe klingende Schlange, ſo man in Virginien
Boicininga nennet, und eine Art von Vipern iſt, ein bewaͤhrtes Mittel
iſt, weßwegen ſie auch von andern Contrayerva Virginiana genennet wird.
Des Gewaͤchſes dieſer Wurtzel ſind drey unterſchiedene Gattungen, doch
alle eine Art der Ariſtolochiæ. Sie hat eine Gifft- und Schweiß-trei-
bende Krafft, wird wider alle Fieber gebrauchet, in den kalten mit China
Chinæ, in den hitzigen Fleck-Fiebern mit der radic. Contrayerv. und ſal.
volat. C. C. iſt auch ein gewiſſes Mittel wider die Pocken und Maſern,
Scharbock, Schlagfluͤſſe, Laͤhmung, abſonderlich wider die Schlangen-
und toller Hunde-Biſſe, von x. biß xx. gr. auf einmal in Wermuth-
Wein eingegeben.
Serpentarium, ſiehe Colubrinum lignum.
Serpigo, Flechten, iſt eine Sproͤh- und Rauhigkeit der Haut, von
welcher nicht Schupffen werden, ſondern vielmehr in eine nagende und
kriechende Exulceration des Haͤutleins mit viel Seroſitaͤten oder Waͤßrig-
keiten ausartet; ſiehe auch Herpes.
Serpillum, Quendel, Feld-Kuͤmmel, waͤchſt auf den Feldern und
graſichten Huͤgeln der Aecker; das Kraut ſamt der Bluͤte treibt den
Schweiß und die Menſes; dienet dem Haupt, Magen, Mutter und Nie-
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Geburth, Bauch - Grimmen, vornemlich wider Catarrhen. Præparata
ſind 🜄 und Ω. D. Michael hat eine Fluß-Eſſenz aus ligno Saſſafras mit
Ω Serpilli bereitet.
Serpulus, ſiehe Serpens.
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ein Chirurgiſch Inſtrument, die Beine damit abzunehmen; (2) ein ge-
gewiſſer Fiſch, der Saͤge-Fiſch, auch Priſtis genannt; iſt ein ſehr groſſer
Fiſch, haͤlt ſich meiſtens in der Weſt-See auf; hat einen zackichten
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ſes Roſtrum ſerratum, oder Schnabel, findet man von unterſchiedlicher
Groͤſſe, die groͤſten ſind faſt zwey Ellen lang, und oben, da ſie am Kopff
geſeſſen, eine halbe Elle breit.
Serratula, Flos tinctorius, Scharten-Kraut, Faͤrber-Scharten,
waͤchſt in den waldichten und an Buͤſchen liegenden Wieſen. Die Blaͤt-
ter und Wurtzel heilen, machen Fleiſch wachſend, dienen wider Bruͤche,
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 860. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/872>, abgerufen am 22.11.2024.
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