Arcanum cosmeticum, ist eine schöne Schmincke, darzu subtil gepülverten Venedischen Talcksteins ein Theil, olei Camphor. zwey Theil, laß es im Marien-Bad digeriren, daß es gantz weiß wird.
Arcanum duplicatum, wird aus dem Capite mortuo des Scheide- Wassers ausgelauget: weil man aber das nicht immer haben kan, so macht es Ludovici mit Solut. li, welche mit Solutione fixi, oder auch nur Ciner. Clavell. ad saturationem usque vermischet wird. Jst ein vor- trefflich Digestiv in den Wechsel-Fiebern, Scorbut und andern Kranck- heiten, wird auch Panacea Holsatica genennet.
Archeus, wird bey dem Helmont offt gelesen, ist so viel als die in- nerliche Haupt-Ursach aller Dinge der Welt: vielleicht bedeut es die sub- tile Lufft der Welt. Jn dem menschlichen Leibe soll es das Principium vi- tale, oder die Spiritus animales, welche alle Functiones thun, heissen.
Archiater, hat zweyerley Bedeutung: (1) werden der Könige, Für- sten und anderer Stands-Personen Leib-Medici hierunter verstanden, (2) wird auch der Decanus in der Facultät, oder Senior im Collegio Me- dico also genannt.
Arcualia ossa, heissen bey einigen des Vorder-Haupts Beine, bey andern die Schlaf-Beine.
Arcuatus morbus, siehe Icterus.
Ardens febris, siehe Febris.
Ardor,Hitz oder Brennen, es sey inn- oder äusserlich, und an wel- chem Ort oder Glied es wolle.
Ardor stomachi,Brennen im Magen, ist, wenn man im Schlund und Magen einen brennenden Schmertz empfindet, kommt beynahe dem Sod bey, entstehet ordinair, wenn man häuffiges Fett und viel saures da- bey gegessen hat: die Cur hievon siehe unter Soda.
Ardor urinae,hitziger Harn, Brennen des Harns, kommen bey- nahe mit der Stranguria oder kalten Bisse überein, ausser daß der im hitzi- gen Harn häuffig, in der Stranguria aber Tropffen-weise abgehet: ferner wird im hitzigen Harn von der Schärffe mehr die Urethra oder Harngang und Sphincter angegriffen, welches daraus erhellet, weil der auf eine Zeit lang gehalten werden kan, bis dessen eine gute Quantität zusammen ge- sammlet, und denn wird erstlich der Schmertz empfunden, wenn er excer- niret wird: in der Stranguria aber werden vielmehr die Ureteres und Harn- Blase angegriffen, dahero auch, indem durch die Ureteres ein Tröpfflein Urins in die Blase getröpffelt, alsobald sowol in diesen, als in der Blase
Schmertz
AR
Arcanum coſmeticum, iſt eine ſchoͤne Schmincke, darzu ℞ ſubtil gepuͤlverten Venediſchen Talckſteins ein Theil, olei Camphor. zwey Theil, laß es im Marien-Bad digeriren, daß es gantz weiß wird.
Arcanum duplicatum, wird aus dem Capite mortuo des Scheide- Waſſers ausgelauget: weil man aber das 🝎 nicht immer haben kan, ſo macht es Ludovici mit Solut. 🜖li, welche mit Solutione 🜕 fixi, oder auch nur Ciner. Clavell. ad ſaturationem usque vermiſchet wird. Jſt ein vor- trefflich Digeſtiv in den Wechſel-Fiebern, Scorbut und andern Kranck- heiten, wird auch Panacea Holſatica genennet.
Archeus, wird bey dem Helmont offt geleſen, iſt ſo viel als die in- nerliche Haupt-Urſach aller Dinge der Welt: vielleicht bedeut es die ſub- tile Lufft der Welt. Jn dem menſchlichen Leibe ſoll es das Principium vi- tale, oder die Spiritus animales, welche alle Functiones thun, heiſſen.
