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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

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genannt; (2) die Artzney-Mittel, welche wider Brust-Beschwerungen ge-
brauchet werden, davon siehe Bechica.

Threpsis, siehe Nutritio.

Thridacias, siehe Mandragora.

Thrombus, die Gerinnung des Bluts oder der milch.

Thus, Olibanum, Weyrauch, ist ein bleich-gelbes, hartes und durch-
sichtiges Hartz, so theils aus kleinen Körnern, theils aus grössern Granis
von unterschiedlicher Gestalt bestehet, auch einen etwas bittern und har-
tzichten Geschmack und guten Geruch hat. Wird meistens aus Ost-Jn-
dien und Türckey gebracht. Der Baum, davon dieses Gummi kommt,
wächst in Arabien bey dem Berg Libano, allwo es von sonderlichen allda
heilig gehaltenen Leuten gesammlet wird. Man findet dessen fünff Sor-
ten: (1) das Masculum oder Männlein, welches aus schönen, runden,
grossen, weiß-gelben Klumpen bestehet, welche bisweilen doppelt, wie zwey
Hödlein, meistens aber einfach sind. (2) das Mammosum oder läng-
lichte,
wie die Wartzen an den Brüsten, welches das Weiblein seyn
könte. (3) Das Orobaeum oder Erbsen-Weyrauch, welches aus klei-
nen Körnlein wie Mastix bestehet, und mit dem Masculo im übrigen gleich
kommet. (4) Manna thuris, welches die gantz kleinen mehlichten
Körnlein,
so von hin und her stossen der Säcke entstehen, seyn soll, und
(5) das Indicum oder der Jndianische Weyrauch, welchen die Frantzo-
sen entweder in kleinen Granen, oder in einer grossen weichen Massa, wel-
che doch viel unreines in sich hat, und Olibanum de Moca genennet wird,
haben. Der beste Weyrauch ist, welcher schöne grosse, weisse und saubere
Grana hat, und insgemein das feine genennet wird; was kleine Grana unter-
mischet hat, wird Olibanum in sortis genannt; das letzte Frantzösische wird
zuweilen für das Bdellium verkauffet. Er hat eine erwärmende, austrock-
nende und etwas anhaltende Krafft, dienet deswegen nicht allein äusserlich,
sondern auch innerlich wider die scharffen Flüsse in Haupt- und Brust-
Schwachheiten, Magen-Weh, Durchbruch etc. am meisten aber äusserlich
in Räuchwerck wider Flüsse, Zahn-Weh, Heilung der Wunden.

Thyma, ein Hitz-Blätterlein.

Thymbra, siehe Satureja.

Thymelaeae radix, Seidel-Bast-Wurtzel, ist eine holtzigt und za-
selichte Wurtzel, von unterschiedlicher Grosse, auswendig rothlich und in-
wendig weiß, schmecket anfänglich süß, lässet aber eine solche Schärffe auf
der Zungen zurück, daß es wie Feuer brennet, absonderlich wenn sie frisch

gegra-

TH
genannt; (2) die Artzney-Mittel, welche wider Bruſt-Beſchwerungen ge-
brauchet werden, davon ſiehe Bechica.

Threpſis, ſiehe Nutritio.

Thridacias, ſiehe Mandragora.

Thrombus, die Gerinnung des Bluts oder der milch.

Thus, Olibanum, Weyrauch, iſt ein bleich-gelbes, hartes und durch-
ſichtiges Hartz, ſo theils aus kleinen Koͤrnern, theils aus groͤſſern Granis
von unterſchiedlicher Geſtalt beſtehet, auch einen etwas bittern und har-
tzichten Geſchmack und guten Geruch hat. Wird meiſtens aus Oſt-Jn-
dien und Tuͤrckey gebracht. Der Baum, davon dieſes Gummi kommt,
waͤchſt in Arabien bey dem Berg Libano, allwo es von ſonderlichen allda
heilig gehaltenen Leuten geſammlet wird. Man findet deſſen fuͤnff Sor-
ten: (1) das Maſculum oder Maͤnnlein, welches aus ſchoͤnen, runden,
groſſen, weiß-gelben Klumpen beſtehet, welche bisweilen doppelt, wie zwey
Hoͤdlein, meiſtens aber einfach ſind. (2) das Mammoſum oder laͤng-
lichte,
wie die Wartzen an den Bruͤſten, welches das Weiblein ſeyn
koͤnte. (3) Das Orobæum oder Erbſen-Weyrauch, welches aus klei-
nen Koͤrnlein wie Maſtix beſtehet, und mit dem Maſculo im uͤbrigen gleich
kommet. (4) Manna thuris, welches die gantz kleinen mehlichten
Koͤrnlein,
ſo von hin und her ſtoſſen der Saͤcke entſtehen, ſeyn ſoll, und
(5) das Indicum oder der Jndianiſche Weyrauch, welchen die Frantzo-
ſen entweder in kleinen Granen, oder in einer groſſen weichen Maſſa, wel-
che doch viel unreines in ſich hat, und Olibanum de Moca genennet wird,
haben. Der beſte Weyrauch iſt, welcher ſchoͤne groſſe, weiſſe und ſaubere
Grana hat, und insgemein das feine genennet wird; was kleine Grana unter-
miſchet hat, wird Olibanum in ſortis genannt; das letzte Frantzoͤſiſche wird
zuweilen fuͤr das Bdellium verkauffet. Er hat eine erwaͤrmende, austrock-
nende und etwas anhaltende Krafft, dienet deswegen nicht allein aͤuſſerlich,
ſondern auch innerlich wider die ſcharffen Fluͤſſe in Haupt- und Bruſt-
Schwachheiten, Magen-Weh, Durchbruch ꝛc. am meiſten aber aͤuſſerlich
in Raͤuchwerck wider Fluͤſſe, Zahn-Weh, Heilung der Wunden.

