Laß es bey gelindem Feuer aufsieden, denn streue Zucker vj. oder q. s. drein, daß sich alles einziehe, hernach trockne das Pulver auf.
Situs, der Sitz oder Lager eines ieden Theils am oder im Leibe.
Smalta, die blaue Stärcke oder Bläue, wird von dem abgerösteten Cobolt zubereitet, welcher mit einem gewissen Theil Sand und Pott-Aschen wieder versetzet, und zu einem dunckeln und dicht-blauen Glas geschmoltzen wird, welches gar subtil gestossen, und auf einer gewissen Mühle zwischen zwey sonderlich harten Steinen zu einem Mehl gemahlen, alsdann ge- schlämmet und in unterschiedliche Sorten, da immer eine seiner als die andere ist, getheilet wird.
Smaragdus, der Smaragd, ist ein durchsichtig und grüner Stein mit blitzenden Glantz-Strahlungen, wird bey seiner stets-währenden Kälte im Munde, wie auch seiner Schwerigkeit und Härte erkannt, und ist der Scythische immer für den besten gehalten worden, welcher doch allda nicht so groß als in Böhmen zu finden ist: wird sonsten sehr nachgekünstelt. Er soll die Augen sehr stärcken, wird wider die Gicht und Epilepsie ge- rühmet, von andern wider die rothe Ruhr.
Smectis, siehe Email.
Smegma, die Seiffe, siehe Sapo.
Smilax arbor, siehe Taxus.
Smilax aspera nostra, Rubus cervinus,stechende Winde, wächst in Welschland an bergigt-rauhen und sumpfigten Orten: Die Blätter und Beeren dienen wider Gifft, treiben den Urin, werden sehr wider Carbun- ckel und Frantzosen gerühmet. Das davon destillirte Wasser dienet sehr wider die Röthe und Entzündung der Augen.
Smilax aspera Peruviana, siehe Sarsaparilla.
Smiris, der Schmergel, wird vom Boetio für eine Art Blut-Stein, von andern aber für einen steinigten Marcasit gehalten; ist ein sehr har- ter Eisen-farbigter Stein, welcher theils aus Spanien, theils aus Schwe- den und Engeland gebracht wird. Der erste hat hin und wieder Gold- Adern in sich, welches auch daraus zu bringen seyn soll. Der Schwe- dische kommt aus den Kupffer-Gruben, und siehet etwas röthlich aus, wird zuweilen für den Spanischen verkaufft, ist aber leicht daran zu er- kennen, wenn er keine Gold-Adern hält. Der letztere ist der gemeine und gebräuchliche, welcher in Engeland auf gewissen Mühlen auch zu
Pulver
SI SM
🜄 Roſar. ʒvj.
Vini Rhenan. ℥ß.
Laß es bey gelindem Feuer aufſieden, denn ſtreue Zucker ℥vj. oder q. ſ. drein, daß ſich alles einziehe, hernach trockne das Pulver auf.
Situs, der Sitz oder Lager eines ieden Theils am oder im Leibe.
Smalta, die blaue Staͤrcke oder Blaͤue, wird von dem abgeroͤſteten Cobolt zubereitet, welcher mit einem gewiſſen Theil Sand und Pott-Aſchen wieder verſetzet, und zu einem dunckeln und dicht-blauen Glas geſchmoltzen wird, welches gar ſubtil geſtoſſen, und auf einer gewiſſen Muͤhle zwiſchen zwey ſonderlich harten Steinen zu einem Mehl gemahlen, alsdann ge- ſchlaͤmmet und in unterſchiedliche Sorten, da immer eine ſeiner als die andere iſt, getheilet wird.
Smaragdus, der Smaragd, iſt ein durchſichtig und gruͤner Stein mit blitzenden Glantz-Strahlungen, wird bey ſeiner ſtets-waͤhrenden Kaͤlte im Munde, wie auch ſeiner Schwerigkeit und Haͤrte erkannt, und iſt der Scythiſche immer fuͤr den beſten gehalten worden, welcher doch allda nicht ſo groß als in Boͤhmen zu finden iſt: wird ſonſten ſehr nachgekuͤnſtelt. Er ſoll die Augen ſehr ſtaͤrcken, wird wider die Gicht und Epilepſie ge- ruͤhmet, von andern wider die rothe Ruhr.
Smectis, ſiehe Email.
Smegma, die Seiffe, ſiehe Sapo.
Smilax arbor, ſiehe Taxus.
