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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

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welches filtriret, und im MB. zur Honig-Dicke abgezogen werden muß,
dann mische darunter Opii thebaic. aceto corr. ßvj. trochisc. de Viper. ß.
flor. is, sigillat. ana ßiß. Corall. rubr. praep. ßiij. Margarit. praep. ßij.
lapid. Bezoar. orient. j. ol. dest. Angelic. Caryophyll. Zedoar. ana gutt.
viij. m. f. Opiatum.

Theriaca alimentorum, der Theriac unserer Nahrung und
Speisen,
das ist das liebe tägliche Brod.

Theriaca Germanorum, siehe Juniperus.

Therioma, ein sehr böses Geschwur; die Ursachen und Heil-Art
der Geschwüre sind unter dem Titul Ulcus zu sehen.

Thermae, die warmen Bäder, bestehen aus einem mineralischen
Wasser, so von Natur entweder laulicht oder gantz warm ist, und weilen
sie allerhand mineralische Säffte und Theilgen mit sich führen, werden
sie wider vielerley Gebrechen des menschlichen Leibes gebraucht; sie sind
nicht allein in Teutschland an vielen Orten, als zu Aachen, Embs, Wiß-
baden etc. sondern auch in Ungarn und Türckey, wie auch in Engeland,
häuffig zu finden. Die Hitze der warmen Bäder wird von einer unter-
irdischen Gährung und Bewegung der Mineralien hergeführet, welche
entweder von verschiedenen und widrigen metallischen Säfften, und wenn
der saure Erd-Schwefel die Metallen naget, entstehet, oder wenn ein
Kalck-mäßiger Marcasit in dem Wasser aufgelöset, und, wie der gemeine
Kalck, gelöschet wird; wiewol auch andere Mineralien, als Allaun,
Salpeter, Schwefel, Vitriol, Saltz, Eisen etc. auf subtile Art und
Weise das ihrige beytragen können. Hieraus ist nun zu schliessen, daß
in Erwegung dieser viel und mancherley Ingredientien der warmen Bä-
der, als auch dererselben Würckungen, ein grosser Unterscheid sey, wie-
wol doch beynahe in allen der Schwefel den Vorzug hat; Krafft dessen
sie eine zertheilende, reinigende, heilende, anziehende und erwärmende
Krafft haben, und auch mehr den feuchten und melancholischen, als hi-
tzigen Naturen dienlich seyn. Sie werden deßwegen wider alle Gebre-
chen und Räudigkeit der Haut, Krätze, Aussatz etc. sehr nützlich gebrau-
chet, sie stärcken die erkälteten Glieder, dienen wider Zittern, Contracturen,
Stein-Schmertzen, Colic, Scorbut und gemeines Glieder-Weh, Gicht,
und Podagra etc. Vor dem Gebrauch der warmen Bäder ist es nothig,
daß man den Leib durch gelind laxirende Mittel reinige, und durch Schweiß-
treibende Mittel zuvor praeparire, also werden die Bäder besser operiren.
Nach vollendeter Cur pfleget man wieder ein gelind Laxativ zu nehmen, und

nicht
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welches filtriret, und im MB. zur Honig-Dicke abgezogen werden muß,
dann miſche darunter Opii thebaic. aceto corr. ʒvj. trochiſc. de Viper. ℥ß.
flor. 🜍is, 🜃 ſigillat. ana ʒiß. Corall. rubr. præp. ʒiij. Margarit. præp. ʒij.
lapid. Bezoar. orient. ℈j. ol. deſt. Angelic. Caryophyll. Zedoar. ana gutt.
viij. m. f. Opiatum.

Theriaca alimentorum, der Theriac unſerer Nahrung und
Speiſen,
das iſt das liebe taͤgliche Brod.

Theriaca Germanorum, ſiehe Juniperus.

Therioma, ein ſehr boͤſes Geſchwur; die Urſachen und Heil-Art
der Geſchwuͤre ſind unter dem Titul Ulcus zu ſehen.