Thyma, ein Hitz-Blaͤtterlein.

Thymbra, ſiehe Satureja.

Thymelææ radix, Seidel-Baſt-Wurtzel, iſt eine holtzigt und za-
ſelichte Wurtzel, von unterſchiedlicher Groſſe, auswendig rothlich und in-
wendig weiß, ſchmecket anfaͤnglich ſuͤß, laͤſſet aber eine ſolche Schaͤrffe auf
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[943/0955] TH genannt; (2) die Artzney-Mittel, welche wider Bruſt-Beſchwerungen ge- brauchet werden, davon ſiehe Bechica. Threpſis, ſiehe Nutritio. Thridacias, ſiehe Mandragora. Thrombus, die Gerinnung des Bluts oder der milch. Thus, Olibanum, Weyrauch, iſt ein bleich-gelbes, hartes und durch- ſichtiges Hartz, ſo theils aus kleinen Koͤrnern, theils aus groͤſſern Granis von unterſchiedlicher Geſtalt beſtehet, auch einen etwas bittern und har- tzichten Geſchmack und guten Geruch hat. Wird meiſtens aus Oſt-Jn- dien und Tuͤrckey gebracht. Der Baum, davon dieſes Gummi kommt, waͤchſt in Arabien bey dem Berg Libano, allwo es von ſonderlichen allda heilig gehaltenen Leuten geſammlet wird. Man findet deſſen fuͤnff Sor- ten: (1) das Maſculum oder Maͤnnlein, welches aus ſchoͤnen, runden, groſſen, weiß-gelben Klumpen beſtehet, welche bisweilen doppelt, wie zwey Hoͤdlein, meiſtens aber einfach ſind. (2) das Mammoſum oder laͤng- lichte, wie die Wartzen an den Bruͤſten, welches das Weiblein ſeyn koͤnte. (3) Das Orobæum oder Erbſen-Weyrauch, welches aus klei- nen Koͤrnlein wie Maſtix beſtehet, und mit dem Maſculo im uͤbrigen gleich kommet. (4) Manna thuris, welches die gantz kleinen mehlichten Koͤrnlein, ſo von hin und her ſtoſſen der Saͤcke entſtehen, ſeyn ſoll, und (5) das Indicum oder der Jndianiſche Weyrauch, welchen die Frantzo- ſen entweder in kleinen Granen, oder in einer groſſen weichen Maſſa, wel- che doch viel unreines in ſich hat, und Olibanum de Moca genennet wird, haben. Der beſte Weyrauch iſt, welcher ſchoͤne groſſe, weiſſe und ſaubere Grana hat, und insgemein das feine genennet wird; was kleine Grana unter- miſchet hat, wird Olibanum in ſortis genannt; das letzte Frantzoͤſiſche wird zuweilen fuͤr das Bdellium verkauffet. Er hat eine erwaͤrmende, austrock- nende und etwas anhaltende Krafft, dienet deswegen nicht allein aͤuſſerlich, ſondern auch innerlich wider die ſcharffen Fluͤſſe in Haupt- und Bruſt- Schwachheiten, Magen-Weh, Durchbruch ꝛc. am meiſten aber aͤuſſerlich in Raͤuchwerck wider Fluͤſſe, Zahn-Weh, Heilung der Wunden. Thyma, ein Hitz-Blaͤtterlein. Thymbra, ſiehe Satureja. Thymelææ radix, Seidel-Baſt-Wurtzel, iſt eine holtzigt und za- ſelichte Wurtzel, von unterſchiedlicher Groſſe, auswendig rothlich und in- wendig weiß, ſchmecket anfaͤnglich ſuͤß, laͤſſet aber eine ſolche Schaͤrffe auf der Zungen zuruͤck, daß es wie Feuer brennet, abſonderlich wenn ſie friſch gegra-

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Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 943. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/955>, abgerufen am 21.11.2024.