Smilax aſpera noſtra, Rubus cervinus,ſtechende Winde, waͤchſt in Welſchland an bergigt-rauhen und ſumpfigten Orten: Die Blaͤtter und Beeren dienen wider Gifft, treiben den Urin, werden ſehr wider Carbun- ckel und Frantzoſen geruͤhmet. Das davon deſtillirte Waſſer dienet ſehr wider die Roͤthe und Entzuͤndung der Augen.
Smilax aſpera Peruviana, ſiehe Sarſaparilla.
Smiris, der Schmergel, wird vom Boetio fuͤr eine Art Blut-Stein, von andern aber fuͤr einen ſteinigten Marcaſit gehalten; iſt ein ſehr har- ter Eiſen-farbigter Stein, welcher theils aus Spanien, theils aus Schwe- den und Engeland gebracht wird. Der erſte hat hin und wieder Gold- Adern in ſich, welches auch daraus zu bringen ſeyn ſoll. Der Schwe- diſche kommt aus den Kupffer-Gruben, und ſiehet etwas roͤthlich aus, wird zuweilen fuͤr den Spaniſchen verkaufft, iſt aber leicht daran zu er- kennen, wenn er keine Gold-Adern haͤlt. Der letztere iſt der gemeine und gebraͤuchliche, welcher in Engeland auf gewiſſen Muͤhlen auch zu
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🜄 Roſar. ʒvj.
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Laß es bey gelindem Feuer aufſieden, denn ſtreue Zucker ℥vj. oder q. ſ.
drein, daß ſich alles einziehe, hernach trockne das Pulver auf.
Situs, der Sitz oder Lager eines ieden Theils am oder im Leibe.
Smalta, die blaue Staͤrcke oder Blaͤue, wird von dem abgeroͤſteten
Cobolt zubereitet, welcher mit einem gewiſſen Theil Sand und Pott-Aſchen
wieder verſetzet, und zu einem dunckeln und dicht-blauen Glas geſchmoltzen
wird, welches gar ſubtil geſtoſſen, und auf einer gewiſſen Muͤhle zwiſchen
zwey ſonderlich harten Steinen zu einem Mehl gemahlen, alsdann ge-
ſchlaͤmmet und in unterſchiedliche Sorten, da immer eine ſeiner als die
andere iſt, getheilet wird.
Smaragdus, der Smaragd, iſt ein durchſichtig und gruͤner Stein
mit blitzenden Glantz-Strahlungen, wird bey ſeiner ſtets-waͤhrenden Kaͤlte
im Munde, wie auch ſeiner Schwerigkeit und Haͤrte erkannt, und iſt der
Scythiſche immer fuͤr den beſten gehalten worden, welcher doch allda nicht
ſo groß als in Boͤhmen zu finden iſt: wird ſonſten ſehr nachgekuͤnſtelt.
Er ſoll die Augen ſehr ſtaͤrcken, wird wider die Gicht und Epilepſie ge-
ruͤhmet, von andern wider die rothe Ruhr.
Smectis, ſiehe Email.
Smegma, die Seiffe, ſiehe Sapo.
Smilax arbor, ſiehe Taxus.
Smilax aſpera noſtra, Rubus cervinus, ſtechende Winde, waͤchſt
in Welſchland an bergigt-rauhen und ſumpfigten Orten: Die Blaͤtter und
Beeren dienen wider Gifft, treiben den Urin, werden ſehr wider Carbun-
ckel und Frantzoſen geruͤhmet. Das davon deſtillirte Waſſer dienet ſehr
wider die Roͤthe und Entzuͤndung der Augen.
Smilax aſpera Peruviana, ſiehe Sarſaparilla.
Smiris, der Schmergel, wird vom Boetio fuͤr eine Art Blut-Stein,
von andern aber fuͤr einen ſteinigten Marcaſit gehalten; iſt ein ſehr har-
ter Eiſen-farbigter Stein, welcher theils aus Spanien, theils aus Schwe-
den und Engeland gebracht wird. Der erſte hat hin und wieder Gold-
Adern in ſich, welches auch daraus zu bringen ſeyn ſoll. Der Schwe-
diſche kommt aus den Kupffer-Gruben, und ſiehet etwas roͤthlich aus,
wird zuweilen fuͤr den Spaniſchen verkaufft, iſt aber leicht daran zu er-
kennen, wenn er keine Gold-Adern haͤlt. Der letztere iſt der gemeine
und gebraͤuchliche, welcher in Engeland auf gewiſſen Muͤhlen auch zu
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 870. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/882>, abgerufen am 22.11.2024.
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