und iede Geschwulst mit Entzündung, es sey im Munde oder Halse, oder auch am Hintern.
Stacte, siehe Myrrha.
Stagnatio, eine Stockung oder Stillstehung eines Liquoris.
Stagnatio sanguinis, die Stockung des Geblüts, ist, wenn solches häuffig gesammlet, und wegen überflüßigen Zulauffs, schleuniger Er- kältung, Qvetschung der Blut-Gefässe etc. stocket, daß es nicht weiter fliessen kan.
Stalactites, der Rogenstein, wird in einigen Kunst- und Natura- lien-Kammern von curiösen Leuten aufgehoben.
Staltica, siehe Sarcotica.
Stamina, siehe Lilium album.
Stannum, das Zinn, also von den Chymisten bezeichnet Jupiter, ist ein weich und leicht flüßiges, weisses Metall, welches nach vielen schwefelich- ten Theilen auch etwas Mercurii in sich zu halten scheinet, wird meistens aus Engeland gebracht; wird auch in Teutschland und andern Orten, aber in geringerer Güte und Quantität, gefunden. Man findet in den Bergwercken dessen zweyerley, entweder gediegen oder in den Ertzen; Jenes findet sich entweder an den Canälen der Wasser, an welche es sich wie Sand anhänget, oder in gantzen Stücken. Dieses wird entweder aus den weissen metallischen Flüssen geschmoltzen, oder wird aus den an- dern Zinn-Steinen gebracht. Das beste ist das Englische Zinn, welches verschiedene Sorten hat.
Stannum cinereum, siehe Marcasita.
Stannum foliatum,geschlagen Zinn, wird von den besten Sorten des Zinnes geschlagen, welches in kleinen Schachteln verkauffet wird, deren iede ein Groß oder 12. Dutzend solcher Blätter in sich hält. Man hat es nicht allein weiß, sondern auch gefärbet, welches
Stannum foliatum coloratum genennet wird, ist roth, gelb, schwartz etc. Das beste Stanniol ist, welches gantz dichte, glatt und wohlgerollte Blätter hat.
Stannum glaciale, ist das Bismuthum.
Stapes, siehe Os stapes.
Staphisagria,Stephans-Körner, sind rauhe und schwartz-graue Körner, beynahe dreyeckigt, eines scharffen und brennenden Geschmacks und eckelhafften Geruchs, werden aus Welschland und Franckreich ge- bracht. Das Kraut wird sonsten auch herba Pedicularis und Triquetrum,
Buckelts-
ST
und iede Geſchwulſt mit Entzuͤndung, es ſey im Munde oder Halſe, oder auch am Hintern.
Stacte, ſiehe Myrrha.
Stagnatio, eine Stockung oder Stillſtehung eines Liquoris.
Stagnatio ſanguinis, die Stockung des Gebluͤts, iſt, wenn ſolches haͤuffig geſammlet, und wegen uͤberfluͤßigen Zulauffs, ſchleuniger Er- kaͤltung, Qvetſchung der Blut-Gefaͤſſe ꝛc. ſtocket, daß es nicht weiter flieſſen kan.
Stalactites, der Rogenſtein, wird in einigen Kunſt- und Natura- lien-Kammern von curioͤſen Leuten aufgehoben.
Staltica, ſiehe Sarcotica.
Stamina, ſiehe Lilium album.
Stannum, das Zinn, alſo von den Chymiſten bezeichnet ♃, iſt ein weich und leicht fluͤßiges, weiſſes Metall, welches nach vielen ſchwefelich- ten Theilen auch etwas Mercurii in ſich zu halten ſcheinet, wird meiſtens aus Engeland gebracht; wird auch in Teutſchland und andern Orten, aber in geringerer Guͤte und Quantitaͤt, gefunden. Man findet in den Bergwercken deſſen zweyerley, entweder gediegen oder in den Ertzen; Jenes findet ſich entweder an den Canaͤlen der Waſſer, an welche es ſich wie Sand anhaͤnget, oder in gantzen Stuͤcken. Dieſes wird entweder aus den weiſſen metalliſchen Fluͤſſen geſchmoltzen, oder wird aus den an- dern Zinn-Steinen gebracht. Das beſte iſt das Engliſche Zinn, welches verſchiedene Sorten hat.