Thermæ, die warmen Baͤder, beſtehen aus einem mineraliſchen
Waſſer, ſo von Natur entweder laulicht oder gantz warm iſt, und weilen
ſie allerhand mineraliſche Saͤffte und Theilgen mit ſich fuͤhren, werden
ſie wider vielerley Gebrechen des menſchlichen Leibes gebraucht; ſie ſind
nicht allein in Teutſchland an vielen Orten, als zu Aachen, Embs, Wiß-
baden ꝛc. ſondern auch in Ungarn und Tuͤrckey, wie auch in Engeland,
haͤuffig zu finden. Die Hitze der warmen Baͤder wird von einer unter-
irdiſchen Gaͤhrung und Bewegung der Mineralien hergefuͤhret, welche
entweder von verſchiedenen und widrigen metalliſchen Saͤfften, und wenn
der ſaure Erd-Schwefel die Metallen naget, entſtehet, oder wenn ein
Kalck-maͤßiger Marcaſit in dem Waſſer aufgeloͤſet, und, wie der gemeine
Kalck, geloͤſchet wird; wiewol auch andere Mineralien, als Allaun,
Salpeter, Schwefel, Vitriol, Saltz, Eiſen ꝛc. auf ſubtile Art und
Weiſe das ihrige beytragen koͤnnen. Hieraus iſt nun zu ſchlieſſen, daß
in Erwegung dieſer viel und mancherley Ingredientien der warmen Baͤ-
der, als auch dererſelben Wuͤrckungen, ein groſſer Unterſcheid ſey, wie-
wol doch beynahe in allen der Schwefel den Vorzug hat; Krafft deſſen
ſie eine zertheilende, reinigende, heilende, anziehende und erwaͤrmende
Krafft haben, und auch mehr den feuchten und melancholiſchen, als hi-
tzigen Naturen dienlich ſeyn. Sie werden deßwegen wider alle Gebre-
chen und Raͤudigkeit der Haut, Kraͤtze, Auſſatz ꝛc. ſehr nuͤtzlich gebrau-
chet, ſie ſtaͤrcken die erkaͤlteten Glieder, dienen wider Zittern, Contracturen,
Stein-Schmertzen, Colic, Scorbut und gemeines Glieder-Weh, Gicht,
und Podagra ꝛc. Vor dem Gebrauch der warmen Baͤder iſt es nothig,
daß man den Leib durch gelind laxirende Mittel reinige, und durch Schweiß-
treibende Mittel zuvor præparire, alſo werden die Baͤder beſſer operiren.
Nach vollendeter Cur pfleget man wieder ein gelind Laxativ zu nehmen, und

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[941/0953] TH welches filtriret, und im MB. zur Honig-Dicke abgezogen werden muß, dann miſche darunter Opii thebaic. aceto corr. ʒvj. trochiſc. de Viper. ℥ß. flor. 🜍is, 🜃 ſigillat. ana ʒiß. Corall. rubr. præp. ʒiij. Margarit. præp. ʒij. lapid. Bezoar. orient. ℈j. ol. deſt. Angelic. Caryophyll. Zedoar. ana gutt. viij. m. f. Opiatum. Theriaca alimentorum, der Theriac unſerer Nahrung und Speiſen, das iſt das liebe taͤgliche Brod. Theriaca Germanorum, ſiehe Juniperus. Therioma, ein ſehr boͤſes Geſchwur; die Urſachen und Heil-Art der Geſchwuͤre ſind unter dem Titul Ulcus zu ſehen. Thermæ, die warmen Baͤder, beſtehen aus einem mineraliſchen Waſſer, ſo von Natur entweder laulicht oder gantz warm iſt, und weilen ſie allerhand mineraliſche Saͤffte und Theilgen mit ſich fuͤhren, werden ſie wider vielerley Gebrechen des menſchlichen Leibes gebraucht; ſie ſind nicht allein in Teutſchland an vielen Orten, als zu Aachen, Embs, Wiß- baden ꝛc. ſondern auch in Ungarn und Tuͤrckey, wie auch in Engeland, haͤuffig zu finden. Die Hitze der warmen Baͤder wird von einer unter- irdiſchen Gaͤhrung und Bewegung der Mineralien hergefuͤhret, welche entweder von verſchiedenen und widrigen metalliſchen Saͤfften, und wenn der ſaure Erd-Schwefel die Metallen naget, entſtehet, oder wenn ein Kalck-maͤßiger Marcaſit in dem Waſſer aufgeloͤſet, und, wie der gemeine Kalck, geloͤſchet wird; wiewol auch andere Mineralien, als Allaun, Salpeter, Schwefel, Vitriol, Saltz, Eiſen ꝛc. auf ſubtile Art und Weiſe das ihrige beytragen koͤnnen. Hieraus iſt nun zu ſchlieſſen, daß in Erwegung dieſer viel und mancherley Ingredientien der warmen Baͤ- der, als auch dererſelben Wuͤrckungen, ein groſſer Unterſcheid ſey, wie- wol doch beynahe in allen der Schwefel den Vorzug hat; Krafft deſſen ſie eine zertheilende, reinigende, heilende, anziehende und erwaͤrmende Krafft haben, und auch mehr den feuchten und melancholiſchen, als hi- tzigen Naturen dienlich ſeyn. Sie werden deßwegen wider alle Gebre- chen und Raͤudigkeit der Haut, Kraͤtze, Auſſatz ꝛc. ſehr nuͤtzlich gebrau- chet, ſie ſtaͤrcken die erkaͤlteten Glieder, dienen wider Zittern, Contracturen, Stein-Schmertzen, Colic, Scorbut und gemeines Glieder-Weh, Gicht, und Podagra ꝛc. Vor dem Gebrauch der warmen Baͤder iſt es nothig, daß man den Leib durch gelind laxirende Mittel reinige, und durch Schweiß- treibende Mittel zuvor præparire, alſo werden die Baͤder beſſer operiren. Nach vollendeter Cur pfleget man wieder ein gelind Laxativ zu nehmen, und nicht C c c c c c 3

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Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 941. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/953>, abgerufen am 21.11.2024.