Archiater, hat zweyerley Bedeutung: (1) werden der Koͤnige, Fuͤr- ſten und anderer Stands-Perſonen Leib-Medici hierunter verſtanden, (2) wird auch der Decanus in der Facultaͤt, oder Senior im Collegio Me- dico alſo genannt.
Arcualia oſſa, heiſſen bey einigen des Vorder-Haupts Beine, bey andern die Schlaf-Beine.
Arcuatus morbus, ſiehe Icterus.
Ardens febris, ſiehe Febris.
Ardor,Hitz oder Brennen, es ſey inn- oder aͤuſſerlich, und an wel- chem Ort oder Glied es wolle.
Ardor ſtomachi,Brennen im Magen, iſt, wenn man im Schlund und Magen einen brennenden Schmertz empfindet, kommt beynahe dem Sod bey, entſtehet ordinair, wenn man haͤuffiges Fett und viel ſaures da- bey gegeſſen hat: die Cur hievon ſiehe unter Soda.
Ardor urinæ,hitziger Harn, Brennen des Harns, kommen bey- nahe mit der Stranguria oder kalten Biſſe uͤberein, auſſer daß der 🝕 im hitzi- gen Harn haͤuffig, in der Stranguria aber Tropffen-weiſe abgehet: ferner wird im hitzigen Harn von der Schaͤrffe mehr die Urethra oder Harngang und Sphincter angegriffen, welches daraus erhellet, weil der 🝕 auf eine Zeit lang gehalten werden kan, bis deſſen eine gute Quantitaͤt zuſammen ge- ſammlet, und denn wird erſtlich der Schmertz empfunden, wenn er excer- niret wird: in der Stranguria aber werden vielmehr die Ureteres und Harn- Blaſe angegriffen, dahero auch, indem durch die Ureteres ein Troͤpfflein Urins in die Blaſe getroͤpffelt, alſobald ſowol in dieſen, als in der Blaſe
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[79/0091]
AR
Arcanum coſmeticum, iſt eine ſchoͤne Schmincke, darzu ℞ ſubtil
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laß es im Marien-Bad digeriren, daß es gantz weiß wird.
Arcanum duplicatum, wird aus dem Capite mortuo des Scheide-
Waſſers ausgelauget: weil man aber das 🝎 nicht immer haben kan, ſo
macht es Ludovici mit Solut. 🜖li, welche mit Solutione 🜕 fixi, oder auch
nur Ciner. Clavell. ad ſaturationem usque vermiſchet wird. Jſt ein vor-
trefflich Digeſtiv in den Wechſel-Fiebern, Scorbut und andern Kranck-
heiten, wird auch Panacea Holſatica genennet.
Archeus, wird bey dem Helmont offt geleſen, iſt ſo viel als die in-
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Archiater, hat zweyerley Bedeutung: (1) werden der Koͤnige, Fuͤr-
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(2) wird auch der Decanus in der Facultaͤt, oder Senior im Collegio Me-
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Arcualia oſſa, heiſſen bey einigen des Vorder-Haupts Beine, bey
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Arcuatus morbus, ſiehe Icterus.
Ardens febris, ſiehe Febris.
Ardor, Hitz oder Brennen, es ſey inn- oder aͤuſſerlich, und an wel-
chem Ort oder Glied es wolle.
Ardor ſtomachi, Brennen im Magen, iſt, wenn man im Schlund
und Magen einen brennenden Schmertz empfindet, kommt beynahe dem
Sod bey, entſtehet ordinair, wenn man haͤuffiges Fett und viel ſaures da-
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Ardor urinæ, hitziger Harn, Brennen des Harns, kommen bey-
nahe mit der Stranguria oder kalten Biſſe uͤberein, auſſer daß der 🝕 im hitzi-
gen Harn haͤuffig, in der Stranguria aber Tropffen-weiſe abgehet: ferner
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Urins in die Blaſe getroͤpffelt, alſobald ſowol in dieſen, als in der Blaſe
Schmertz
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/91>, abgerufen am 09.11.2024.
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