Stannum cinereum, ſiehe Marcaſita.
Stannum foliatum,geſchlagen Zinn, wird von den beſten Sorten des Zinnes geſchlagen, welches in kleinen Schachteln verkauffet wird, deren iede ein Groß oder 12. Dutzend ſolcher Blaͤtter in ſich haͤlt. Man hat es nicht allein weiß, ſondern auch gefaͤrbet, welches
Stannum foliatum coloratum genennet wird, iſt roth, gelb, ſchwartz ꝛc. Das beſte Stanniol iſt, welches gantz dichte, glatt und wohlgerollte Blaͤtter hat.
Stannum glaciale, iſt das Biſmuthum.
Stapes, ſiehe Os ſtapes.
Staphiſagria,Stephans-Koͤrner, ſind rauhe und ſchwartz-graue Koͤrner, beynahe dreyeckigt, eines ſcharffen und brennenden Geſchmacks und eckelhafften Geruchs, werden aus Welſchland und Franckreich ge- bracht. Das Kraut wird ſonſten auch herba Pedicularis und Triquetrum,
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und iede Geſchwulſt mit Entzuͤndung, es ſey im Munde oder Halſe, oder
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Stacte, ſiehe Myrrha.
Stagnatio, eine Stockung oder Stillſtehung eines Liquoris.
Stagnatio ſanguinis, die Stockung des Gebluͤts, iſt, wenn ſolches
haͤuffig geſammlet, und wegen uͤberfluͤßigen Zulauffs, ſchleuniger Er-
kaͤltung, Qvetſchung der Blut-Gefaͤſſe ꝛc. ſtocket, daß es nicht weiter
flieſſen kan.
Stalactites, der Rogenſtein, wird in einigen Kunſt- und Natura-
lien-Kammern von curioͤſen Leuten aufgehoben.
Staltica, ſiehe Sarcotica.
Stamina, ſiehe Lilium album.
Stannum, das Zinn, alſo von den Chymiſten bezeichnet ♃, iſt ein
weich und leicht fluͤßiges, weiſſes Metall, welches nach vielen ſchwefelich-
ten Theilen auch etwas Mercurii in ſich zu halten ſcheinet, wird meiſtens
aus Engeland gebracht; wird auch in Teutſchland und andern Orten,
aber in geringerer Guͤte und Quantitaͤt, gefunden. Man findet in den
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Jenes findet ſich entweder an den Canaͤlen der Waſſer, an welche es ſich
wie Sand anhaͤnget, oder in gantzen Stuͤcken. Dieſes wird entweder
aus den weiſſen metalliſchen Fluͤſſen geſchmoltzen, oder wird aus den an-
dern Zinn-Steinen gebracht. Das beſte iſt das Engliſche Zinn, welches
verſchiedene Sorten hat.
Stannum cinereum, ſiehe Marcaſita.
Stannum foliatum, geſchlagen Zinn, wird von den beſten Sorten
des Zinnes geſchlagen, welches in kleinen Schachteln verkauffet wird,
deren iede ein Groß oder 12. Dutzend ſolcher Blaͤtter in ſich haͤlt. Man
hat es nicht allein weiß, ſondern auch gefaͤrbet, welches
Stannum foliatum coloratum genennet wird, iſt roth, gelb, ſchwartz ꝛc.
Das beſte Stanniol iſt, welches gantz dichte, glatt und wohlgerollte
Blaͤtter hat.
Stannum glaciale, iſt das Biſmuthum.
Stapes, ſiehe Os ſtapes.
Staphiſagria, Stephans-Koͤrner, ſind rauhe und ſchwartz-graue
Koͤrner, beynahe dreyeckigt, eines ſcharffen und brennenden Geſchmacks
und eckelhafften Geruchs, werden aus Welſchland und Franckreich ge-
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 895. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/907>, abgerufen am 21.11.2024.
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