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Wrangel, Carl Gustav: Das Luxus-Fuhrwerk. Stuttgart, 1898.

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Praktische Winke.
Wichsen (Fig. 129) und eine vierte zum Putzen der Ornamente
(Fig. 130).

Die lackierten Lederteile des Geschirres werden wie folgt
behandelt. Man schwammt sie zuerst mit warmem (nicht heissem)
Wasser ab, trocknet sie sodann möglichst schnell und reibt,
während das Leder sich noch warm anfühlt, etwas Tafelöl ein.
Nachdem letzteres wieder herausgerieben worden, folgt das
Blankpolieren mit einem weichen Tuche oder Rehleder. Etwa
vorhandene Flecken lassen sich mit einem in etwas Leinöl ge-
tauchten Stückchen Watte oder Flanell leicht entfernen.

Altes, unscheinbar gewordenes Lackleder kann man dadurch
auffrischen, dass man es mit etwas ungesalzener Butter und
pulverisierter Kreide einreibt. Wenn das Leder nach dieser
Einreibung zuerst mit einem trockenen, wollenen Lappen und
darauf mit einem alten seidenen Tuch poliert wird, erhält es
auch erhöhten Glanz. Noch schöner wird der Glanz, wenn man
das gründlich gereinigte Lackleder mit einer aus Schwefeläther
und Wachs bestehenden Mischung einreibt. Das zu diesem
Zweck bestimmte Wachs wird ganz dünn geschabt und in dem
Schwefeläther aufgelöst. Die so erhaltene Mischung hat die
rechte Konsistenz, wenn sie weder dicker noch dünner als guter
Rahm ist. Sollte sie dicker sein, so enthält sie zu viel Wachs
und muss dann mehr Schwefeläther zugesetzt werden; im ent-
gegengesetzten Falle fehlt es an Wachs. Diese Masse wird
mit einer weichen Bürste aufgetragen und dann mit einem
Flanelllappen so kräftig eingerieben, dass das Leder warm wird.
In demselben Masse, als das Wachs infolge des nachdrücklichen
und anhaltenden Reibens in das Leder eindringt, entwickelt sich
der gewünschte Glanz, der bei genauer Befolgung der hier
gegebenen Vorschriften dem des neuen Lackleders wenig nach-
stehen wird.

Braunes Geschirr sowie auch die braunen Leitseile und
Handstutzen werden mit Seife gereinigt und dann und wann
mit etwas Sattelseife eingerieben. Mit Bezug auf letztere sei

Praktische Winke.
Wichsen (Fig. 129) und eine vierte zum Putzen der Ornamente
(Fig. 130).

Die lackierten Lederteile des Geschirres werden wie folgt
behandelt. Man schwammt sie zuerst mit warmem (nicht heissem)
Wasser ab, trocknet sie sodann möglichst schnell und reibt,
während das Leder sich noch warm anfühlt, etwas Tafelöl ein.
Nachdem letzteres wieder herausgerieben worden, folgt das
Blankpolieren mit einem weichen Tuche oder Rehleder. Etwa
vorhandene Flecken lassen sich mit einem in etwas Leinöl ge-
tauchten Stückchen Watte oder Flanell leicht entfernen.

Altes, unscheinbar gewordenes Lackleder kann man dadurch
auffrischen, dass man es mit etwas ungesalzener Butter und
pulverisierter Kreide einreibt. Wenn das Leder nach dieser
Einreibung zuerst mit einem trockenen, wollenen Lappen und
darauf mit einem alten seidenen Tuch poliert wird, erhält es
auch erhöhten Glanz. Noch schöner wird der Glanz, wenn man
das gründlich gereinigte Lackleder mit einer aus Schwefeläther
und Wachs bestehenden Mischung einreibt. Das zu diesem
Zweck bestimmte Wachs wird ganz dünn geschabt und in dem
Schwefeläther aufgelöst. Die so erhaltene Mischung hat die
rechte Konsistenz, wenn sie weder dicker noch dünner als guter
Rahm ist. Sollte sie dicker sein, so enthält sie zu viel Wachs
und muss dann mehr Schwefeläther zugesetzt werden; im ent-
gegengesetzten Falle fehlt es an Wachs. Diese Masse wird
mit einer weichen Bürste aufgetragen und dann mit einem
Flanelllappen so kräftig eingerieben, dass das Leder warm wird.
In demselben Masse, als das Wachs infolge des nachdrücklichen
und anhaltenden Reibens in das Leder eindringt, entwickelt sich
der gewünschte Glanz, der bei genauer Befolgung der hier
gegebenen Vorschriften dem des neuen Lackleders wenig nach-
stehen wird.

Braunes Geschirr sowie auch die braunen Leitseile und
Handstutzen werden mit Seife gereinigt und dann und wann
mit etwas Sattelseife eingerieben. Mit Bezug auf letztere sei

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[176/0190] Praktische Winke. Wichsen (Fig. 129) und eine vierte zum Putzen der Ornamente (Fig. 130). Die lackierten Lederteile des Geschirres werden wie folgt behandelt. Man schwammt sie zuerst mit warmem (nicht heissem) Wasser ab, trocknet sie sodann möglichst schnell und reibt, während das Leder sich noch warm anfühlt, etwas Tafelöl ein. Nachdem letzteres wieder herausgerieben worden, folgt das Blankpolieren mit einem weichen Tuche oder Rehleder. Etwa vorhandene Flecken lassen sich mit einem in etwas Leinöl ge- tauchten Stückchen Watte oder Flanell leicht entfernen. Altes, unscheinbar gewordenes Lackleder kann man dadurch auffrischen, dass man es mit etwas ungesalzener Butter und pulverisierter Kreide einreibt. Wenn das Leder nach dieser Einreibung zuerst mit einem trockenen, wollenen Lappen und darauf mit einem alten seidenen Tuch poliert wird, erhält es auch erhöhten Glanz. Noch schöner wird der Glanz, wenn man das gründlich gereinigte Lackleder mit einer aus Schwefeläther und Wachs bestehenden Mischung einreibt. Das zu diesem Zweck bestimmte Wachs wird ganz dünn geschabt und in dem Schwefeläther aufgelöst. Die so erhaltene Mischung hat die rechte Konsistenz, wenn sie weder dicker noch dünner als guter Rahm ist. Sollte sie dicker sein, so enthält sie zu viel Wachs und muss dann mehr Schwefeläther zugesetzt werden; im ent- gegengesetzten Falle fehlt es an Wachs. Diese Masse wird mit einer weichen Bürste aufgetragen und dann mit einem Flanelllappen so kräftig eingerieben, dass das Leder warm wird. In demselben Masse, als das Wachs infolge des nachdrücklichen und anhaltenden Reibens in das Leder eindringt, entwickelt sich der gewünschte Glanz, der bei genauer Befolgung der hier gegebenen Vorschriften dem des neuen Lackleders wenig nach- stehen wird. Braunes Geschirr sowie auch die braunen Leitseile und Handstutzen werden mit Seife gereinigt und dann und wann mit etwas Sattelseife eingerieben. Mit Bezug auf letztere sei

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Zitationshilfe: Wrangel, Carl Gustav: Das Luxus-Fuhrwerk. Stuttgart, 1898, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wrangel_luxusfuhrwerk_1898/190>, abgerufen am 25.11.2024.